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The Da Vinci Code - Sakrileg

BeitragVerfasst: So 28. Mai 2006, 11:11
von Amy
Ich hab gerade entdeckt,
dass der Film noch keinen eigenen Thread hat.

Daher eröffne ich einmal einen und erkundige mich nach den Meinungen anderer Kinobesucher,
da ich davon überzeugt bin,
dass der Film reichlich besucht wird.

Ich habe den Film gestern gesehen,
enthalte mich aber vorerst meiner Meinung
und warte ;)

BeitragVerfasst: So 28. Mai 2006, 16:11
von styler
Mir hat der Film ziemlich gut gefallen, vor allem weil er sehr nah am Buch war und auch sonst sehr meinen Vorstellungen während der Lektüre nahe kam.

BeitragVerfasst: So 28. Mai 2006, 23:16
von Da-Fe
Bezüglich der Buchnähe kann ich Styler nur zustimmen. Hat vieles mit meinen Vorstellungen übereingestimmt... Nur leider empfand ich Langdon mit Tom Hanks ziemlich fehlbesetzt. Und das Ende war mir zu sehr in die Länge gezogen... Mir hat der Film nicht so gut gefallen wie das Buch. Irgendwie hat da was gefehlt ^^

Bin leider für 10 Minuten eingeschlafen, zum Glück haben wir keine Karten mehr für die Doppel-Sneak bekommen, sonst hätt ich noch 2 Stunden länger im Kino aushalten müssen xD

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2006, 01:17
von ThreeOfFour
Naja ich habe mir abgewöhnt Filme nahc ihren Büchern zu beurteilen.
Sakrileg fand ich Sehr gut gemacht und ich fand Hanks recht gut in seiner Rolle. Jean Reno glänzte ebenfalls.

Der Soundtrack von Hans Zimmer war ebenfalls Exzellent

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2006, 09:57
von Noriko
Mir hat es ebenso gefallen, ichw ar aber auch schon Fan des Buches, und da der Film sehr nah am Buch gehalten war, Fand ichd en Film entsprechend gut. ^^

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2006, 10:54
von Ceitlyn
Und inhaltlich? sowohl Buch als auch Film?
Wie steht ihr zum Inhalt?

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2006, 11:12
von janw
Ich kenne beides nur vom Hörensagen, und danach reizt mich der Inhalt nicht besonders zum näheren Konsum.
Nicht, daß die Gralssuche kein interessantes Thema wäre, sie hat historisch keine geringe Bedeutung. Aber ich bin doch für eine ernsthafte Behandlung eines Sujets, und das passt nicht gut damit zusammen, daß Dan Brown ganz heftig Tatsachen verdreht, erfindet und falsch deutet, damit es zur Geschichte passt und diese Scheinfakten offenbar als wahr, das Buch eben nicht als Fiktion darstellt - und damit Leser und Zuschauer, die mit der Materie nicht so vertraut sind, heftig aufs Glatteis zerrt.
Vor einiger Zeit lief im ZDF eine Dokumentation über den Gral, die zu einem schlüssigen Ergebnis führte, worum es sich dabei handelt und wo sich dieses Objekt befindet. Offenbar steht der Kelch mit steinernem Fuß in einer Kirche in Spanien.

Ich habs nicht so mit der Amerikanisierung europäischen Kulturguts...

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2006, 13:18
von Ceitlyn
Geht es denn wirklich dabei um die "Gralssuche"?

Wobei die Legende um den Gral ja weit später entstand als Jesu über die Erde geschritten sein möchte ^^

Wenn das Christentum eine "reine" Religion wäre, würde ich dir wahrscheinlich zustimmen. Ist sie aber nicht. Sie hat derart viel von anderen Glaubensvorstellungen in sich integriert - was wohl auch einen Teil ihres "Erfolges" ausmacht ^^

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2006, 13:30
von ThreeOfFour
Janw, Sakrileg ist ja auch ein Roman und keine Dokumentation ^^.

Es einem Roman anzukreiden das er fakten falsch darstellt ist ja eine sache. Aber Konsequent müsstest du dann auch z.b. bei Star Trek auf die Rigorose Einhaltung der Physikalischen gesetze pochen.

Wenn z.b. Schüler diese "Fakten" aus Dan Brown's buch In referaten benutzen ist das eher ein Armutszeugnis an sie.

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2006, 14:49
von Lani
Also..war gut besetzt,allen voran war ja wohl Paul Bettany als Silas genial. Der französische Akzent war zum Teil total übertrieben,aber was soll's.
Hans Zimmer's Musik war wie immer toll.

Verhältnis von Buch und Film war sicher in Ordnung,allerdings fehlte mir Silas' Vergangenheit ein bisschen zu viel. In der Schule wurde ich erstmal oft von Leuten,die das Buch nicht gelesen haben gefragt, was genau es mit "Ich bin ein Geist" und "Du bist ein Engel" auf sich hatte.

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2006, 15:55
von janw
Ceitlyn, sicher, es geht hauptsächlich um die Machtgelüste, die mit der Kenntnis des Verbleibs des Grals verbunden sind, zwei Organisationen gegeneinander...
aber das kommt ohne die Geschichte nicht aus.

Was das Christentum betrifft, gebe ich Dir recht, und das macht auch einige meiner mittlerweiligen Probleme damit aus.

Mit dem Christentum hat der Gral insofern zu tun, als dies ein von Jesus gebrauchter Kelch sein soll - außerdem wird der Begriff des Grals aus "sang real" abgeleitet, was mit einer angeblichen Verheiratung Jesu und einer sich daraus ergebenden Familienlinie zu tun hat. Aber gut, lassen wir die religiöse Bedeutung des Grals außen vor...sei es einfach ein sehr merkwürdiges Gefäß, das angeblich verschollen ist und dessen Beschreibung und nähere Umstände sich aus Quellen in Klöstern und möglicheweise in Kunstwerken erschließen.
Oder gehe es einfach um die Frage, ob Jesus verheiratet war, ein kirchenhistorisch buchstäblich explosives Thema.
Dann hat Dan Brown immernoch die darauf hinweisenden Quellen falsch dargestellt, so nämlich, daß sie zu seiner Geschichte passen.

Gut, er hat einen Roman geschrieben, könnte man sagen.
Aber er hat einen Roman nicht über irgendetwas geschrieben, sondern über einen wichtigen Gegenstand der europäischen Geschichte und über zwei Organisationen, von denen eine sicher existiert, das Opus Dei - bei der "Bruderschaft" weiß man es nicht so genau. Und über eine Kernfrage des Christentums, ob nämlich Jesus so Mensch gewesen ist, daß er eine menschliche Beziehung gelebt hat. Eine Frage, die Kirche ziemlich tief erschüttert.
Er nimmt ein polarisierendes Thema, spannt einen Harvard-Professor - Harvard als gewissermaßen wissenschaftlicher Vatikan Amerikas - ein, einen Symbologen, der dann in europäischem Kulturgut nach Botschaften fahndet, nach Botschaften, die gar nicht existieren und die er dann auch noch falsch deutet.
Es geht also nur darum, eine Kulisse für ein Kommerzprojekt zu benutzen, wobei aber allein die Verwendung des Harvard-labels ein Maß an Glaubwürdigkeit suggeriert, das in keiner Weise gegeben ist.

Nur um Mißverständnisse zu vermeiden, mir persönlich hat die Vorstellung, Jesus habe ein menschengemäßes Leben geführt, noch nie ernsthafte Probleme bereitet, wenn Kirche aus eigennützigen Kalkülen Geschichte dogmatisiert und Denkverbote erteilt, dann hat das noch nie meinen spezifischen Glauben beeinflusst. Ist ein netter Karneval da, in Rom^^

Gut, um mal ein anderes halbfiktionales Werk zu erwähnen, in Anderschs "Sansibar" wird ein real existierender Taufengel bei Nacht und Nebel aus Nazideutschland über die Ostsee in Sicherheit gebracht, eine ebenso fiktive Geschichte - man kann sich fragen, ob Andersch nicht auch ohne den Engel den Roman zu seiner Qualität hätte führen können.
Aber, der Engel ist längst nicht so ein kontroverses Thema wie jener Komplex, den Brown anreißt.

ThreeOfFour, allein schon die Vorstellung einer Borg-Assimilation macht mir die reine Fiktionalität des StarTrek-Universums deutlich ;)

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2006, 18:56
von Lykurg
janw, die etymologische Deutung von Gral als "sang real" klingt mir doch stark nach einem dieser Spielchen, wie die mittelalterlichen Mystiker es liebten. Bei Hugo von St. Victor und anderen tauchen so schöne Überlegungen auf wie "amicus = animi custos" oder "cor = camera omnipotentis regium" - was noch nicht zwangsläufig bedeutet, daß sie tatsächlich diesen Sinn haben. (Ach ja, ist der Universalienstreit eigentlich beigelegt? :D ) In meinen Augen stellt diese etymologisierende Deutung die Legende, es handle sich um den Abendmahls- bzw. den Blutkelch, stark infrage, eben weil es so gut paßt.^^ Anders gesagt: Da hat mal jemand eine gute Idee gehabt. Gut genug, daß auch heute noch Autoren davon leben können.

Insofern ist der ZDF-sucht-den-Super-Kelch - welchen meinen die? Den in Burgos? - mit größter Wahrscheinlichkeit ein Objekt, das diesen Namen schon sehr lange trägt. Insofern ein kulturhistorisch interessanter Gegenstand, aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich, daß überhaupt irgendein ungefähr aus der Lebenszeit Christi stammender Becher es nach Europa geschafft haben sollte. - Warum sollte er eigentlich ausgerechnet aus Stein gewesen sein? Keramik ist doch wohl die weit wahrscheinlichere Lösung, Holz oder Metall sind auch gut.

In diesem Zusammenhang noch einmal einer meiner Dozenten bezüglich Marias Aussage in Frauenlobs Marienleich "Ich binz der gral": "Gut, daß Dan Brown die Stelle nicht kennt, das hätte uns sonst nur noch weitere Komplikationen gebracht." ;) Mit Jesu Leben als Mensch habe ich auch kein größeres Problem, daß er als Mensch geboren wurde, ist ja eigentlich der Sinn der Sache. Amüsanter ist dagegen die ebenfalls bei Frauenlob auftauchende Marienaussage "Ich slief bî drîn, des wart ich fruchtig" - so explizit (und theologisch unkorrekt^^) sind diese Texte seltener...

Und zum Thema: Nein, ich habe das Buch nicht gelesen, und dementsprechend nicht vor, in den Film zu gehen. Wenn ich irgendwann mal nichts Besseres^^ zu lesen habe, ändere ich das vielleicht.

BeitragVerfasst: Di 30. Mai 2006, 00:47
von janw
Zitat von Lykurg:was noch nicht zwangsläufig bedeutet, daß sie tatsächlich diesen Sinn haben.

"animi custos" - Bewahrer der Seele, ist doch ein schönes Bild, oder nicht? Und ist nicht das Herz metaphorisch der Sitz des höchsten aller Gefühle, der Liebe ?
Gut, der Etymologe wendet sich mit Grausen^^

Ob der Kelch real irgendetwas mit Jesus zu tun hat - wenn es denn Jesus so gegeben hat, wie die Bibel suggeriert - kann mit Recht bezweifelt werden.
Trotzdem ist der Kelch und ist vor allem Jesus eine Kategorie der europäischen Kultur. Eine Kategorie, die sicher künstlerisch aufgegriffen werden kann, aber eine pseudowissenschaftliche und dabei das pseudo hinter dem amerikanischen wissenschaftlichen Vatikan (Harvard) verbergende Bearbeitung finde ich etwas obsolet.

BeitragVerfasst: Di 30. Mai 2006, 17:29
von Amy
@ .Lani: Die Rolle des Silas fand ich auch wirklich sehr überzeugend gespielt und hat mich seltsamerweise am meisten gefesselt.


Also.

Ich kenne das Buch nicht [Welch Schande, wo ich doch eigentlich alles lese ;) Aber ich habe "Illuminati" versucht zu lesen und es hat nicht funktioniert. Als nächstes probiere ich noch "Sakrileg"] und bin daher ziemlich unwissend in den Film gegangen.

Natürlich wusste ich, um was es geht und auch, dass die Kirche nicht sonderlich von dem Film angetan war.

Die Schauspieler fand ich alle recht überzeugend, obwohl mich Tom Hanks in dieser Rolle auch nicht wirklich vom Hocker gehauen hat :naja:
Paul Bettany als Silas fand ich dagegen sehr interessant, eben so Jean Reno, der in dem Film irgendwie eine Randfigur wurde.
Natürlich darf man Sir Ian "Gandalf" McKellen und Audrey "Amélie" Toutou auch nicht vergessen.
Audrey als Sophie gefiel mir in dem Film auch sehr.
Wie gesagt: lediglich Tom Hanks hat mich nicht wirklich überzeugt...

Die Bilder des Films sind sehr sehr gut gelungen. Also optisch: top.

Nur fand ich die Geschichte an manchen Stellen auch etwas langgezogen.

An manchen Stellen war ich wirklich interessiert und neugierig,
an anderen wiederrum sah ich auf die Uhr und sah mir die Gesichtsausdrücke der anderen Kinobesucher an.

Und ich schließe mich Da-Fe an: das Ende war zu langatmig.

Meiner Meinung nach wäre der "Ich-kann-nicht-auf-dem-Wasser-gehen-Witz" der perfekte Abschluss gewesen.
Eigentlich dachte ich da auch schon, dass der Film aus ist
... nur gings dann plötzlich weiter :D

Im Übrigen hätte es mir gefallen, wenn man einige Informationen über den geheimen Orden, den heiligen Gral [etc.] langsam im Film übermittelt hätte.
Mir kam es so vor, dass das meiste mit einem Schlag in der Szene vorkam, als Sophie und Langdon zu Sir Leigh Teabing flüchteten.
Es gab schon einige Dinge, die ich recht interessant fand und gerne länger behalten hätte.
Nur kam da so viel auf einmal...

Uff, das klingt, als wäre ich schon mit einem normalen Kinofilm überfordert :rolleyes:


Im Nachhinein sage ich, dass es schon ein recht guter Film war,
auch wenn mir einiges nicht gefiel ;)

BeitragVerfasst: Di 30. Mai 2006, 17:38
von Da-Fe
Ich kann dir (fast) nur zustimmen, Amy ;) Du hast ausgedrückt, wozu ich zu faul war es zu tippen ^^

Allerdings fand ich genau an Silas seltsam, dass seine "Albino-Problematik", die im Buch recht wichtig war, nur sehr unvollständig angerissen wurde. Außerdem hätte man ihm ruhig noch ein paar rote Kontaktlinsen verpassen können.

BeitragVerfasst: Di 30. Mai 2006, 18:19
von Amy
Rote Kontaktlinsen?
Ne, die hätten es ins lächerliche gezogen.

Ich fand eben diese extrem hellen blauen Augen und die weiß-blonden Haare sehr ansprechend :)

Wie gesagt: Silas fand ich sehr interessant. Er ist wahrscheinlich auch der einzige Grund, wieso ich das Buch zur Hand nehmen werde ;)
Ich mag es zwar, Leute zu sehen, aber noch lieber, über sie zu lesen ..

BeitragVerfasst: Di 30. Mai 2006, 19:02
von e-noon
Ich hab mir das Buch heute gekauft ^^ Mehr kann ich noch nicht sagen.

BeitragVerfasst: Di 30. Mai 2006, 19:40
von Lani
@Amy:Ohja, das Ende. Ich habe es auch oft,dass ich denke der Film ist vorbei,will schon meine Sachen nehmen..und da geht es dann weiter.*g*

Zu Silas: Naja,rote Kontaklinsen müssen nicht sein. Schließlich gibt es mehrere Formen des Albinismus und beim OCA1A-Typ sind die Augen eher blau,hellblau oder grau. Also hier genau richtig getroffen. Eher müsste Silas eine Brille tragen,da Albinismus immer eine Sehschwäche verursacht. xD
(Es lebe das Biobuch!*g*)

Achja,Illuminati soll ja nun auch verfilmt werden,der gleiche Drehbuchautor ist am Start.Ich freu mich schon drauf.

BeitragVerfasst: Di 30. Mai 2006, 21:31
von e-noon
Vielleicht trägt er einfach Kontaktlinsen? Hab auch schon mal einen Albino ohne Brille rumlaufen sehen ^^

BeitragVerfasst: Di 30. Mai 2006, 22:55
von Lani
Dann hätte er bestimmt dafür gesorgt,dass sie die Augenfarbe verändern,damit solche Sätze wie "Du bist ein Geist" gar nicht zu stande kommen. :P