The last King of Scotland

[Traitor]

Gestern kam ich in der Brofabrik in den Genuss der Originalfassung des Filmes über den Diktator Ugandas, Idi Amin, und seinen schottischen Leibarzt. Forest Whitaker hatte für seinen Amin den Oscar gewonnen.

Und tatsächlich: Whitaker war einfach nur großartig. Ich denke, selten hat jemand einen Darstelleroscar so verdient wie er. Die physische Präsenz, der wahnsinnige Blick, die Schweißausbrüche, der anfangs und dann immer weniger gelingende Wechsel zwischen Politiker- und Privatmannstimme, der Akzent (Originalversion)... Genial.
Der Gesamtfilm spielt leider nicht ganz in dieser Liga. Sämtliche Ereignisse wirken stark schablonenhaft, manche nur, als hätte man die jetzt eben noch abspulen müssen. Sie werden klasse gespielt (auf weniger genialem, aber gutem Niveau auch vom Rest der Besetzung), sind im Kern aber doch schwach konstruiert. Besonders trifft dies auf das Privatleben des Arztes zu. Dafür fehlte mir etwas mehr Konsequenz in der Darstellung der Greueltaten - gut gelungen war, wie schwer vorzustellen diese aus der Perspektive des Arztes wirkten, aber dafür waren sie letztlich auch für den Zuschauer zu abstrakt und am Rande des Blickfeldes.
Somit komme ich zum Gesamturteil: ein guter, aber nicht vollstens überzeugender Film mit einer der besten Darstellerleistungen der Kinogeschichte.