
Casino Royale war schon kein Bond mehr, aber ein ziemlich guter Film. Quantum ist nun leider weder das eine noch das andere.
Die Charakterentwicklung ist konsequent fortgeführt, ja, und einige nette Anspielungen sind drin. Aber in den Kerndisziplinen versagt diese Folge.
Zum einen die misslungenen Actionsequenzen. Kaputtgewackelt und -geschnitten. Insbesondere die mit Pferderennen bzw. Oper verschnittenen Szenen, da wollte wohl der Regisseur als besonders künstlerisch engagiert rüberkommen, aber mit Verlaub, das war einfach Blödsinn.
Dann der schwache Handlungsaufbau, der das Location-Hopping zum völlig zweckfreien Rahmen verkommen lässt, die eigentlich gute Charakterentwicklung nicht sonderlich glaubwürdig präsentiert, und vor allem: ohne jeden Höhepunkt ist. Eigentlich war das schon bei Casino Royale der Fall, ist nur durch andere Stärken nicht aufgefallen, aber hier wird es offensichtlich: den Bond-Filmen sind die fulminanten Finale abhanden gekommen.
Alles in allem zu wenig Stil, zu wenig Handlung, zu kaputte Action. Für mich einer der schwächsten Teile der Reihe, gleichauf mit Lazenby, Dalton und dem vorletzten Brosnan, nur von "Die another day" untertroffen.
Als positiv behalte ich vor allem im Hinterkopf, dass der "dritte Teil" dann vielleicht wieder sowohl Bond als auch gut wird, da die Charakterentwicklung nun abgeschlossen sein dürfte und bis auf Craigs Aussehen wieder mehr an den alten Bond erinnern wird.
Möglichst spoilerfrei formuliert noch ein Tip: vor dem Film auf keinen Fall den Cast lesen, dafür im Abspann genau darauf achten. Der beste Witz des Filmes.