Der neue Woody Allen spielt ganz untypisch im sonnigen Spanien, genauer Barcelona und Oviedo. Geschildert werden die amourösen Erlebnisse zweier Amerikanerinnen (Scarlett Johansson und Rebecca Hall) mit einem spanischen Maler (Javier Bardem) und dessen psychisch kaputte Ex-Frau (Penelope Cruz).
Dabei wird weder die Tiefe von Match Point noch die Lacherquote von Scoop erreicht. (Ältere Allens muss ich endlich mal nachholen.) Ein unterhaltsamer Film ist aber auch dieser wieder geworden. Überzeugen können vor allem die spanische Atmosphäre, die ausgesprochen genau und glaubwürdig gezeichneten Charaktere und die oft wunderbar gekonnt platten Sprüche.
Insbesondere der Off-Erzähler quatscht einen herrlichen Stuss zusammen, und Bardems Charakter, der sich mit seinen Avancen nichtmal ernsthaft Mühe gibt, ist sehenswert. Dabei hat mich insgesamt sogar Hall am meisten überzeugt, ihre Verwirrtheitsmomente bringt sie perfekt rüber. Johansson dagegen wirkt in der dritten Zusammenarbeit mit Allen schon etwas verschlissen, da sollte mal eine Kreativpause her.
Letztlich ist VCB aber natürlich inhaltlich wie formal ziemlich banal und keineswegs ein potentieller Klassiker. Nett und spaßig, aber mehr nicht. 7/10 Punkten.
Anschlussfrage: Was haltet ihr von Allen generell, und wenn ihr ihn mögt, welche älteren Filme empehlt ihr primär? Bisher habe ich mir "Annie Hall", "Manhattan" und "Hannah und ihre Schwestern" als Pflichtprogramm ausgeguckt.