Australia

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Traitor
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So 11. Jan 2009, 01:37 - Beitrag #1

Australia

Eines der größten (bzw. größenwahnsinnigsten) Filmprojekte des letzten Jahres, Baz Luhrmans Versuch eines Film-Nationalepos für Australien mit Western-, Romanzen-, Melodram- und Kriegsfilm-Elementen. Mit Nicole Kidman als englische Lady, die bei ihrer Farm im Outback nach dem Rechten sieht, und Hugh Jackman als ihrem obersten Viehtreiber, sowie einem Halb-Aborigine-Waisen, um den sie sich kümmern; das ganze mit einem verfeindeten Viehkönig und im aufziehenden Zweiten Weltkrieg.

Ein so vollgestopftes Werk, dass ich mich gar nicht an einer durchformulierten Kritik versuche, sondern nur eine Stichwortliste und ein kurzes Fazit verfasse:

Pro:
-tolle Landschaftsbilder im Outback
-herrlicher Alte-Postkarten-Look in Darwin
-zu jeder Zeit unterhaltend
-immer mal wieder ein amüsanter Spruch
-am Ende nicht ganz so kitschig wie zu befürchten
-die Bösewicht-Viehbarone werden stark dargestellt, ohne dabei schon rein optisch auf bitterböse getrimmt zu sein
-ein lustiger Medizinmann
-die Länge fällt kaum auf

Contra:
-die Landschaftsbilder waren zwar toll, letztlich aber doch fast enttäuschend, aus Australien lässt sich noch mehr machen. Der Aboriginefilm "10 Kanus, 150 Speere und 3 Frauen" begeisterte mich da mehr.
-die Optik schafft oft zuviel Distanz, indem man manche Szenen eher als bewegtes Gemälde denn als involvierende Handlung betrachtet
-Kidman übertreibt ihr Spiel stellenweise
-in der Mitte wird zu sehr das Tempo rausgenommen
-der Junge nervt öfters
-immer wieder gibt es Logiklöcher bzw. unnachvollziehbare Handlungen (z.B. Junge bei der Einschiffung)
-etwas zuviel Moralkeule hinsichtlich der Aborigines

Fazit: Schwächen sind zur Genüge da und den eigenen Meisterwerk-Anspruch erfüllt der Film nicht. Versucht man von Anfang an, ihn nur halb ernst zu nehmen, wird man aber bestens unterhalten und kann ihn gut als nettes Abenteuerfilmchen mit ein paar Größenwahnsallüren abheften. 7/10 Punkten.

Maglor
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Mi 6. Jan 2016, 21:01 - Beitrag #2

Australia ist die Mutter aller Schnulzen - einfach extrem rührselig. Gewalt gegen Kinder zieht auch immer. Die Personenkonstellationen wirken tantalid.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der finale Shoot-Down dem Reglement des Western entspricht oder diese völlig verkehrt wurden.
An der subtilen Darstellung der Zauberei kann sich der ein oder andere Fantasy-Streifen sicher eine Scheibe abschneiden. Mit dem Zauberer von Ozz wird eine interessante Meta-Ebene geschaffen.
Im Moment ordne ich ihn als einen der besten Filme ein, die ich je gesehen, obwohl/weil ich in der erster Hälfte kurz eingenickt bin.

Traitor
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Fr 5. Feb 2016, 00:04 - Beitrag #3

Nicht eher die Bastard-Enkeltochter aller Schnulzen, so stark wie in die Genrekonventionen- und Zitateschatzkiste gegriffen wurde?


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