Der Vorleser

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Amy
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Fr 3. Apr 2009, 18:20 - Beitrag #1

Der Vorleser

[align=center]- Wie weit würdest du gehen, um ein Geheimnis zu wahren? -


Der Vorleser ist ein deutsch-US-amerikanischer Kinofilm aus dem Jahr 2008. Er basiert auf dem 1995 erschienenen, gleichnamigen Romans von Bernhard Schlink, der von dem 15-jährigen Schüler Michael Berg handelt, der eine Liebesbeziehung mit der zwanzig Jahre älteren Hanna Schmitz eingeht.

Bild[/align]
_________________


Soo.. Habe den Film heute mit der Schule gesehen und war schon die ganze Zeit darauf gespannt, nachdem mich der Trailer dazu regelrecht umgeworfen hat. (So viel schöne Dramatik!) Außerdem ist es sowieso immer interessant, Buchverfilmungen zu sehen, da man ja wissen will, ob das Kopfkino ähnlich ausgesehen hat oder nicht. Also: Ich habe auch das Buch dazu vor ein paar Jahren gelesen.

Und nun zum Film. Schwer zu sagen, wie er mir gefallen hat. Wirklich!
Es gab Phasen, wo ich einfach nur "zugeguckt" habe, was nicht gut ist, weil ich bei Filmen mitleben will. Auf der anderen Seite musste ich drei Mal weinen (was schrecklich ist, wenn man mit einer stets kichernden Schülermenge im Kino hockt und als Einzige schnieft).

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Ich denke, was mir nicht gefallen hat, war der Anfang des Films.
Erinnert mehr an einen Porno UND ich weiß nicht, ob man der ganzen Handlung ohne Vorwissen von dem Buch wirklich so recht folgen kann...
Ach genau, was mir nicht an dem Film gefallen hat, war David Kross :D Der kleine Kerl ist mir seit "Krabat" ein Dorn im Auge, obwohl er in "Der Vorleser" wesentlich besser gespielt hat, imo.

Kate Winslet hat mir als deutsche Hanna Schmitz sehr gut gefallen, wenngleich ihre Mimik oft sehr starr war, was aber nicht gestört hat. Meine Kopf-Hanna war da nicht sonderlich viel besser, während ich das Buch gelesen habe. Sie hat diese Frau, die zwischen Zerbrechlichkeit und Unantastbarkeit schwankt, gut dargestellt. Gefiel mir!
Außerdem - da man Kate ja voll und ganz sehen konnte - muss ich sagen: wahnsinns Figur! :D

Es gab einige sehr schöne Szenen im Film, bei denen ich eben geweint hat.
Zum Beispiel, als Hanna und Michael zusammen "Urlaub" machen und sie in der Kirche hockt, wo gerade ein Kinderchor singt. Ich habe bei der Musik schon eine Gänsehaut bekommen, aber als ich Hanna weinen sah, flossen auch bei mir die Tränen *räusper*
Außerdem flossen sie noch bei den Gerichtsverhandlungen.
Richtig übel wurde es, als Hannas Strafen vorgelesen wird und bei David Kross (erstklassig!) die Tränen fließen *hüstel* - Sehr schönes Bild nebenbei... Also toll weinen kann Herr Kross, wenn er will :D [Bei "Krabat" konnte er es jedenfalls nicht :D]

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Soundtrack ging leider etwas an mir vorrüber. Ich hatte so auf weitere Musik von Ludovico Einaudi (von dem ein Lied im Trailer zu hören ist) gehofft, aber ehrlich gesagt, ist bei mir kein einziges Lied vom Film hängengeblieben. Schade. Mh.

Und noch ein paar Minuspunkte:

Amerikanische Produktion hin oder her ... es ist - für mich - ein filmisches No-go, wenn die Geschichte des Films in Heidelberg in DEUTSCHLAND spielt und alle Charaktere auch DEUTSCH sind und man im Film immer deutlich sehen kann, dass es ENGLISCHE Bücher sind. Und wie kommt's, dass Michael Berg, der als Fremdsprache nur Latein kennt, seine Gedichte über Hanna auf ENGLISCH schreibt?! ;) Ne, ehrlich... das hat mich gestört.
Das ist jetzt nichts rassistisches, aber es stört das Allgemeinbild.

Außerdem war ich mal wieder enttäuscht von der Synchro. (*seufzt*)
Da ist Hanna 66 Jahre alt und hat immer noch die gleiche Stimme wie vor 30 Jahrene. Ne ne, das sind Kleinigkeiten, die stören. Jedenfalls mich ;)
Werd mir den Film auf jeden Fall noch einmal in der Originalfassung anhören, weil man Kate Winslet einmal lachen hörte (wo sie mit dem Rad einen Berg runterfahren) und das fand ich wirklich süß :P

Schwach fand ich auch, dass man scheinbar Schauspieler sparen will *lach*
Während der Gerichtsverhandlung tauchen ja die beiden Überlebenden - zwei jüdische Frauen, Mutter & Tochter - auf.
Am Ende des Films besucht Michael ja nochmal die Tochter - nach 30 Jahren - und siehe da: es ist die gleiche Schauspielerin, die zuvor die Mutter gespielt hat, nur, dass sie jetzt natürlich jünger aussieht :rolleyes:
Wenn man Kate Winslet so schön altern lassen kann, hätte man das auch ruhig mit Alexandra Maria Lara tun können...

Da ich das Buch gelesen habe, habe ich mir natürlich ein paar Szenen auf der Leinwand gewünscht, die leider gefehlt haben. Aber das ist immer so - manchmal schneiden die Drehbuchautoren eben Dinge ab, die man gerne gesehen hätte :(

Es gab wirklich einige Kleinigkeiten, die mich störten...
ABER mir sind die Enden von Geschichten sehr wichtig, weil sie einem am Besten in Erinnerung bleiben, weil sie eben das Letzte sind, was man sieht.
Von daher gefiel mir der Film schon wieder, denn die zweite Hälfte fand ich sehr bewegend und hat mich wirklich berührt.

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Und ich hab bei Ralph Fiennes einfach immer Lord Voldemort gesehen, was sehr störend war :D
Sehr gut besetzt war jedoch Bruno Ganz als Professor! Gefiel mir sehr gut (:
Aber Bruno ist sowieso einer meiner liebsten deutschen Schauspieler, seit "Der Himmel über Berlin".

Ähm ja, eine sehr wirre Zusammenfassung.

Eure Meinungen?

P.S. Ich bin fast froh, dass Nicole Kidman schwanger geworden ist, da sie ja zuerst Hanna Schmitz spielte! Die zierliche Nicole mit ihrem Puppengesicht hätte einfach nicht in die harte Rolle von Hanna gepasst. Kate schafft jedoch die Gratwanderung zwischen zwei Extremseiten von Gefühlen perfekt und kommt meiner Kopf-Hanna sehr nahe :)

P.P.S. Den Trailer finde ich immer noch erstklassig! :D

Ipsissimus
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Sa 4. Apr 2009, 11:50 - Beitrag #2

und ist der Film das, was ihm vorgeworfen wurde? Eine Entschuldigung für ein Stück Mist, mit dessen menschlichen Seiten auf die Tränendrüse gedrückt wurde?

mir kommt da eine Szene aus "Das Leben ist schön" in den Sinn, hat nichts damit zu tun, weiß ich, aber auch Hanah ist ja nur pars pro toto. Da stehen die ganzen Juden in einer Großraum-Auskleide, und die arische deutsche Wärterin läuft zwischen ihnen herum und ermahnt sie immer wieder, ihre Sachen alle sorgfältig zusammenzubündeln, damit sie nach dem DUSCHEN - sie spricht das Wort tatsächlich in Großbuchstaben - alles wiederfinden. Ein älterer Herr bedankt sich bei ihr mit den Worten "Sie sind ein guter Mensch". Ich frage mich ernsthaft, ob es noch irgendeine andere relevante Wahrheit über die Wärterin zu sagen gibt.

Hat Hanah irgendetwas eingesehen?

janw
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Sa 4. Apr 2009, 13:14 - Beitrag #3

Zitat von Ipsissimus:Hat Hanah irgendetwas eingesehen?

Vielleicht am Ende, wo sie Selbstmord begeht und ihr bisschen Restgeld einer der Überlebenden zukommen lässt. Wobei natürlich unklar ist, ob sie das von ihr begangene Unrecht eingesehen hat oder sich nur unfähig empfindet, mit dem ihr anhängigen Schuldvorwurf frei zu leben - erneute Flucht also vor einem selbstempfundenen Makel.

Mir kam allerdings gerade die Frage in den Sinn, wie weit Analphabetismus, offenbar nicht vorhandene Bildung, nicht tatsächlich als verminderte Einsichtsfähigkeit gewertet werden könnte.
Ich weiß, Gefahr der Apologie...

Damit wird der Stoff für einen Holocaust-Film aber ungeeignet, denn jeder dieser Filme wird, gerade in usa, als pars pro toto gesehen: Hanna war Analphabetin, also waren alle KZ-Aufseher Grenzdebile, die ganze Nazistruktur ein Unterschlupf für jedwie Traumatisierte auf der Flucht vor sich selbst...

EDIT:
Vielleicht wäre es mal zu bedenken, auf die Nennung der Schauspieler bei Filmen zu verzichten - an meinem Auto steht auch nicht, daß Herr Meier dran geschraubt hat^^ - nein, aber weil es um die dargestellten Figuren geht, nicht um Cate Winslet oder Alexandra Maria Lara...

Amy
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Sa 4. Apr 2009, 14:05 - Beitrag #4

Zitat von janw:EDIT:
Vielleicht wäre es mal zu bedenken, auf die Nennung der Schauspieler bei Filmen zu verzichten - an meinem Auto steht auch nicht, daß Herr Meier dran geschraubt hat^^ - nein, aber weil es um die dargestellten Figuren geht, nicht um Cate Winslet oder Alexandra Maria Lara...



Aber mir geht um den Film als Ganzes, Jan ]

Rosalie
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Sa 4. Apr 2009, 15:47 - Beitrag #5

Hat Hanah irgendetwas eingesehen?


Mein Eindruck des Films: letztendlich war es gar kein "Holocaust-Film", sondern, wie der Titel "der Vorleser", auch schon andeutete, ging es um eine Analphabetin, die sich dieser Tatsache so sehr schämte (für Ihre wirklich begangenen Verbrechen, schämte sie sich, jedenfalls zum Zeitpunkt der Verhandlung, nicht), dass Sie entgegen der Tatsachen, gestand ein Schriftstück unterschrieben zu haben und dafür wissend, lieber ins Gefängnis ging, als das jemand von ihrer Lese- und Schreibunfähigkeit erfahren hätte.

janw
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So 5. Apr 2009, 00:00 - Beitrag #6

Das Problem ist, daß ein Film, dessen Handlung so stark mit dem Holocaust verbunden ist, denke ich, nicht anders kann, als auch und nicht unwesentlich als "Holocaust-Film" wahrgenommen zu werden - auch wenn dieser nur als Kulisse zur Illustration des Typbildes des "Maximal Bösen" gedacht gewesen sein sollte.
Gut, aber gehen wir mal vom Maximal Bösen aus, in das sie sich hineinziehen ließ, weil andernfalls ihr Analphabetismus aufgefallen wäre, und in dem sie dann Anweisungen befolgend wissentlich Grausamkeiten an Menschen verübte - daß da in all den Jahren nicht einmal Selbstreflexion erfolgt sein soll mit einer Hinterfragung des Verhältnisses von eigener Befindlichkeit zur Bewertung des eigenen Tuns und zur Verantwortung für dieses Tun, ist das glaubhaft, auf gleicher Ebene wie das verbreitete "ich musste Befehlen gehorchen", "andernfalls wäre ich erschossen worden"/"ich musste ja auch an meine Familie denken"?

Amy, klar geht es bei der Besprechung eines Films auch um die Schauspieler und all das andere von Dir genannte, ich wollte nur auf die Gefahr hinweisen, die mE aber genau darin lauert - daß nämlich der Inhalt vor lauter bunten Bildern und schon aus diesem und jenem und dem da und wegen ihrer Liaison mit dem/der da bekannten Filmstars verloren geht. Das mag für - verzeih^^ - "Vom Winde verweht" oder "Keinohrhasen" bedeutungslos sein, für einen Film, der sich selbst ernstnimmt oder in der Gefahr(?) steht, ernst genommen zu werden, ist das IMHO aber tragisch bis gefährlich.

Vielleicht auch, weil ich alles ziemlich ernst nehme (vielleicht zu?), sind für mich Schauspieler als Person an sich recht bedeutungslos, weil das, was sie als Person darstellen, leicht das "alles" überdeckt, das in ihren Rollen verkörpert ist.
Ist Hugh Laurie ein Schauspieler, John Cleese? Nein, sui generis, eigener Art^^

Amy
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So 5. Apr 2009, 03:29 - Beitrag #7

Zitat von janw:Amy, klar geht es bei der Besprechung eines Films auch um die Schauspieler und all das andere von Dir genannte, ich wollte nur auf die Gefahr hinweisen, die mE aber genau darin lauert - daß nämlich der Inhalt vor lauter bunten Bildern und schon aus diesem und jenem und dem da und wegen ihrer Liaison mit dem/der da bekannten Filmstars verloren geht.


Ne ne, so ist das nicht ]manchmal[/i] verliert man wohl den Ernst der Handlung aus den Augen, wenn die Bilder zu bunt sind.

Das mag für - verzeih^^ - "Vom Winde verweht" oder "Keinohrhasen" bedeutungslos sein, für einen Film, der sich selbst ernstnimmt oder in der Gefahr(?) steht, ernst genommen zu werden, ist das IMHO aber tragisch bis gefährlich.


Ich hatte das Gefühl bei "Der Vorleser" ehrlich gesagt nicht... oder ist das noch immer auf meinen Post oben bezogen? :confused:
Tut mir leid, ich bin so ^^ Wenn man so viele Filme gesehen hat, geht man automatisch eine Liste durch (Schauspieler, Musik, bla bla) und hakt das nach und nach für sich selbst ab und verteilt Punkte.

Über die Handlung des Films diskutiere ich im Internet selten, weil ich das einfach nicht mag ;) Sowas muss man von Angesicht zu Angesicht machen, daher lass ich das im Internet allgemein aus (abgesehen es wirft mich vollkommen um, z.B. bei "Das Haus aus Sand und Nebel"!). Heißt aber nicht, dass es für mich nicht wichtig ist und ich nur auf die Oberfläche des Films gucke ^^

Vielleicht auch, weil ich alles ziemlich ernst nehme (vielleicht zu?), sind für mich Schauspieler als Person an sich recht bedeutungslos, weil das, was sie als Person darstellen, leicht das "alles" überdeckt, das in ihren Rollen verkörpert ist.


Wenn Schauspieler gut sind und ihrer Rolle aufgehen, sind sie als Person tatsächlich wirklich bedeutungslos :) Dann sind sie für mich nicht XY, sondern die Figur, die sie darstellen. Wenn sie jedoch miserabel sind, bleiben sie für mich XY, es kann keine Verbindung zur Figur aufgebaut werden, somit nicht zur Handlung, somit nicht zum gesamten Film und das endet darin, dass der Film auf meiner Abschussliste steht. Manche Filme können noch so eine gute Handlung haben - wenn die Schauspieler als solche wirken, kann man den Film vergessen.

Darf ich fragen, wieso du das Thema zu ernst nimmt?
Ich bin auf dem Holocaust bezogen auch sehr dünnhäutig, aber bei "Der Vorleser" war das - für mich - nicht sonderlich schlimm. Da stand in meinen Augen wirklich der Analphabetismus im Vordergrund, die Geschehnisse vor der Affäre mit Michael waren nur eine Andeutung.
Ich war - wie wohl jeder schon - in einem KZ und habe auch esoterisch gesehen einen "Draht" zum 2. Weltkrieg, daher bin ich da sehr empfindlich. Ich musste auch bei "Der Vorleser" weinen, als Michael durch das KZ ging. Dazu benötigte es nicht einmal dramatische Musik, den Mittelpunkt auf den Schauspieler oder ähnliches. Dazu benötigte es nur Dinge wie Stacheldraht, meterlange Berge von Schuhen und diese Räume. Die Duschen.
Wie gesagt: ich bin da auch äußerst empfindlich, jedoch nicht ernst, aber bei "Der Vorleser" war es nicht sooo von Bedeutung. Gut, schon, aber...

... für mich war eher so das Wichtigkeits-Ranking:
1. Analphabetismus
2. Affäre mit Michael
3. Holocaust

Also nicht nur für mich, sondern so, wie es der Film vermittelt hat ^^
Vielleicht hätte er die Werte auch anders verteilen sollen, aber bei "Der Vorleser" wurde der Holocaust einfach nur "benutzt", um Hannas Scham, zuzugeben, dass sie nicht lesen und schreiben kann, zu dramatisieren und zu vergrößern. Man kann keine Leute bei einem Buch fesseln oder ins Kino bringen, wenn wir es z.B. nur bei der Stelle belassen hätten, wo sie Heidelberg verlässt, weil sie befördert wird, aber sich dann mit Papierkram beschäftigen müsste, mit dem sie nicht umgehen kann.

Das wäre ein Moment gewesen, wo der Leser/Zuschauer gedacht hätte "Oooh", aber noch kein "Oh!". Das kam erst, als bei der Verhandlung Hanna alle Schuld auf sich genommen hat, nur um nicht zugeben zu müssen, dass sie Analphabetin ist.

Eigentlich hätte man den Bezug zum Holocaust im ganzen Buch/Film gar nicht gebraucht... weiß wohl nur Herr Schlink, wieso er das getan hat ;P
In dem Punkt schließe ich mich also Rosalie an. Nur weil der Holocaust in dem Film ein Thema war, ist es kein Holocaust-Film. Der ganze Holocaust spielt in dem Film/Buch überhaupt keine wichtige Rolle. Er ist wohl in dem Sinne nur Mittel zur Dramatisierung von Hannas Schwäche.


Noch zu Hanna:

Ich denke schon, dass sie es eingesehen hat.
Worauf kann man das Gegenteil erschließen? Nur, weil sie im Gespräch mit Michael gegenüber sagt, dass sie die letzten Jahre nie über die Vergangenheit nachgedacht hat? Michael war davon wohl sehr getroffen.
In dem Punkt finde ich den Satz von ihr eigentlich sehr gut: "Es ist egal, was ich denke. Es ist egal, was ich fühle. Die Toten bleiben weiterhin tot." (oder so ähnlich)
Das drückt für mich ziemlich viel aus, im Bezug darauf, ob sie es eingesehen hat. Ja, sie hat es eingesehen. Sie hat sich sicherlich die ersten Jahre ihrer Haft damit beschäftigt und mit Sicherheit wurde sie nächtlich von den Toten heimgesucht. Aber ab einem bestimmten Punkt konnte sie bestimmt nicht mehr. Ab einem bestimmten Punkt wurde ihr bewusst, dass - auch wenn sie sich damit bis zum Ende ihrers Lebens auseinandersetzt - das nichts mehr ändert, denn "Die Toten bleiben weiterhin tot.".

Eben in der Szene, wo Michael sie fragt, ob sie sich mit der Vergangenheit beschäftigt und er etwas schockiert dreinblickt, finde ich auch Hannas Blick interessant. Da ist dieser Wechsel. Dieser Funke Schwäche. Als würde Michael Reaktion eine alte Wunde in ihr aufreißen. Und diese Wunde hat sie in meinen Augen auch zum Selbstmord getrieben. (Wir spoilern nebenbei ganz schrecklich ^^) Michaels Reaktion hat ihr all das wieder ins Leben gerufen, was sie zum Teil mit "Die Toten bleiben weiterhin tot." auch möglicherweise verdrängt hat. Was sie im Laufe der Jahre nicht mehr als sonderlich wichtig angesehen hat. Seine Reaktion hat ihr gezeigt, dass dem nicht so ist und dass es selbst ihn, der mit der ganzen Sache nichts zu tun hat, auch 20 Jahre danach noch beschäftigt.

Blaa.. ich höre jetzt auch, ich komme gerade bestimmt in Schwachsinn rein ^^ Man verzeihe mir wirre Gedankengänge und Rechtschreibfehler. Komme gerade von einem Starkbierfest... :crazy:

janw
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So 5. Apr 2009, 13:04 - Beitrag #8

Zitat von Amy:Zumal mir persönlich meist unbekannte Schauspieler lieber sind. Kennst du den Film "Elephant"? Sehr erntes Thema - Amoklauf an einer Schule. Alles waren Laien, keine echten Schauspieler und trotzdem ein Film, der umhaut.

Mit Cate Blanchett und Leonardo die Caprio hätten die Dich umgehauen, mit all dem, was sie für Dich bedeuten^^

Ich hatte das Gefühl bei "Der Vorleser" ehrlich gesagt nicht... oder ist das noch immer auf meinen Post oben bezogen? :confused:

Naja, wenn mensch den "Vorleser" gleichauf mit "Vom Winde verweht" sieht, dann stehen sicher die Schauspieler und das Drumrum im Mittelpunkt, aber der Film hat nun mal ernst zu nehmende Seiten, und die sehe ich durch zu starke Focussierung auf das Äußere in Gefahr.
Schau Dir an, woran Du gedacht hast, was Dich gestört hat - ob David Kross echt genug geweint hat, Ralph Fiennes -> Lord Voldemort, Bruno Ganz..., sie und all das steht vor den Personen, die sie im Film verkörpern, verdeckt deren Handeln. Die englischen Bücher, natürlich ein Ärgernis, aber bei einem us-Film nicht anders zu erwarten.
Wobei ich natürlich verstehe, daß Du als Vielseherin nach solchen Qualitätsmerkmalen suchst - das ist ja auch gar nicht verkehrt, nur eben nicht ganz alles :)

Wenn Schauspieler gut sind und ihrer Rolle aufgehen, sind sie als Person tatsächlich wirklich bedeutungslos :) Dann sind sie für mich nicht XY, sondern die Figur, die sie darstellen. Wenn sie jedoch miserabel sind, bleiben sie für mich XY, es kann keine Verbindung zur Figur aufgebaut werden, somit nicht zur Handlung, somit nicht zum gesamten Film und das endet darin, dass der Film auf meiner Abschussliste steht. Manche Filme können noch so eine gute Handlung haben - wenn die Schauspieler als solche wirken, kann man den Film vergessen.

Dann ist dieser Film also eher zum knicken?

Darf ich fragen, wieso du das Thema zu ernst nimmt?

Nein, ich nehme alles (zu?) ernst...

Du meinst also auch, daß der Holocaust nur für "Das Maximal Böse" steht, das mit der Scham Hannas über ihren Analphabetismus kontrastiert.
Ich habe den Eindruck, daß er doch mehr ist, was sich in jenem "Die Toten bleiben weiterhin tot"-Dialog offenbart.
Dieser Satz ist nämlich Ausdruck der Verdrängung - wie Du - recht nüchtern ;) - erkennst, aber IMHO schon einer länger währenden. Dieser Satz kommt gar nicht wenigen Gewaltverbrechern über die Lippen, wenn sie auf ihre Auseinandersetzung mit der Tat angesprochen werden - "warum soll ich mir da noch groß Gedanken machen, das Opfer wird davon auch nicht wieder lebendig"
Nur daß diese Verdrängung hier von einer Person vollbracht wird, welche die Schuld, für die sie bestraft wird, nur auf sich genommen hat, ohne das zur Last gelegte begangen zu haben.
Sollte das der Kern sein - erst Flucht vor der Offenlegung des selbstempfundenen Makels, jetzt Flucht vor der Erkenntnis der Fragwürdigkeit dieser Flucht in die Selbstannahme der übernommenen Schuld unter Auslebung der aus Schuldanerkenntnis verbreitet folgenden Verdrängungsmechanismen?

Eine psychische Spirale...

Amy
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So 5. Apr 2009, 14:18 - Beitrag #9

Zitat von janw:Mit Cate Blanchett und Leonardo die Caprio hätten die Dich umgehauen, mit all dem, was sie für Dich bedeuten^^


Entweder drücke ich mich zu wirr aus oder Jan, du drehst die Sätze so, wie sie dir passen ^^
Meine Antwort darauf: (eben) Nein!

Schau Dir an, woran Du gedacht hast, was Dich gestört hat - ob David Kross echt genug geweint hat, Ralph Fiennes -> Lord Voldemort, Bruno Ganz..., sie und all das steht vor den Personen, die sie im Film verkörpern, verdeckt deren Handeln.


Jaaaan... es gibt zwei Punkte.
Zum einem die Handlung, zum anderem das ganze Drumherum.
Wir reden hier von zwei ganz verschiedenen Dingen und man sollte sich mit beiden Punkten beschäftigen, nicht nur mit einem!
Ich habe in meinem Anfangspost vielleicht nur einen Punkt bedacht, du jedoch bedenkst auch nur einen Punkt.
Widmest du dich der Handlung, schaue ich wohl strenger auf das Drumherum.
Man muss einen guten Mittelweg finden und ob du's glaubst, oder nicht, den hab ich gefunden ^^
Nur wie erwähnt: über die Handlung eines Films diskutiere ich gerne von Angesicht zu Angesicht, daher lasse ich das im Internet gerne weg.

Und in dem Punkt sind mir unbekannte Schauspieler tatsächlich lieber.
Eben, wenn wir Schauspieler haben, die bekannt sind, haften ihnen bestimmte Figuren aus anderen Filmen an. Bei Ralph Fiennes werde ich wohl immer an Lord Voldemort denken - egal, um was es in dem Film geht!
Ich habe leider ein 1a-Gesichts-Gedächtnis und mein Kopf rattert mir einfach alle möglichen Filme zu dem dazugehörigen Gesicht ab, ob ich nun will oder nicht ]. Das ist einfach so. Wir können da doch auch nichts dafür ;)
Aber deswegen lassen wir den ganzen Film und die dazugehörige Handlung nicht links liegen, bzw. ignorieren sie, weil wir uns nur mit den Schauspielern beschäftigen :rolleyes:

Die englischen Bücher, natürlich ein Ärgernis, aber bei einem us-Film nicht anders zu erwarten.


Mich hat es dennoch gestört ;) Kann mir da nicht helfen...
Das sind für mich "Fehler", die nicht passieren dürfen.
Wenn eine Geschichte in Deutschland spielt, sollen bitteschön auf die Tafelanschriften und die Bücher deutsch sein...

Dann ist dieser Film also eher zum knicken?


Ne ;)
Ich fand ihn ja gut - ich weine ja bei Filmen nicht umsonst.
Wenn er in meiner Stadt anläuft, werde ich ihn auch nochmal ansehen,
aber er hat mich nicht vollkommen umgeworfen.
Es ist ein Film, den ich auf jeden Fall schon weiterempfohlen habe - das sagt doch schon was..?

Nein, ich nehme alles (zu?) ernst...


... was man nicht sollte, weil es das Leben sinnlos erschwert.

Dieser Satz ist nämlich Ausdruck der Verdrängung - wie Du - recht nüchtern ;) - erkennst, aber IMHO schon einer länger währenden. Dieser Satz kommt gar nicht wenigen Gewaltverbrechern über die Lippen, wenn sie auf ihre Auseinandersetzung mit der Tat angesprochen werden - "warum soll ich mir da noch groß Gedanken machen, das Opfer wird davon auch nicht wieder lebendig"


Sprichst du hier eine kollektive Verdrängung an?
Oder reden wir noch von Hanna? ^^

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Zitat von Amy:Entweder drücke ich mich zu wirr aus oder Jan, du drehst die Sätze so, wie sie dir passen ^^
Meine Antwort darauf: (eben) Nein!

Weder noch^^
Die Auflösung hast kommt jetzt:
Jaaaan... es gibt zwei Punkte.
Zum einem die Handlung, zum anderem das ganze Drumherum.
Wir reden hier von zwei ganz verschiedenen Dingen und man sollte sich mit beiden Punkten beschäftigen, nicht nur mit einem!
Ich habe in meinem Anfangspost vielleicht nur einen Punkt bedacht, du jedoch bedenkst auch nur einen Punkt.
Widmest du dich der Handlung, schaue ich wohl strenger auf das Drumherum.
Man muss einen guten Mittelweg finden und ob du's glaubst, oder nicht, den hab ich gefunden ^^
Nur wie erwähnt: über die Handlung eines Films diskutiere ich gerne von Angesicht zu Angesicht, daher lasse ich das im Internet gerne weg.

Gut, nur dann werde ich mich immer fragen, ob Du nicht auch das große Drama hinter den Bildern gesehen hast, und Du Dich, warum mir der nicht erkennbare Alterungsprozess von x oder die falschsprachigen Bücher nicht aufgefallen sind^^

Eben, wenn wir Schauspieler haben, die bekannt sind, haften ihnen bestimmte Figuren aus anderen Filmen an. Bei Ralph Fiennes werde ich wohl immer an Lord Voldemort denken - egal, um was es in dem Film geht!
Ich habe leider ein 1a-Gesichts-Gedächtnis und mein Kopf rattert mir einfach alle möglichen Filme zu dem dazugehörigen Gesicht ab, ob ich nun will oder nicht ]
Genau das meinte ich, aber wenn Du den Rest trotzdem siehst, ist es ja gut^^
Wenn eine Geschichte in Deutschland spielt, sollen bitteschön auf die Tafelanschriften und die Bücher deutsch sein...

Geb Dir da recht, das Problem ist aber, für wen der Film gemacht ist. Die Amis wollen auch verstehen, was da an der Tafel steht ;)
Trotzdem, in Frankreich wäre das nicht passiert...

Ich werd mir den Film auch mal ansehen, wenn er kommt.

... was man nicht sollte, weil es das Leben sinnlos erschwert.

Alles ist Text, und kannst Du ein Buch nicht-lesen, seit Du lesen kannst?^^

Sprichst du hier eine kollektive Verdrängung an?
Oder reden wir noch von Hanna? ^^

Kollektive Verdrängung ist Verdrängung seitens der das Kollektiv bildenden Einzelnen, also ja. Zu Hanna auch ja, weil zumindest ich sie u.a. stellvertretend für Gewaltverbrecher verstehe.

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Zitat von janw:Gut, nur dann werde ich mich immer fragen, ob Du nicht auch das große Drama hinter den Bildern gesehen hast, und Du Dich, warum mir der nicht erkennbare Alterungsprozess von x oder die falschsprachigen Bücher nicht aufgefallen sind^^


Das ist ja jetzt nicht mein Problem, ohne jetzt patzig zu klingen ^^
Aber ich bin bei solchen Dingen einfach verdammt aufmerksam. Ich kann zwar nicht viel, aber mir fallen Kleinigkeiten in Filmen auf, bzw. achte ich auf die besser, als andere Menschen, was NICHT heißt, dass ich deswegen andere Aspekte des Films vernachlässige.

Multitasking ]
Genau das meinte ich, aber wenn Du den Rest trotzdem siehst, ist es ja gut^^[/quote]

Dann frage ich mich aber, wieso wir uns weiterhin im Kreis drehen? ;P

Geb Dir da recht, das Problem ist aber, für wen der Film gemacht ist. Die Amis wollen auch verstehen, was da an der Tafel steht ;)
Trotzdem, in Frankreich wäre das nicht passiert...


Die müssen ja gar nicht wissen, was an der Tafel steht. Ich hab's mir angesehen und es war an sich sinnlos. Bei wichtigen Dingen sehe ich es ein, aber bei so unnützen Sachen kann man - meiner Meinung nach - dann auch bitte bei der Sprache bleiben, wo der Film spielt.
Die Bücher hätten auch deutsch bleiben können, da ja Michael Berg für die Amis sowieso eine amerikanische Synchron-Stimme hat und der Junge ja nicht ohne Grund "Der Vorleser" heißt, also werden die Amis wohl so klug sein, wenn er ein Buch in den Händen hält und sagt, dass der Titel soundso ist, dass damit auch das Buch gemeint ist.


Kollektive Verdrängung ist Verdrängung seitens der das Kollektiv bildenden Einzelnen, also ja. Zu Hanna auch ja, weil zumindest ich sie u.a. stellvertretend für Gewaltverbrecher verstehe.


Nur muss man hier wieder unterscheiden zwischen zwei kollektiven Verdrängungen. Die einen haben es als Abwehrmechanismus auf Schmerz, die die Zeit bei ihnen angestellt hat (in Bezug auf Zeitzeugen) und andere tun es einfach so, weil sie sich nicht länger mit der Vergangenheit beschäftigen wollen.


Nebenbei... Hanna ist für mich nicht so sehr eine Verbrecherin wie die anderen Damen, die in dem Verfahren angeklagt waren.

Außerdem finde ich es wirklich schwer, über solche Dinge zu 100 % zu urteilen.
Und hier zitiere ich wieder Hanna, als sie sich an den Richter wendet: "Was hätten Sie getan?"

janw
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Mo 6. Apr 2009, 21:17 - Beitrag #12

Zitat von Amy:Das ist ja jetzt nicht mein Problem, ohne jetzt patzig zu klingen ^^
Tja, nur bleibt dann nicht viel Redestoff übrig...
Multasking...achja, das war ja Eure weibliche Domäne^^

Dann frage ich mich aber, wieso wir uns weiterhin im Kreis drehen? ] Wir stehen nur wieder am Anfang...

Die müssen ja gar nicht wissen, was an der Tafel steht. Ich hab's mir angesehen und es war an sich sinnlos. Bei wichtigen Dingen sehe ich es ein, aber bei so unnützen Sachen kann man - meiner Meinung nach - dann auch bitte bei der Sprache bleiben, wo der Film spielt.

Naja, für ein Volk, das teils noch glaubt, die Nazis seien noch an der Macht, teils sich selbst nicht auf der Landkarte findet, wird wohl manches sinnhaltig, über das wir gelangweilt hinweg sehen. Spätestens, wenn irgendjemand einfällt, daß ein paar Islamisten in Deutschland studiert haben, kommt irgendwer auf den Gedanken, es könne sich um geheime Botschaften handeln :crazy:

Die Bücher hätten auch deutsch bleiben können, da ja Michael Berg für die Amis sowieso eine amerikanische Synchron-Stimme hat und der Junge ja nicht ohne Grund "Der Vorleser" heißt, also werden die Amis wohl so klug sein, wenn er ein Buch in den Händen hält und sagt, dass der Titel soundso ist, dass damit auch das Buch gemeint ist.

Wenn der deutsche Titel und der englische gleich sind...bei Faust und Buddenbrooks mag das gehen.
Für viele dürften die Titel schon böhmische Dörfer sein...

Nur muss man hier wieder unterscheiden zwischen zwei kollektiven Verdrängungen. Die einen haben es als Abwehrmechanismus auf Schmerz, die die Zeit bei ihnen angestellt hat (in Bezug auf Zeitzeugen) und andere tun es einfach so, weil sie sich nicht länger mit der Vergangenheit beschäftigen wollen.

Sicher, das kann man so sehen, aber bleibt es nicht trotzdem immer Flucht vor dem Wissen der eigenen Eingebundenheit in das Geschehen?

Nebenbei... Hanna ist für mich nicht so sehr eine Verbrecherin wie die anderen Damen, die in dem Verfahren angeklagt waren.

Außerdem finde ich es wirklich schwer, über solche Dinge zu 100 % zu urteilen.
Und hier zitiere ich wieder Hanna, als sie sich an den Richter wendet: "Was hätten Sie getan?"

Naja, Hanna hat aber mitgemacht bei dem Morden und Mißhandeln, wenn auch wohl nicht in der führenden Position, für die sie verurteilt wurde.
Die alte interessante Frage, wer böser ist, die Person am Schreibtisch oder jene, die die Drecksarbeit macht. Ich würde sagen, auf andere Weise Verbrecherin.

Die Frage an den Richter ist natürlich besonders angesichts dessen, was sie bewegte. In "normalen" Fällen hätte die Antwort "das tut hier nichts zur Sache" lauten können oder ein resigniertes "ich weiß es nicht...ich hätte aber gewusst, daß es böse war" oder so. Interessant ist der Sachverhalt dennoch, auch rechtsgeschichtlich, die Feststellung der Strafbarkeit der NS-Verbrechen war rechtssystematisch nicht ganz einfach...aber ich schweife ab xD

Ipsissimus
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Di 7. Apr 2009, 14:27 - Beitrag #13

Naja, Hanna hat aber mitgemacht bei dem Morden und Mißhandeln, wenn auch wohl nicht in der führenden Position, für die sie verurteilt wurde.
Die alte interessante Frage, wer böser ist, die Person am Schreibtisch oder jene, die die Drecksarbeit macht. Ich würde sagen, auf andere Weise Verbrecherin.

Die Frage an den Richter ist natürlich besonders angesichts dessen, was sie bewegte. In "normalen" Fällen hätte die Antwort "das tut hier nichts zur Sache" lauten können oder ein resigniertes "ich weiß es nicht...ich hätte aber gewusst, daß es böse war" oder so. Interessant ist der Sachverhalt dennoch, auch rechtsgeschichtlich, die Feststellung der Strafbarkeit der NS-Verbrechen war rechtssystematisch nicht ganz einfach


man kann imo durchaus verstehen, was in den einzelnen Personen des KZ-Personals losgewesen sein könnte. Wie sie in ihre Rollen hineingedriftet sind, wie sie durch Furcht um die eigene Unversehrtheit dazu korrumpiert wurden, die Unversehrtheit ihrer Opfer immer stärker anzutasten; gleichzeitig werden dabei Prozesse durchlaufen, die dazu führen, das eigene Tun miss zu bewerten - die allermeisten würden es anders gar nicht aushalten, was sie da tun.

Was könnte man später von solchen Menschen erwarten? Was müsste passieren, um ihnen verzeihen zu können? Wenn ich diese Frage für mich selbst beantworte, dann läuft es immer wieder auf eine Sache hinaus, und das ist Einsicht - Einsicht in die Bedeutung ihres Soseins für das Sosein anderer Menschen. Die Fähigkeit, sich selbst zu sehen und vor sich selbst einzugestehen: "Ja, das war ich und es gibt keinen Grund, von mir zu denken, ich sei es nicht mehr. Mir graut vor mir." Und danach kann so ein Satz wie der von Hanna - "Es ist egal, was ich denke. Es ist egal, was ich fühle. Die Toten bleiben weiterhin tot." - Ausdruck dieses Grauens sein, Ausdruck der Einsicht, dass ALLES, was ich für den Rest meines Lebens auch an Wiedergutmachung oder sonstigem zu tun gedenke, nicht hinreicht, um dies wieder zu tilgen - und damit zu der Frage führt: "Was mache ich mit diesem Rest?" Ohne diese Einsicht und ohne dieses Grauen bleibt dieser Satz nur Ausrede, mitsamt dem Versuch, das eigenen Sosein trotz der erwiesenen Bösartigkeit unverändert hinüberzuretten in das eventuelle spätere Leben. Auf der Basis dieser Einsicht und dieses Grauens könnte jedoch gefragt werden "Trotzdem will noch ein Rest des Lebens geführt werden, doch wie?"

("Verzeihen können" meint hier nicht, ihnen Strafminderung zu gewähren, sondern "Gewährung der Chance, wieder in einem normalen gesellschaftlichen Umfeld integriert werden zu dürfen".)

Für mich wäre das die Chance des Filmes und des Buches gewesen, sich des Themas "KZ-Schergen, ein paar Jahre danach" zu nähern. Wenn es wirklich nur um Analphabetismus ginge, dann hielte ich dieses Thema - Analphabetismus - für am falschen Aufhänger aufgehängt.

Traitor
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So 12. Apr 2009, 16:56 - Beitrag #14

Bisher habe ich es immer noch nicht geschafft, mir den Film anzusehen, nach dem Intensivprogramm zu Jahresbeginn bin ich wohl etwas zu kinomüde. Heute abend vielleicht? Mal sehen. Zu zwei Aspekten möchte ich aber schonmal Stellung beziehen.

Ersteinmal - worum geht es in "Der Vorleser" vorrangig? Ich schließe mich meiner Bucherinnerung (müsste vor 6 Jahren gewesen sein) zufolge Ipsissimus an, dass die KZ-Aufbereitung das Hauptthema und der Analphabetismus hauptsächlich ein Charakterisierungs- und Dramatierungs-Element ist, und nicht umgekehrt. Meinem eigenen Leseeindruck und der Unterrichtsdiskussion nach war eigentlich die zentrale Frage die juristische, ob jemand für Taten, die im damaligen System legal waren, nachträglich bestraft werden darf, und eben die moralische, wie er selbst mit dieser Schuld umzugehen habe.
Persönlich finde ich da Ipsis "Verzeihensschwelle" sehr gut nachvollziehbar, würde sie selbst aber schon ein bisschen niedriger ansetzen. Ich würde nicht so weit gehen, dass einem Menschen nach einer Tat für den Rest des Lebens "Bösartigkeit" anhaftet, diese ist meines Erachtens durch Eingeständnis, Aufsichnahme und Wandlung zum Besseren ablegbar. Was bleibt, ist die Schuld, und die Verantwortung für diese; aber auch ohne diese nicht mehr als Teil seiner selbst zu sehen, kann ein Mensch noch "gut" werden. Aber ich fürchte, das führt hier zu weit.

Zweitens, zur Frage der Schauspielerbedeutung. Jan, ich denke, hier übertreibst du es mit dem Gegensatz Handlung - technische Aspekte. Grobe technische Patzer können die beste Handlung entstellen, indem sie ihr die Glaubwürdigkeit und Immersion rauben. Vom Trailer her habe ich z.B. ein riesiges Problem damit, dass Michael in den beiden Zeitebenen Affäre und Prozess kaum gealtert wirkt, obwohl er erst Mittelstüfler, dann Student ist. Ob das auch im Film so schlimm wirkt, werde ich sehen müssen. Aber gesetz den Fall, es sei so - wie sollte ich dann dem noch wie ein Kind Aussehenden den tiefen Konflikt zwischen rechtswissenschaftlichem Empfinden und persönlicher Involviertheit abnehmen, wenn er ersteres doch noch gar nicht zu besitzen scheint? In so einem Moment würde die Handlung dann konstruiert und unlogisch erscheinen, obwohl sie es eigentlich nicht ist.

Padreic
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So 12. Apr 2009, 17:41 - Beitrag #15

Verzeihen - geht das überhaupt, wenn dieser Mensch einem persönlich denn kein Unrecht getan hat? Wenn ich einen ehemaligen KZ-Aufseher in meiner Bekanntschaft hätte (Zeitabstände, die dies unwahrscheinlich machen, nicht mitgerechnet), so würde ich ihm seine Vergangenheit natürlich durchaus übel nehmen, zumindest so lange er nicht echte Reue zeigt, aber ich würde nicht automatisch keinen Umgang mehr mit ihm pflegen, wenn es bekannt würde. Man muss sich nur einmal umsehen, dass es gar nicht so wenig Leute gäbe, die unter anderen Umständen prinzipiell auch in so etwas rutschen könnten. Oder wenn man es wissenschaftlicher haben will, schaue man sich die Milgram-Experimente an.

Warum sollte man solchen Leuten verbieten, an der Gesellschaft teilzuhaben? Ich halte es für durchaus wahrscheinlich, dass sie sich in der normalen Gesellschaft auch nicht übler verhalten würden als viele andere Leute auch, denen man es erlaubt, die akzeptierter Bestandteil der Gesellschaft sind.
Ich will mit keinem Wort bestreiten, dass es falsch war, was die KZ-Aufseher gemacht haben (bei manchen sicherlich noch mehr, bei manchen ein bisschen weniger). Aber das waren nicht notwendigerweise totalen Unmenschen, das waren oft Menschen, wie man sie aus dem eigenen Umfeld kennt, nur dass sie in andere Umstände geraten sind. Wenn man zu opportun handelt, kann es in dem einen Umfeld einen kleinen Schaden anrichten, während in einem anderen Umfeld 100 Juden tot sind. Wer rein von Schuld ist, werfe den ersten Stein. In welcher Position bin ich da zu verurteilen oder zu verzeihen?

Ipsissimus
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Mo 13. Apr 2009, 02:45 - Beitrag #16

und so du dich nicht in der Position siehst, zu verurteilen oder zu verzeihen - ich könnte allgemeiner auch formulieren: eine Meinung zu deren Taten, zu der Bedeutung dieser Taten und zu den Implikationen dieser Taten für die Zukunft sowohl der Täter als auch der Opfer zu entwickeln - akzeptierst du denn dann das Verdikt der Opfer über die Täter, und akzeptierst du dieses Verdikt auch als verbindlichen Deutungshintergrund bezüglich der drei genannten Problemkreise, Padreic?

Und dieses Verdikt ist eindeutig.

/edit

Wenn man zu opportun handelt, kann es in dem einen Umfeld einen kleinen Schaden anrichten, während in einem anderen Umfeld 100 Juden tot sind.


nein, da sollte man tatsächlich keinen ersten Stein werfen, wenn aus reiner Opportunität in einem bestimmten Umfeld plötzlich 100 Juden tot sind, oder 1000, oder 10000, oder 1 Million; wer sind wir schließlich, dass wir da zu einer Haltung gegenüber den Tätern gelangen dürften, dass wir da gar differenzieren dürften zwischen denen, deren Opportunismus kein Leben, und denen, deren Opportunismus 10, 100, 1000 oder 1 Millionen Leben, teilweise unter größter Brutalität, gekostet hat. Oder ist die Frage nicht, wer wir sind, sondern als was wir uns da erweisen? Gar als Opportunisten?

Padreic
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Mo 13. Apr 2009, 21:42 - Beitrag #17

Was willst du mir sagen, Ipsissimus?

Ich habe mich vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt. Ich bin jederzeit bereit, die Taten zu verurteilen. Sie waren eine gottverdammte Scheiße. Wenn du willst, bin ich auch ohne Umschweife dazu bereit, die Täter zu verurteilen. Aber nur, wenn ich dann so gut wie jeden Menschen (natürlich einschließlich mir selbst!) verurteilen darf. Wie die Christen sagen, sind wir alle Sünder. Wer kann von uns behaupten, nicht schon grausam gewesen zu sein? Und wie vergleicht man die Schuldhaftigkeit eines Menschen im Vergleich zu der eines anderen; an den Auswirkungen? Wohl kaum, wenn man keine allzu archaische Moralvorstellung hat....

Und ja, ich akzeptiere das Verdikt der Opfer, dass sie möglichst nie wieder mit diesen Leuten zu tun haben wollen. Und nein, das diktiert nicht mein eigenes Verhalten. Strafe muss sein (sofern bei einer Untat, die so weit aus unserer Gesellschaft herausgetreten, überhaupt möglich), doch Grausamkeit gleicht keine Grausamkeit auf.

Es gibt Leute, die muss man von der Gesellschaft fern halten, aus der Gesellschaft ausschließen. Aber wegen der Zukunft, nicht wegen der Vergangenheit! Ich kann es auch verstehen, wenn die Angehörigen der Opfer Christian Klars gegen seine Freilassung protestieren; deswegen muss ich trotzdem nicht ihrer Meinung sein. Gerade über Leute, denen schlimmes widerfahren ist, kann die Vergangnehiet eine gewaltige Macht erlangen; doch das ist nicht ihrer rechter Platz.

Ipsissimus
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Di 14. Apr 2009, 10:25 - Beitrag #18

Padreic, ich wende mich ganz einfach gegen eine alle Unterschiede nivellierende Pauschalisierung des persönlichen Schuldmaßes.

"Sündigkeit" als eine keine Unterchiede treffende Aussage über absolute menschliche Verworfenheit vor Gott mag für Christen und andere Gesetzesreligiöse interessant sein. Mir geht es um irdische Schuld und irdische Sühne, und zu deren Erfassung und Charakterisierung nützt die Feststellung "Wir sind alle Sünder" herzlich wenig.

Sündhaftigkeit, das geht nur vor dem Hintergrund von Majestätsbeleidigung, und Majestäten, seien es irdische oder himmlische, sind uns heutzutage außerhalb der Klatschpresse doch eher gleichgültig geworden. In der juristischen Realität sind die Schuld eines Menschen, der Steuern hinterzogen hat, und die Schuld eines Menschen, der den Tod von hunderten oder tausenden von Menschen herbeigeführt oder zur Herbeiführung aktiv beigetragen hat, auf völlig unterschiedlichen Ebenen der Schuldhaftigkeit angesiedelt. Es mag im Einzelnen Entschuldigungsgründe geben - das wäre im Einzelnen zu prüfen. Aber ich verwahre mich dagegen, bei massiven Verbrechen gegen die Menschenrechte von einer allgemeinen Schuldhaftigkeit "des Menschen" auszugehen, in der die konkrete Einzelschuld der Täter aufgehoben wäre.


Das Verdikt der Opfer besagt übrigens nicht, nie wieder etwas mit den Tätern zu tun haben zu wollen, das ist bestenfalls eine Folge davon. Das Verdikt besagt, dass sich die nationalsozialistischen Täter ihres Menschseins entäußert haben. Da dies biologisch nicht möglich ist, besagt es in nächster Annäherung, daß die Anwendung der allgemeinen Menschenrechte und der bürgerlichen Ehrenrechte bei diesen Tätern auf einige wenige allerwesentliche Aspekte wie Folterschutz und fairen Prozess reduziert ist.

Aber wegen der Zukunft, nicht wegen der Vergangenheit!

Eigentlich eher wegen der Verheißungen, die ihre Vergangenheit für ihre Zukunft macht. Ich würde ganz sicher nicht meine Kinder in die Obhut eines als geheilt geltenden Pädophilen geben, nur weil der als Reha-Maßnahme Erzieher gelernt hat.

Es gibt Leute, die muss man von der Gesellschaft fern halten, aus der Gesellschaft ausschließen.

Genau das war eben meine Frage. Anhand welcher Kriterien unterscheiden wir die einen von den anderen, eine Frage, die auf´s äußerste verschärft wäre, wenn wir alle tatsächlich einfach nur unterschiedslos "Sünder" wären. Glücklicherweise ist es nicht so; glücklicherweise gibt es belastbare Kriterien.

Anaeyon
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Mi 22. Apr 2009, 09:26 - Beitrag #19

Ich würde die anderen 5 angeklagten Wächterinnen für deutlich gefährlicher halten, denn sie waren kaltblütig, selbstgerecht und nichtmal ansatzweise einsichtig. Das Hannah eine gestörte Gefühlswelt hat, sollte bei der Beantwortung einiger Fragen während der Gerichtsverhandlung klargeworden sein. Ihr scheint es gar nicht möglich zu sein, ihre Vergangenheit so zu realisieren. Das Grausame darin, oder auch die (vermeintlichen) Denkfehler, die ihr Handeln ermöglichten.

Sie hat nie aus Abneigung gegenüber den Deportierten gehandelt. Das allerdings könnte man sich bei den anderen Angeklagten gut vorstellen anhand ihres Verhaltens. Und ihr Analphabetismus spielt in Hinsicht auf Schuld eigentlich keine Rolle im Film. Er wird nicht als Rechtfertigung benutzt, weder von ihr, noch von anderen.

Natürlich könnte man ihr falsches Schuldgeständnis als selbsterteilte Absolution interpretieren. Aber das steht ihr auch zu. Andere gehen Beichten oder zum Psychologen. Was ist daran besser?


Ich fand den Film sehr gut. Und die Mischung aus "privates Leben, usw." und "KZ-Thematik" finde ich wichtig. Immer nur über Juden, Duschen und Oberlippenbärte zu schreiben/filmen ist doch auf Dauer auch etwas unnötig. Mit der Nazi-Thematik hat man sich schon tausende Male ausführlich beschäftigt. Dass Nazis auch Menschen waren, auch davor und danach ein Leben hatten, das wird oft nicht gezeigt. Wer einmal Nazi war, ist gebrandmarkt bis in unsere Zeit hinein. Ich halte das für unmenschlich.

Endlich mal ein Film, der eine interessante Frage aufwirft, ohne den erhobenen Zeigefinger zu nutzen, indem man verhungernde Juden, "Sieg Heil" schreiende HJ-Kinder und durchdrehende Hitlers zeigt. Eine Frage, die die Nazi-Problematik besser zusammenfasst, als 5-6 Jahre Geschichtsunterricht in der Schule in meinem Fall.


Ich würde lieber jemanden sterben lassen, als mein Leben erheblich an Qualität verlieren zu lassen. Und ich bin mir sicher, bei den Nazi-Beschuldigungen wird oft so getan, als wäre es selbstverständlich, dass man sich gegen bewaffnete Besatzer auflehnt. Ich hätte mich angepasst, und ich bin mir ganz sicher, die meisten moralisch korrekten Leute die ich kenne ebenfalls. Und ich hätte versucht, das Beste draus zu machen. Von Siemens zur SS wechseln wäre sicher nicht nötig gewesen, allerdings weis ich nicht, wieviel man zu diesem Zeitpunkt als normaler Bürger über eben jene wusste.

Anstatt nur immer wieder Lektionen aufzubereiten die wir schon zig mal gekaut haben, zeigt der Film mal was Neues. Und das, ohne die Angeklagte in Schutz zu nehmen. Respekt.

PS: "Die Toten bleiben Tot", ich finde den Satz ok. Ist doch so. Das Gefühl, das man etwas falsches getan hat, ist unwichtig. Das muss man nicht bis zum Lebensende mit sich rumtragen, davon hat keiner was. Es kommt drauf an, dass man es nicht mehr tut. Und da reicht es, auch nur eine Sekunde lang schmerzlich die eigene Schuld einzusehen.

Man sollte Personen nicht anhand ihrer Gefühle richten. Da könnte man uns auch lebenslänglich wegsperren, wirklich.


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