Chloe

[blobbfish]

Ganz überraschend mal wieder ein Film, der von mir keine fast durchweg negative Kritik erhält. Mit Sicherheit viel Unverständnis dafür bei anderen Betrachtern.

Fangen wir dann auch mit dem Negativem an, das prägt sich ohnehin leichter ein: Explizite Konfliktszenen waren meistens überaus unglaubwürdig dargestellt, und wie so oft, das Ende kam viel zu abrupt und ist so ziemlich eins der Unglaubhaftesten überhaupt.

Aber zum positiven Teil der Kritik: Die Charakterentfaltung ist gut gelungen, und auch wie die Dinge insgesamt (vom Ende abgesehen) ihren Lauf nehmen. Ein sehr hübsches Intrigenspiel und nicht so richtig hollywoodsch. Sehr gelungen. wie ich fand, dass die Perspektive im wesentlichen durch eine Person gegeben war, der Zuschauer aber immer etwas mehr Information hatte (oder es glaubte zu haben).

Ich habe mich bisher wenig um die Kritiken zum Film gekümmert, vermute aber mal, dass die nicht so gut waren, da selbst am Kinotag und in der ersten Woche nur 10 Leute im Saal saßen. Wie sind denn Meinungen hier, falls gebildet?

[Traitor]

Leider kann ich nur mit einer ungebildeten Meinung dienen. Die mir untergekommenen Kritiken waren durchwachsen, würde ich sagen, einige ganz ordentliche, einige mäßige. Das allein war für mich aber (neben derzeit generell gesunkenem Kinogehdrang) nicht der entscheidende Nichtansehgrund. Vielmehr hat mich Regisseur Atom Egoyan abgeschreckt. Bisher habe ich von ihm nur "Where the truth lies" gesehen, der sich für einen intelligenten Noir-Thriller hielt, aber erschreckend platt war. Das ist auch der Punkt, den Kritiker an "Chloe" meistens bemängeln, ebenso an weiteren seiner Filme - da scheint ein systematisches Problem in seiner Drehbuchwahl vorzuliegen.
Dieses Vorurteil sollte aber natürlich irgendwann doch mal durch Sichten eines Zweitwerkes überprüft werden.