Neue Sitze - Neue Plätze

[blobbfish]

Tja, und unser Kino hat seit Juli neue Sitze, ich bin seither erst zweimal drin gewesen, ad hoc fallen mir keine Unterschiede zwischen den Sitzen ein, bestenfalls sind sie etwas niedriger, aber das ist noch i.O. Ins Auge stechen im Vergleich die Platznummer: Die sind jetzt nicht mehr auf der Lehne sondern neben dem Colahalter - totaler Unfug.

Außerdem wurden die letzten beiden ohnehin falschen Logenreihen noch verdreistert, aber wenigstens heißen die Plätze nicht mehr Logenplätze sondern Premiumplätze und sind auch einen Tacken teurer. Gibt's bei euch auch so einen Unfug?

[Traitor]

Von den Kinos, die ich regelmäßig besuche,

• ...hat eines (Cinestar-Innenstadtkino) eine relativ vernünftige Nummerierung, Reihen und Sitze bei 1 anfangend und durchgängig. Die Sitznummern sind an der Lehne angebracht, nur die Reihen muss man de facto selber zählen, da einige Schilder (jeweils an der Armlehne der Randsitze) völlig abgewetzt sind und auch die intakten im Dunkeln nicht erkennbar. Verschiedene Preiskategorien ("Loge" etc.) gibt es nicht, dennoch Sitzwahl, die aber in der Online-Vorreservierung recht erratisch funktioniert.
• ...sind drei moderne Multiplexe (Kinopolis, Cinelux, Cinedom) mit konsistenten und leicht auffindbaren Nummern
• ...hat eines (Programmkino) keine Platzkarten und keinerlei Nummern, dafür einen Balkon und ein Parkett (gleicher Preis, freie Wahl)
• ...hat eines (Programmkino) keine Platzkarten, keine Reihennummern, aber Sitznummern
• ...hat eines (Billigkino) keine Platzkarten, dafür aber Platznummern. Da die Sitze second hand aus anderen Kinos stammen, haben sie nicht nur unterschiedliche Polsterfarben, sondern auch völlig zufällig im Raum verteilte Nummern, ein sehr amüsanter Effekt.
• ...hat eines (UFA-Palast Köln) inzwischen leider geschlossen, aber den ewigen Verbautheits-Oscar sicher. Teilweise waren dort zwei Säle durch Wandeinziehen aus größeren Vorgängern entstanden, wobei die Nummerierung beibehalten wurde, sodass beim einen Saal dann alle Reihen mit Sitznummern von ca. 20 anfingen. (Nicht in allen Reihen gleich, da der Ursprungssaal keine gleichlangen Reihen hatte.) Dazu gab es dann übrigens Platzkarten, sodass das gezielte Nebeneinandersitzen zu sehr seltsamen Kombinationen führen konnte. Die Krönung war dann ein "Saal", der nachträglich auf einen Treppenabsatz gebaut wurde und ca. 20-30 Sitze hatte, in iirc 6 Reihen, die aber teilweise zweistellige Sitznummern hatten.

[blobbfish]

Wenn Cinestar Ufa nicht übernommen oder wenigstens deren Schandbau abgerissen hätte, würde ich es dir ja verzeihen, dass du das besuchst. Der einzige Vorteil von dem Ding ist, dass seit es das Capitol (jetzt ein Cineplex) wieder gibt, man quasi halbe Privatvorstellungen bekommen sollte. Ganz ehrlich: Ein durchschnittliches Universitätsgebäude aus den 70ern sieht deutlich besser aus!

Als Ergänzung: Die Reihennummer in Form von Buchstaben ist auf dem Boden, durchleuchteter Buchstabe und gut zu erkennen.

Was meinst du mit Balkon?

[Traitor]

Die Cinestar-Ufa-Geschichte ist für mich eine ganz üble, ist in deren Zuge ja das Metropol zerstört worden. Die Hauptattraktion des Kölner Kinos war auch ganz primitiv, dass sie Bonner Freikarten annahmen, aber ein größeres Programm hatten als das hiesige Rest-Cinestar.

Unter Balkon verstehe ich einen um mehrere Meter angehobenen Saalteil, zu erreichen über eine Treppe. Wie in Theatern üblich ("Galerie" geschimpft, meine ich?), und eben in älteren Kinos.

[Ipsissimus]

die Saarbrücker Kinos zeigen in etwa ein vergleichbares Bild wie in der Schilderung Traitors, sprich es gibt das unumgängliche hochmoderne Cinestar (dankenswerterweise nicht in der Innenstadt gelegen) mit seinen sehr konsistenten Beschriftungen, und alteingesessene Kinos, (UT, Passage, Kino achteinhalb, Filmhaus, Skala) mit einer bunten Mischung an Konsistenz, also mit Flair (was nicht nur an den Beschriftungen liegt)^^ Filme schauen kann man übrigens in allen Sälen und beinahe von allen Plätzen aus^^ aber wer was auf sich hält, geht in Saarbrücken nicht ins Cinestar^^

[Lykurg]

Auch hier gibt es natürlich Multiplexkinos mit einleuchtender Platznumerierung (allerdings nicht in allen Sälen im Blockformat, einige kleinere tanzen etwas aus der Reihe) und traditionsreichere mit lustigen Saalformaten und mehr Flair. Hinsichtlich der Reihen- und Platznummernschilder gibt es unterschiedlich nützliche Verfahrensweisen, von beleuchtet bis unsichtbar. Besonders charmant ist das alte Dorfkino bei meinem Bruder in der Nähe, ein Programmkino mit Bewirtung in einem jugendstilig dekorierten gewölbten Saal, allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, wenn vor einem jemand seine Tischlampe anknipst, um etwas zu bestellen...

[blobbfish]

Eigentlich wollte ich da nicht drauf eingehen, aber wir haben hier in Marburg ja nicht nur das Cineplex, sondern auch ein Capitol mit drei Sälen, genaugenommen ein Saal und zwei Zimmer. Im Saal ist der eindeutig attraktivste Platz in der Mitte der vordersten Reihe Loge: An die zwei Meter Beinfreiheit sind kaum schlagbar.

Richtig viel Stil hat natürlich die Kammer im Steinwegkino - ein dreireihiger Balkon wie Traitor es nennt, ich hab es als Loge kennengelernt mit freier Platzwahl und eben unten für das gemeine Volk das Parkett mit ebenfalls freier Platzwahl. Dieses Konzept wurde vom Kaskade aber noch deutlich geschlagen: Es verfügte ebenfalls über Loge und Parkett, hatte aber Einheitspreis mit freier Platzwahl - das belegt auch meine Eintrittskarte von "Titanic". Hopps gegangen übrigens wegen dem Ufa. Kein Wunder, der qualitative Standard des Aluklotzs war zeitgemäß und haushoch überlegen.
Das palette im Steinwegkino ist irgendwie ein komisch geschnittenes Zimmer, war nur einmal drin und weiß auch nicht mehr wie das mit der Platzwahl gewesen ist, war bei 10 Besuchern auf 50 Plätze oder so sowieso egal.

Die Verteilung der Filme ist relativ klar geregelt: Hollywood und Kassenschlager im Regelfall im Cineplex, im Steinweg eher die weniger popkulturellen, inhaltlich anspruchsvolleren Filme, Capitol dazwischen.

Ipsimè, wenn das Cinestar noch gut läuft, scheinen viele Saarbrückler es wohl nicht so sehr auf sich zu halten, hmm?

[009]

Es böte sich auch an, hier Erfahrungen mit den neuen Luxus-Kinos (weniger Plätze mit mehr Platz, über Tortillas/Popcorn hinausgehobene Gastronomie am Platz) auszutauschen, die es IMHO bislang mind. in Köln und München gibt.
Selber kann ich leider noch nichts beisteuern.

[Traitor]

Die vier Hannoveraner Kinos, die ich bisher kenne, sind in Sachen Sitzreihen relativ langweilig. Zwei Cinemäxxe, ein unverhältnismäßig modernes Programmkino (direkt gegenüber vom einen Cinemaxx, hält sich erstaunlich gut) und ein kleineres Programmkino "Im Hochhaus", dessen Obskurität die Lage im 7. oder so Stock ist, erreichbar über ein wirklich hohes Treppenhaus oder einen lustigen Aufzug ohne Zwischenhalte. Das traditionsreichste und obskurste Kino aus dem Programmkinoverband mit den anderen beiden habe ich bisher nicht besucht, sollte ich aber mal, da sind vielleicht auch Obskuritäten zu erwarten.

An die zwei Meter Beinfreiheit sind kaum schlagbar.

Bieten auch hier im Cinemaxx und im großen Programmkino jeweils mindestens ein Saal in einer Mittelreihe.

ein dreireihiger Balkon wie Traitor es nennt, ich hab es als Loge kennengelernt

"Loge" kenne ich primär als nicht herausgehobenen Hauptteil des Saales mit Aufpreis, während nur die Rasiersitze als "Parkett" normal kosten, z.B. hier im Cinemaxx. Der Balkon im Endenicher Rex, um den es ging, ist aber deutlich größer als 3 Reihen, 10 oder so.

Ipsimè, wenn das Cinestar noch gut läuft, scheinen viele Saarbrückler es wohl nicht so sehr auf sich zu halten, hmm?

Alternativerklärung: es zieht die stillosen Bauern aus dem Umland an.

@009: Sagt mir nichts, lässt sich dazu mehr sagen, u.a. Name, Lage etc. des Kölner Vertreters?

[009]

Es ist das Residenz, das nun als Astor Filmlounge firmiert. Wie www.astor-filmlounge.de gibt es nach gleichem Konzept auch Kinos in Berlin, München und Frankfurt.

[Traitor]

Die Grundpreise sind natürlich heftig und wären mir die Sache wohl nicht wert. Dass es bei so einem Edelkonzept dann freie Platzwahl gibt, widerspricht aber etwas dem betonten "entspannten Kinobesuch", denn zumindest im großen Saal gibt es genau so üble Rasiersitze wie in normalen Kinos, und wenn man zu dem Preis dort landet, wird man sich wohl wirklich abgezockt vorkommen.
Überlegenswert aber vielleicht für 3D-Vorstellungen, da die kaum Aufpreis zu kosten scheinen und damit auch nur noch kaum teurer als in normalen Kinos sind. Zumindest, wenn man sich beim Verzehr zurückhält...

[009]

Zumindest in Köln scheint es platzscharfe Buchung zu geben und zB auch Doppelsessel. Garderobe und Begrüßungsdrink incl. mag den ein oder anderena uch erfreuen.
So sehr ich einerseits Gastronomie abseits von Popcorn und Tortillas begrüße, so unvorstellbar ist eigentlich Kino ganz ohne Popcorn.
In München dürfte die Lage in hochrenomierten Hotel auch einen gewissen Reiz ausüben.
Preise sind nicht billig, aber zB im Vergleich mit dem Kölner Cinedom zumindest am Wochenende abends so weit auch nicht entfernt.
Edit: da hab ich grad irgendwas verdreht, max. 9,50 Cinedom zu max. 16 bei Astor ist schon ein gewisser Unterschied.
Den Unterschied ausmachen soll wohl der Premium-Gedanke, wie genau der nun auch gesehen wird.

[009]

Diesem Artikel entnehme ich, die Astor Film Lounges hätten die Gewinnzone erreicht, das Netz soll mit weiteren Exemplaren in Frankfurt, München, Berlin weiter ausgebaut werden.