Betrachtungen zu Gottschalks Rücktrittsgründen

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So 13. Feb 2011, 13:50 - Beitrag #1

Betrachtungen zu Gottschalks Rücktrittsgründen

Inzwischen vernutlich allgemein bekannterweise hat Thomas Gottschalk gestern abend angekündigt, "Wetten, dass..." nur noch bis zum sommer zu moderieren. Die Erklärung gibt es beim ZDF komplett zum [url=http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1258662/Gottschalk-verkündet-seinen-Abschied]"nachgucken"[/url] und bei dwdl.de zum nachlesen.

Nach meiner Wahrnehmung bzw. Interpretation offenbart Gottschalk, er habe in der Frage, ob er die Moderation fortsetzen könne oder/und wolle, sein Schicksal mit der Genesung Samuel Kochs zuverknüpfen:
"[...] Auch meine Hoffnung, dass der Unfallschock nur ein kurzer und ein vorübergehender sein würde, hat sich leider nicht erfüllt. [...] Für mich persönlich liegt auf "Wetten, dass..?" jetzt einfach ein Schatten, der es mir schwer machen würde, jemals wieder zu der guten Laune zurückzufinden, die Sie zurecht von mir in dieser Sendung erwarten. [...]


Natürlich ist es letztlich seine ureigene, m.E. von außen weder bewertbare noch kommentierbare Entscheidung, ob er sich selber in der Lage sieht, die Moderation dieser inzwischen sehr mit verbundenen Sendung fortzusetzen. Aner das gilt nicht nur in der Frage des Unfalls, sondern generell. Möglich wie durchaus geboten erscheint mit jedoch, zu hinterfragen wie schlüssig und überzeugend Gottschalks Erklärungen für seine Entscheidungen sind.

Vielleicht unpassend, aber mir naheliegend, erscheint der Vergleich mit den betrügerischen Wetten. Meiner Erinnerung nach gelang es nach öffentlichem Wissen zweimal Leuten, bei den Wetten zu schummeln; einmal wurde das direkt in der Sendung offenbart. Darin lassen sich wohl auch "Schatten" sehen - Schatten der Schummelei auf vorgeblichen Höchstleistungen, die nach Sendekonzept eben nicht in einer Sport- sondern Unterhaltungssendung stattfanden. Diese Krisen hat Gottschalk offensichtlich weggesteckt, mit jeweils angepassten Vorkehrungen hat man - offenbar erfolgreich - bis heute verhindern können, erneut von Schummlern gefoppt zu werden. In Bezug auf den Unfall wurden (in verschiedenen von mir jetzt nicht herausgesuchten Quellen belegt) Maßnahmen ergriffen, um bei zukünftigen Wetten das maximal mögliche Risiko von Verletzungen für die Wettkandidaten so weit als möglich zu senken. Aus meiner Sicht könnte Gottschalk, auch weil Samuel Koch (
"Er zerbricht sich heute noch den Kopf, was schiefgelaufen ist. Sie und ich bräuchten sich dies nicht zu tun, hat er gesagt."
) keinerlei Vorwürfe in Richtung ZDF oder der Person Gottschalks erhebt, insofern durchaus mit einer Haltung weitermachen, die sich grobschnitzig wie folgt skizieren liesse: Tragischer Unfall / Bedauern es sehr / unterstützen Samuel weiterhin / Gefahren erkannt, für die Zukunft gebannt / Unterhaltung wie das Leben: nicht immer alles gut, aus Fehlern lernen und damit besser weitermachen einem verweigern dieser Aufgabe und der weitergabe an andere vorzuziehen.

Wenn ich nun die Entscheidung Gottschalks, die Sendung nicht fortführen zu können wie wollen als gegeben annehme, sehe ich dennoch Fragen. Fragen zur Art und Zeit seines Ausstieges. Den erläutert er mit den Worten
"Für mich persönlich liegt auf "Wetten, dass..?" jetzt einfach ein Schatten, der es mir schwer machen würde, jemals wieder zu der guten Laune zurückzufinden, die Sie zurecht von mir in dieser Sendung erwarten. Aber ein Event, der 30 Jahre lang in regelmäßigen Abständen zu Ihrem und auch zu meinem Samstagabend gehörte, hat ein solches Ende nicht verdient. Auch will ich nicht mit einem so traurigen Zusammenhang in Ihrem Gedächtnis bleiben und habe mich deswegen entschlossen, mich nicht sofort, sozusagen im Schock, aus dem Staub zu machen, sondern diese Staffel abzuschließen und mich dann mit der Sommersendung in Mallorca schweren Herzens von "Wetten, dass..?" zu verabschieden."


Wenn er schon meint, die Sendung nicht mehr so zu präsentieren können, wie er und das Publikum es erwarten, warum mutet er es sich wie dem Publikum zu, ihn noch weitere Sendungen lang zu "ertragen"?
Wenn er für sich oder/und die Sendunge ine Art (befreiende?) Zäsur erreichen will, könnte er - nach der Erfahrung, die Sendung als erster abgebrochen zu haben, doch auch ohne weiteres mit einer Erklärung allein aufhören, ohne noch weitere Sendungen zu moderieren.
Zudem befremdet mich dieses durch diese Erklärung hergestellte Zusammenspiel vom Bezug auf das Schicksal Samuel Kochs und der Art des Zusammenhangs, mit dem Gottschalk im Gedächtnis der Zuschauer bleiben will.

Weitere Zweifel an der Ehrenhaftigkeit von Gottschalks ERklärung erweckt in mir das der hörbar geäußerten Enttäuschung des Saalpublikums nachgeschobene [Quote]"Irgendwann wär's ja sowieso passiert."[/B]. Als ich das Video sah dachte ich nur, er habe nun einen ihm vorzeigbar erscheinenden Grund dafür gefunden, die Moderation der Sendung beeenden zu können, ohne die für ihn wohl wirklich wesentlichen Beweggründe offenbaren zu müssen, die eventuell kaum etwas mit dem Unfallgeschehen zu tun haben.

Auf die Farce, sich dann noch mit Mubarak vergleichen zu müssen, bin ich schon in einem anderen Beitrag eingegangen.

Endgültig lächerlich wird Gottschalks Rückzug für mich durch die Erklärungen von Intendant und Programmdirektor des ZDF, die bezüglich Intendant Markus Schächter nachlesbar und bezüglich Programmdirektor Thomas Bellut als Video einer Pressekonferenz dokumentiert sind.
Dort empfinde ich mindestens zwischen die Zeilung die Haltung bis Aufforderung ans Publikum, die Entscheidung Gottschalks sei doch gar nicht endgültig, wenn das Publikum nur stark genug den Wunsch äußere, würde er doch wohl oder gar vermutlich recht sicher weitermachen.

Fazit: Wetten, dass dieses Thema und diese Diskussionen wohl anders und stärker weitergehen werden, als Thomas Gottschalk es (zugegeben nur vermutlich) vermutet hätte?

Lykurg
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So 13. Feb 2011, 15:50 - Beitrag #2

Über Gottschalks möglichen Ausstieg war doch schon seit Jahren gemunkelt worden? Rückläufige Quoten, Ermüdungserscheinungen, ein erheblicher Leerlauf im Programm... Meines Erachtens wird Samuel Kochs Unfall ein letzter Anstoß gewesen sein, längst angestellte Überlegungen zu verwirklichen. Nicht sofort auszusteigen, kann die Absicht verfolgen, die Sendung in diesem turbulenten Moment nicht alleinzulassen aus Sorge, sie könnte mit einem unbekannten Ersatzmann in der Publikumsgunst abstürzen. Gerade durch die Verknüpfung mit Koch versucht Gottschalk vermutlich sein Image insoweit zu pflegen, als er demzufolge aus moralischen, nicht aus sonstigen showbezogenen Gründen gehe.

Den Mubarak-Vergleich hatte ich (ohne in den letzten Jahren auch nur eine "Wetten, daß...?"-Sendung gesehen zu haben) genau so erwartet, das war die Assoziation, die mir schon bei der Nachricht 'Gottschalk hört eventuell heute abend auf' kam. Dafür ist eine weitere Parallelenbildung über jahrzehntelanges Wirken und fast gleichzeitiges Aufhören hinaus gar nicht erforderlich - mMn führten Selbstüberschätzung und Comedianwesen fast zwangsläufig zu diesem (im ansonsten ernsthaften Zusammenhang der Rücktrittsankündigung dann tatsächlich deplacierten) Spruch. Inhaltlich ist dem nicht viel Bedeutung zuzumessen; das fällt unter den üblichen Klamauk.

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So 13. Feb 2011, 22:00 - Beitrag #3

Zitat von Lykurg:Nicht sofort auszusteigen, kann die Absicht verfolgen, die Sendung in diesem turbulenten Moment nicht alleinzulassen aus Sorge, sie könnte mit einem unbekannten Ersatzmann in der Publikumsgunst abstürzen. Gerade durch die Verknüpfung mit Koch versucht Gottschalk vermutlich sein Image insoweit zu pflegen, als er demzufolge aus moralischen, nicht aus sonstigen showbezogenen Gründen gehe.


Da sehe ich das schlechte Spannungsfeld von nicht alleine lassen und in erklärter Maßen nicht wirklich fähigen Zustand doch weiterzumachen. Für die Zeit nach Gotschalk ist eine Überarbeitung/Weiterentwicklung des Konzeotes verkündet. Das wäre m.E. auch möglich gewesen, wenn man noch vor der gestrigen Sendung den - offenbar bereits im Dezember gefällten - Entschluß von Gottschalk verkünden lässt und die Sendungin eine zunächst unbefristete Pause schickt.
Oder Hape Kerkeling oder Jauch oder Frank Elstner oder sonstwen hötte fragen können, diese eine Folge oder diese Staffel als sozusagen Notbesetzung zu Ende zu bringen.
Das Ziel der Imagepflege kann ich auch gut in Gottschalks Handlungen hineininterpretieren. Und feststellen, dass er damit bei mir genau das Gegenteil erreichte. Besser wäre gewesen wenn er sozusagen auf Gottschalkig weniger krass gesagt hötte, er habe länger die wahre Lust und Kraft verloren, bedauere umso mehr diese Wette nicht gestoppt zu haben und gebe die Moderation per sofort zurück.


Und zu Mubarak: interessante, verständliche Sichtweise, auf die ich nicht so ganz kam. Entschärft die Bewertung. Ich geh dann mal meinen Klamauk-Detektor putzen...

e-noon
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So 13. Feb 2011, 23:04 - Beitrag #4

er habe länger die wahre Lust und Kraft verloren, bedauere umso mehr diese Wette nicht gestoppt zu haben und gebe die Moderation per sofort zurück.
Damit der Unfall das letzte bleibt, das die Menschen in Erinnerung behalten? Das hätte ich auch nicht gemacht. Alles hinschmeißen und damit der Sendung, dem Publikum und sich selbst gleich die zweite unliebsame Veränderung aufdrücken... ich finde es mehr als verständlich, dass er dem ganzen etwas Zeit gibt, sodass die letzte Sendung auch tatsächlich ein Abschluss sein kann und keine Flucht.

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So 13. Feb 2011, 23:36 - Beitrag #5

Hmmh, schwierig.

Je klarer bis krasser er die Sicht hat, persönlich was vergeigt zu haben und dem Publikum so gar nicht mehr bieten zu können, was er will und was gewollt wird, desto eher spräche das wohl für einen sofortigen Ausstieg.

Für den geordneten Rückzug/Abschied bliebt die Frage, wieviele Sendungen welcher Art da angemessen sind. Logischerweise mindestens eine, wie viel genau nun noch folgen weiss ich nicht, aber ich behaupte auch einfach mal, das ist die Obergrenze eine noch guten Abschiedes.

janw
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So 13. Feb 2011, 23:37 - Beitrag #6

Ich habe das gestern in den Nachrichten gesehen und war erstaunt.
Der Unfall war doch nun eingehend untersucht, es war festgestellt, daß es eben das Risiko gewesen war, das der Wette innewohnte, das hier "zugeschlagen" hatte, kein Versagen an der Sendung sonst Beteiligter. Auch der Kandidat selbst behauptet nichts anderes.
Um ähnliches für die Zukunft auszuschließen, waren die Regeln geändert worden.
Also eigentlich alle Zeichen auf Weiter.
In dieser Lage nun hinzuwerfen, finde ich merkwürdig. Gottschalk ist sonst nicht dünnhäutig, und wenn er selbst aufhören wollte, hätte er das im Sommer und dann erklärt in Ehren tun können.
Könnte es sein, daß er selbst traumatisiert ist von dem Geschehen?

Dann verstehe ich allerdings nicht, weshalb man ihm nicht verdeutlicht hat, daß diese Lösung nichts verbessert, außer seine Gefühlswelt nach außen zu tragen, daß sie die Bedeutung des Unfalls am Ende dahin vergrößert, vielleicht sogar für das Ende der Sendung verantwortlich zu sein - zumindest in ihrer durch Gottschalk geprägten Form - und auch das Opfer damit belastet.
Da sowieso klar war, daß er die Staffel zuende bringen würde und dann gut auch aus privaten Gründen aussteigen könnte, war die Erklärung in meinen Augen mindestens unnnötig.

Lykurg
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Mo 14. Feb 2011, 00:05 - Beitrag #7

Stimmt, janw, und ich teile deinen Eindruck, daß das Geschehen ihn psychisch in einer Weise mitgenommen haben könnte, die sein jetziges Verhalten nicht eben besser für ihn macht. Allerdings wäre es dann auch wirklich schwierig, hier ein 'richtiges' Vorgehen zu finden, das nichts zerstört... Hier prallen Unterhaltungssendung und Ernst aufeinander, und Gottschalks Sphäre war bislang ersteres.

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Mo 14. Feb 2011, 00:49 - Beitrag #8

janw, Deine Sichtweise hat auch was für sich.
Wenn wir die mal als den Tatsachen entsprechend unterstellen bliebe dann noch die Frage, ob man Gottschalk die Nachteile seiner gewählten Entscheidung und Begründung nicht verdeutlich hat (weil es keiner sah, sich niemand traute, es ihm zu erklären zu versuchen) oder nicht verdeutlichen konnte, sprich er sich entsprechende Äußerungen angehört und dann - ggf. nach Rücksprache mit ihm wichtigen oder/und Beratern welcher Art auch immer - doch autonom genauso entschieden hat, wie er entschieden hat.

janw
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Mo 14. Feb 2011, 01:12 - Beitrag #9

Man hätte ihn wegen plötzlicher Erkrankung aus dem Gefecht ziehen und die Sendung mit einem Ersatz durchziehen können, denke ich. Dann wäre ihm auch selbst der Schaden erspart geblieben, der IMHO durch seine Ansage entstanden ist.

Lykurg
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Mo 14. Feb 2011, 01:49 - Beitrag #10

Das stimmt wohl. Aber ich habe das jetzt nicht weiter verfolgt - nimmt wirklich eine breite Öffentlichkeit das in etwa so wahr, wie wir es hier diskutieren, oder ist das doch eher unser Privatvergnügen?

Ipsissimus
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Mo 14. Feb 2011, 02:05 - Beitrag #11

wenn diese Sendung in irgendeiner Weise einen Inhalt gehabt hätte, in dessen Rahmen gefährliche Wetten nicht Teil des Geschäftsmodells waren, könnte ich erwägen, Gottschalk ernst zu nehmen, selbst wenn ich dafür sehr in mich gehen müsste. Da gefährliche Wetten, die auch schiefgehen können, aber Teil des Geschäftsmodells waren, bleibt mir eigentlich nur, bei Gottschalk die falsche Art von Zynismus zu konstatieren und angesichts seiner Darlegungen zu fragen, ob in China ein Sack Reis umgefallen ist.

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Mo 14. Feb 2011, 04:55 - Beitrag #12

Zitat von Lykurg:Das stimmt wohl. Aber ich habe das jetzt nicht weiter verfolgt - nimmt wirklich eine breite Öffentlichkeit das in etwa so wahr, wie wir es hier diskutieren, oder ist das doch eher unser Privatvergnügen?


Ich mag mit dem Ergebnis einer kurzen spontanen, gewiss ungründlichen, Google-News-Recherche antworten.

Bei dwdl.de gibt es einen ergänzten/erweiterterten Kommentar, dessen Grundlage zum 60. von Gottschalk im Mai erschien und für mich als Kernsatz folgendes enthält:
"Es ließ sich immer etwas finden, über das man sich aufregen kann. Nur wer regt sich denn da wirklich auf? Die Fachpresse und das Feuilleton. Ein sehr kleiner Kreis."
.

Ergänzend sehe ich unsere Diskussion hier gewiss als unser Privatvergnügen, die wohl weder für die deutsche Medienlandschaft oder Bevölkerung repräsentativ sein dürfte. Aber genau deswegen trat ich sie genau hier los...

Neben diversen Beiträgen zur derzeit vor allem von den Medien getriebenen Frage, wer denn nun Gottschalk nachfolgen könnte oder müsste (und die ich allesamt nicht durch Verweise hervorheben will) sieht der Stern mit Gottschalks Ausstieg letztlich nicht nur das Ende von "Wetten, dass...", sondern auch der altbewährten, statt an schärfer umrissene Zielgruppen an die deutsche Fernsehöffentlichkeit in toto adressierte Samstagabendunterhaltung gekommen.

Die Welt verknüpft die Aspekte Insider ahnten Ausstieg schon länger - Unfall als Anlaß, erhobenen Hauptes zu gehen.

Auch gibt es Kommtare wie den der Mittelbayerischen Zeitung die bei Gottschalks echte Größe, Ehrlichkeit und authentisches Handeln erkennt, ohne die Gründe gerade für die erste dieser drei Bewertungen näher zu argumentieren.

Und dann gibt es noch ein m.E. lesenswertes langes Interview der Süddeutschen mit Gottschalk, das ich mir aufgrund Uhrzeit usw. mal locker flockig wie folgt zusammenpresse: letztlich scheint Gottschalk aus hehreren Gründen und weniger ungeschickt oder problematisch gehandelt zu haben, als wir es hier herausarbeiteten bzw. hineininterpretierten. Er hätte es wohl nur anders, klarer, matrixiöser (was vielleichtgerade ein widerspruch zum vorherigen Punkt wäre...) fomulieren müssen.

Lykurg
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Mo 14. Feb 2011, 10:16 - Beitrag #13

Dankeschön für diese umfassende Presseschau! Daß er "ein ganz anderes Kaliber als die Pochers dieser Welt" ist, hat die Mittelbayrische Zeitung meines Erachtens richtig erkannt, sonst aber recht witzig.

Und ja, die Selbstsicht des SZ-Interviews ist sehr hilfreich; wenig überraschend, daß er es positiver darstellt als wir. Nett etwa der Kommentar zur Mohnsemmel, in diesem Sinn argumentiert er tatsächlich mit einem sonst drohenden Ende der Sendung. Aber verstehe ich ihn richtig, daß ein 35jähriger für ihn kein Erwachsener ist? (S. 3)...
Verträge für gemietete Hallen, darauf reduziert sich die Begründung für den Überhang. Das klingt immerhin einigermaßen plausibel.

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Mo 14. Feb 2011, 10:23 - Beitrag #14

Ich lese da mehr raus, das Gottschalk sich in der Rückschau mit 35 als nicht "erwachsen" einstuft. Gründe sind seine (nur) unterhaltende fröhlich-positive Berufstätigkeit und ein wegen noch nicht vorhandener Vaterrolle fehlendes Verantwortungsbewusstsein.

janw
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Mo 14. Feb 2011, 23:19 - Beitrag #15

Lykurg, ich denke schon, daß es breiter diskutiert wird, abgesuchts der Reichweite der Sendung, und wenn alle Zeitungen darüber berichten.

Ipsi, das kann man gut so sehen, ich hab mich aber trotzdem gefragt, warum dieser Moderator so reagiert hat. Ich vermute fast, daß der Kerl zu keinem wirklichen Zynismus fähig ist, vielleicht auch gar nicht wirklich erwachsen in dem Sinne, einmal wirklich an einer Krise gewachsen zu sein.


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