Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2

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Mi 20. Jul 2011, 15:33 - Beitrag #1

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2

It all ends..
Und das merkte man auch deutlich im Kino, wo die Stimmung zwischen Euphorie und Wehmut schwankte, als viele Taschentücher hervorkramten und das Popcornrascheln erstarb.

Schöner Film, wie ich finde. Viele heroische Momente, die (zum Glück) durch kleine Sequenzen aufgelockert wurde, eine gute Umsetzung des Buches und die Handlung wurde trotz netter Specialeffekts nicht vernachlässigt.
Unnötig fand ich allerdings die Darstellung des Bruchstücks des Seele Voldemorts.

Ein gelungenes Ende der Herry Potter Reihe :)

Anaeyon
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Mo 25. Jul 2011, 23:43 - Beitrag #2

Habe ihn mir gestern angeschaut.

Spoiler:

Irgendwie kam das mit Snapes Geschichte nicht rüber. Als ich das Buch gelesen habe, war das die einzigste Stelle, an der ich ernsthaft zu Tränen gerührt war. Im Film nicht. Da kam die ganze Tragik dieser Person nicht zum tragen. Das fand ich äußerst schade, war für mich Snape doch eine der interessantesten und traurigsten Figuren in der ganzen Geschichte. Habe ich den Tod von einem der Zwillinge verpasst, oder kam er einfach nicht vor?
Und auch die "lustige" Einlage von Neville, als er sich gerade noch am Ende dieser Brücke festhalten konnte, fand ich deplatziert, da Neville ja eigentlich eine totale Kehrtwende in diesem Buch gemacht hat und ein richtiger "Held" wurde. Auch als er später vor Voldemort stand, kam das mmn. nicht so richtig rüber. Und schade, dass man so wenig von Bellatrix gesehen hat. Keine Ahnung ob sie im Buch oft vorkam, aber ich find sie halt einfach klasse. ^^

Alles in allem fand ich den Film gut, die Effekte sehr schön, aber auch dieser Teil der Verfilmung kommt für mich nicht ansatzweise an das Lesen der Bücher ran.

Lykurg
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Di 26. Jul 2011, 00:39 - Beitrag #3

...und ich war heute abend drin, danke fürs Raussuchen, Anaeyon! ;)

Schwer zu sagen, was bei diesem Film ein Spoiler ist, da die meisten hier, die ihn noch sehen wollen, das Buch kennen werden... ich setze die Markierung entsprechend erst ein bißchen später.

Snapes Geschichte war für mich gerade das schönste auch an der Verfilmung von HP 7/2, nicht ganz so rührend wie im Buch vielleicht, weil die vielen Kränkungen und Zurücksetzungen fehlen, aber auch sehr schön bebildert (auch über das Buch hinaus) und ein emotional stimmiges Ganzes, im Gegensatz zu so manchem anderen an diesem Film. Einigermaßen gelungen, wenn auch natürlich nicht so schön wie im Buch fand ich die King's-Cross-Sequenz, großartig die Auftritte von Mrs. McGonagall.

Vom Ende war ich dagegen enttäuscht, und jetzt kommt der Spoiler-Vermerk: Genau wie du war ich bitter enttäuscht von der Rollenveränderung Nevilles. Während er im Buch in gewisser Weise Harrys Platz einnimmt, als wäre er der Auserwählte, der er ja nach der Prophezeiung hätte sein können, also bewußt als Harrys Vermächtnis Nagini tötet, geschieht das im Film fast nebenbei, als zufällig entscheidende Kleinigkeit im Endkampf, Nevilles große Szene dagegen wird durch Harrys aufsehenerregende Flucht zerstört. Seine Rolle als Führer der DA kommt kaum zum Tragen (stattdessen die übertriebene und tendenziell komische Gegenüberstellung mit den Werwölfen), und seine Heldenwürdigung nach der Schlacht fehlt ebenso wie der weitere Werdegang im Epilog.

Darüber hinaus fand ich den Endkampf zwischen Harry und Voldemort unwürdig. Auch wenn es noch so spannend aussehen mag, wenn die beiden quer durch die Burg fliegen und ein paar Wände einreißen (wohl wegen 3D eingefügt, nachher dann ein farbiges Energiestrahlgewitter nach StarWars-Manier ausfechten, als hätte Harry das irgendwo gelernt (besonders die Szene auf der Treppe!), ist das mit dem Buch-Charakter nicht in Einklang zu bringen und nimmt der ausschließlichen Gegenüberstellung der beiden persönlichen Zauber im Finalkampf des Buches, den ich viel spannender erzählt fand, die Kraft. Daß die Erklärung für Harrys Sieg im Film nachgeliefert wird, ist ebenso bedauerlich wie die Nichtreparatur seines Zauberstabs, wobei ich die Zerstörung des Deathsticks immerhin eine eindrucksvolle Lösung eines im Buch offenen Problems finde.

Der Tod von Fred Weasley wird im Film nicht gezeigt, sehr wohl aber die versammelte Familie rund um seinen Leichnam. Rons und Hermiones Kuß fehlt die schöne Begründung seines Denkens an die Hauselfen, und die okkulte Begründung für Harrys Finden des Bechers und des Diadems (sein plötzliches Gespür "da muß es sein") finde ich nur bedingt einleuchtend, da sind die anspruchsvoll über viele Bände verteilten Motivierungen der Schriftform eindrucksvoller.
/Spoiler

Generell teile ich deine Einschätzung, wobei ich ähnlich wie in 7/1, wenn auch nicht ganz so schlimm wie dort, fand, daß der Film erhebliche Längen hat, die die Handlung nicht voranbringen, dafür aber auf wichtige kleine Details verzichtet, gelegentlich auch zu hastig erzählt (etwa bei der Trauerfeier zu Anfang von 7/2). Besser als die Filme 4-7/1 ist er allemal, auch wenn 6 seine Stärken hatte, großartig sehenswert finde ich ihn aber nicht.

Lani
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Di 26. Jul 2011, 19:52 - Beitrag #4

Bei mir sind natürlich auch Spoiler vorhanden.



Ich war jetzt zweimal drin und fand den Film echt gut, für mich der Beste von allen. Natürlich nicht so toll und/oder intensiv wie das Buch, aber dafür ist das eine eben auch ein Buch und das andere ein Film.

Snapes Tod fand ich schön dargestellt, ich habe zwar nicht so viele Taschentücher wegtrompetet, wie einige Damen um mich rum, musste aber dennoch schniefen. Alan Rickman hat das toll gemacht wie ich finde und da Snape meine Lieblingsfigur ist, habe ich mich überhaupt über die "Ausführlichkeit" gefreut. Die -natürlich- nicht an das Buch rankommt, aber bei den kurzen Auftritten in den letzten Filmen hatte ich wirklich viel Schlimmeres erwartet.
Da fällt mir ein: Richtig doof fand ich, dass Lily als Kind braune Augen hatte.

Neville fand ich im Buch schon nicht so super, aber stimme euch natürlich zu. Ist wohl so ein Fluch der Nebencharaktere - ich war während allen Filmen z.B. von Dumbledore ziemlich enttäuscht. Maximal bei der King's Cross Szene im aktuellen Teil erinnerte er mich ans Buch.

Der Kuss von Hermine und Ron war recht langweilig, das mit den Hauselfen hätte aber beim Filmzuschauer, der die Bücher nicht kennt, nicht funktioniert.

Freds Tod hat mich im Film gar nicht wirklich berührt (die Szene mit seinem Leichnam verpasst man aber eigentlich nur, wenn man auf's Klo ging), im Buch aber schon. Ebenso bei Tonks und Lupin, die ja dann recht überraschend ihren Sohn hatten.

Der Endkampf war für mich zu plötzlich vorbei, mir gefiel auch nicht, dass Voldemort zerfallen ist (ähnlich wie bei Bellatrix).

Ansonsten fand ich den Film super und als Buchumsetzung eigentlich auch voll in Ordnung, viel besser als z.B. der sechste Teil, in dem doch recht viel fehlte.

Lykurg
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Di 26. Jul 2011, 22:25 - Beitrag #5

Ja, Lilys Augenfarbe ist mir auch aufgefallen, das ist ja nun wirklich auch das, worauf man bei dieser Figur am meisten achtet, zu blöd, daß sie ihr dann nicht wenigstens farbige Linsen verpaßt oder es nachbearbeitet haben.

Und die Sache mit dem Sprung des Elder Wand fand ich sehr überflüssig, das haben sie wohl nur eingebaut, weil es in 3D so cool aussah - wenn aber der Stab so mächtig ist, dann sollte er den Spruch eines mächtigen Magiers (der noch nicht einmal sein Herr ist) auch unbeschadet kanalisieren können.

Stimmt, auch Hermiones Rolle war gegenüber der Vorlage deutlich geschwächt, sie hat ein paar Ideen (der Drache war wohl eigentlich Harrys Einfall?), aber generell ist sie schon fast Nebenfigur (sehr deutlich beispielsweise im Raum der Verstecke).

Auch die Art der beiden Todesfälle am Ende waren offensichtlich dem 3D-Effekt geschuldet, denn die Splitter bzw. Flocken flogen hübsch durch die Gegend, ohne aber besonders viel Sinn zu ergeben. (Ok, etwas ähnliches gab es ja schon im ersten Film.) - Aber für mich fing der Endkampf vor allem zu früh an, und auch sein Zustandekommen fand ich sehr unbefriedigend. Der Rückgriff des Buches auf die Duellpraxis aus HP 1 ist schon ein besonders schöner Bogen.

Die ersten drei Filme fand ich besser, stimmiger, und auch der sechste war irgendwie grusliger, was die Stimmung des Buches treffend einfing. Daß das aber nicht vergleichbar ist, stimmt natürlich.

Ipsissimus
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Do 28. Jul 2011, 12:24 - Beitrag #6

okay, bester Film der Reihe und ziemlich enttäuschend^^ das heißt also, entweder ist die ganze Reihe so enttäuschend, dass 7-2 als bester Film davon immer noch enttäuschend ist, oder aber, den Einschätzungen liegen erhebliche persönliche Freiheitsgrade zugrunde^^

Lykurg
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Do 28. Jul 2011, 12:38 - Beitrag #7

Naja, Ipsissimus, ich tue mich regelmäßig schwer damit, Literaturverfilmungen als eigenständige Kunstwerke wahrzunehmen, wenn sie das nicht deutlich einfordern (Volker Schlöndorff wäre hier beispielhaft). Und von daher kann eine auf das Massenpublikum zugeschnittene Verfilmung, die sich degenerative Abweichungen erlaubt, vor meinen Augen auch wenig gewinnen. Die ersten drei Filme (bis zum Auftauchen des Patronus-Zaubers^^) fand ich besser, wenn auch ebenfalls nicht an die Bücher heranreichend; danach wurde es viel zu popcornlastig. Gäbe es die Bücher nicht bzw. nur als Drehbuch, könnte ich den Filmen wahrscheinlich mehr abgewinnen, und auch so gibt es klar Szenen, die ich großartig finde (sämtliche mit Maggie Smith z.B.)^^

janw
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Do 28. Jul 2011, 20:09 - Beitrag #8

Ipsi, könnte nicht eine Rolle spielen, daß es Industrie-Literatur ist, d.h. auf einen Massengeschmack zugeschnittene, die nach industrieller Verwertungslogik industriell verfilmt worden ist?^^

Ipsissimus
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Fr 29. Jul 2011, 11:45 - Beitrag #9

Lykurg, ich kann das nachvollziehen^^ auch für mich verfehlen Filme, die Literaturverfilmungen sein wollen, ihren Anspruch, wenn sie ihre Vorlage nicht vermitteln sondern als eigenständiger Film funktionieren wollen und dafür über die Vorlage hinausgehen oder wesentliche Aspekte derselben verändern oder ignorieren

Janw, das könnte in diesem Fall so sein; da ich noch keine Zeile HP gelesen habe, kann ich das allerdings nicht beurteilen. Allerdings bleibt zu bedenken, dass es auch andere Literaturverfilmungen gab, die ihr Thema verfehlten, ich sage nur "Der Name der Rose", bei dem die Vorlage ganz sicher keine Industrie-Literatur ist.

Lykurg
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Fr 29. Jul 2011, 12:11 - Beitrag #10

Ja - da besteht ein kategorischer Unterschied zwischen der Verfilmung eines Buches und einen durch das Buch inspirierten Film; und wenn man letzteres macht, kann man sich auch gleich ein anderes Setting suchen, um Irritationen zu vermeiden. Schade nur für den Produzenten, daß damit dann das große Publikum nicht gezogen wird, das sich etwa durch den Romantitel als Einladung zu leichtverdaulich popularisierter Hochkultur angesprochen fühlt, wenn er einschlägig genug bekannt ist - 'Der Name der Rose' ist da ein gutes Beispiel.

Den von janw gemutmaßten Zuschnitt Harry Potters auf einen Massengeschmack stelle ich sehr infrage - zumindest intentional; es handelt sich bei der Heptalogie um eine geschlossene Einheit, die von Anfang an durchgeplant war, Jahre vor Veröffentlichung des ersten Bandes. Daß sich die Bücher zu einem Renner entwickeln würden, war nicht abzusehen, sie passen zwar gut in unsere Zeit, da sie für viele Deutungen offen sind und auf Fragen unserer Gegenwart in einem größeren Rahmen gewandelt Bezug nehmen, gerade das sind aber Aspekte eines höheren Literaturbegriffs, die nicht typisch für industrielle Massenware sind.

Die Verfilmung steht dann allerdings auf einem anderen Blatt, und das gilt in meinen Augen eben ganz exzessiv für die späteren Filme; während die Bücher als Engführung der Genres Schul- und Entwicklungsroman, Gesellschaftsportrait und High Fantasy relatives Neuland betreten, ihre unheimliche Wirkung aber als Gesamtheit entfalten, in der eine starke Verknüpfung von Handlungselementen und Motiven Bindeglieder über tausende von Seiten hinweg schaffen, setzen die Filme mit ihren Showeffekten und Actionszenen sehr vertraute Überwältigungsstrategien, ohne den Ideen und dem größeren Zusammenhang einen Stellenwert zu geben, der sich einem Nichtleser der Bücher daraus erschließen würde.

Ipsissimus
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Fr 29. Jul 2011, 13:10 - Beitrag #11

lohnt sich die Lektüre der Bücher nach literarischen Kriterien? Und unter dem Blickwinkel eines ausgesprochenen Liebhabers von ernsthafter Fantasy?

Lykurg
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Fr 29. Jul 2011, 13:49 - Beitrag #12

Hmm, von den von dir vorgestellten Fantasyromanen habe ich bislang (trotz mehrfacher Planfeststellung^^) keinen gelesen - insofern entfällt für mich die Möglichkeit eines Vergleichs, und ich tue mich mit einer Empfehlung schwer. Ich habe die Bände allesamt verschlungen und mehrfach gelesen, nicht als hohe, sondern in Erwartung von Unterhaltungsliteratur, dabei allerdings auch mehr darin gefunden als erwartet. Ich könnte mir vorstellen, daß sie für dich nicht problematisch genug sind, wobei andererseits gerade du die am Rand gezeigten Dunkelheiten frühzeitig wirst sehen können. Man sollte sich jedenfalls nicht davon täuschen lassen, daß die Bücher eine so breite Leserschaft gefunden haben; auch unter den kritischeren meiner Bekannten wüßte ich niemanden, der sie, wenn schon, nicht auch gern gelesen hätte.

Lykurg
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Sa 30. Jul 2011, 08:38 - Beitrag #13

...
Was in HP stärker zum Zuge kommt als in mir bekannter Fantasy, ist die vielfältige Korruptheit der beschriebenen Welt (Macht/Ehrgeiz, Magie als potentiell rassistisches Segregationsmerkmal, Vorherrschaft grundsätzlich lügender Medien), die allerdings in vielem eher personengebunden als strukturell verdeutlicht wird, insofern möglicherweise zu einfach gedacht. Außerdem gibt es relativ naive und stabile Gegenwelten dazu (Familie, Orden des Phoenix; die Gryffindors*) - aber auch da jeweils wieder mit problematischen Charakteren, die Darstellung ist jedenfalls nicht einseitig.

_______
* Daß deren Tapferkeitsideal nicht hinterfragt, sondern sogar zum Heldenopfer überhöht wird, ist vielleicht einer der schwersten Vorwürfe, die mir gegen die Reihe einfielen.

Amy
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So 21. Aug 2011, 22:11 - Beitrag #14

Zu müde und zu erschöpft, um ausführlich etwas festzuhalten, daher kurz und knapp:


Ich habe den Film am Donnerstag das zweite Mal gesehen - dieses Mal mit Lani in 2D. Das erste Mal zusammen mit zwei Freunden in 3D, weil sie darauf bestanden haben und ich mich gefügt habe, um nicht mal wieder alleine ins Kino zu laufen.
Und mal wieder habe ich den Film nicht ohne Tränen überstanden, was sich wohl niemals ändern wird. Zum einem berührt mich alleine die Tatsache, dass es das Ende ist (was sicherlich alle Potterheads verstehen können, die von Anfang an mit den Büchern am Start waren) und zum anderem ist der Film einfach nur klasse gemacht und durch seinen Plot mehr als tragisch. Vor allem in Bezug auf den - für mich - eher langweiligen 7.1, in welchem ja gefühlt nur gecampt wird. Und ich liebe nun einmal Drama und wenn ich etwas liebe, dann ist es, bei einem Film weinen zu können, weil es deutlich macht, dass er mich - abseits vom cineastischen Blick - auch emotional berühren kann.

Wie gesagt: ohne Geheule überstehe ich den Film nicht. Und wenn ich mal nicht schluchze, habe ich feuchte Augen und einen Kloß im Hals (z.B. wenn man sieht, wie Hogwarts von den Todessern zerstört wird), was leider 3/4 des Films der Fall war. Immerhin sieht man als jahrelanger, eingefleischter Fan zu, wie ein Teil der eigenen Kindheit zerstört wird. Ich hoffe, man versteht, was ich mitteilen möchte ;) Aber ich bin nun einmal mit Hogwarts "aufgewachsen", kann mich an die Zeit zurückerinnern, die über ein Jahrzehnt zurückliegt, als ich die Bücher mit mir herumgeschleppt und an einem Tag verschlungen habe. Und plötzlich ist man einundzwanzig Jahre alt, sitzt als Erwachsene im Kino und sieht zu, wie etwas auf der Leinwand zerstört ist, was einen jahrelang begleitet hat. Nicht immer bewusst, aber doch als unbewusstes Fragment, das man nie ablegen wird.
Ich habe neulich von einer Freundin gehört, dass die Schwärmereien für die "Twilight"-Bücher nur eine Phase ist, ähnlich wie das Anhimmeln anderer Buchreihen. "Harry Potter" ist keine Phase. Diese Geschichte steht auf einer besonderen Stufe und ja, hat sich mit meiner Kindheit verwoben und bleibt wohl ewig ein Teil davon. :)


[Man denke sich die SPOILER-Funktion, die an dieser Stelle angebracht wird.]


Wirklich zum Schluchzen wird mir aber hauptsächlich bei:
Die Snape-Rückblende. Speziell die Todesszene der Potters und Snape, der daraufhin das Haus betritt, was ich - optisch betrachtet - mehr als wunderschön finde (alleine der Anfang, wenn man nur seine dunkle Silhouette sieht, die sich dem Haus nähert). Ich würde schon am liebsten losheulen, wenn Lily "Harry ... be safe, be strong" sagt. Vollkommen ist es um mich geschehen, wenn Snape die tote Lily findet und schließlich in den Armen wiegt, während im Hintergrund Baby-Harry heult. Sicherlich ein Klischee-Bild, aber trotzdem derart herzzerreißend, dass ich mich nicht dagegen wehren kann. Und weil das nicht genügt, gibt mir Snapes Patronus und das "Always" so den Rest, dass ich jedes Mal weinend aufschreien möchte. Wird sicherlich mal der Fall sein, wenn ich ihn alleine gucke, aber bisher musste ich mich wegen den anderen Zuschauern zusammenreißen, auch wenn ich das Schniefen und Schluchzen noch nie verkneifen konnte.
Beim ersten Mal gucken war ich mit einer sehr sensiblen Freundin im Kino, die ähnlich nah am Wasser gebaut ist und wir haben wirklich laut geschluchzt und uns bei manchen Szenen kaum eingekriegt :rolleyes: Beim zweiten Mal gucken, mit Lani, war ich etwas besser und kontrollierter, aber rumgeflennt wurde trotzdem.

Interessant war, dass ich dieses Mal auch das erste Mal schniefen musste, wenn Harry kurz vor seiner "Opferung" den Geistern seiner Liebsten begegnet. Beim ersten Mal gucken hat mich die Szene relativ unberührt gelassen, ich glaube, ich fand sie sogar ein bisschen blöd. (Tut mir leid.) Beim zweiten Mal gucken musste ich dann doch schlucken und Tränchen wegblinzeln. Vielleicht hatte auch die Begleitung von Lani und mir Schuld, die hat nämlich in dem Moment auch geschnieft ;)

Für mich ein sehr gelungener Abschluss und dank seiner Dramatik einer meiner Lieblingsteile.
Ich habe ihn in 3D, wie auch in 2D gesehen. Normalerweise bin ich kein Freund von 3D, fand es aber in diesem Fall nicht einmal wirklich störend und habe mich mit meinem Schicksal abgefunden. Ein paar Dinge fand ich sogar ganz schnieke in 3D ;) Die Dementoren beispielsweise, oder aber auch eine spezielle Szene bezüglich Bellatrix und dann auch Voldemort (ihr wisst, was ich meine). Nur am Anfang, wenn das Warner-Logos rangezoomt wird, hatte ich das Gefühl, ich knalle gleich mit der Stirn gegen das Wappen ;P
Blöd war auch, dass es sich mit der 3D-Brille verdammt schlecht heult. Räusper.

Kleiner Minuspunkt zum Abschluss:
19 Jahre später ... und Hermine sieht aus, als käme sie frisch aus Hogwarts? Hatte die Maskenbildnerin keine Lust, ihr eine kleine Falte zu malen? :naja:


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