An der Stelle empfehle ich die Neuverfilmung des russischen Literatur-Klassikers "Taras Bulba" bzw. "Steppensturm" von 2009.
Kritiker loben die Nähe zu Nikolai Gogols Erzählung, während andere ihn als Putin'schen Propaganda-Schinken ablehnen. Die gelinde gesagt groß-russische Pathos sorgten insbesondere in Polen und der Ukraine für Verstimmung.
Die Geschichte spielt im 16. Jahrhundert. Eingekeilt zwischen dem katholischen Königreich Polen und den muslimischen Tataren beharrt das stolze Volk der Kosaken auf seiner Freiheit und der christlichen Orthodoxie. Der Film ist einer Verklärung der Kosaken, die als wilde und ungezähmte Kreuzritter und ehrenhafte Gauner daherkommen.
Mitten unter ihnen steht der alte Taras Bulba, ein deutlich anderer Charakter als der Yul Brynner aus den 1960ern.
Blut und Ehre, Treue und Verrat, verbotene Liebe, Rache, Mordlust, Pathos und keine Gnade für niemanden - so eine Art Kreuzung aus Braveheart und Italo-Western.
Der religiöse und nationale Konflikt bildet jedoch nur den Hintergrund für die familiäre Tragödie, die die Ehre des Taras Bulba herausfordert.
Und auch wunderbarer Kostümfilm voller bärtiger Charakterköpfe.
Irrwitzigerweise gibt es den Film sogar in deutscher Synchronisation.
Aber seht selbst: Trailer
Der Film ist teilweise episodenhaft mit vielen Rückblicken aufgebaut, die Handlung wird nicht chronologisch erzählt. Wahrscheinlich während da Grundkenntnisse des Themas vorausgesetzt.