Angestoßen im Kinojahr-Thread
[quote="Lykurg"]Bolivianischer Film über die Dreharbeiten zu einem Kolumbus-Film, der durch politische Streitigkeiten um die privatisierte Wasserversorgung und entstehende Indio-Unruhen (geschehen 2000) in schwieriges Fahrwasser kommt. Quasi drei Handlungen, die sich gegenseitig durchdringen und beeinflussen] Der Film ist aber nicht bolivianisch, sondern spanisch-mexikanisch produziert. Bolivien ist nur Handlungsort, für die filminterne Filmcrew aus reinen Kostengründen, welche die völlige geographisch-klimatisch-botanische Inkompatibilität zur Karibik überwiegen.
Gesehen habe ich ihn am Dienstag, also schon im neuen Jahr, zähle ihn aber kinostartgemäß noch als nachgeholten 2011er. Meine Kritik:
Filme über Filmdrehs sind meistens etwas ganz Besonderes, und auch hier gelingt die Verbindung von Filmhandlung und Filmimfilmhandlung ausgezeichnet. Manchmal ist da zu viel gewollter Parallelismus, aber insgesamt funktioniert es sehr gut, wie die Unterdrückung um 1500 die um 2000 widerspiegelt. Die Charaktere (der praktisch denkende Produzent, der idealistisch-naive Jungregisseur, der egomanische Hauptdarsteller...) sind anfangs etwas klischeehaft, aber das muss in so einem Metafilm schon fast so sein, und da sie großartig dargestellt sind und zudem auch noch alle eine Entwicklung durchlaufen, ist das kein Nachteil. Dazu ist die Geschichte mit dem "Wasserkrieg" in Bolivien auch noch wirklich interessant. Im letzten Drittel wird etwas zu sehr auf die persönliche Schiene gesetzt, die Kurve am Ende aber noch gekriegt.
Insgesamt ein erinnerungswürdigen Film.
Ach ja, akute multilinguale Titelverwirrung mal wieder, irgendwas ist da schiefgegangen: también=even=dann...? "Immer der Regen" auf spanisch, "Sogar der Regen" auf englisch", "Dann der Regen auf Deutsch".
Und ein persönlicher Bonuspunkt für das Casting: Gael García Bernal = Stéphane aus "Science of Sleep" darf endlich bei einem echten Film Regie führen.