Kinojahr 2013

Spielfilme, Serien, Soaps, Comedy und alles was es im Kino und Fernsehen gibt.
Amy
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Do 2. Mai 2013, 00:18 - Beitrag #21

Mai und ich war dieses Jahr noch gar nicht im Kino. Ich hab mir nochmal alle Filme näher angesehen - allgemein und die, die ich gerne sehen möchte - und gedanklich habe ich fast alle gestrichen. Keine Ahnung, aber puh. Ich fand das letzte Kinojahr zum größten Teil schon sehr enttäuschend und 2013 macht mich auch etwas traurig. Ich kann mich noch erinnern, dass ich vor ein paar Jahren bei den Vorschauen vor einem Film immer nuschelte "Den will ich sehen ... und den ... und den auch", aber das hatte ich schon lange nicht mehr. Irgendwie fehlen mir die Filme, die einen ganz baff machen oder einfach nur irgendwie bewegen.

Da ich meinen Geburtstag wohl tatsächlich alleine verbringen werde, geht es vielleicht ins Kino und dann möchte ich mal ein Auge auf "The Great Gatsby" werfen, aber nur, weil ich "Moulin Rouge" geliebt habe und da jetzt mein Vertrauen einfach mal in fremde Hände lege. Ansonsten werde ich es bei den anderen Filmen auch überleben, so lange zu warten, bis sie mal bei Sky laufen. Der einzige Film, wo ich noch mit dem Gedanken spiele, ins Kino zu gehen, ist "Les Misérables". Aber auch nur, weil ich gerade gesehen habe, dass der noch in einem kleinen Kino in der Stadt läuft. Aber ansonsten ...

Oder gehe ich womöglich nur in die falschen Filme? :D Ich hätte gerne wieder einmal ein Kino-Erlebnis a la "Inception", "Benjamin Button", "Argo", "Lost in Translation" ... Aber wenn ich durch das aktuelle Kinoprogramm des städtischen Kinos scrolle, sehe ich nichts, was mich irgendwie anspricht, sondern nur sinnlose Remakes oder Fortsetzungen, die man eigentlich nicht braucht. Die Frustration zieht sich schon ein paar Monate, aber ich bin wirklich enttäuscht vom Kino. Zur Zeit finde ich mehr Gefallen und Freude an hochwertigen Serien (z.B. "Game of Thrones").

Ach, doch noch was: Hat jemand schon "Die Jagd" mit Mads Mikkelsen gesehen? Der fällt zwar aufgrund der Vorstellungszeit an sich flach, aber vielleicht gebe ich doch dem kleinen Anreiz nach, mich wieder ins Kino zu begeben.

Traitor
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Do 2. Mai 2013, 09:22 - Beitrag #22

@Lani: IM2 fand ich schon schwach, 3 spare ich mir wohl.

@Amy: Richtig umgeworfen hat mich dieses Jahr auch noch nichts. Bei deinen 4 Beispielen sehe ich aber (außer "gut") nicht so den gemeinsamen Nenner, fehlt es dir eher an Überwältigungskino oder gelungenen Dramen? Für ersteres wäre wohl bisher "Anna Karenina" der beste Kandidat gewesen, ein bisschen Oblivion (könnte dir auch vom Dramaanteil gefallen), und in den nächsten Monaten mit (teils großen) Einschränkungen Star Trek ("2"? "12"? wai), Superman, Pacific Rim...
An kleineren Dramen gefielen mir bisher "Der Geschmack von Rost und Knoche" und "The Master" am besten, im Moment läuft der hochgelobte "Ginger und Rosa", der könnte genau etwas für dich sein.
Am meisten warte ich aber derzeit wie gesagt auf Gondrys "Mood Indigo", ich finde, das ist mal wieder einer dieser Trailer , die einen umhauen.
"GoT" ist schon nett, "hochwertig" in einer Filmskala aber auch höchstens im Sinne eines handwerklich soliden 7/10-Unterhaltungsstoffes.

Ach ja, letzte Woche habe ich noch "Oblivion" gesehen. Sehr nett eigentlich. Wenn man wie ich trotz Bombastoptik nicht mit der Erwartung rangeht, den größten SF-Kracher seit Jahren zu sehen, sondern eher eine Art B-Movie, dann wird man positiv überrascht. Die Handlung ist stellenweise etwas hanebüchen, aber in sich durchaus stimmig, es wird viel, aber gut geklaut. Die Action ist manchmal zu laut und sinnlos, kämpft damit zu sehr mit dem Drama um Filmanteile, aber die Mischung stimmt doch weitgehend.
Ich frage mich nur, warum zwar, wie im Abspann zu sehen, durchaus Geographieinteressierte in der Filmcrew gewesen sein müssen, aber im Film selbst die schwachsinnigste Postapokalypse-Geographie seit langem zu sehen sein muss, mit fast kompletter Umformung der Landmassen, aber Erhalt aller relevanten architektonischen Sehenswürdigkeiten...

Traitor
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Mo 13. Mai 2013, 11:08 - Beitrag #23

Bei Gatsby bin ich im Moment wieder etwas skeptischer, habe so meine Zweifel, ob Luhrmann der richtige dafür ist.

Faszinierend sieht noch Gravity aus, die arme ISS... "Pacific Rim" dagegen wirkt erschreckend hirnlos, trotz Del Toro. Hätte er lieber direkt Lovecraft verfilmt.

Lani
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Di 14. Mai 2013, 12:36 - Beitrag #24

Star Trek: Into Darkness
Sehr gut. Besser als der Vorgänger, finde ich. Kam nie Langeweile bei auf. Cumberbatch ist einfach super. Alice Eve hat mich etwas genervt, sie kann gut aussehen und sich hübsch ausziehen, aber mehr irgendwie auch nicht. Und dann haben sie ihr noch diese absolut ätzende Synchronstimme verpasst.
Haben auch hier eine 2D-Vorstellung genommen und wie immer kein 3D vermisst.

Padreic
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So 19. Mai 2013, 20:33 - Beitrag #25

Vorgestern gesehen: A place beyond the pines
Ein ambitionierter, manchmal ein wenig anstrengender Film. [Zitat von Mitkinogängerin: "I am surprised I survived this."] So etwas wie klare Sympathieträger gibt es in diesem Film nicht. Und das obwohl er ein langer Film ist, eigentlich ein Dreiteiler. Die drei Teile sind zwar inhaltlich stark verbunden, haben aber andere Hauptpersonen und andere Thematiken. Im Grunde bin ich ein Freund von Einheit der Handlung und fand das Konzept daher etwas zweifelhaft; andererseits bringt es einige starke Szenen im dritten Teil durch Parallelen und Rückbezüge.
Das soll nicht den Eindruck erwecken, dass ich den Film schlecht fand. Der Film ist sehr intensiv. Die überwiegend hervorgerufene Emotion ist eine Art von Dauerschrecken darüber wie die Leute so handeln können wie sie handeln. der Film ist "angenehm" anders als der Großteil der Hollywoodproduktionen und schert sich nicht immer darum, was der Zuschauer sehen will oder nicht (obwohl der erigierte Hundepenis nicht hätte sein müssen....). Die schauspielerische Leistung ist gut, aber nicht brillant; Brillanz wäre aber auch das Gegenteil von dem gewesen, was zum Film gepasst hätte...
Um noch wenigstens einen Eindruck von der Handlung des ersten Teils zu geben: Deren Hauptfigure Luke ist zunächst ein Motorradstuntman, der von Kirmes zu Kirmes tingelt. Er findet dann heraus, dass er letztes Jahr anscheinend eine Frau geschwängert hat; er beschließt, für seinen Sohn zu sorgen, kündigt seinen Job und fängt an Banken auszurauben....was ihn dabei nicht interessiert, ist, dass die Frau mittlerweile einen anderen Mann hat und nichts davon wissen will, dass sich Luke um das Kind kümmert....

Amy
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Di 21. Mai 2013, 00:18 - Beitrag #26

Zitat von Traitor:Bei Gatsby bin ich im Moment wieder etwas skeptischer, habe so meine Zweifel, ob Luhrmann der richtige dafür ist.

Habe schon in mehreren Kritiken gelesen, dass es Luhrmann ein bisschen übertrieben hat, alles zu sehr überladen. Reizüberflutung auf der Kinoleinwand, gewissermaßen. Ich werde trotzdem Mittwoch - dann zum ersten Mal in diesem Jahr - ins Kino gehen, wurde netterweise von meinen Arbeitskollegen eingeladen. Gehöre wohl zu den wenigen Leuten, die das Buch nicht kennen (werde es aber bestimmt nach dem Film nachholen) und wirklich nur wegen Luhrmann ins Kino gehen. Ich hoffe mal, dass er es gut hingekriegt hat. Bisher gab es keinen Film von ihm, der mir nicht gefallen hat - zumindest fällt mir spontan keiner ein. Er übertreibt es zwar hin und wieder gerne, ja, aber dann sind da wieder Szenen in seinen Filmen, die sich bei mir ewig einbrennen. Filme wie "Moulin Rouge" und "Romeo + Juliet" kenne ich mittlerweile schon auswendig, habe ich das Gefühl. Vor allem bei ersterem wird gerne überzeichnet, übertrieben, auf Kitsch gesetzt, aber da sind dann diese besonderen Augenblicke.
[spoiler]Beispielsweise wenn Christian (Ewan McGregor) die tote Satine (Nicole Kidman) in "Moulin Rouge" in Armen hält, ist das einfach nur ein Bild für die Götter. Die ganze Inszenierung dieser Szene, wie die Kamera die verschiedenen Gesichter einfängt, sich dann nur auf ihn konzentriert. Ja, da setzt dann auch wieder kitschige Musik ein, die vielleicht nicht sein müsste, aber kurz davor stößt McGregor wohl einen der authenthischsten Schluchzer aus, der mir in einem Film je begegnet ist. Und dann die Kamerafahrt nach oben, über den Vorhang hinweg, an dem noch die Mitarbeiter des Moulin Rouge mit ergriffener Miene gen Boden blicken, während auf der anderen Seite des Vorhangs der Applaus nicht abbricht.[/spoiler] Und so weiter. Wie gesagt: Luhrmann beherrscht das, dass er in seine Filme ganz besondere Szenen einbaut. Und auf solche hoffe ich übermorgen im Kino! :) Ich hoffe, er hat sich mit Gatsby nicht übernommen. Aber die bisherigen Kritiken bemängeln nichts, wo ich schon vorab sagen würde: Hm, ja, das könnte mich zutiefst stören! (Wie beispielsweise dem Einsatz von Rap-Musik statt Jazz.)

Falls du ihn doch noch gucken wirst, sag mir Bescheid, Traitor. Bin gespannt, wie er dir gefällt! Mein Urteil gibt es dann im Laufe der Woche.

Traitor
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Sa 25. Mai 2013, 12:57 - Beitrag #27

@Amy: Keine Sorge, ich werde ihn mir noch ansehen. Lauere noch etwas auf eine 2D-OV, mal sehen, ob das was wird.

Diese Woche war es aber erstmal nur:
Star Trek (XII) Into Darkness
Im Gegensatz zum ersten neuen Teil ist die Grundstory deutlich gelungener - zwar immer noch sehr willkürlich zusammengebastelt, aber mit dem sehr dynamischen Dreieckskonflikt ist der Handlungsfaden diesmal (auch ohne "rote Materie" ;)) viel röter. Leider aber verwechselt Abrams immer noch reine Atemlosigkeit mit echter Spannung, der Film ist viel zu voll und gehetzt. Und ebenfalls leider: die mir anfangs noch sehr gefallende neue Crew wirkt diesmal sehr viel karikaturenhafter, insbesondere Chekov und Scott (was aber auch mit an der deutschen Synchro liegen kann). Und gegen Ende wird dann wirklich zu billig geklaut.
Trotz dieser sehr schwerwiegenden Kritikpunkte wurde aber wieder solides Actionkino mit netten Pointen abgeliefert.
[spoiler]Ziemlich verscherzt haben sie es sich mit mir aber dadurch, dass der Film genau wie der vorige endet, mit Verlesen der Originaleinleitung und Ankündigung von mehr Forschung und Erkundung - nachdem dieses Versprechen aus dem Vorgänger hier ja rundum gebrochen würde. Dass sie diesmal wirklich Serie oder Film über eine Fünfjahresmission folgen lassen, glaube ich ihnen erst, wenn ich es sehe.[/spoiler]

Lani
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Sa 15. Jun 2013, 13:33 - Beitrag #28

The place beyond the pines
Obwohl ich den Film auch ganz gut fand, finde ich ihn gnadenlos überbewertet. Zwischendurch war er einfach laaaaaaaaaaaaaaang. Kann man sich auf jeden Fall ansehen, ist für mich aber keine Offenbarung. Wie einige Leute darauf kommen, dass dies Bradley Coopers beste Leistung sei, ist mir auch schleierhaft.
Aber: Ich habe quasi die ganze Zeit nach dem erigierten Hundepenis gesucht und ihn nicht gefunden. Es gab eine Szene, in der ein Hund hochgehoben wird und er den Schwanz zwischen die Hinterbeine geklemmt hat, meintest du das etwa, Padreic? ^^

Fast and Furious 6
Der fünfte Teil hat mir ja noch gut gefallen, aber dieser ist mir irgendwie ZU stumpf. Ein paar nette Gags, schöne Frauen (wobei die Schönste dank Kind die kleinste Rolle hatte) und Autos sind nie verkehrt, aber gefühlt 600km lange Start-/Landebahnen und Twilight-artige Riesensprünge sind mir zu viel. Und wenn der Film dann auch noch versucht, tiefsinnig zu werden, oh weh.

Padreic
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So 16. Jun 2013, 00:28 - Beitrag #29

@Lani: Das kann sein. Bin kein Hundeexperte ;).

Traitor
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So 25. Aug 2013, 12:05 - Beitrag #30

Nur noch 3 Filme in den letzten 3 Monaten:

The Great Gatsby
Ehrlich gesagt hat mich nichtmal die viel gelobte optische Umsetzung so richtig umgehauen. Sicher, Gatsbys Anwesen sieht toll aus, aber der Blick über die Bucht und insbesondere das "Valley of Ashes" sehen schrecklich computer-künstlich aus, zudem alles (inklusive der Parties) comichaft übertrieben, mehr wie Aufklappbilder denn wie Rekonstruktionen. Und während bei Luhrmans "Australia" die künstliche Optik noch gut zum übertriebenen, abstrahierten Gesamtaufbau passte, droht sie bei "Gatsby" stets, den inhaltlichen Kern zu erdrücken.
Trotzdem kommt ein recht guter Film heraus, die Stärke der Vorlage setzt sich halt durch. Besonders loben möchte ich, dass hier nicht das Schicksal vieler Literaturverfilmungen zuschlug, dass vorlangennahe Sätze gesprochen nur noch prätentiös und lächerlich wirken. Dazu nehme man starke Schauspieler und eine recht gelungene Straffung des Erzählbogens und heraus kommt eine Umsetzung, die zwar oberfächlich und weit hinterm Möglichen zurück bleibt, aber doch unterhält. 7 Punkte.

The Company You Keep - Die Akte Grant
Für Freunde des 70er-Politkinos wirklich eine gelungene Wiederaufnahme alter, nie zu Ende gebrachter Motive. Behandelt werden große Themen wie die Vergebungsfähigkeit von Staat, Gesellschaft und Einzelpersonen; die Verantwortung des Enthüllungsjournalismus für Einzelschicksale; die Rechtfertigung militanten Widerstandes... Verpackt in eine Handlung, die zwar nicht gerade von Höhepunkt zu Höhepunkt eilt, aber durch die ständige Schauplatz- und Fokusverlagerung stets spannend bleibt. Und mit Charakteren besiedelt, die zwar alle etwas stereotypenhaft sind, aber doch glaubwürdig.
Knappe 8 Punkte, einer der besseren Filme des Jahres und Vertreter seines Genres der letzten paar.

Trance
Boyle inszeniert mit Volldampf gegen seinen Mainstream-Status an, zeigt eine etwas verquaste Hypno-Verschwörungs-Krimi-Geschichte zwar in der für ihn typischen hippen Hochglanzoptik, aber auch mit viel graphischer Gewalt und Nacktheit.
Hat man das etwas übermächtige Hypnose-Modell des Films einmal schulterzuckend akzeptiert und sich an das rollenbedingt hölzerne Spiel von McAvoy gewöhnt, macht "Trance" eine Menge Spaß. Es kann nicht nur Cassels Präsenz gewesen sein, die mich oft an französische Genrevertreter denken ließ, die ganze Figurendynamik ging stark in jene Richtung. Gleichzeitig Action und Humor auf Hollywoodniveau und eben Boyles typischer Stil, eine bunte, aber weitgehend funktionierende Mischung. Gute 7 Punkte.

Traitor
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So 22. Sep 2013, 17:32 - Beitrag #31

The World's End
Direkt vorher "Shaun of the Dead" erstmals (etwas peinlich) und "Hot Fuzz" (zum fünften Mal oder so gesehen), dann diesen Abschluss der Komödien-Trilogie über langweiligen britischen Alltag, der in Genrehommagen-Actionfeuerwerke ausartet. Nach Zombies und Polizisten nun mit Retro-Billig-SF-Elementen.
Auch die beiden Vorgänger fingen ja gemütlich an und steigerten sich dann erst immer mehr ins Absurde. Bei "World's End" ist dieser Ansatz dann leider schon zu konsequent umgesetzt, der Anfang zieht sich wirklich lange und Simon Peggs Hauptfigur nervt irgendwann doch mehr, als sie amüsiert.
Die Kurve wird aber trotzdem noch gekriegt, der Hauptteil des Films erreicht zwar bei weitem nicht die Genialität von "HF", ist aber sehr spaßige Unterhaltung und strotzt mal wieder vor bescheuerten Ideen. Und das Finale setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf - sowohl genreuntypisch konsequent als auch nochmal ein paar der besten (und bestvorbereiteten) Lacher.
Aber ich brauche unbedingt noch die OV.

Ansonsten meine derzeitige Liste für den Rest des Jahres:

seit 12.09. Der Kongress - von "Waltz with Bashir"-Macher Ari Folman, wohl lose auf Stanislaw Lem basierend
03.10. Mood Indigo - siehe letzte begeisterte Ankündigung, soll wohl leider in stark geschnittener "internationaler Version" rauskommen
03.10. Gravity - optisch brilliante Weltraumszenen, wohl ein Muss in 3D, ber keine Ahnung, ob die Handlung irgendetwas hergibt
03.10. Rush - groß angekündigter Oscarkandidat, aber das Formel1-Thema schreckt mich ab
24.10. Ender's Game - Als Buch-Verfilmung wohl Pflicht, aber große Skepsis über den Gehalt
31.10. Twelve Years a Slave - nächster Oscarkandidat, auch sonst als ernste Alternative zu "Django Unchained" beachtenswert, und von Steve McQueen 2.
07.11. Blue Jasmine - nächster Woody Allen
21.11. Hunger Games 2 - nur, wenn mir langweilig ist
05.12. Inside Llewyn Davis - nächster Coen
12.12. Hobbit 2 - Pflicht, mit hinreichend gesenkten Erwartungen sicher auch nicht unnett

Traitor
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Mo 7. Okt 2013, 22:59 - Beitrag #32

Gravity
Intensiver und optisch großartiger Weltraumausflug, der optisch eine Art Spielfilm-Remake des Imax-Hubble-Streifens darstellt.
Das Handlungskorsett ist etwas dünn, die menschelnden Momente und schmalzigen Musikeinsätze zu übertrieben. Aber Spannung und schiere visuelle Überwältigung machen das locker wett. Und es gibt zwar ein paar dicke physikalische Fehler und generelle extreme Wahrscheinlichkeits-Unglaubwürdigkeit, aber man kann Cuarón durchaus glauben, über jede solche "Freiheit" nachgedacht zu haben und nur die dringelassen zu haben, zu denen er keine gute Alternativdramaturgie fand.
8-9 Punkte, ein echtes Erlebnis, das man einfach gesehen haben muss.

Ipsissimus
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So 13. Okt 2013, 21:40 - Beitrag #33

"Der Schaum der Tage" schaust du dir nicht an?

Traitor
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Di 15. Okt 2013, 19:49 - Beitrag #34

Leider habe ich kurz vor Kinostart gelesen, dass außerhalb Frankreichs nur eine stark gekürzte Version in die Kinos kommt. Da warte ich wohl auf eine DVD.
(In meinen Vorschau-Beiträgen habe ich ihn übrigens noch als "Mood Indigo" aufgeführt, da mir noch nicht bekannt war, dass in Deutschland wörtlich übersetzt wurde.)

Padreic
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Do 24. Okt 2013, 01:35 - Beitrag #35

Ich hab auch mir neulich Gravity gegönnt und kann mich Traitor in jedem Punkt anschließen -- bis vielleicht auf den Vergleich mit dem Imax-Hubble-Streifen. Natürlich, sie reparieren auch das Hubble-Teleskop, aber die Reperaturszenen fand ich im Hubble-Streifen sogar besser gemacht. Hinzufügen will ich auch, dass manche Szenen durchaus als Horror durchgehen können, ohne dass es irgendetwas paranormales gibt oder mit den üblichen Mitteln des Horrorfilms gearbeitet wird. Lobend möchte ich auch Bullocks schauspielerische Leistung hervorheben -- sie ist nicht atemberaubend (keine Pfanne intendiert), aber durchaus überzeugend.

Ipsissimus
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Fr 25. Okt 2013, 10:30 - Beitrag #36

Paar Arbeitskollegen fanden Gravity aufgrund der ausschließlichen Präsenz von Bullock/Clooney stinklangweilig, ist das nachvollziehbar?

Padreic
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Fr 25. Okt 2013, 16:09 - Beitrag #37

Man kann jeden Film langweilig finde, sobald man sich entkoppelt. Wenn man die Bullock und den Clooney (und die Figuren, die von ihnen gespielt werden) blöd findet und einem egal ist, ob sie leben oder sterben, dann bleibt vielleicht nicht viel Spannung. Will man bei Filmen zwischen Spannung und Interessantheit unterscheiden, ist dieser Film sicherlich auf der ersteren Seite. Dafür ist er aber auch für mich der spannendste Film dieses Jahr gewesen, einer der spannendsten Filme für mich vielleicht überhaupt.

Traitor
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Di 29. Okt 2013, 23:51 - Beitrag #38

Haben sie sich über genau diese 2 Leute beschwert, oder darüber, dass es an sich nur 2 Leute waren? In ersterem Fall haben sie halt Pech, dass ihnen persönlicher Pappnasenhass einen Film verleiden kann. In letzterem - wer glaubt, ein guter Film könne nur auf komplexen Figurenkonstellationen aufbauen, ist in seinem Kunstverständnis letztlich genauso beschränkt wie jemand, der nur auf krachende Explosionen steht.

Ender's Game läuft übrigens seit dieser (oder letzter) Woche. Schon jemand gesehen?


Dann noch zu The East:

Eine sehr stark konstruierte und dargebotene Geschichte über eine private Sicherheitsfirma, die eine ihrer Mitarbeiterinnen eine Ökoterroristengruppe infiltrieren lässt, die sich den Zellenmitgliedern aber (zugegebenermaßen erwartungsgemäß) erst privat und dann auch inhaltlich allmählich annähert. Besondere Stärke ist, dass keine Seite ernsthaft Sympathie auf sich ziehen kann, die Motivationen und Handlungen aller Personen aber nachvollziehbar sind - eine sehr ausgewogene Darstellung, die eher verstehen als verurteilen will.
Ganz starke Darsteller (insbesondere die großartige Brit Marling, neben Hauptdarstellerin auch noch Drehbuchautorin, aber auch Ellen Page, die quasi die ernste Variante ihrer Figur aus dem letzten Allen gibt) runden das Paket ab.

Lani
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So 10. Nov 2013, 17:18 - Beitrag #39

Ich habe Gravity (durch verschiedene Begleitpersonen) insgesamt dreimal gesehen und fand ihn auch beim dritten Mal noch nicht langweilig.
Auf Ender's Game habe ich so überhaupt keine Lust, weder auf das Buch, noch auf den Film.

Etwas länger her sind inzwischen schon Man of Steel, den ich im Prinzip gut, zwischendurch aber unfreiwillig komisch fand, und Only God Forgives, den ich...naja, irgendwie überstanden habe. Wohl mein "Hassfilm" in diesem Jahr.

Tickets für den neuen Panem sind schon gekauft, gehe da relativ erwartungslos ran. Dann würde ich noch gerne Captain Phililps anschauen und natürlich Hobbit 2. Und dann ist ja auch schon fast 2014. ^^

Lykurg
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Mo 11. Nov 2013, 00:26 - Beitrag #40

Ender's Game hab ich letzte Woche gesehen, fand den Film erstaunlich gut mit ein paar Abstrichen, bin grad bei der Zweitlektüre des Buches, weil ich ein paar Dinge im Film etwas absonderlich fand bzw. nochmal prüfen wollte, ob man es 'auch so sehen' könnte. Und ja, mich im entsprechenden Thread zu äußern, habe ich seit Monaten vor. ;)

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