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Philip Seymour Hoffman ist tot

BeitragVerfasst: Mo 3. Feb 2014, 11:09
von Traitor
Einer der ganz Großen des (nun-nicht-mehr-so-)Gegenwarts-Kinos ist gestern mit 46 gestorben, wohl an einer Überdosis nicht näher spezifizierter Drogen.

Seinen Oscar-Einbringer "Capote" habe ich bisher nicht gesehen, besonders aufgefallen ist er mir dagegen in "Charlie Wilson", "The Ides of March" und "The Master". Definitiv jemand, der eine ungeheure Wucht auf die Leinwand bringen konnte, aber auch Vielfalt und Subtilität.

Schade auch, dass es mit den Drogen mal nicht einen der üblichen stumpfen Party-Mainstream-Stars erwischt, sondern jemanden, den man (anhand sehr geringen Informationsstands natürlich) für eher intelligent und zurückhaltend gehalten hatte.

Übrigens hielt ich ihn für locker 10-20 Jahre älter, als er tatsächlich wurde...

Aus künstlerisch weniger wertvoller Perspektive dürfte vor allem interessant sein, ob sie für "Hunger Games 3" schon genug Aufnahmen im Kasten haben, um keinen Ersatz für ihn anheuern zu müssen.

BeitragVerfasst: Mo 3. Feb 2014, 13:07
von Ipsissimus
Überdosen von Drogen haben nur bei sehr unreflektierten Menschen was mit mangelnder Intelligenz zu tun; bei den anderen ist es fast immer eskalierende Verzweiflung.

Ich kannte ihn nur dem Namen nach, habe bisher keinen seiner Filme gesehen. Dem nach zu urteilen, was ich über ihn gelesen habe, scheint er aber tatsächlich ein Großer seines Fachs gewesen zu sein. Möge er Frieden gefunden haben.

BeitragVerfasst: Do 6. Feb 2014, 04:31
von Padreic
Das ist ein Todesfall, der mir nähergeht als beispielsweise Paul Walkers. Am präsentesten war er mir in Erinnerung aus seinem einzigen Regiewerk 'Jack goes Boating' ('Jack in Love' zu deutsch...), wo er auch die Hauptrolle spielt. Beim Wikpiedia-lesen fällt mir auf, dass ich mehr Filme mit ihm gesehen habe, als ich ihm bewusst zugeschrieben hätte. In seinem Fall liegt das aber nicht an seinem unauffälligem Spiel, sondern vielmehr an seiner Wandlungsfähigkeit. Ich denke da neben Charlie Wilson und natürlich Capote vor allem an den talentierten Mr. Ripley. Tatsächlich hat er aber z. B. auch in Magnolia (wo ich mich dunkel an ihn erinnere) und in Big Lebowski mitgespielt (leider keine Erinnerung an seine Figur).

BeitragVerfasst: Sa 8. Feb 2014, 12:28
von Traitor
Überdosen von Drogen haben nur bei sehr unreflektierten Menschen was mit mangelnder Intelligenz zu tun; bei den anderen ist es fast immer eskalierende Verzweiflung.
Der erste Teil ist fast schon trivial, der zweite nicht zwingen. Auch bei sehr intelligenten und reflektierten Menschen kann es kurzfristige, ungewollte Kontrollverluste geben.

Anscheinend ist die Beweislage aber auch noch nicht eindeutig...

@Padreic: "Jack" wurde ja allgemein eher verrissen und deine Sneak-Review liest sich auch nicht so positiv. Schwierig, da jetzt noch Extrapolationen anzustellen, ob auch ein potentieller großer Regisseur verlorengegangen ist...
Aus seinen frühen Rollen habe ich ihn auch nicht persönlich im Gedächtnis, Kritikern war er aber wohl schon lange vorm Oscar ein Begriff. Irgendwie assoziiere ich ihn auch immer mit "There Will Be Blood", aber das ist Unsinn...