Kinojahr 2015

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Lani
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Do 8. Jan 2015, 18:53 - Beitrag #1

Kinojahr 2015

Meine "Will ich sehen!"-Liste (an die ich mich eh nie halte) werde ich später noch nachreichen. ^^

Fury/Herz aus Stahl
Zum Glück im Original gesehen. Warum ich das überhaupt gemacht habe, weiß ich nicht so genau; ich bin zwar nicht gerade zimperlich bei Filmen/Serien, aber zwei Sachen vertrage ich nicht gut: Vergewaltigungen und Kriegsfilme.
Zwischendurch sah es etwas nach Star Wars aus und die letzte halbe Stunde war irgendwie...albern? Übertrieben? Unrealistisch? Ich weiß es auch nicht so wirklich. Aber insgesamt ein ganz guter Film. Mir hat Shia LaBeouf sehr gut gefallen, außerhalb von Transformers sehe ich ihn inzwischen wirklich gern (wobei er bei Transformers wahrlich nicht das Schlimmste war). Warum er sich für den Film einen Zahn hat ziehen lassen, erschließt sich mir aber nicht.

Ipsissimus
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Sa 10. Jan 2015, 01:50 - Beitrag #2

https://www.youtube.com/watch?v=yPc497cGS0Y

Veronika beschließt zu sterben, das berühmte Coelho-Buch als Film. Dem Trailer nach zu urteilen haben sie daraus einen Actionfilm gemacht. Vielleicht tue ich es mir doch an, aber eigentlich mag ich das Buch zu sehr.

Traitor
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Mo 12. Jan 2015, 00:32 - Beitrag #3

Nach vorläufiger Recherche sieht es nach einem eher langweiligen Jahr aus, die meisten hochgehandelten Filme (Award-Kandidaten und so) klingen thematisch eher uninteressant (Foxcatcher z.B.), ausgenommen Birdman und Imitation Game. "Fury" werde ich mir wohl sparen.
"Mortdecai" mit Johnny Depp könnte grandios oder richtig peinlich werden; "Jupiter Ascending" wird mit Sicherheit unerhört peinlich; "Tomorrow/Neuland" vielleicht auch peinlich, hoffentlich aber spannend; "Black Hat" (Michael Mann) und "American Sniper" (Clint Eastwood) stehe ich trotz ihrer Regisseure skeptisch gegenüber.
Gegen Ende des Jahres dann natürlich Pflichtprogramm-Zeit, "Star Wars 007" und "James Bond: The Spectre Menace", oder so ähnlich. ;)

Traitor
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Fr 16. Jan 2015, 00:19 - Beitrag #4

Den Hobbit zähle ich noch als 2014, die Hawking-Biographie "The Theory of Everything" aber als meine erste echte 2015er-Sichtung, da das Startdatum 25.12. ja wohl nicht ernstzunehmen ist.

Das höhere Budget gegenüber der 2004er TV-Biographie (damals mit Benedict Cumberbatch als Hawking) merkt man schon sehr deutlich, und auch die beiden Hauptdarsteller liefern deutlich stärkere Leistungen ab. Den Fokus stärker auf deren Beziehung statt auf die Wissenschaft zu legen, hat glücklicherweise auch nicht nur zu mehr Schmalz geführt, sondern tatsächlich auch dazu, Jane selbst deutlich mehr Raum zuzugestehen. (Im alten Film war sie eigentlich nur Deko.)
Löblich auch, dass hier ein deutlich längerer Biographieabschnitt behandelt wird, inklusive der Sprachcomputer-Ära. Da, ebenso wie bei der Wissenschaft, wären dann natürlich schon noch ein paar mehr Details nett gewesen, und etwas zu viel Schmalz kommt eben doch rein. Zudem fehlt Hawkings Lebensgeschichte, trotz seiner wissenschaftlichen Bedeutung und der berühmten Erkrankung, einfach der richtige Drama-Aspekt für einen wirklich mireißenden Film, da es halt keine "Bösen" in dieser Geschichte gibt. Selbst wissenschaftliche Konflikte wurden in dieser Version weitgehend ausgeklammert, und privat sind das alles geradezu erschreckend nette und vernünftige Menschen, die sich miteinander und mit allen Widrigkeiten ganz gut arrangieren.

Fazit: gute Unterhaltung, edel präsentiert, lehrreich - aber auch leicht zu kitschig, viel zu brav und nicht dramatisch genug.

Padreic
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So 1. Feb 2015, 06:43 - Beitrag #5

Imitation Game: Solide gemachte Filmbiographie Alan Turings, die sich auf seine Kriegszeit in Bletchley Park konzentriert; die Haupthandlung ist aber gekonnt mit Szenen aus Schulzeit und der Zeit, wo er wegen Homosexualität verurteilt wurde, verwoben. An mindestens einer Stelle wurde zu tief in die melodramatische Trickkiste gegriffen, an anderer Stelle war aber der Film durchaus genuin rührend. Die schauspielerische Leistung ist allgemein gut, insbesondere natürlich Cumberbatch, auch wenn der echte Turing sicherlich nie so autistisch war wie der Film-Turing. Übersteigerte Genie-Manierismen machen sich zugegebenermaßen aber tatsächlich ganz gut im Film.

Fazit: Lohnenswert, aber kein absolutes Muss.

Lani
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Di 3. Feb 2015, 22:29 - Beitrag #6

Zu Mortdecai: Positiv betrachtet kann man sagen, dass er besser ist, als das Buch, aber das finde ich auch so grottig-zum gegen die Wand werfen-schlecht...ansonsten war alles Sehenswerte im Trailer, vom Corgi abgesehen.

Birdman
Hach, hach, hach. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Hach!
Der Film ist einfach schon fantastisch anzuschauen, da es die meiste Zeit über wirkt, als wäre es ein langer Schnitt. Dazu kommen eine tolle, aber nicht zu umfangreiche Story und klasse Darsteller (können Eddie Redmayne und Michael Keaton den Oscar bitte teilen?). Und überhaupt...alles! Ich kann da keine großen Reden schwingen, es ist einfach ein außergewöhnlicher und einzigartiger Film. Es macht auch großen Spaß, sich verschiedene Interpretationen zum Ende anzuschauen. Ich selbst bin noch unentschlossen. Zum Abschluss nochmal ein "Haaaaach!".

Torti1
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Do 5. Feb 2015, 05:17 - Beitrag #7

Zitat von Ipsissimus:https://www.youtube.com/watch?v=yPc497cGS0Y

Veronika beschließt zu sterben, das berühmte Coelho-Buch als Film. Dem Trailer nach zu urteilen haben sie daraus einen Actionfilm gemacht. Vielleicht tue ich es mir doch an, aber eigentlich mag ich das Buch zu sehr.

Dies ist ein Film 2009, aber immer noch sehr bewegend, danken Sie Ihren Link, ich noch einmal das Gefühl

Lani
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Mo 16. Feb 2015, 14:33 - Beitrag #8

Hm. Da er inzwischen wieder läuft (zumindest hier), vermutlich wegen der Oscars, pack ich es einfach mal in dieses Jahr:

Boyhood
Ich weiß nicht. So richtig vom Hocker gehauen hat der Film mich nicht. Am Anfang waren es mir irgendwie zu viele Szenen einfach aneinandergepackt, ohne dass da wirklich ein Fluss drin war. War trotzdem ganz nett, weil ich das ein oder andere aus meiner eigenen Kindheit wiedererkannt habe. Später war das Ganze dann auch zusammenhängender (wobei die Partnerwechsel der Mutter etwas abgehackt rüberkamen). Das 12-Jahres-Konzept ging für mich auf jeden Fall auf, viel netter, als Kinderdarsteller zu haben, die den späteren Darstellern null ähnlich sehen und Erwachsene, die gar nicht altern.
Irgendwie mag ich den Film einfach, ohne großartig sagen zu können, was ich daran mag. Vielleicht, weil er in der Gesamtheit einfach echt wirkt. Schade ist nur, dass die Kinderdarsteller, sagen wir mal, nicht so gut spielen, was sich auch später dann nicht ändert. Ist dann aber auch nicht mehr so tragisch, weil Mason und Samantha sowieso nicht gerade sehr interessante Charaktere sind (bzw recht klischeehaft). Fällt halt aber trotzdem auf, gerade in Szenen mit Ethan Hawke oder Patricia Arquette. Letztere ist auch die größte Stärke des Films, räumt ja auch dementsprechend viele Preise ab.
Insgesamt ein schöner Film, der aber leider ausschließlich durch das Konzept so besonders wird. Ich würde ihn gerne noch viel mehr mögen.

Amy
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Di 31. Mär 2015, 21:18 - Beitrag #9

Kingsman:
Natürlich kein Film, der jemals eine Chance auf irgendeinen Award hätte, aber ziemlich gute Popcorn-Unterhaltung für's Kino. Hin und wieder ein bisschen too much (für meinen Geschmack, z.B. Kirch-Szene oder Schluss-Part mit der Prinzessin). Aber bei "Kingsman" gucke ich gerne über kleine Fehlerchen hinweg. Es wurde zumindest nicht langweilig, hatte viele Lacher und ... damn. Colin Firth im Anzug, der 80% seiner Stunts selbst gemacht hat und mir als Spion wesentlich besser gefallen hat, als irgendein Bond! Von Taron Egerton las ich mal in einer Zeitschrift, dass er so etwas wie "die männliche Jennifer Lawrence" ist. Ich würde ihm einen kleinen Karriere-Aufschwung definitiv gönnen - in "Kingsman" hat er seine Sache wirklich gut gemacht und eine schöne und glaubwürdige Verwandlung hingelegt. Großartiger Soundtrack, herrlich überdreht, sehr toller Cast (Michael Caine, Mark Strong, Samuel L. Jackson & Co). Freu mich schon auf die Fortsetzung, die hoffentlich kommt. Falls nicht, schreib ich fiese Nachrichten an Mr. Vaughn.

Lani
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Mi 1. Apr 2015, 20:20 - Beitrag #10

Dreimal Geschwärme nachzuholen:

Whiplash
Ein ganz toller Film mit einem noch tolleren J.K. Simmons. Obwohl der Film gar nicht danach klingt, ist er ziemlich mitreißend und aufregend - viel aufregender als die meisten Actionfilme!

The Imitation Game
Sollte man nach Möglichkeit im Original genießen. Ich kenne mich zugeben mit der richtigen Geschichte nicht so sehr aus, daher fiel es mir natürlich leicht, über einige der Fehler wegzusehen. Habe den Film genossen und war sehr gerührt/traurig am Schluss (obwohl ich mich mit DEM Teil der Geschichte schon ziemlich viel auseinandergesetzt hatte).

Paddington
Obwohl er am 04.04. schon auf DVD erscheint, läuft er ab und zu noch im Kino, komisch. Sollte man jedenfalls wohl auch lieber im Original anschauen. Der Film war viel besser als ich dachte, nicht so schlumpfig (ich habe die Schlumpffilme zugegeben nicht gesehen, aber das muss man wahrscheinlich auch nicht?), sondern tatsächlich oft an der Vorlage dran (z.B. wenn Paddington sich einen Hund unter den Arm klemmt, um die Rolltreppen zu benutzen, wegen des "Dogs must be carried"-Hinweises). Zudem war der Film überraschend rührend, wenn Paddington sich darüber Gedanken macht ob/wie er in diese für ihn fremde Welt reinpasst oder an die Heimat denkt. Es ist natürlich in erster Linie ein Kinderfilm, aber ein wirklich schöner! Eine Empfehlung auch für (noch) Nicht-Fans.

Lani
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So 26. Apr 2015, 15:23 - Beitrag #11

Geht mal mehr ins Kino! Es ist teuer und größtenteils läuft irgendwie nur Schrott, aber geht ins Kino!

Fast and Furious 7
Eigentlich mehr aus Tradition im Kino gesehen. Könnte Spoiler für die extrem durchdachte, knifflige Handlung erhalten (haha).
Gut: Ich habe oft nicht bemerkt, dass es sich um ein falsches/früheres Paulchen Walker handelt. Außerdem gut: Ehm, ja, puh, also...Luke Evans war da am Anfang?! Und ich hatte vorher verdrängt, dass Jason Statham mitspielt, sodass ich nicht bereits in der Werbung flüchten wollte. Der sollte übrigens tatsächlich den Bruder von Luke Evans darstellen, eine putzige Idee. Ansonsten: Da ging es doch mal um Autorennen?
Hier war's nun so, dass Deckard Shaw (Herr Statham) Rache für seinen im Koma liegenden Bruder Owen, der gemeine Mann aus Teil 6, wollte. Hier stellt sich bereits die Frage, wie Brüderchen Owen überhaupt überlebt hat. Da war doch mal was mit Charles Dance in einer Höhle...? Ach nee, das war Dracula Untold (im Vergleich zu diesem Streifen übrigens ein filmisches Meisterwerk). Vielleicht ein Crossover? Viel Zeit zum nachdenken blieb jedenfalls nicht, es ging mit viel Bumm und Bamm weiter. Sinnbildlich für den ganzen Film: Die Charaktere von Diesel und Statham fahren, jeweils ausgestattet mit einem "Haha, diesen Plan durchschaut er nicht!"-Blick, mit Vollgas aufeinander zu.
Dann noch der übliche Sexismus. Scheinbar bin ich langsam zu alt dafür...oder es liegt daran, dass zumindest einige der anderen Filme ansonsten wenigstens etwas, öhem, Charme hatten.
Und dann diese Stunts. Noch, sagen wir mal, faszinierender als im letzten Teil. Nichtmal Legolas hätte die so hinbekommen. Tatsächlich gab es da aber eine Szene mit Paulchen [strike]Panther[/strike] Walker und einem Bus, in der ich wirklich Legolas und sein "Ich kann überall hochlaufen"-Zeugs im Kopf hatte. Ansonsten befand sich dort öfters mal eine Stimme, nämlich die des Erzählers der "Everything wrong with"-Videos von Cinema Sins.
Na, wie auch immer. Es macht bereits die Runde, dass man sich über mindestens drei weitere Teile freuen darf. Jippie! Da Luke Evans scheinbar dolle gegen eine Wand gelaufen sein muss und wohl im nächsten Teil wieder mitspielt, kann man davon ausgehen, dass Owen im achten Teil dann Rache für seinen Rache-Bruder Deckard nimmt, der in diesem Teil -dank der Justice League auf Bobby-Cars- im Gefängnis gelandet ist. Der bricht dann wahrscheinlich in einer dramatischen Abspannszene aus, nimmt in Teil 9 Rache für seinen Rache-Bruder und wird so zum Rache-Rache-Bruder. Der Wahnsinn! Nur was dann im zehnten Teil (der vermutlich 2021 erscheinen wird) passiert, das bleibt spannend.

Avengers: Age of Ultron
Hier nur Minispoiler.
Was ich erwartet hatte: Aaron Taylor-Johnson wird mir wie üblich auf den Keks gehen, der Film wird aber bestimmt trotzdem supertoll.
Was ich nicht errwartet hatte: Aaron Taylor-Johnson wird einer meiner zwei Lieblinge, der Film wird insgesamt aber mies.
Was eintrat: Aaron Taylor-Johnson war einer meiner zwei Lieblinge, der Film war insgesamt aber m...mi...naja, mittelmäßig.

Scarlet Witch! Quicksilver! Hurra!
Der restliche Film! Uaah!
Na gut, vielleicht nicht ganz so schlimm. Es war wirklich unterhaltsam.
Aber: Der Film war ein einziger Alfrid (Hobbit). Nicht falsch verstehen, ich mag Humor. Ich mochte auch den Humor im ersten Avengers-Teil. Aber wenn wirklich jede auch nur halbwegs dramatische Szene mit einem dummen Gag aufgelöst wird, dann nervt's. Wie soll man denn Spannung, Traurigkeit oder Mitgefühl empfinden, wenn einem der Kopf sowieso gleich übel in die Witze-Toilette getunkt wird? "Mitgefühl" führt mich dann zum titelgebenden Bösewicht Ultron. Der wurde im Trailer mit Pinocchio-Parallelen ausgestattet, im Prinzip eine gute Idee. Habe also eine tragische Figur erwartet, die mir leidtun wird. Nix da. Selten war mir ein Bösewicht so egal. Ja, er hatte seine Motive, aber irgendwie war er einfach da und war böse. Aufregend. Dafür war er natürlich auch suuuuuperlustig, was ja leider sogar Sinn macht, er ist eben quasi ein Blech-Tony Stark. Und halt leider verschwendet. Genauso wie Vision im Superman-Cosplay oder Thomas Kretschmann oder Andy Serkis. Reizenderweise gab es aber eine dummdusselige, weil bisher überhaupt nicht angedeutete, Liebesgeschichte, die auf verschwurbelte Art und Weise sogar mehr Sinn macht als der größte restliche Teil des Films. Obwohl. Stunts mit Fast&Furious-Charme, fliegende Städte, bei denen man dann nicht mehr weiß, wer oben, wer unten und wer nirgendwo ist oder wenigstens eine brillante Wissenschaftlerin, die einem dann doch nur durch ein "Hihihi, kommt Thor auch zur Party?" und famosen Überlebenskünsten im Gedächtnis bleibt, das hat doch alles seinen Reiz. Achja, noch eine kleine Anmerkung: Ich habe keinen Zwilling und weiß auch nicht, wie "normale" Zwillinge sich so verhalten, aber ich sah vor meinem geistigen Auge bereits 5000 verstörende Twincest-Fanfictions vorbeischweben.
Die Enttäuschung ist gegenüber F&F7 eben so viel größer, weil ich viel mehr erwartet habe und auch das Potential wirklich da wäre. Enttäuschender war in dem Universum fast nur Iron Man 3, aber die Existenz wird von mir eh verleugnet.
Das Problem ist nur, dass man sich die weiteren Filme auch sowieso anschauen wird, damit man das 2047 erscheinende Sequel zur zweiten Abspannszene von Captain America 21, die das Prequel zum Mittelteil von Thor 13 bildet, der unmittelbar nach der 312. Folge von Agents of S.H.I.E.L.D. spielt, auch wirklich begreift. Das heißt, die Macher müssen nur ganz am Ende und wohlwollend vielleicht auch zwischendurch mal einen guten Film bringen, was sie offenbar auch wissen.
Stellt sich abschließend eigentlich nur die Frage: Muss ich mir etwa Ant-Man ansehen? :para:

Feuerkopf
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Sa 2. Mai 2015, 11:22 - Beitrag #12

Lani hat "Age of Ultron" ganz passend beschrieben. Man merkt, dass rund eine Stunde rausgeschnitten wurde und so hoffe ich auf einen irgendwann erscheinenden Director's Cut mit den fehlenden Szenen.
Ingesamt habe ich mit aber sehr gut unterhalten gefühlt. Die Marvel-Figuren sind mir einfach ans Herz gewachsen, weil sie Brüche haben. Auch der dröge Humor ist echt meins. Dabei habe ich die deutsche Version geguckt. ;)
Richtig, richtig gut war die Schlusssequenz mit der Stadt! Das hat mich buchstäblich aus dem Kinosessel geblasen. Naja, und außerdem habe ich in meiner Tochter und meinem Schwiegersohn ganz ausgewiesene Spezialisten des Marvel-Universums, die mir die Feinheiten erklären können. :D

Aber Warnung: Ohne "Agents of S.H.I.E.L.D" und die Vorgängerfilme wird es schwierig, diesen Film zu verstehen.

Lykurg
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So 3. Mai 2015, 16:47 - Beitrag #13

Habe sowohl Lanis Aufruf, mehr ins Kino zu gehen, als auch eure Warnungen beherzigt, und war (statt in einem dieser Filme) in

Ex Machina

Solider nah-zukünftiger Science-Fiction-Film um Caleb, einen jungen Programmierer, der als Gewinner einer angeblichen Verlosung eine Woche mit dem Firmengründer Nathan in dessen nur per Hubschrauber erreichbarer Luxusvilla verbringen darf - einem elektronisch gesicherten unterirdischen Albtraum in bester Bond-Bösewichter-Manier. Dort entfaltet sich ein Kammerspiel zwischen ihnen und Nathans jüngster Schöpfung, der mit einer leistungsfähigen KI begabten Androidin "Ava", die von Caleb nach Art eines Turing-Tests evaluiert werden soll.
Natürlich geht es dabei um künstliche Intelligenz, Identität und Emotionen, aber auch Macht, Freiheit, Kontrolle und Kontrollverlust... das alles in klaustrophobischer Enge, die sich allerdings auch auf den Plot auswirkt: die meisten Twists sind einigermaßen vorhersehbar - aber es geht auch weniger um die Handlung als das Wie der Umsetzung, und das ist gut gelungen und durchaus eindrucksvoll. Empfehlung (7/10).

Traitor
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So 10. Mai 2015, 12:03 - Beitrag #14

Ach, Mist, "Ex Machina" wollte ich mir doch vorgestern ansehen...

"Avengers 2" dagegen habe ich auf unbestimmt und nicht im Kino vertagt, nachdem ich von einer um Jahre verspäteten Teil-Eins-Nachsichtung (auf solidem Niveau) recht enttäuscht war - ja, der Film unterhielt, der Humor war nett, aber die Bösewichtdarstellung war ähnlich dumm wie in Guardians (s.u.) und insgesamt sind mir die Marvel-Filme inzwischen viel zu einheitlich geworden, ich habe einfach immer wieder das Gefühl, das alles schon gesehen zu haben.

Ansonsten muss ich wohl beichten, tatsächlich seit "Birdman" (s.u.) nicht mehr in einem echten Kino gewesen zu sein, nur ein paar Starts im Flugzeug nach-/vorgeholt zu haben (s.n.w.u.).

Birdman
Handwerklich brilliant, so begeistert wie die meisten Kritiker und Lani war ich aber nicht. Die extrem langen (angeblich) schnittfreien Aufnahmen sind ein tolles Stilmittel, die das Theaterhaus wirklich zum Leben erwecken, Keaton spielt toll (und Stone überraschenderweise auch ganz brauchbar), die Geschichte hat die typische Wucht und Unaufhaltbarkeit eines solchen Dramas. Aus der eigentlichen Idee des Birdmans hätte man aber deutlich mehr Surrealismus herausholen können, und letzten Endes ist das Ganze nur mal wieder ein Aufguss der ewig wiederholten Schauspieler-in-der-Sinnkrise-Geschichte. So kreativ, wie der Film wahrgenommen werden möchte, ist er keineswegs. Aber gut gemacht, zweifellos. Knappe 8/10.

Flugzeugsichtungen, ohne im Einzelfall nachzuprüfen, welche 2014 oder 2015 in Deutschland liefen:
  • Imitation Game: Sehr solide ausgeführt, starke Schauspieler ("Turing" Cumberbatch hat aber bei den Oscars durchaus zu Recht gegen "Hawking" Redmayne verloren, letzterer war "echter"), viele nette Details. Aber so viele grobe historische Patzer, dass es kaum noch Spaß machte, und zu wenig Abgrenzung vom Biopic-Standard. 7/10.
  • Maps to the Stars: Ziemlich kurioses... "Etwas"... von einem Film, das Cronenberg da abliefert. Ensemblefilm über kaputte Hollywood-Figuren und deren noch kaputteres Familienumfeld. Erleidet stilistischen Schiffbruch irgendwo zwischen schriller Satire und ernsthaft an den Figuren interessiertem Melodram. War aber dabei absolut faszinierend zu betrachten und hat wirklich allerbitterböseste Momente, die stilistisch reiferen Hollywood-Satiren üblicherweise fehlen. Reicht auch knapp zu 7/10.
  • Nightcrawler: Großartig! Jake Gyllenhaal in einer äußerst intensiven Darbietung als blutlüsterner Sensationsreporter. Reiht sich ein in die große Tradition stilsicherer und böser Filme über harte, psychisch kaputte Männer in ihren Autos à la "Taxi Driver" oder kürzlich "Drive", funktioniert dazu auch noch als Mediensatire. 9/10! Nebenbei bemerkt vermittelte mir dieser Film im Anflug auf LA schonmal ein äußerst positives Bild von dieser Stadt... ;)
  • Guardians of the Galaxy: Allgemein bejubelt, für mich eine heftige Enttäuschung. Ja, das Konzept eines mal alberneren "Superhelden"films ist ein sehr gutes. Bei richtiger Umsetzung hätte ich den Film lieben können. Aber die Kämpfe waren viel zu beliebig und in die Länge gezogen, der Marvel-typische "mythology porn" hat hier absolut nicht reingepasst (warum 2 Bösewichte, wo es einer getan hatte? Keine Ahnung mehr, wie die beiden hießen, was ihre Motivationen waren, warum sich im Hintergrund irgendwelche Völker hassen, und so weiter - jede Szene, die nur solchen für die Heldengeschichte irrelevanten Nonsens darbot, war völlig verschenkte Spielzeit) und die Spezialeffekte waren oft überraschend schlecht (lange in keinem Hochbudgetfilm mehr so künstlich wirkende Hintergründe mehr gesehen wie hier in der Stadt, wo sich das Heldenteam trifft). 6/10 noch für die solide Unterhaltung, aber eine völlig verschenkte Chance.
  • Whiplash: bitte warten
  • Foxcatcher: bitte warten
  • Wild: bitte warten
  • Jersey Boys: bitte warten
  • The Riot Club: bitte warten

Lani
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Mo 25. Mai 2015, 11:30 - Beitrag #15

Nightcrawler gefiel mir auch enorm!

Kingsman
Bin spät dran, aber was soll's. Meine größte positive Überraschung bisher! Ich hatte den Film nach den Trailern eigentlich schon abgeschrieben, aber habe ihm - Amys Schwärmerei sei Dank - dann doch eine Chance gegeben. Großartig! Fantastische Unterhaltung, teilweise sehr lustig (aber im Gegensatz zu Avengers werden einem hier nicht dumme Gags mit dem Holzhammer ins Gesicht geschlagen), ein superduper Cast und stellenweise richtig schön übertrieben (die Kirchenszene ist eigentlich mit den ganzen Knuddelwuddel-Eggsy-Momenten meine Lieblingsstelle). Ein echter "Kann man immer und immer wieder anschauen"-Kandidat.

Ex Machina
Ich kann mich Lykurg eigentlich nur anschließen. Teilweise recht vorhersehbar, aber die Umsetzung ist wirklich sehr gut. Mir gefiel der kleine Cast und dass der Film nicht ins Kitschige abdriftet. Alicia Vikander war meiner Meinung nach die perfekte Wahl, ich habe mich während des Films ein wenig in Ava verliebt.
Hier hätte das Pinocchio-Geträllere meiner Meinung nach übrigens besser gepasst, als bei Avengers...egal. Insgesamt ein richtig guter Film.

Mad Max: Fury Road
Erwartungsgemäß recht schwachsinnig, aber super. Optisch ein Genuss (immer toll zu sehen, wie viel man mit vergleichsweise wenig Computereffekten machen kann!). Besonders gut haben mir die weiblichen Figuren gefallen. Aus verständlichen Gründen schön anzusehen, aber alle mit einem wirklichen Charakter. Das sieht man - gerade in solchen Filmen - leider viel zu selten. Der Film war nicht im Thriller-mäßigen Sinne spannend, aber doch recht aufregend, sodass ich mich über die ein oder andere kurze Verschnaufspause gefreut habe.
Angucken! Es sei denn, man hat Probleme mit sehr hektischen Schnitten (konnte man im Trailer ja schon erahnen). Ist zwar nicht permanent so schnell, aber gerade in 3D könnte ich mir vorstellen, dass Einigen da ungut bei wird. :/

Amy
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Do 1. Okt 2015, 20:09 - Beitrag #16

"Legend"
Er läuft zwar erst 2016 in Deutschland, aber da ich ihn in England gesehen habe, gehört er in mein Kinojahr 2015 :D Ich fand den "Legend"-Trailer großartig. Himmel, wie oft hab ich den geguckt, weil er eine solche Stimmung verbreitet hat. Leider hat mir dieses "Wumms!" im Film selbst etwas gefehlt, obwohl es an derben Momenten natürlich nicht mangelt - immerhin dreht sich der Film um zwei legendäre, britische Gangster. Zum Schluss hin fand ich ihn teilweise sogar langatmig, den Soundtrack fand ich ganz furchtbar. Schauspielerisch ist aber top. Tom Hardy ist in seiner Doppelrolle wirklich großartig, er verdient es, dass man ihn gerade so feiert. Leider hat er mir persönlich als Ronnie Kray dann doch ein bisschen zu stark genuschelt, was dazu geführt hat, dass ich ihn das ein oder andere Mal einfach nicht verstanden habe. Auch die Nebencharaktere - das beinhaltet eigentlich alle, denn der Film ruht wirklich auf Hardys Schultern - wurden auch sehr gut besetzt und verkörpert. Allen voran Christopher Eccleston. Taron Egerton (einer meiner Gründe, der mich ins Kino gelockt hat - "Kingsman" hat Schuld) hätte man ruhig mehr Screentime geben könnten. Da er im Voraus von "aggressiv sexuellen" Szenen zwischen seinem Charakter (Mad Teddy) und Ronnie Kray gesprochen hat, im Film selbst davon aber nichts zu sehen war, vermute ich fast, dass da einiges geschnitten wurde, weswegen ich auf die DVD-Fassung gespannt bin. Alles in allem kein vergeudeter Kinoabend, aber jetzt auch kein Film, der bei mir auf Dauerschleife laufen müsste. Wenn er in Deutschland läuft, werde ich aber wahrscheinlich doch nochmal reingehen, damit ich endlich weiß, was Ronnie Kray in dieser und jener Szene gesagt hat :D Wer den Film im O-Ton guckt, wird wahrscheinlich Ronnies "What I want is a shootout, a SHOOTOUT IS A SHOOTOUT... like a Western!" so schnell nicht mehr aus dem Kopf kriegen. Ich weiß nicht, wieso, aber der Satz hängt meiner Kinobegleitung und mir noch immer nach, ehehe.

"Far from the Madding Crowd"
Das ist so ein süß-tragischer Sonntagnachmittags-Film. Schöne Kulisse, gute Schauspieler (Michael Sheen - großartig! Mit Matthias Schoenaerts will man sofort Schafe hüten gehen) und ich würde sagen, eine "typische" Handlung für einen Film, der zur viktorianischen Zeit in England spielt. Bei uns hat das ganze Kino mitgefiebert. Also, nicht im Sinne von "Actionfilm mitgefiebert", sondern hier und da dann etwas Richtung Leinwand gerufen, wenn die Protagonistin mal wieder eine falsche Entscheidung getroffen hat. Was mir von "FftMC" vor allem in Erinnerung bleibt, ist der tragische Anfang (für Tierfreunde sehr schmerzhaft), der zeigt, wie schnell man damals ohne nichts dastand.

"Jurassic World"
Popcorn-Kinofilm, der aber wesentlich schwächer ist als die Vorgänger. Klar, plötzlich ist da mehr Budget und man kann mehr mit Computern erschaffen, aber irgendwie war mir dann doch alles zu hollywoodlastig und zu groß. Irgendwie fehlte mir da der nötige Charme. Über die Rückkehr der Dinosaurier habe ich mich trotzdem gefreut und hoffe, dass da noch der ein oder andere Film kommt, auch wenn die Handlung eigentlich immer gleich ist ;)

"Paddington"
Musste ich nach dem London-Besuch einfach gucken - hat das Fernweh gleich wieder angestachelt! Sehr süßer britischer Film, am Anfang musste auch gleich das Taschentuch gezückt werden. Nicole Kidman fand ich ein bisschen befremdlich/künstlich, was aber höchstwahrscheinlich genau so gedacht war :D Einer der Filme, die ich bald mal im O-Ton gucken muss, weil bei der Synchronisierung wohl doch ein bisschen britischer Charme verloren gegangen ist.

Lani
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So 4. Okt 2015, 17:09 - Beitrag #17

Jurassic World fand ich - ich sag es jetzt einfach mal so deutlich - beschissen. Freund und mir entwich nach relativ kurzer Zeit ein "Wie sieht das denn aus?", weil man eigentlich annehmen sollte, dass die Dinos mit so viel Geld und Technik besser aussehen als früher, aber Pustekuchen.
Mich haben aber am meisten die Charaktere genervt. Urghs! Nach gefühlt dreißig Sekunden hatte ich beschlossen, dass die alle von Dinos gefressen werden können (Omar Sys Charakter kann man da rausnehmen). Offenbar ist ein Einstellungskriterium in diesem Park da, dass man Intelligenzverweigerer ist. Es bleibt die Befürchtung, dass ein großer Teil der Charaktere sympathisch sein sollte, aber...aber...GOTT SIND DIE ALLE FURCHTBAR. Mit ein ganz bisschen Nachdenken wäre da nie irgendwas schlimmes passiert. Und dann auch noch permanent darauf bestehen, dass die Dinos doof sind. Ja, nee...
Auf Fortsetzungen verzichte ich dankend (wird nix, ich weiß). Klar, muss ich mir nicht angucken, aber wenn ich allein schon daran denke, dass ich im Kino sitze und ein Trailer davon kommt und diese Kackbommelcharaktere auf der Leindwand erscheinen, werde ich aggressiv.

Feuerkopf
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Di 13. Okt 2015, 10:21 - Beitrag #18

Am Donnerstag gibt es in vielen Kinos ein Crossover von Theater und Kino, sozusagen.

http://benedict-cumberbatch.de/2015/03/nt-live-hamlet-deutsche-kinos-im-ueberblick/

Drei Stunden Cumberbatch im O-Ton, und es gibt noch mehr Kinos, als auf der verlinkten Liste zu finden sind.
Ich gucke in Bochum im UCI.

Gucken wir mal, was faul ist im Staate Dänemark. ;)

Amy
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Sa 21. Nov 2015, 22:08 - Beitrag #19

"The Hunger Games: Mockingjay Part 2". Fast alle, die ich kenne und die Bücher gelesen haben, fanden den 3. Teil furchtbar, ich mochte ihn. Die Buch-Hasser, mit denen ich heute im Kino war, fanden den Film gut, ich fand den Film furchtbar langatmig und es fehlte mir an Drama. Klar, da war Drama. Aber nicht in einem Ausmaß, wie ich es mir bei der Thematik erwünscht habe. Tode von Hauptcharakteren passierten so "nebenbei", dass da bei mir nicht einmal ein "Oh Gott, nein, nicht!" entweichen konnte. Es hat mich emotional einfach nicht mitgenommen, weil es wie in einem Nebensatz vorkam und das war's dann auch. Wer mich kennt und mit mir einmal im Kino war, weiß, dass ich furchtbar nah am Wasser gebaut bin (bei "Alles steht Kopf" habe ich Rotz und Wasser geheult), aber bei THG floss keine einzige Träne. Und das heißt schon was, wenn man bedenkt, was da auf der Leinwand passiert. Was jetzt nicht zwingend an der Geschichte an sich liegt - die war gut und ich mochte auch die Handlung in diesem Film - aber es wurde einfach (für meinen Geschmack) schlecht erzählt. Mir fehlten die großen Emotionen. Ich hätte gerne zum Abschluss von THG gerne noch einmal lautstark im Kino geschluchzt und mitgelitten, aber das konnte ich nicht. Die einzigen Schauspieler, die ich in diesem Teil besonders gut fand, waren Josh Hutcherson (wenn ich geweint hätte, dann wohl wegen ihm, weil er den gequälten, manipulierten und mit sich selbst ringenden Peeta gut übermittelt hat. Und Julianne Moore. Alle anderen waren mir zu blass. An Jennifer Lawrence habe ich mich leider in den letzten Jahren so dermaßen satt gesehen (aka ich fand sie in ihren früheren Filmen schauspielerisch sehr gut und konnte das Potenzial sehen, das jeder in ihr sah, aber ich finde sie hat von Film zu Film abgebaut und wird trotzdem in gefühlt jeden dritten Film besetzt), dass ich nach dem (kitschigen) Ende echt ein bisschen erleichtert war, dass das THG-Kapitel abgeschlossen ist und ich so schnell nicht mehr in einen JLaw-Film laufen muss. (Vielleicht liegt meine harsche Kritik auch einfach daran, dass ich Filme/Geschichten mit jugendlichen Weltrettern aktuell nicht mehr ertrage.)

[spoiler]Meine Lieblingsszene im ganzen Film war vollkommen unbedeutend, aber leider haben mich keine Schlüsselmomente des Films geflasht, wie ich es erwartet hätte. Wie gesagt, mochte ich Peeta in dem Film und meine Lieblingsszene war die, in der eine der Kapseln - die mit dem Maschinengewehr - gerade losgegangen ist. Katniss und ein Großteil der Gruppe wartet vorerst, während ein paar andere die Lage checken und nachsehen, ob weitere Gefahr besteht. Katniss' Blick streift zur Seite und sie sieht Peeta, der Selbstgespräche führt, gestresst ist, sich den Kopf gegen die Waffe und die Mauer schlägt und einfach fix und fertig ist. DAS war eine überzeugend gespielte Emotion, das hat mich mitgenommen und war meine Lieblingsszene im ganzen Film. Schade eigentlich.[/spoiler]

Alles steht Kopf: Mich haben leider auch so manche "Kinderfilme" in letzter Zeit immer mal wieder enttäuscht, weil mir auch bei ihnen die Tiefe so richtig fehlte (ich erwähne hier meine Abneigung gegen Minions mal nur am Rande). In "Alles steht Kopf" bin ich also mit niedrigen Erwartungen reingegangen und wurde positiv überrascht. Sehr sehr positiv überrascht. Das Kino war gefüllt mit Kindern, die glücklich kicherten und Spaß hatten - während ich in der vorletzten Reihe saß und sehr oft laut geheult habe. Der Film trifft einfach einen Nerv. Er hat seine lustigen und seine niedlichen Momente, aber auch diese Szenen, die dich emotional so tief berühren, dass man damit gar nicht rechnet. Die Thematik fand ich erfrischend neu und shcön, endlich mal was, was bisher noch nicht endlos durchgekaut war. Einer meiner Film-Highlights dieses Jahrs.

Mad Max: Fury Road: Ich weiß, der Film wird ungemein gehyped und ich hatte deswegen hohe Erwartungen. Viele Cineasten loben ihn in den Himmel und ich fühle mich schon schlecht oder zweifle an meinem Geschmack, wenn ich sage: Joa, war ganz okay. Die Umsetzung und die Optik waren natürlich weltklasse, da sage ich gar nichts. Aber da standen halt wilde Action-Szenen im Vordergrund und die Story war eher nebensächlich, deswegen sprang der Funke bei mir nicht über. Gesehen, reicht. Charlize Theron war in dem Film aber sehr stark und gefiel mir besser als Tom Hardy, aber der spielte neben der wunderbaren Furiosa sowieso nur die zweite Geige. Fortsetzungen davon muss ich jedoch nicht zwingend sehen.

Lykurg
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So 22. Nov 2015, 03:57 - Beitrag #20

Mad Max: Fury Road habe ich auch gesehen, aus Neugier auf Nicholas Hoult in der Rolle des Nux, des Mechanikers. Ansonsten nun wirklich nicht mein Genre, aber unterhaltsam und visuell gut gemacht. Die von Lani angesprochenen gut durchmotivierten Frauenfiguren liegen im Zweifel an der laut Imdb-Trivia beratend beteiligten Feministin. Scheint sich gelohnt zu haben, wobei der Versuch, einem Element des Films Glaubwürdigkeit zu verleihen, meines Erachtens ein recht fruchtloses Unterfangen ist.

Aber war ansonsten niemand in The Martian (oder wie die deutschen Plakate fragwürdigerweise layoutet waren: "DER MARSIANER RETTET MARK WATNEY")? Das Buch habe ich letztes Jahr quasi am Stück verschlungen, fand es sehr unterhaltsam, spannend und detailverliebt-glaubwürdig. Das ist in der filmischen Umsetzung leider nicht ganz so gelungen, viele Kürzungen gingen auf Kosten der charakterlichen Tiefe (soweit logisch), aber zugunsten der Filmerzählung wurde die Physik je nach Bedarf an- und abgeschaltet (konkret: Zeitdilatation; je nach Szene war Kommunikation mit der Erde entweder mit oder ohne erhebliche Zeitverzögerung möglich). Ansonsten aber sehr schöne Bilder - insbesondere den Mars habe ich noch nie so hochauflösend, bunt und in 3D gesehen^^ - sehr anständige schauspielerische Leistung Matt Damons (ansonsten vielleicht bemerkenswert: der schräge Astrophysiker mit der Flugbahnberechnung), schon ein recht guter, wenn auch kein großer Film.

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