Es ist eine Tatsache, ob man sie nun befürwortet oder nicht, daß mit fortschreitender Zeit sportliche Aspekte immer schwieriger von ökonomischen zu trennen sind. Hierzulande fällt das selbstverständlich vor allen Dingen - aufgrund der unvergleichbaren Popularität - im professionellen Fussball auf. Zu denken, man könnte die Uhr zurück drehen, ist illusionär. Dabei ist Deutschland gerade in diesem Wirtschaftssegment ein wahres Entwicklungsland, lässt man den Blick hin auf das nähere Ausland schweifen, wo dieser Sport (mit mehr oder weniger glücklichen Mitteln) eine ganz andere Stufe der Symbiose zwischen Politik, Wirtschaft und Funktionären erreicht hat, sei es durch Anteile von Regierungschefs an einem Club oder beiläufigen Gesetzesänderungen zu Gunsten eines Vereins. Und selbst das wirkt im Hinblick auf die USA, die mit den ihnen eigenen Sportarten in diesem Bereich wohl ein Höchstmaß an Professionalität errungen haben, wie Sandkastenspiele. Unbestritten bemüht sich der FC Bayern München bereits seit langen Jahren, den Spagat zwischen planvollem Wirtschaften und gelungenen Investitionen zu vollführen, um im internationalen Geschäft Schritt halten zu können - was aufgrund unterschiedlicher Faktoren alles andere als einfach erscheint. Und natürlich ist dieser Verein, zu dieser Zeit noch zumindest, Aushängeschild der arg gebeutelten Marke Bundesliga. Jedoch zu glauben, deutscher Fussball wäre interessanter, qualitativer oder gar besser ohne einen FC Bayern, wäre, als ersuchte man die New York Yankees, die Baseballliga zu verlassen. Schließlich gewinnt ein Spiel nicht nur durch reinen sportlichen Vergleich, sondern - wie Ipsissimus vor mir sagte - durch scharf konturierte Feindbilder, dem Vergleich zwischen Seriensiegern und Underdogs, dem Geplänkel vor und hinter den Bühnen, dem Wagnis zwischen Herausforderung und Machterhaltung, und: ja, und nicht zuletzt durch all die kleinen Dinge, die den Boulevard beschäftigen und so manche Sport-Sparte einer Zeitung erst erfolgreich machen.
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