Deisler erneut im Pech
Nach Knieverletzung gegen Österreich WM-Start fraglich
Leverkusen - Die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 ist für Sebastian Deisler in Gefahr. Der 22 Jahre alte Berliner verletzte sich im letzten Test-Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am Samstag gegen Österreich erneut am rechten Knie. Nach einem eher harmlosen Zweikampf mit dem Österreicher Rolf Landerl stockte den Zuschauern in 19. Spielminute der Atem: Deisler griff sich an sein schon mehrfach operiertes Knie, sackte zusammen und schlug sich die Hände vor den Kopf. Deisler wurde mit einer Trage aus dem Stadion gebracht; anschließend unterzog er sich im Krankenhaus einer Kernspintomographie.
"Er hat eine Problematik am operierten rechten Knie. Offenbar ist es aber nicht zu schwerwiegend", äußerte sich Bundestrainer Michael Skibbe in der Halbzeitpause noch zurückhaltend. Deisler, der im Sommer für neun Millionen Euro Ablöse zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München wechselt, erlebte damit ein weiteres bitteres Kapitel in seiner "Seuchen-Saison". Im Oktober 2001 hatte sich der Mittelfeldspieler bei einem Bundesligaspiel von Hertha BSC beim HSV bereits das Knie beschädigt, musste operiert werden und fiel über Monate aus. Als er Anfang April wieder auf den Platz zurückkehrte, riss nach gerade einmal 104 Spielminuten eine Muskelfaser im Adduktorenbereich. Erst zum Bundesliga-Finale kam Deisler für einen Kurzeinsatz zurück.
Rudi Völler gab dem Jungstar trotz dessen Verletzungsmisere - gegen Österreich erlitt Deisler bereits zum 17. Mal eine Verletzung, seit er im Sommer 1999 zu Hertha BSC gekommen war - schon zeitig eine WM-Garantie, in der Vorbereitung baute der Teamchef seinen wohl mit wichtigsten Spieler in den Partien gegen Kuwait und Wales langsam auf. "Es geht immer besser", hatte Deisler vor dem Anpfiff gegen Österreich noch seine Situation skizziert. Doch dann kam nach 19 Minuten das Aus, welches Völler nun kurz vor dem ersten WM- Vorrundenspiel am 1. Juni in Sapporo gegen Saudi-Arabien in allerhöchste Not stürzt.
Quelle: AOL