Bundesligist Borussia Dortmund droht der Verlust eines absoluten Leistungsträgers: Torhüter Jens Lehmann (33) steht unmittelbar vor einem Wechsel zum FC Arsenal. Wie der kicker aus zuverlässiger Quelle in England erfuhr, einigten sich der Premier-League-Klub und Lehmann auf eine Zusammenarbeit bis 2006. Noch keinen gemeinsamen Nenner erzielten die Vereine bisher bei der Ablöse: Der BVB fordert rund 3,5 Millionen Euro, die Engländer bieten eine Million weniger.
Lehmann kam nach einer nur sechsmonatigen Stippvisite 1999 vom AC Mailand zu den Schwarz-Gelben und stand 129 Mal zwischen deren Pfosten. In London soll er Nachfolger von Veteran David Seaman werden, der seinen Posten 39-jährig räumen muss. In Dortmund lief Lehmanns Vertrag noch bis 2004, Gespräche über eine vorzeitige Verlängerung hatten bisher keine stattgefunden.
Schon 1999 lag dem Nationalspieler ein Angebot des FC Liverpool vor. Damals entschied er sich gegen den Sprung auf die Insel - und für Dortmund, wo er nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Fans, die ihm seine Schalker Vergangenheit nicht verzeihen wollten, Frieden schloss und in der Popularitätsskala weit nach oben kletterte. Aus seinen Ambitionen, noch einmal ins Ausland zu gehen, hatte Lehmann nie einen Hehl gemacht. Team-Manager Arsène Wenger will seinem erklärten Wunschkandidaten diesen Schritt nun ermöglichen.
Wahrscheinlich hat der Ballfänger am Montag in Aalen (Ligapokal gegen den VfB Stuttgart, 1:0) schon seine Abschiedsvorstellung gegeben. Als Matthias Sammer im Anschluss an die Partie um eine Bewertung von Lehmanns Platzverweis (Notbremse) gebeten wurde, äußerte der Trainer: "Warten wir mal die nächsten Tage ab."
Jetzt wissen wir, warum.