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Weltmeister !!!

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2003, 09:53
von Aesos
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Süd Deutsche

WM-Finale in Los Angeles

Deutschlands Fußballerinnen sind die Besten

Die DFB-Nationalmannschaft der Frauen holt sich durch ein Golden Goal gegen Schweden den ersten WM-Titel ihrer Geschichte. Von Kathrin Steinbichler

(SZ vom 13.10.2003) – Als der entscheidende Kopfball von Nia Künzer nach 96 Nerven aufreibenden Minuten im Netz zappelte, da stürmten die Spielerinnen der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft wie im Schockzustand über den Rasen. Dreizehn Jahre nach dem letzten WM-Titel der Männer und zum ersten Mal in der Geschichte des Frauenfußballs kürten sich Deutschlands Fußballerinnen im kalifornischen Carson zum neuen Fußball-Weltmeister.

Durch den 2:1 (1:1, 0:1)-Erfolg in der Verlängerung löste das Team von Bundestrainerin Tina Theune-Meyer auch den bisherigen Vorreiter USA als Nummer Eins in der Rangliste des Fußball-Weltverbandes Fifa ab. Bevor Spielführerin Bettina Wiegmann dann den geschwungenen Weltpokal mit dem Kristallfußball von Fifa-Präsident Sepp Blatter überreicht bekam, ehrte der Weltverband Stürmerin Birgit Prinz zur besten Torjägerin (sieben Treffer) sowie zur besten Spielerin dieser WM. Deutschlands Silke Rottenberg erhielt die Auszeichnung als beste Torhüterin des Turniers.


Trainerin verlässt sich auf bekannte Kräfte
Bundestrainerin Tina Theune-Meyer hatte in der Startaufstellung den elf Spielerinnen vertraut, die schon beim 3:0-Halbfinalsieg gegen die USA ein hervorragendes Spiel gezeigt hatten. In einer Vierer-Abwehr-Kette spielten Kerstin Stegemann, Ariane Hingst, Sandra Minnert und Stefanie Gottschlich gegen die schnellen schwedischen Stürmerinnen Hanna Ljungberg und Victoria Svensson. Im Mittelfeld sorgte Rekord-Nationalspielerin Bettina Wiegmann in ihrem letzten Länderspiel zusammen mit Renate Lingor für den Spielaufbau.

Pia Wunderlich und Kerstin Garefrekes wollten auf dem linken und rechten Flügel mit Flanken und Pässen für Druck auf die schwedische Abwehr sorgen, kamen aber in der ersten Halbzeit kaum ins Spiel. Im Sturm sah sich Birgit Prinz einer Sonderbewachung durch Schwedens Hanna Marklund gegenüber, während Maren Meinert in der aufmerksamen schwedischen Vierer-Abwehrkette zunächst verloren ging.

„In unserer jetzigen Form sind wir gegen niemanden Außenseiter“, hatte Schwedens Hanna Ljungberg vor dem Finale selbstbewusst gesagt. Und die EM-Zweiten von 2001 zeigten tatsächlich vom Anpfiff weg, dass sie derzeit mit den schnellsten, technisch sichersten Fußball der Welt spielen. Schon in der 12. Minute setzte sich Ljungberg auf der rechten Außenbahn durch und flankte in den Strafraum zu Sturmpartnerin Svensson. Doch die deutsche Torhüterin Rottenberg holte sich den Ball sicher aus der Luft. Nach 25 Minuten war es dann Bettina Wiegmann, die den Ball von der rechten Strafraumseite flach zu Birgit Prinz passte, doch die deutsche Topstürmerin rutschte fünf Meter vor dem Tor knapp am Ball vorbei.


Führungstor für die Schwedinnen
Dennoch war es dann Schweden, dass für sein konsequentes Spiel belohnt wurde. Mittelfeldspielerin Anna Sjöström schickte Ljungberg mit einem straffen, genauen Pass Richtung deutschen Strafraum. Die 25-Jährige sprintete daraufhin Verteidigerin Ariane Hingst davon und schob den Ball flach an Torfrau Rottenberg vorbei zur Führung der Schwedinnen ins Tor (41.).

Der Gegentreffer hatte Signalwirkung für die Deutschen. Sie reagierten nun selbst aggressiver. Die beste Chance zum Ausgleich hatte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wieder Mittelstürmerin Birgit Prinz, die jedoch die Hereingabe von Stegemann erneut knapp verpasste.

Nach der Pause kam die deutsche Nationalmannschaft spürbar motivierter aus der Kabine. Die Spielerinnen gingen jetzt früher in die Zweikämpfe und lösten sich auch schneller von ihren Gegenspielerinnen. Nur 43 Sekunden nach dem Wiederanpfiff eroberte sich Prinz den Ball und passte in den Strafraum auf Sturmpartnerin Maren Meinert. Die 30-Jährige behielt die Nerven und traf flach zum 1:1 (46.).

Die Deutschen setzten nun nach und erarbeiteten sich weitere gute Chancen. Doch ein Schuss von Prinz (54.) ging eine Ballbreite am Tor vorbei. Wiegmanns Schlenzer (58.) hob Schwedens herausragende Torfrau Caroline Jönsson mit einer tollen Parade über die Latte. Pia Wunderlich schaffte es dann, eine Prinz-Hereingabe aus vier Metern über das schwedische Tor zu schießen (62.). Und auch einen Drehschuss von Meinert (79.) konnte Torfrau Jönsson wieder mit einer Hand an die Latte lenken. Dann kämpften sich die Schwedinnen zurück ins Spiel und hatten ihrerseits klare Chancen auf das 2:1. Doch erst schoss Ljungberg freistehend aus acht Metern über das Tor (80.), dann hielt Rottenberg ihren harten Flachschuss fest (83.).


Erneut Sieg in der Verlängerung

Wie schon beim EM-Finale 2001 musste auch dieses Aufeinandertreffen der beiden besten europäischen Mannschaften in die Verlängerung. Dort war es dann die acht Minuten zuvor eingewechselte Frankfurterin Nia Künzer, die einen Freistoß von Renate Lingor zum umjubelten Siegtreffer ins Tor setzte (96.). Der Rest war „einfach Freude“, sagte Theune-Meyer. Die USA verabschiedeten sich bei ihrer Heim-WM mit Platz drei. Die Gastgeberinnen gewannen durch Tore von Kristine Lilly (22.), Shannon Boxx (51.) und Tiffany Milbrett (80.) 3:1 (1:1) gegen Kanada. Kanadas Christine Sinclair hatte zwischenzeitlich für den Ausgleich gesorgt (38.).

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2003, 09:55
von Aesos
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Süd Deutsche
Schröder lädt Fußballerinnen ins Kanzleramt ein

Der Bundeskanzler gehörte zu den ersten Gratulanten und hat die Fußball-Frauen in seinen Amtssitz nach Berlin eingeladen.


Er wolle die Erfolgs-Kickerinnen einladen, „ob als Weltmeister oder als Vize-Weltmeister“, sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder noch während das Finale lief. Während des Abschluss-Spiel gegen Schweden, das mit einem 2:1-Sieg der deutschen Damen endete, hielt sich der Kanzler im Pariser Elysée-Palast auf. Direkt nach dem Schlusspfiff und noch während eines Arbeitsessens mit dem französischen Präsidenten Jacques Chirac ließ sich Schröder im Pariser Elysée-Palast über den Ausgang informieren.

Der Kanzler habe den Erfolg mit Applaus aufgenommen, berichtete Regierungssprecher Béla Anda. Schröder bat um Verständnis dafür, dass er das Finale nicht persönlich verfolgen konnte. Er habe „wirklich nicht fliegen“ können und wäre gewiss auch „missverstanden worden, wenn ich vor der Reformwoche zum Fußball nach Kalifornien geflogen wäre“, betonte Schröder. Das habe „nichts mit Schwarzenegger zu tun“, stellte er mit Hinweis auf den Wahlsieg des republikanischen Kandidaten Arnold Schwarzenegger bei der Gouverneurswahl in Kalifornien klar.

Schröder: sagte: „Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen ist nach einem an Spannung nicht zu überbietenden Finale Fußball-Weltmeister. Zu diesem großartigen internationalen Erfolg gratuliere ich ganz herzlich und freue mich mit allen Beteiligten, vor allem den Spielerinnen. Ich bin begeistert von den Leistungen, die während des Finals und des ganzen Turniers gezeigt wurden. Ich freue mich, dass diese gewonnene Weltmeisterschaft zu einer weiteren Stärkung des Frauen-Fußballs in Deutschland beiträgt.“

Bundespräsident Johannes Rau ließ folgende Glückwünsche übermitteln: „Zum Gewinn der Weltmeisterschaft gratuliere ich Ihnen allen ganz herzlich. Sie haben eine beeindruckende Teamleistung vollbracht und dabei Ihr großes fußballerisches Können überzeugend demonstriert: Wir alle sind stolz auf Sie! Das ist ein großer Tag für den deutschen Fußball.“

DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder war begeistert: „Ich freue mich wahnsinnig. Das ist ein stolzer Tag für Deutschland. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft mindestens zehn gute Chancen gehabt, deshalb ist der Sieg hoch verdient. Allerdings konnte man am Schluss auch froh sein, dass das zweite Gegentor nicht gefallen ist. Der Frauen-Fußball hat insgesamt eine tolle Entwicklung genommen.“

Der ehemalige Nationalspieler Jürgen Klinsmann war ebenfalls voll des Lobes: „Die deutsche Mannschaft hat ein gigantisches Turnier gespielt. Dies ist ein wirklich traumhaftes Team. Es hat riesigen Spaß gemacht, ihm zuzuschauen. Die deutschen Frauen haben verdient die Trophäe gewonnen.“

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2003, 09:58
von Aesos
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Kicker

Frauen-WM, Endspiel,
Deutschland - Schweden 2:1 n.V. (1:1, 0:1)
12.10.2003 21:07
Künzer köpft Deutschland zum WM-Titel

Der Augenblick des Triumphes: Bettina Wiegmann mit dem WM-Pokal.

Deutschland: Rottenberg - Stegemann, Hingst, Minnert, Gottschlich - Garefrekes, Wiegmann, Lingor, Pia Wunderlich - Prinz, Meinert

Schweden: Jönsson - Marklund, Törnqvist, Westberg, Larsson - Andersson, Östberg, Moström, Sjöström - Ljungberg, Svensson

Eingewechselt:
46. Martina Müller für Garefrekes, 88. Künzer für Pia Wunderlich
53. Sjögran für Andersson und Faderström für Sjöström, 76. Bengtsson für Larsson

Tore: 0:1 Ljungberg (42.), 1:1 Meinert (46.), 2:1 Künzer (98.)

Schiedsrichterin: Ionescu (Rumänien)

Zuschauer: 26 000
Gelbe Karten: -
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Das deutsche Trainerinnen-Duo Tina Theune-Meyer und Silvia Neid vertrauten im Finale auf exakt jener Startelf, die im Halbfinale die USA mit 3:0 besiegten. Bei den Schwedinnen gab es gegenüber dem 2:1-Erfolg im Halbfinale über Kanada eine Änderung im Defensivbereich: Trainerin Marika Domanski Lyfors brachte für Bengtsson Larsson. Die junge Verteidiger von Malmö FF sollte die Kreise von Kerstin Garefrekes stören.

Bei sommerlichen Temperaturen im Home Center von Carson merkte man beiden Teams den Respekt voreinander an. Beide Vierer-Abwehr-Reihen dominierten das Geschehen und ließen auf beiden Seiten kaum Torszenen zu.

Mit zunehmender Spieldauer kamen die Schwedinnen dann immer besser in die Partie. Die deutsche Elf konnte zu diesem Zeitpunkt nicht an die im bisherigen Turnierverlauf gezeigten Leistungen anknüpfen. Rekordnationalspielerin Bettina Wiegmann konnte im Mittelfeld keine Akzente setzen, die Stürmerinnen Prinz und Meinert waren aus diesem Grund meist auf sich alleine gestellt und gegen die kompakte Abwehr der Schwedinnen ohne Chance. Aggressivität und Laufbereitschaft – normalerweise eine die Stärken der Schützlinge von DFB-Trainerin Theune-Meyer - fehlten, kaum ein Pass fand eine Abnehmerin.

Zwar boten auch die Skandinavierinnen keine berauschende Leistung, doch Victoria Svensson stellte die deutschen Verteidigerinnen des Öfteren vor große Probleme. Die Stockholmerin war es auch, die die Führung für Schweden vorbereitete. Mit einem genauen Pass in die Tiefe brachte sich Schwedens Startspielerin Ljungberg in Position. Die Angreiferin von Umea IK gewann das Laufduell gegen Ariane Hingst und schlenzte gekonnt mit rechts zum 1:0 ein. Keeperin Silke Rottenberg war ohne Abwehrchance.

In der Pause musste Theune-Meyer die richtigen Worte gefunden haben, denn die deutschen Frauen kamen wie verwandelt aus der Kabine. Deutlich eher wurden die Gegnerinnen nun angegriffen und gleich der erste Angriff war erfolgreich: Maren Meinert verwandelte nach nur 43 gespielten Sekunden eine Vorlage ihrer Sturmkollegin Birgit Prinz eiskalt zum Ausgleich.

In der Folgezeit präsentierte sich ein starke DFB-Auswahl. Durch frühes Attackieren wurden den Schwedinnen der Schneid abgekauft, die Angriffe variabel über die Flügel vorgetragen. Schweden, das den Ausgleich erst verdauen musste, blieb durch Konter über die eminent gefährliche Svensson zwar stets gefährlich, doch die deutsche Elf bestimmte über weite Strecken die Partie.

Etliche Chancen ergaben sich für den fünfmaligen Europameister, die beste machte Schwedens Torfrau Jönsson zunichte, die einen Drehschuss von Meinert mit einem glänzenden Reflex an die Latte lenkte (74.).

Erst in der Schlussphase kamen die Nordeuropäerinnen wieder besser in die Partie und hatten sogar die Möglichkeit zum Siegtor. Doch zunächst verpasste Ljungberg (80.) das Ziel nur knapp, zwei Minuten später hielt Rottenberg das Remis bei einem strammen Schuss der schwedischen Spielführerin fest. So blieb es beim 1:1 und die Verlängerung musste die Entscheidung bringen.

Die Verlängerung sah zunächst wieder eine doinierende deutsche Elf. Und die eingewechselte Künzer entwickelte sich zur Matchwinnerin. Eine Freistoß-Flanke von Renate Lingor köpfte die Frankfurterin unhaltbar für Jönsson zum viel umjubelten Siegtreffer ins Netz. Durch ein hart erkämpftes 2:1 nach Verlängerung wurde die deutsche Frauen-Nationalmannschaft erstmals Weltmeister. Wie schon im EM-Finale 2001 musste die Verlängerung die Entscheidung bringen. Die eingewechselte Nia Künzer köpfte das "Golden Goal".

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2003, 09:59
von Aesos
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Kicker

Doppelte Auszeichnung für Birgit Prinz


Birgit Prinz holte sich vor den Augen von DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder mit insgesant sieben Toren zudem den Titel der erfolgreichsten WM-Torjägerin sowie der besten Spielerin, nachdem zuvor bereits fünf deutsche Spielerinnen ins Allstar-Team gewählt worden waren.

Torfrau Silke Rottenberg wurde zum besten WM-Keeper gekürt.

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2003, 10:08
von Aesos
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Sportbild

Künzer macht Frauen zum Weltmeister

Die deutschen Fußball-Frauen sind zum ersten Mal Weltmeister. Das Team von Bundestrainerin Tina Theune-Meyer gewann am Sonntag in Carson das WM-Finale gegen Schweden mit 2:1 durch ein Golden Goal von Mia Künzer in der 98. Minute und setzte damit einen erfolgreichen Schlusspunkt unter das Turnier.

Beide Teams agierten in der Anfangsphase nervös und ideenlos. Den ersten vernünftigen Angriff brachte die DFB-Elf zustande. Wiegmann setzte sich auf der rechten Seite durch. In ihre Hereingabe rutschte die heranstürmende Prinz. Der Ball kullerte knapp neben das Tor. Schweden zeigte fünf Minuten später, das es gefährlich sein kann. Anderssons' Schuss strich über das Tor (30.). Direkt im Gegenzug verzog Prinz mit links. Kurz darauf scheiterte die Stürmerin mit einem Schlenzer an Keeperin Jönsson. Dann waren die Schwedinnen wieder an der Reihe. Svensson schickte Ljungberg steil, und die Angreiferin schob den Ball cool an Rottenberg vorbei ins lange Eck.

Die Elf von Bundestrainerin Theune-Meyer erwischte den perfekten Start nach der Pause. Prinz bediente Meinert (Foto: AP). Diese schob den Ball aus 10 Metern zum 1:1 ins Netz. Das Spiel war wieder offen. Deutschland drückte und erspielte sich Riesenchancen. Wiegmann scheiterte aus 18 Metern, Hingsts Kopfball aus sechs Metern entschärfte Schwedens Torhüterin Jönsson ebenfalls. Pia Wunderlich hämmerte Prinz' Hereingabe über das Tor. Meinerts Schuss aus der Drehung parierte die Schlussfrau genauso weltklasse. In der Schlussphase der regulären Spielzeit wurden die Skandinavierinnen wieder stärker. Ljungberg hatte zwei Mal den Sieg auf dem Fuß. Beim ersten Versuch verzog sie kläglich, den zweiten machte Keeperin Rottenberg zunichte. So ging es in die Verlängerung. Die dauerte gerade einmal acht Minuten. Dann köpfte Künzer zum 2:1 und Gewinn des 1. WM-Titels ein.

Tore: 0:1 Ljungberg (41.), 1:1 Meinert (46.), 2:1 Künzer (98.)

Deutschland: Rottenberg - Stegemann, Hingst, Minnert, Gottschlich - Garefrekes (Müller/76.), Wiegmann, Lingor, Pia Wunderlich (Künzer/88.) - Prinz, Meinert

Schweden: Jönsson - Marklund, Törnqvist, Westberg, Larsson (Bengtsson/76.) - Andersson (Sjögren/53.), Östberg, Moström, Sjöström (Sjöström/53.) - Ljungberg, Svensson

Schiedsrichterin: Ionescu (Rumänien)

Zuschauer: 26.000

Auszeichnungen für Prinz und Rottenberg
Birgit Prinz holte sich vor den Augen von DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder mit insgesant sieben Toren zudem den Titel der erfolgreichsten WM-Torjägerin sowie der besten Spielerin, nachdem zuvor bereits fünf deutsche Spielerinnen ins Allstar-Team gewählt worden waren. Torfrau Silke Rottenberg wurde zum besten WM-Keeper gekürt.

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Stimmen zum Triumph der Frauen

Bundestrainerin Tina Theune-Meyer: "Es ist einfach Freude pur. Mein Dank gilt meiner Mannschaft, die den Rückstand noch umgebogen hat. Jetzt steht eine schöne Feier mit vielen Überraschungen an."

Maren Meinert: "Wir werden jetzt schön feiern. Das haben wir uns verdient."

Gerhard Mayer-Vorfelder: "Ich freue mich wahnsinnig. Das ist ein stolzer Tag für Deutschland. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft mindestens zehn gute Chancen gehabt, deshalb ist der Sieg hoch verdient. Allerdings konnte man am Schluss auch froh sein, dass das zweite Gegentor nicht gefallen ist. Der Frauen-Fußball hat insgesamt eine tolle Entwicklung genommen."

Jürgen Klinsmann: "Die deutsche Mannschaft hat ein gigantisches Turnier gespielt. Dies ist ein wirklich traumhaftes Team. Es hat riesigen Spaß gemacht, ihm zuzuschauen. Die deutschen Frauen haben verdient die Trophäe gewonnen."

Bundespräsident Johannes Rau: "Zum Gewinn der Weltmeisterschaft gratuliere ich Ihnen allen ganz herzlich. Sie haben eine beeindruckende Teamleistung vollbracht und dabei Ihr großes fußballerisches Können überzeugend demonstriert: Wir alle sind stolz auf Sie! Das ist ein großer Tag für den deutschen Fußball."

Bundeskanzler Gerhard Schröder: "Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen ist nach einem an Spannung nicht zu überbietenden Finale Fußball-Weltmeister. Zu diesem großartigen internationalen Erfolg gratuliere ich ganz herzlich und freue mich mit allen Beteiligten, vor allem den Spielerinnen. Ich bin begeistert von den Leistungen, die während des Finals und des ganzen Turniers gezeigt wurden. Ich freue mich, dass diese gewonnene Weltmeisterschaft zu einer weiteren Stärkung des Frauen-Fußballs in Deutschland beiträgt."

Verbraucherministerin Renate Künast: "Es passt zur Dramaturgie dieses großartigen Auftritts, dass buchstäblich im Sinne des Wortes ein 'Goldenes Tor' den Erfolg brachte."

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2003, 10:12
von Aesos
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Frauen-WM:
Deutschland nach 2:1-Erfolg erstmals Weltmeister
13.10.2003 09:39:00

Die DFB-Frauen mit dem WM-Pokal

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei der vierten Frauen-Weltmeisterschaft in den USA das Finale gegen Schweden durch ein Golden Goal von Nia Künzer in der 98. Minute mit 2:1 (1:1/0:1) gewonnen und sich damit zum ersten Mal in der Geschichte den Weltmeistertitel gesichert.
Vor 26.137 Zuschauern, darunter auch DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, im Home Depot Center im kalifornischen Carson vertraute DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer im zweiten WM-Finale nach 1995 erneut ihrer bisherigen Stammformation, die bis zum Endspiel in fünf WM-Spielen fünf Siege gefeiert hatte. In der Anfangsphase merkte man beiden Mannschaften die Nervosität deutlich an. Sowohl bei den Skandinavierinnen, als auch bei der DFB-Elf gaben sich die Abwehrreihen dabei aber zunächst keine Blöße.

Allerdings hatte die deutsche Defensivreihe um Kerstin Stegemann mit zunehmender Spieldauer mehrmals große Mühe mit Schwedens Angreiferin Victoria Svensson, die in der 25. Minute einen Weitschuss nur um Zentimeter neben das Tor von Silke Rottenberg setzte. Im direkten Gegenzug konnte Birgit Prinz ihre Chance nicht nutzen, als sie eine scharfe Hereingabe von Bettina Wiegmann verpasste. Nur sechs Minuten später verfehlte die Frankfurterin mit einem Schuss aus spitzem Winkel (31.) und einem Schlenzer (36.) das Ziel erneut nur um Zentimeter. Besser machte es Hanna Ljungberg, die in der 41. Minute ein Zuspiel von Victoria Svensson zur schwedischen Halbzeit-Führung nutzte.


Jubel nach dem Golden Goal von Nia Künzer
Diese währte allerdings nicht lange, denn schon nach 43 Sekunden des zweiten Spielabschnitts war Maren Meinert (46.) mit ihrem vierten Turnier-Treffer zur Stelle und markierte das wichtige Tor zum 1:1-Ausgleich. Danach kam die DFB-Auswahl deutlich besser ins Spiel und hatte durch einen Kopfball von Ariane Hingst (60.) und einen Schuss von Pia Wunderlich (63.) weitere große Chancen zur Führung. In der 75. Spielminute rettete zudem die schwedische Torhüterin Caroline Jönsson mit einer Glanzparade nach einem Drehschuss von Maren Meinert.

Danach kamen jedoch die Schwedinnen wieder deutlich besser in die Partie und hatten durch Hanna Ljungberg (80.), Frida Östberg (80.) und Malin Möström (83.) die letzten Torgelegenheiten der regulären Spielzeit.

In der Verlängerung begann die deutsche Mannschaft erneut mit mehr Engagement als der Gegner und kam durch das Golden Goal der eingewechselten Nia Künzer zum verdienten Erfolg.

"Es ist einfach Freude pur. Mein Dank gilt meiner Mannschaft, die den Rückstand noch umgebogen hat. Jetzt steht eine schöne Feier mit vielen Überraschungen an", sagte Theune-Meyer nach ihrem größten Triumph.

Quelle:
DFB

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Nia Künzer
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BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2003, 15:02
von Held der Nation
Man Aesos...da ist aber einer ein Fan geworden. :D

Aber endlich sind wir Weltmeister ! :s1:

BeitragVerfasst: Fr 24. Okt 2003, 11:41
von Schiffsjunge
Da müssen die herren dann erstmal nachziehen...

Ich hab das Spiel gegen die USA gesehen, fand ich sehr nett anzusehen obwohl die Mädels doch noch in sachen physis und Technik auf nem anderen Level spielen als die Männer