2 Fragen zum Fußrundledergroßereignis

[janw]

Wenn ich mir das Spektakel ansehe, das mittlerweile um die Fußrundleder - WM sich entfaltet, dann frage ich mich, wo eigentlich jene bleiben, die sich für Geschlechtergleichbehandlung einsetzen - ich weiß, einen thread haben wir schon, der das streift.
Abgesehen davon, daß ich dem Gerenne um einen Ball noch nie wesentliche kulturelle Bedeutung abgewinnen konnte, stört mich doch gewaltig, daß die Sache allein unter Männern ausgemacht wird, anstatt eine WM für alle zu veranstalten.

Das andere ist ein sensibles Thema, das mich schon länger bewegt, dessen Zweischneidigkeit mir neulich der Kommentar eines Neonazis im Fernsehen klar machte.
Der erregte sich über Spieler aus anderen Ländern in unser National-Elf.

Wo sich mir die Frage stellt - abgesehen davon, daß seine Motive für mich die Meinung dieses Mannes entwerten -, wie überhaupt es sich mit dem Anspruch eines fairen Wettbewerbs verträgt, Mannschaften gegen einander antreten zu lassen, von denen bei den einen die Spieler selbst das Flugbenzin beisteuern müssen, von qualifiziertem Training nur träumen können, bei den anderen eine bunte Mischung der jeweils besten Spieler aus den Ländern der ersteren zusammen mit 2, 3 Vorzeige-Inländern antritt.
Lebenssinn-im Spiel-Finder contra Söldnertruppe, ist das noch irgendwie ernstzunehmen?

[Ipsissimus]

ich weiß nicht so recht - wenn Fußball ein körperloser, technikbetonter Sport wäre, könnte ich mir gemischtgeschlechtliche Mannschaften besser vorstellen. Aber wenn ich mir vorstelle, daß so ein aggressiv dampfender Stier zum Bodycheck ansetzt, dann wird mir schon um die Knochen von männlichen Spielern Angst und Bange - und im Durchschnitt sind Frauen körperlich zarter als Männer.

Es kommt noch als Phänomen hinzu, daß Frauen nur in bestimmten körperorientierten Sportarten eine Leistungsfähigkeit entfalten, die mit der von Männern vergleichbar ist. Soweit ich weiß, liegen z.B. im 100m-Lauf immer noch über eine Sekunde zwischen den Weltrekorden für Männder und Frauen. Das wäre halt zu prüfen, ob Frauen auf höchstem Niveau des Männerfußballs mithalten könnten.

Es könnte aber auch sein, daß das nur Probleme der immer noch zuhauf patriarchal geprägten Rollenverteilungen sind.



Ob in der Nationalmannschaft eingebürgerte Sportler für Deutschland antreten ist für mich so was von gleichgültig. Ich will spannenden und mitreißenden Sport von engagierten Sportlern sehen, dann jubele ich auch Holland zu, wenn sie gegen Deutschland gewinnen. Sport als Zuschauer zu erleben heißt, sich unterhalten zu lassen. Wenn die Unterhaltung besser wird, wenn 11 Neger ... huch^^ ... für Deutschland auflaufen, dann immer her damit^^

[janw]

Nun, gemischte Menschschaften wären sicher schwierig, da hast Du recht. Müßte man sie eben trennen, aber die WMs gleichzeitig laufen lassen...

Aus der Perspektive des begeisterten Zuschauers ist die Zusammensetzung der Mannschaften wirklich egal - Hauptsache, es ist unterhaltsam.
Ich muss mir wirklich abgewöhnen, sportlichen Wettkämpfen Objektivität hinsichtlich der spielerischen Fähigkeit der Beteiligten zuzusprechen, auch wenn der Begriff der "Meisterschaft" eine solche impliziert^^

Es lebe also die bunte Mischung!

[Feuerkopf]

Gemischte Mannschaften sind im Sport eher unüblich. Im Pferdesport gibt es sie, recht erfolgreich zudem, aber da tritt man ja auch nicht "Mann gegen Frau" an.
Es gibt die Mixed im Tennis, aber eine Steffi Graf hätte zu ihren besten Zeiten keine Schnitte gegen die besten männlichen Spieler im Einzel gekriegt. Es steckt einfach mehr Kraft hinter den Schlägen eines Boris Becker.

In den Jugendmannschaften spielen übrigens Mädchen und Jungen meist gemeinsam. Da wird erst etwa ab der Pubertät getrennt, weil dann das Kräfteverhältnis zu krass wird. Das können Mädchen auch nicht mit besserer Technik ausgleichen.

Ist ja auch nicht schlimm. Grundsätzlich können Männer und Frauen sicher alle Sportarten ausüben, nur der direkte Vergleich ist meist nicht sinnvoll, weil die körperlichen Voraussetzungen einfach zu unterschiedlich sind.

Naja,
und die Frauenfußball-WM wird ja inzwischen auch im TV gezeigt. Ich kann mich noch gut erinnern, dass gestandene Fußballprofis energisch gegen kickende Mädels polemisierten. Eine gleichzeitige Austragung der Wettbewerbe würde diese immens aufblasen, denke ich.

[Lani]

Was man bedenken muss,ist die "Zeitverschiebung". In vielen Ländern war Frauenfußball eine lange Zeit verboten,während Männerfußball munter weiter lief.
In dieser Zeit konnte Männerfußball immer populärer werden,was eben auch bis heute angehalten hat. Sozusagen "von Generation zu Generation".

[janw]

Sicher, da ist etwas dran, eine Männergesellschaft hat sich erlaubt, was sie andern verbot Und später dann immer noch dagen polemisiert...analog zu dem allerdings nicht sportlich orientiert seienden Männerclub hier in der Nähe, der gegen die Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses durch einen Frauenspinnkreis opponierte. Kann ja nur gefährlich sein, wenn Frauen da unter sich sind

Eine gleichzeitige Austragung der Wettbewerbe würde diese immens aufblasen, denke ich.

Naja, so wird der Werbepopanz und der "Kaiser"-Kult aufgeblasen, und die Geldtaschen der Funktionäre...
Und es gibt zwei getrennte Anlässe für den Ballspaß