Tja, das war wirklich ein "Spiel zum Vergessen", wie so gerne geschrieben wird. Andererseits hätte man gerade das nicht tun dürfen, sondern Lehren ziehen müssen - und eine Woche später sah man dann ja zum Glück auch, dass das getan wurde.
Das aus deutscher Perspektive. Den Kroaten dagegen war der Sieg völlig zu gönnen, das war rundum verdient. Im Viertelfinale haben sie dann unerklärlicherweise gerade so gespielt, wie die Deutschen in dieser Partie, aber zumindest ihren Achtungserfolg haben sie bekommen und können darauf vielleicht weiter aufbauen, vor allem Modric und Rakitic sind ja noch sehr jung und haben viel Potential.
@Ipsi: Ich sehe durchaus einen massiven Aufwärtstrend seit Klinsmann. Das Glück im Vermeiden starker Gegner gab es eher vorher, primär bei der WM 2002, als man vor Brasilien im Finale nur schwächere außereuropäische Gegner hatte und die erreichte Platzierung somit bei weitem nicht mit der Stärke korrelierte. 2006 dagegen setzte man sich durchaus gegen starke Gegner durch, in der 2008er-Qualifikation gab es neben einer Niederlage auch einen Sieg gegen Tschechien, und auch einige erfolgreiche Freundschaftsspiele gegen starke Gegner. Und nun natürlich auch noch Portugal.
Die Erinnerung, Mannschaften, die nicht eine der "großen" sind, aber dennoch sehr hochklassig, wie eben Kroatien, nicht unterschätzen zu dürfen, war dennoch dringend notwendig.
Nochmal konkret zum Spiel: erschreckend war vor allem, dass die Deutschen bis zum Schlusspfiff nicht kapiert haben, wie schnell die Kroaten sind. Immer und immer wieder gab es Pässe in den vermeintlich freien Raum, die dann abgelaufen wurden, oder zu langes Ballhalten, während schon ein Gegner heranlief. Das muss man doch nach 10 Minuten gemerkt haben.
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