Von wegen Köln, von wegen Dortmund, das größte Drama der Saison spielt sich in der vierten Liga ab. Oder zumindest das sinnloseste.
Die Idee: viertklassige chinesische U-20-Nationalmannschaft spielt eine Testserie gegen viertklassige deutsche Regionalliga-Südwest-Vereine als Pseudo-Wettbewerbsbedingungs-Training für Olympia 2020. Dafür gibt es TV-Gelder, Fördergelder, Schwarzgelder, was auch immer für DFB und Vereine.
Die Realität: erstmal längere Scharmützel zwischen Verband, Vereinen und Fangruppierungen über Kommerz und Blabla. Dann irgenwann doch noch das erste tatsächliche Spiel. Tibet-Fahnen auf den Rängen. Spielabbruch. Abbruch oder zumindest Aufschub des gesamten Projektes. Diplomatisches Giftpfeil-Azincourt.
Tja, immerhin habe ich durch die Eskalation endlich verstanden, warum die ganze Maßnahme überhaupt ausgerechnet in der Regionalliga Südwest stattfindet. Tibet liegt halt im Südwesten von China. Hätte man in der RL Bayern spielen lassen, hätte man sich wohl Taiwan-Proteste eingehandelt, in der RL West Uiguren, und am spannendsten wäre natürlich die RL Nordost mit einem feinen nordkoreanischen Atomkriegchen geworden.