Niedecken Interview zum FC

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Aesos
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Sa 23. Mär 2002, 12:00 - Beitrag #1

Niedecken Interview zum FC

Quelle: express (Das erste mal seit Jahren guter Inhalt, aber Zeitung ist trozdem Schei...)

- Er verpasst kaum ein FC-Spiel. Wenn er nicht im Stadion ist oder vor dem Fernseher hockt, lässt sich BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken stets über SMS informieren. Ein Fan durch und durch. Im EXPRESS-Gespräch öffnet der Sänger der Kölsch-Rocker sein FC-Herz. Und das blutete zuletzt häufig.

EXPRESS: Wie lebt es sich in diesen Tagen als FC-Fan?

Niedecken: So viele unglückliche Umstände wie jetzt habe ich noch nie erlebt. Aber nicht nur die Talfahrt des FC geht mir nahe. Mein Albtraum sieht so aus: Leverkusen gewinnt das Double, der FC steigt als Letzter ab und nimmt Freiburg und St. Pauli mit in die Zweite Liga.

Was bedeutete das für Sie?

Niedecken: Dann wandere ich aus. So weit kann Australien gar nicht sein.

Die Spieler hatten sich zuletzt offenbar mit dem Abstieg abgefunden.

Niedecken: Schlimm. Viele haben gespielt nach dem Motto ´Machen wir nichts, machen wir auch nichts falsch´. Wenn bei mir in der Band sechs Leute nur noch Dienst nach Vorschrift machen würden, würde ich zum Tier.

Zumindest der Sieg gegen Rostock macht Hoffnung.

Niedecken: Der FC hat die verdammte Pflicht, sich ordentlich aus der Liga zu verabschieden. Hoffentlich gibt der Sieg noch einmal etwas Selbstvertrauen.

...das lange gefehlt hat.

Niedecken: Wenn ich auf die Bühne gehe und alle pfeifen schon vor dem ersten Lied, kriege ich auch nichts mehr hin. Dann funktionieren die einfachsten Sachen nicht mehr.

Wie sehr hat Sie der Rauswurf Ihres Freundes Ewald Lienen getroffen?

Niedecken: Friedhelm Funkel ist bestimmt ein guter Trainer. Aber ich glaube, dass Lienen der richtige Mann für einen Neuanfang gewesen wäre. Wäre er noch da, würden Spieler wie Song oder Balitsch bestimmt bleiben.

Aber Lienen war an der Krise nicht schuldlos.

Niedecken: Ewald leidet immer noch. Er war am Ende ein Nervenbündel. Wenn er mehr von der rheinischen Mentalität verinnerlicht hätte, wär‘s für ihn einfacher gewesen. Er ist eben ein Westfale und kann nicht anders.

Blicken Sie trotzdem optimistisch in die FC-Zukunft?

Niedecken: Ich bin froh, dass Albert Caspers als Präsident geblieben ist. Er ist ein gradliniger Ehrenmann. Da wollten eine neureiche Mischpoke und ein paar Alt-Internationale ihn stürzen.

Und wie sehen Sie Andreas Rettig?

Niedecken: Er macht mir am meisten Hoffnung. In Freiburg wurde immer das gemacht, was ich mir beim FC gewünscht hätte. Das war sein Verdienst.


„Früher war Bayern immer mein Haupt-Feindbild. Nachdem ich gesehen habe, was die mit unserem Pascal Ojigwe angestellt hat, hat sich das geändert.“ Wolfgang Niedecken über den rheinischen Nachbarn Bayer Leverkusen.
In der Münchner Abendzeitung legte der BAP-Sänger weiter nach. „Ich halte den Klub für überflüssig. Bayer Leverkusen ist kein Fußballverein, sondern eine Werbemaßnahme eines großen Industriekonzerns. Die kriegen mit eigenen Fans ja nicht mal ihr kleines Stadion voll.“

Vor allem Bayer-Manager Reiner Calmund gehört nicht zu Niedeckens Freunden. „Der Verein ist gut gemanagt, aber in Köln hätte dieser Calmund´sche Darwinismus keine Chance. Der kann noch soviel Geld in seinem Koffer haben, wie er will. Was ihm nie gelingen wird, ist sich Tradition zu kaufen.

Bayer spekuliert darauf, dass der FC durchgereicht wird und sie die Kölner auf ihre Seite kriegen. Das schaffen die nie. Einen Fußballverein kriegst du in die Wiege gelegt, und dann hältst du dein ganzes Leben dazu. Sonst bist du kein Fan.“

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