"Dunkelste Phase der Fußball-Geschichte"

"Der Wagen ist schon gegen die Wand gefahren"
München - Im Sommer letzten Jahres war es, da wechselte ein gewisser Herr Zidane für rund 150 Millionen Mark von Juventus Turin zu Real Madrid.
Ein Jahr später steht die italienische Serie A vor revolutionären neuen Spieler-Verträgen. Der teuerste Transfer der spanischen Primera Division ist Juan Román Riquelme, für den Barcelona nur elf Millionen Euro bezahlte. Und in der englischen Premier League haben sich die meisten Großvereine einen Einkaufsstopp auferlegt, bis genügend Transfergeld in die eigenen Kassen geflossen ist.
Stagnierender Transfermarkt
In Spanien wurden für gerade einmal 30 Millionen Euro neue Spieler verpflichtet. Im Vorjahr waren es noch 550 Millionen. Die Serie A investierte bisher im Vergleich zur gleichen Zeit im letzten Sommer 420 Millionen weniger (110 Millionen Euro).
"Auto ist schon gegen die Wand gefahren"
Die wahnwitzigen Transferrekorde in den Schlaraffenland-Ligen sind so weit entfernt wie Peter Pans Nimmerland. "Wir dachten alle, das Auto sei im Begriff gegen die Wand zu fahren. Aber es ist schon gegen die Wand gefahren", meint Arsenal-Coach Arsène Wenger. "Es ist schwierig zu entscheiden, ob man einen Spieler für 20 Millionen Euro holen soll. Denn schon im nächsten Jahr könnte er nichts mehr wert sein."
Sechs Millionen hat Double-Gewinner Arsenal bisher für Neuzugänge bezahlt. Manchester United keinen einzigen Euro. "Die großen Vereine verstehen langsam, dass der Fußball nicht in den finanziellen Dimensionen der letzten Jahre weiter wachsen kann", stellt ManU- Exekutivchef Peter Canyon fest. "Hunderte von Millionen für den Erfolg auszugeben, ist nicht mehr möglich."
Die Red Devils sträuben sich nicht allein deshalb, Rio Ferdinand von Leeds für 37 Millionen zu verpflichten. Leeds United musste aufgrund des Schuldenberges bereits Olivier Dacourt (Juventus Turin) und Lee Bowyer (Liverpool) verkaufen.
Leistungsbezogene Verträge in Italien
"So konnte es nicht weiter gehen", erklärt der neu gewählte italienische Ligapräsident Adriano Gallianai. "In den vergangenen vier Jahren sind die Spielergehälter von 417 auf 868 Millionen gestiegen. Es werden drastisch Maßnahmen folgen."
Dunkelste Phase der Fußball-Geschichte
Und der Präsident der italienischen Spielergewerkschaft, Sergio Campana, signalisiert bereits Verhandlungsbereitschaft: "Noch in diesem Monat werden Liga und Gewerkschaft leistungsbezogene Verträge unterzeichnen. Ein Teil des Gehalts wird fix sein, der andere wird von den Resultaten und der wirtschaftlichen Entwicklung des Klubs abhängen. Die Spieler sehen ein, dass sie nur dann mehr verdienen können, wenn die Einnahmen der Klubs steigen."
Im Falle eines Abstiegs könnte das Gehalt somit um 20 Prozent gekürzt werden. "Die Spieler wissen, dass der Fußball in der dunkelsten Phase seiner Geschichte steckt, und sind bereit, den Gürtel enger zu schnallen. Damit wird eine neue Ära eingeleitet. Der Fußball muss wieder gesund werden."
Verzicht auf Gehalt
Matias Almeyda verzichtete kürzlich bei seinem Wechsel von Parma zu Inter Mailand fast auf die Hälfte seines Lohns, die Inter-Stars Christian Vieri, Alvaro Recoba und Ronaldo reduzierten ihre Gehälter "aus freiem Willen und Liebe zum Präsidenten" um fünf Prozent. "Eine lobenswerte Entscheidung", meint Roma-Präsident Franco Sensi. "Wenn meine Jungs nur so denken würden." Auch Lazio-Boss Sergio Cragnotti droht bereits mit dem Rotstift.
"Auf dem spanischen Markt gibt es kein Geld"
In der Primera Division sieht es nicht besser aus. Die größte Finanzkrise seit Jahrzehnten bedrängt viele Klubs. "Auf dem spanischen Markt gibt es kein Geld", verrät Generalmanager Jorge Valdano von Real Madrid. "Da sind auch wir keine Ausnahme."
Im vergangenen Jahr baute Real Madrid 400 Millionen Verbindlichkeiten durch den Verkauf des Trainingsgeländes ab. Doch Meister Valencia drücken 110 Millionen Euro, Barcelona 40 Millionen Schulden. In der Segunda Division stehen Real Oviedo und Compostela vor dem Bankrott.
Bayern hatte es geahnt
Dass die Gehälter und Transferpreise sinken würden, hatten die Bayern natürlich geahnt. In der "Süddeutschen Zeitung" führte Karl-Heinz Rummenigge die alljährliche Prophezeiung von Uli Hoeneß weiter: "Der Markt wird sich in der nächsten Zeit selbst reinigen. Und die Bundesliga wird als die gesündeste Liga dastehen."
München - Im Sommer letzten Jahres war es, da wechselte ein gewisser Herr Zidane für rund 150 Millionen Mark von Juventus Turin zu Real Madrid.
Ein Jahr später steht die italienische Serie A vor revolutionären neuen Spieler-Verträgen. Der teuerste Transfer der spanischen Primera Division ist Juan Román Riquelme, für den Barcelona nur elf Millionen Euro bezahlte. Und in der englischen Premier League haben sich die meisten Großvereine einen Einkaufsstopp auferlegt, bis genügend Transfergeld in die eigenen Kassen geflossen ist.
Stagnierender Transfermarkt
In Spanien wurden für gerade einmal 30 Millionen Euro neue Spieler verpflichtet. Im Vorjahr waren es noch 550 Millionen. Die Serie A investierte bisher im Vergleich zur gleichen Zeit im letzten Sommer 420 Millionen weniger (110 Millionen Euro).
"Auto ist schon gegen die Wand gefahren"
Die wahnwitzigen Transferrekorde in den Schlaraffenland-Ligen sind so weit entfernt wie Peter Pans Nimmerland. "Wir dachten alle, das Auto sei im Begriff gegen die Wand zu fahren. Aber es ist schon gegen die Wand gefahren", meint Arsenal-Coach Arsène Wenger. "Es ist schwierig zu entscheiden, ob man einen Spieler für 20 Millionen Euro holen soll. Denn schon im nächsten Jahr könnte er nichts mehr wert sein."
Sechs Millionen hat Double-Gewinner Arsenal bisher für Neuzugänge bezahlt. Manchester United keinen einzigen Euro. "Die großen Vereine verstehen langsam, dass der Fußball nicht in den finanziellen Dimensionen der letzten Jahre weiter wachsen kann", stellt ManU- Exekutivchef Peter Canyon fest. "Hunderte von Millionen für den Erfolg auszugeben, ist nicht mehr möglich."
Die Red Devils sträuben sich nicht allein deshalb, Rio Ferdinand von Leeds für 37 Millionen zu verpflichten. Leeds United musste aufgrund des Schuldenberges bereits Olivier Dacourt (Juventus Turin) und Lee Bowyer (Liverpool) verkaufen.
Leistungsbezogene Verträge in Italien
"So konnte es nicht weiter gehen", erklärt der neu gewählte italienische Ligapräsident Adriano Gallianai. "In den vergangenen vier Jahren sind die Spielergehälter von 417 auf 868 Millionen gestiegen. Es werden drastisch Maßnahmen folgen."
Dunkelste Phase der Fußball-Geschichte
Und der Präsident der italienischen Spielergewerkschaft, Sergio Campana, signalisiert bereits Verhandlungsbereitschaft: "Noch in diesem Monat werden Liga und Gewerkschaft leistungsbezogene Verträge unterzeichnen. Ein Teil des Gehalts wird fix sein, der andere wird von den Resultaten und der wirtschaftlichen Entwicklung des Klubs abhängen. Die Spieler sehen ein, dass sie nur dann mehr verdienen können, wenn die Einnahmen der Klubs steigen."
Im Falle eines Abstiegs könnte das Gehalt somit um 20 Prozent gekürzt werden. "Die Spieler wissen, dass der Fußball in der dunkelsten Phase seiner Geschichte steckt, und sind bereit, den Gürtel enger zu schnallen. Damit wird eine neue Ära eingeleitet. Der Fußball muss wieder gesund werden."
Verzicht auf Gehalt
Matias Almeyda verzichtete kürzlich bei seinem Wechsel von Parma zu Inter Mailand fast auf die Hälfte seines Lohns, die Inter-Stars Christian Vieri, Alvaro Recoba und Ronaldo reduzierten ihre Gehälter "aus freiem Willen und Liebe zum Präsidenten" um fünf Prozent. "Eine lobenswerte Entscheidung", meint Roma-Präsident Franco Sensi. "Wenn meine Jungs nur so denken würden." Auch Lazio-Boss Sergio Cragnotti droht bereits mit dem Rotstift.
"Auf dem spanischen Markt gibt es kein Geld"
In der Primera Division sieht es nicht besser aus. Die größte Finanzkrise seit Jahrzehnten bedrängt viele Klubs. "Auf dem spanischen Markt gibt es kein Geld", verrät Generalmanager Jorge Valdano von Real Madrid. "Da sind auch wir keine Ausnahme."
Im vergangenen Jahr baute Real Madrid 400 Millionen Verbindlichkeiten durch den Verkauf des Trainingsgeländes ab. Doch Meister Valencia drücken 110 Millionen Euro, Barcelona 40 Millionen Schulden. In der Segunda Division stehen Real Oviedo und Compostela vor dem Bankrott.
Bayern hatte es geahnt
Dass die Gehälter und Transferpreise sinken würden, hatten die Bayern natürlich geahnt. In der "Süddeutschen Zeitung" führte Karl-Heinz Rummenigge die alljährliche Prophezeiung von Uli Hoeneß weiter: "Der Markt wird sich in der nächsten Zeit selbst reinigen. Und die Bundesliga wird als die gesündeste Liga dastehen."