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Schwarze Kassen

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 08:37
von Aesos
Haben Daum und Nowotny illegal abkassiert?

Rechtzeitig zum Saisonstart droht der Fußball-Bundesliga ein handfester Skandal. Es geht um Schwarzgeld in Millionenhöhe und Steuerhinterziehung. Und es geht um Bayer Leverkusen, Christoph Daum und Jens Nowotny.


AP

Christoph Daum: Schwarzgeld auf Auslandskonten?

München - Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) soll Christoph Daum, damaliger Trainer in Leverkusen, Schwarzgeld auf Auslandskonten in Millionenhöhe erhalten haben. Herausgekommen sei die Zahlung am Fiskus vorbei im Rahmen der Vertragsverhandlungen, die Daum damals mit dem DFB um den Postens des Bundestrainers geführt hatte.
Die "SZ" zitiert aus einer Klageschrift, die am 16. August vor dem Hamburger Landgericht verhandelt wird. In diesem Verfahren klagt der frühere Daum-Anwalt Matthias Prinz gegen seinen ehemaligen Mandanten auf ausstehende Honorare für Beratungstätigkeiten im Jahr 2000. "Der Beklagte (Daum; die Red.) erklärte, dass er bei Bayer Leverkusen einerseits offizielle Zahlungen erhalte, die ordnungsgemäß versteuert würden. Außerdem erhalte er über Auslandskonten Schwarzgeld, das nicht versteuert würde", heißt es in der Klageschrift.

Verdächtigte dementieren Vorwürfe

Prinz will für Daum und den DFB ein Vertragswerk mit einem Volumen von neun Millionen Mark pro Jahr erarbeitet haben. Diese Bruttosumme habe ihm Daum damals als Gehaltsvorstellung genannt. Als Zeugen benannte Prinz den Hamburger PR-Berater Ludwig Kartens, der bei den Gesprächen mit Daum anwesend gewesen sei. Der bekannteste Klient von Karstens ist Nationaltorhüter Oliver Kahn vom FC Bayern München.

Daums jetziger Anwalt, der Kölner Jurist Rolf S. Stankewitz, der den ehemaligen Bayer-Coach auch beim Kokainprozess vor dem Landgericht Koblenz verteidigt hatte, wies die Behauptungen zurück. "Unsere Mandantschaft hat zu keinem Zeitpunkt einen Jahresverdienst gegenüber dem DFB von neun Millionen Mark gefordert." Außerdem habe sein Mandant nie behauptet, Schwarzgeld bekommen zu haben. Daum habe auch zu keinem Zeitpunkt welches erhalten, betonte Stankewitz. DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder habe laut "SZ" ein schriftliches Dementi geschickt. Ihm sei von derartigen Summen und Praktiken nichts bekannt.


DPA

Der verletzte Jens Nowotny: Handgeld am Fiskus vorbei?


Darüberhinaus berichtet die "SZ", dass Bayer-Mannschaftskapitän Jens Nowotny bei seinem Wechsel vom Karlsruher SC zu Leverkusen 1996 ein Handgeld von rund zehn Millionen Mark kassiert habe, das allerdings zum Großteil an seine Verwandten überwiesen worden sei, ehe es an Nowotny zurückgezahlt wurde. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittele deshalb seit März dieses Jahres wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen den 28-Jahre alten Nationalspieler, dessen Ablösesumme an den KSC laut "SZ" offiziell immer mit rund vier Millionen Mark angegeben worden war.

Bayer-Manager Reiner Calmund dementierte den Bericht und bezeichnete die Vorwürfe als "kompletten Schwachsinn". In einer Pressemitteilung am Samstag betonte der Fußball-Bundesligist, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei: "Sämtliche Zahlungen seitens Bayer 04 Leverkusen an Jens Nowotny sind nach den steuerlichen Vorgaben korrekt behandelt worden. Den Geschäftsführern Reiner Calmund und Wolfgang Holzhäuser ist nichts davon bekannt, dass die Kölner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Jens Nowotny eingeleitet hat.

Nowotny bestreitet Steuervergehen

"Zum Thema Daum äußere ich mich grundsätzlich nicht mehr, ganz egal in welcher Angelegenheit", fügte Calmund hinzu. Nowotnys langjähriger Berater, dessen Onkel Georg Bischoff, machte aus seinem Unverständnis über die von der "SZ" vorgebrachten Behauptungen keinen Hehl. "Das ist haltloser Schwachsinn. Es gibt kein Geld, dass in dunkle Kanäle geflossen ist. Jeder einzelne Pfennig wurde ordnungsgemäß angegeben."

Auch Nowotny selbst versicherte, dass es keine Unregelmäßigkeiten gegeben hätte. "Sämtliche Einnahmen aus meinen Tätigkeiten sind rechtmäßig versteuert", hieß es am Samstag in einer von Bischoff verbreiteten Presseerklärung. Er wisse nichts von einem Ermittlungsverfahren gegen ihn, so Nowotny. Die Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte unterdessen am Samstag, dass gegen den derzeit verletzten Fußball-Nationalspieler wegen Steuerdelikten ermittelt werde.

Quelle Spiegel

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 14:02
von DeePtHroAt_OB
da wittern die Kölner gleich wieder MorgenlUfT :D
trotzdem wäre es nen richtig linket DinG!! :(

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 15:47
von Henker
ist schon traurig, gerade weil es novotny betrifft. aber wenn es war ist wird leverkusen von der fussballbundesliga bühne verschwinden.

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 21:13
von BerlinSyndikat
man,das ist der heutige fußball!das machen alle vereine!

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 21:17
von Henker
trotzdem ist das schade. denn das hat nichts mehr mit fussball zu tun.

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 21:22
von BerlinSyndikat
was hat heute noch mit fußball zu tun? :confused:

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 21:25
von Henker
jedenfalls nicht viel

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 21:28
von BerlinSyndikat
das wichtigste is geld!!! :o :s42: :s143:

:s10: ASYLANTEN

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 21:30
von Henker
für die gibt es nichts anderes. ist schon schade was mit dem fussball passiert.:(

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 21:36
von Held der Nation
Äh Leute ? Noch ist noch nüscht passiert ! Es gibt nichtmal ne Anklage...ausserdem geht man immer erstmal von der Unschuld aus, solange es keine belastenden Beweise gibt.

Daum dementiert - "Die Liga mauert"

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 21:54
von Held der Nation
München - Tummeln sich in der Bundesliga windige Finanzjongleure und Betrüger?

Gehören dunkle Machenschaften, schwarze Kassen und Steuerbetrug in zigfacher Millionenhöhe zu den gängigen Geschäftspraktiken in diesem Metier mit Wissen des DFB?

Fragen, die entsprechende Berichte in der "Süddeutschen Zeitung" am Wochenende aufgeworfen haben.

Das Daum-Dementi

DFB- und Liga-Offizielle sowie die vermeintlich in den Skandal verwickelten Betroffenen von Bayer Leverkusen bemühen sich seither, die Vorwürfe zu entkräften.

Auch Christoph Daum. "Was meine Person anbelangt, ist bei Leverkusen alles 100 Prozent korrekt gelaufen", erklärte der ehemalige Bundesliga-Trainer im "kicker".

"Eichel müsste uns ein Denkmal setzen"

Die Liga-Manager laufen Sturm gegen die unglaublichen Vorwürfe. "Die Liga zahlt insgesamt über eine Milliarde Mark an Steuern. Finanzminister Hans Eichel müsste uns eigentlich ein Denkmal setzen", sagte Borussia Dortmunds Manager Michael Meier.

"Bei uns hat es keine Anfragen von irgendwelchen Steuerbehörden gegeben", versicherte DFL-Geschäftsführer Heribert Bruchhagen am Montag. Die DFL und ihre Vereine wehren sich gegen die Schwarzgeld-Behauptungen und gegen den Vorwurf der mangelnden Kooperation mit dem Fiskus.

Uli Hoeneß berichtete aus seiner 20-jährigen Tätigkeit als Manager von Bayern München: "Seit ich hier Verantwortung trage, kann ich mich nicht erinnern, dass wir irgendwann einmal ein Problem mit der Steuer hatten. Wir werden jedes Jahr geprüft, unsere Aufzeichnungen sind lückenlos."

"In der Liga wird gemauert"

Unvorstellbar, das ausgerechnet Bayer, der Klub mit dem Saubermann-Image, einen Skandal von ungeahnter Tragweite auslöst.

Unvorstellbar? Nein, Dieter Ondracek, Präsident der Deutschen Steuergewerkschaft (DSTG), ist sich sicher: "In der Liga wird gemauert." "Die Liga braucht nicht zu mauern. Die Dinge mit Leverkusen werden sich aufklären, wie es einem Konzern wie Bayer gerecht wird", konterte Meier.

Umwegzahlungen üblich

Im Interview mit der "SZ" meint Ondracek aber: "Ohne pauschal die ganze Bundesliga anzuprangern, muss doch festgestellt werden, dass bei fast jedem Verein der ersten Liga Umwegzahlungen an Spieler... üblich sind." Der Gesamtschaden für den Fiskus, so seine Schätzung, belaufe sich auf rund 100 Millionen Mark.

So genannte "Schubladenverträge" sind nach Erkenntnissen der DSTG in der Bundesliga weit verbreitet. Diese sollten unter Androhung des Lizenz-Entzugs verboten werden.

Steuern würden vor allem bei der Zahlung von Handgeldern oder der Beteiligung von Spielern an Ablösesummen hinterzogen. Auch die Abtretung oder der Verkauf von Werberechten des Spielers sei immer fingiert.

Spielervermittler am Pranger

Eine wichtige Rolle bei diesen unlauteren Geschäften spielen laut Ondracek die Spielervermittler. Diese würden mit duibosen Dienstleistungen, mit fingiereten Verträgen und Rechungen sowie Zahlungen ins Ausland, die Steuerhinterziehung erst möglich machen.

Die Finanzbehörden würden den windigen Tricks immer nur hinterherlaufen. Dennoch sind die Finanzbehörden offenbar fest entschlossen, den vermeintlichen Steuersumpf auszutrocknen. Beim Finanzamt Herne wurde eine zentrale Fahndungsstelle eigens für den Profi-Fußball eingerichtet, in der die Fahnder ihre Mosaiksteinchen über den Steuerbetrug in der Bundesliga zusammentragen sollen.

Gegen die Kritik an den Spielervermittlern verwehrte sich Jörg Neubauer, unter anderem der Berater von Sebastian Deisler im Sport1-Interview.

"Ich beschäftige mich nicht mit Schwarzgeld-Zahlungen oder Nebenher-Zahlungen oder was auch immer. Damit habe ich nichts zu tun und ich denke mal, ein Großteil meiner Berufskollegen auch nicht."

Ist auch der DFB involviert?

Doch die harten Vorwürfe von Ondracek stehen im Raum. Und auch das von ihm beschriebene Ausmaß ist erschreckend. Als Beleg dienen ihm Ermittlungen von Steuerfahndern, die im DSTG organisiert sind.

"Bei den Prüfungen hat sich der Anfangsverdacht immer bestätigt." Mehr noch: Alle Ermittler hätten den Eindruck gewonnen, "dass der DFB über die Praktiken Bescheid weiß".

Ondracek weiß auch, was hinter den Dementis steckt: "Die einschlägig bekannten Praktiken über systematische Steuerhinterziehung im Fußball werden so lange bestritten, bis die ersten großflächigen Beweise auf dem Tisch liegen...Ich bin sicher, irgendwann wird das ganze Gebäude einstürzen."

DFL-Präsident Hackmann indes erklärt: "Die Bundesliga ist ein braver Steuerzahler."

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 22:07
von SoF
Der Daum hat seine Nase wirklich auch überall drin. Naja mir ist es egal, wer da wo und wie abkassiert hat. Auf jeden Fall gehört da schon eine Strafe her, falls es war sein sollte.

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 22:45
von Henker
ja also strafe muss sein sie sollten, aber ersteinmal sicher gehen wer da alles mit drin hängt.

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 22:59
von BerlinSyndikat
Original geschrieben von Held der Nation
Äh Leute ? Noch ist noch nüscht passiert ! Es gibt nichtmal ne Anklage...ausserdem geht man immer erstmal von der Unschuld aus, solange es keine belastenden Beweise gibt.


ob nun alles stimmt oder nich,es geht trotzdem nur noch um geld!das hat doch nix mit diesem fall speziell zu tun!
typisch mod :D :D :D

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 23:04
von Henker
genau da hat berlinsyndikat recht:s1:

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2002, 23:52
von DeePtHroAt_OB
Henker typischer Beitrag nach dem Motto: ICH WILL MEHR BEITRÄGE??!! :D :s16:

FAZIT: 500 beiträge, kein wunder...

BeitragVerfasst: Di 6. Aug 2002, 13:33
von BerlinSyndikat
ui,da kommt neid durch bei deepthroat :s4:

;)

BeitragVerfasst: Di 6. Aug 2002, 15:27
von BerlinSyndikat
Droht der größte Bundesliga-Skandal aller Zeiten?

München - Dunkle Wolken ziehen eine Woche vor dem Start in die 40. Saison über die Fußball-Bundesliga.

Es droht ein Schwarzgeld-Skandal unbekannten Ausmaßes, wenn sich die in der "Süddeutschen Zeitung" erhobenen Vorwürfe als richtig erweisen sollten. Danach haben Nationalspieler Jens Nowotny und Ex-Trainer Christoph Daum von Bayer Leverkusen inoffizielle Gehaltszahlungen in Millionenhöhe erhalten, die an der Steuer vorbei geschleust wurden.

Dementis und Schweigen

Auch bei den Verhandlungen zwischen Daum und dem Deutschen Fußball-Bund um einen Vertrag als Bundestrainer soll über Schwarzgeldzahlungen gesprochen worden sein. Erwartungsgemäß dementierten alle Beteiligten inklusive DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder ("Das ist völlig aus der Luft gegriffen").

Trotzdem haben die Vorwürfe eingeschlagen wie eine Bombe, so dass die möglichen Beteiligten erstmal in Deckung gingen. "Ich kann mich nicht zu einer Sache äußern, in die ich nicht involviert bin", sagte Deisler-Berater Jörg Neubauer Sport1. Und der DFL-Vorsitzende Werner Hackmann erklärte: "Die Vorwürfe sind nicht bewiesen, deshalb geben wir keine Stellungnahme dazu ab."

"Auch Lizenzentzug kann man nicht ausschließen"

Sollten sie sich aber doch als wahr erweisen, droht vor allem Vorzeigeverein Bayer Leverkusen großes Ungemach. "Auch einen Lizenzentzug kann man nicht ausschließen, obwohl ich persönlich nicht dran glaube", sagte der Kölner Sportrechtsexperte Reinhold Nasse dem "Express".

Kein Wunder also, dass Manager Reiner Calmund noch am Samstag seinen Urlaub in Florida abbrach und schon am Sonntag bei Bayer der große Krisengipfel tagte. Dabei sollte wohl vor allem eine gemeinsame Wortwahl gefunden und das weitere Vorgehen besprochen werden.

"Inoffizielle Zahlungen sind nicht automatisch Schwarzgeld"

Doch für Bayer kann es eng werden. Ein Ausweg bleibt, selbst wenn Leverkusen die unvorstellbar hohen Bruttozahlungen an Nowotny und Daum geleistet haben sollte. So erklärte der Hauptbelastungszeuge Ludwig Karstens, der den Bundestrainervertrag Daums mit dem DFB erarbeitet haben soll, der "Welt am Sonntag": "Die Formulierung 'inoffizielle Zahlungen' gab es, aber sie bedeutet nicht automatisch Schwarzgeld."



is schon lustig,endlich haben die medien wieder frischfleisch gefunden!

BeitragVerfasst: Di 6. Aug 2002, 15:49
von Aesos
Würde mich eher interesieren was Bayer 04
dem DFB und seinen Gegner bezahlt hat...

Auf eine gute Zunkunft !!!

LIZENSENTZUG FÜR BAYER 04 !!!
Und der Fußball gewinnt entwas Leben zurück !!!

BeitragVerfasst: Di 6. Aug 2002, 16:07
von Henker
was machste wenn köln das auch betrifft. ich denke das nicht nur leverkusen da mit drinhängt.