Alles nur Neid": Empörung in Madrid über Hoeneß-Attacken

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Sa 5. Jul 2003, 10:38 - Beitrag #1

Alles nur Neid": Empörung in Madrid über Hoeneß-Attacken

Madrid - Die abfälligen Bemerkungen von FC Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß über den Wechsel von David Beckham zu Real Madrid haben in Spanien Empörung ausgelöst.

"Das ist purer Neid", titelte am Freitag "Marca", das größte Sportblatt des Landes, in großen Lettern. Nach Ansicht der Zeitung hat Hoeneß damit "den historischen Krieg" zwischen Bayern München und den "Königlichen" neu entfacht.

Über Hoeneß könne man nur lachen

Über die Hoeneß-Äußerungen könne man nur lachen, befand der stellvertretende Chefredakteur der Zeitung, Juan José Díaz, "wo doch Bayern München mit der besten Mannschaft seiner Geschichte nicht in der Lage war, sich für die zweite Runde der Champions League zu qualifizieren".

Die Einkaufspolitik der Münchner in den vergangenen zwei Jahren sei zwar in der Bundesliga rentabel gewesen, in der europäischen Königsklasse aber dagegen ein "echtes Fiasko". Es sei die sinnlose Attacke eines Mannes, "der mit der Zunge offensiver ist als in seiner erfolgreichen Etappe als Spieler".

Auch andere hätten schon gelästert

Es sei aber nicht die erste abwertende Äußerung aus den Reihen Bayern Münchens an Real Madrid. So hätten sich auch Oliver Kahn, Stefan Effenberg oder Hasan Salihamidzic in der Vergangenheit mit aggressiven Bemerkungen gegenüber den "Königlichen" zu Wort gemeldet.

"Der wahre Zirkus sind die Bemerkungen und Handlungen von Hoeneß", befand "Marca", das auch die Karikatur eines Gorillas mit dem Real-Trikot und der Rückenaufschrift "King Kong" abdruckte.

"So ein Affentheater"

Hoeneß hatte am Donnerstag zur Verpflichtung des "Spice Boys" gesagt: "So ein Affentheater habe ich noch nie erlebt, außerdem ist Beckham gar nicht so gut."

Er sehe Real Madrid auf der "Entwicklung vom Fußball-Club zum Zirkus. Das ist gut für uns". Dass Beckham in Madrid in Anlehnung an Basketball-Weltstar Michael Jordan die Trikot-Nummer 23 erhielt, quittierte er mit Spott.


Tja, aber Hoeneß hat nunmal recht...

desillusioniz0r
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Sa 5. Jul 2003, 13:07 - Beitrag #2

Jupp, da hat er auf jeden Fall recht...

Jetzt will Real sogar noch Ronaldinho verpflichten...

SoF
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Sa 5. Jul 2003, 13:25 - Beitrag #3

Nunja ... ich finde Hoeneß hat Recht ... ausserdem braucht Real auch net die Klappe soweit aufreissen, wenn die mal in der Bundesliga spielen würden, wären sie eh net lange dabei, denn dann könnten sie ihre Lizenz gleich abgeben. So viele Schulden wie der Verein hat aber immer mehr einkaufen. Da gehört doch mal wirklich eine europäische Regelung her ... Nunja ... Real wird dann schon sehen wenn sie Vom FCB WIEDER MAL geschlagen werden ^^

Henker
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So 6. Jul 2003, 19:24 - Beitrag #4

also wie die anderen schon sagten, hatten hoeneß recht. denn es ist schon krass was dort abgeht. und ich denke sie hätten einen anderen als beckham holen sollen, eher einen für die abwehr, denn in der offensive haben sie schon genug gute leute.

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Mo 7. Jul 2003, 10:30 - Beitrag #5

"Die Temperaturen im Urlaub waren wohl etwas zu hoch"

München - Bayern-Manager Uli Hoeneß scheint sich mit seinen neuesten Verbal-Attacken offenbar die falschen Gegner gesucht zu haben.

Nach seiner heftigen Kritik an der Verpflichtung von David Beckham durch Real Madrid, reagierten zunächst die spanischen Medien und dann auch Real-Sportdirektor Jorge Valdano.

Valdano: "Hoeneß redet dummes Zeug"

"Hoeneß scheint wohl dafür zuständig zu sein, bei Bayern München dummes Zeug zu reden. Langsam wird er zu einem Spezialisten, denn es war ja nicht das erste Mal", sagte Valdano am Samstag der Sportzeitung AS.

"Hoeneß war ein sehr auf Kraft setzender Fußballer und heute ist er ein sehr auf Kraft setzender Manager. Das einzig Überraschende ist, dass er einen Verein der Kategorie Bayern München repräsentiert."

Mahr: "Die Frage ist, ob sich Bayern so einen Manager leisten kann"

Doch auch in Deutschland machte sich Hoeneß in den letzten Tagen wenig Freunde. "Offensichtlich waren die Temperaturen in seinem Urlaub etwas hoch und die hat Herr Hoeneß nicht verkraftet", sagte RTL-Geschäftsführer Hans Mahr der "Bild am Sonntag".

"Was er hier zusammen fantasiert, entbehrt jeder Grundlage. Die Frage ist, ob sich Bayern so einen Manager leisten kann."

Hoeneß: "Die haben Fußball jahrelang in den Dreck gezogen"

Mahr reagierte damit auf ein Interview von Hoeneß in der "Süddeutschen Zeitung", in dem er sich über den vorläufigen Ausstieg von RTL aus dem Fußball verärgert gezeigt hatte.

"Die müssen irgendwann auf den Knien kommen und sagen, sie möchten wieder Fußball haben. Die haben den Fußball jahrelang in den Dreck gezogen, das nervt mich", sagte der Manager und zog sogar einen Ausschluss der RTL-Teams von den Pressekonferenzen der Bayern in Betracht.

Er prophezeite dem TV-Sender, auf Dauer nicht ohne Fußball auszukommen: "Wenn die Zuschauer mal nicht mehr zu den Kreisfahrern in der Formel 1 schalten, weil das die Leute anödet, dann möchte ich sehen, was RTL macht."

Hoffmann: "Niveaulose Beleidigungen"

Beschädigt sah Hoeneß die Liga zuletzt auch bei Sat.1: "Früher war das zackig und positiv. Zuletzt hatte man ja das Gefühl, das gesponsorte Gewinnspiel war wichtiger als das Fußball-Spiel", kritisierte er den TV-Sender, der noch in der letzten Saison die Erstverwertungsrechte im Free-TV für die Bundesliga besaß.

Martin Hoffmann, Geschäftsführer von Sat.1, zeigte sich über die despektierlichen Aussagen empört: "Für mich ist das inhaltlich kompletter Unsinn. Das sind niveaulose Beleidigungen für eine Redaktion, die zwölf Jahre hervorragende Arbeit geleistet hat."

Hoeneß: "Kofler redet ein bisschen viel"

Schon einmal in Fahrt, wies der Bayern-Manager in der SZ auch Premiere-Chef Georg Kofler zurecht, der mit einer Kürzung der Zahlungen von derzeit 150 Millionen Euro pro Saison gedroht hatte:

"Kofler redet ein bisschen viel. Er verkauft seine Abos doch fast ausschließlich mit dem Fußball. Premiere muss auf Dauer wesentlich mehr bezahlen."

Eine Steigerung der Premiere-Kunden von 2,7 Millionen auf vier bis fünf Millionen Abonnenten vorausgesetzt, erwartet Hoeneß künftig "250 bis 300 Millionen Euro aus dem Pay-TV".

Kofler: "Jeder kann beim lieben Gott Wünsche anmelden"

Kofler lehnt höhere Zahlungen zu den jetzigen Bedingungen ab. Der Tageszeitung "Welt" sagte er zu den Hoeneß-Forderungen:

"Jeder kann ja beim lieben Gott seine Wünsche anmelden. Doch bei uns auf Erden ist die Zeit der scheinbar wundersamen Geldvermehrung vorbei. Premiere kann nur mehr bezahlen, wenn wir mehr Rechte erhalten. Und wir zahlen weniger, wenn die Exklusivität verwässert wird."

Hoeneß: "Affentheater um Beckham"

Schon am Donnerstag beim Trainingsauftakt des FC Bayern hatte die "Abteilung Attacke" erstmals richtig ausgeteilt - und zwar in Richtung Real Madrid:

"Real hat sich vom Fußball- zum Zirkusklub entwickelt. So ein Affentheater habe ich in der ganzen Welt noch nie gesehen, wie das jetzt mit Beckham", sagte Hoeneß.

"Wenn der die Nummer 23 von Michael Jordan erhält, müsste sich dieser einmal im Grab umdrehen. Wir hätten ihn nie verpflichtet, da wir dann ja auch seine Frau mit im Gepäck hätten. Und so gut ist der nun auch wieder nicht!"

Marca: "Das ist purer Neid"

Nach diesen Aussagen war der deutsche Ex-Nationalspieler schon bei den spanischen Zeitungen, Radiostationen und Fernsehsendern zur Zielscheibe geworden.

"Das ist purer Neid", hatte "Marca" am Freitag getitelt. Nach Ansicht der Zeitung hat Hoeneß damit "den historischen Krieg" zwischen Bayern München und den "Königlichen" neu entfacht.

Über die Äußerungen könne man nur lachen, befand der stellvertretende Chefredakteur der Zeitung, Juan José Díaz, "wo doch Bayern München mit der besten Mannschaft seiner Geschichte nicht in der Lage war, sich für die zweite Runde der Champions League zu qualifizieren".

Valdano: "Haben Respekt vor Bayern - trotz Hoeneß"

Auch Valdanao bezog sich in seiner Replik auf das blamable Bayern-K.o. in der Vorsaison.

"Ich erinnere mich, dass Hoeneß in der vergangenen Saison nach der Verpflichtung von Ronaldo einen ähnlichen Kommentar gemacht hat. Zehn Tage später ist seine Mannschaft in der ersten Runde der Champions League rausgeflogen", sagte der ehemalige argentinische Nationalspieler und Weltmeister von 1986.

"Trotz der Dummheiten, die er erzählt, werden unsere Beziehungen zu Bayern München immer korrekt sein. Als Bayern ausgeschieden ist, hat bei Real niemand gelacht. Das ist eine Mannschaft, vor der wir Respekt haben, trotz Hoeneß."


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Mo 7. Jul 2003, 15:53 - Beitrag #6

Mahr: "Die Frage ist, ob sich Bayern so einen Manager leisten kann"

Ohne Hoeneß wäre Bayern bestimmt net da wo sie etz wären. Der hat eigentlich so gut wie fast alles richtig gemacht, meiner Meinung nach einer der Besten Manager die es gibt ... wenn man sich da andere anschaut, wie die einen Verein heruntergewirtschaftet haben, bis zum Abstieg teilweise ...

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Do 10. Jul 2003, 17:47 - Beitrag #7

ausserdem braucht Real auch net die Klappe soweit aufreissen, wenn die mal in der Bundesliga spielen würden, wären sie eh net lange dabei, denn dann könnten sie ihre Lizenz gleich abgeben. So viele Schulden wie der Verein hat aber immer mehr einkaufen
Real ist der einzige spanische Spitzenclub ohne Schulden. Durch den (zugegeben sehr fragwürdigen) Traininsgelände-Deal mit der Stadt sind sie die alle auf einmal losgeworden. Wobei sie, wenn sie weiter jedes Jahr einen Megatransfer durchführen, sicher bald wieder welche haben. Aber derzeit kann man ihnen nichts vorwerfen.


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