Pechvogel Frentzen und der Pleitegeier

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Do 6. Jun 2002, 17:00 - Beitrag #1

Pechvogel Frentzen und der Pleitegeier

Vor einem Jahr wurde er bei Jordan gefeuert, dann musste seine Notlösung Prost Konkurs anmelden, und jetzt kreist über dem derzeitigen Arbeitgeber Arrows der Pleitegeier.

Angeblich soll das Team nur noch für drei Rennen Geld haben, der England-Prix-Prix am 7. Juli in Silverstone wäre somit die Abschiedsvorstellung.

Arrows vor dem Aus

Von diesem Horror-Szenario will Frentzen nichts hören. "Wir wissen nur, dass Arrows uns darüber informiert hat, dass die komplette Saison gesichert ist. Es ist nicht beabsichtigt, diese Saison vorzeitig zu beenden", sagte Frentzens Berater Monte Field vor dem Großen Preis von Kanada (Sonntag 19 Uhr MESZ/live in Premiere) in Montreal.

Die Durchhalteparolen klingen wenig überzeugend. Schon in Monte Carlo stand Arrows vor dem Aus, da angeblich die April-Rate für den gemieteten Motor bei Ford nicht bezahlt war.

Der Rennstall konnte im Fürstentum nur starten, weil Teamchef Tom Walkinshaw 1,6 Millionen Dollar aus seiner Privatkasse geopfert haben soll.

"Ich fahre für Arrows, weil ich Erfolg haben möchte"

Nach englischen Medienberichten ist Arrows mit knapp 100 Millionen Dollar verschuldet. Dazu sagt Frentzen-Berater Field: "Das sind alles Spekulationen. Ich weiß nicht, wie Tom Walkinshaw seine Rechnungen bezahlt."

Trotz aller Dementis spürt auch Frentzen die Finanznot seines Arbeitgebers. Bekam er vor zwei Jahren von Eddie Jordan noch zwölf Millionen Dollar überwiesen, wurde seine Jahresgage bei Arrows nach Angaben der Fachzeitung sport auto auf 500.000 Dollar gekürzt.

Dem Mönchengladbacher scheint das egal zu sein. "Ich fahre für Arrows, weil ich Erfolg haben möchte", sagt der 35-Jährige. Sportlich läuft es trotz der misslichen Lage erstaunlich rund, Frentzen wurde zweimal Sechster (Spanien und Monaco) und hat somit zwei WM-Punkte auf dem Konto.

"Das Auto hat Potenzial"

Seit 1978 fährt Arrows in der Formel-1-WM und gilt seitdem als hoffnungsloser Fall. 378 Grand Prix bestritt der von Jackie Oliver gegründete Rennstall bislang, einen Sieg gab es in dieser langen Zeit nicht zu feiern.

So ist die Pole-Position des Italieners Riccardo Patrese beim US-Grand-Prix am 15. März 1981 in Long Beach die sportlich wohl wichtigste Erwähnung in der Arrows-Statistik.

Doch Frentzen, immerhin dreimaliger Grand-Prix-Gewinner, wirft die Flinte so schnell nicht ins Korn. "Ich habe viel Spaß an meiner Arbeit, das Auto hat Potenzial", sagt "HHF".

Frentzen denkt nicht ans Aufhören

Dabei hat Arrows wegen der finanziellen Probleme seit Anfang des Jahres bislang nur knapp 2000 Testkilometer zurückgelegt. Zum Vergleich: Das BMW WilliamsF1 Team fuhr seit Januar etwa 27.000 Kilometer.

Ans Aufhören denkt Frentzen trotz aller Hindernisse, die er in den kommenden Wochen mit seinem Team aus dem Weg räumen muss, noch nicht: "Ich bin besser denn je, und ich habe viel Erfahrung."

Grinsend fügt er hinzu: "Und solange ich keinen Tennisarm oder Meniskusprobleme habe, mache ich weiter."



Bin schon überrascht, was Frentzen bei Arrows so leistet. Bin kein großer Fan von ihm und hielt nicht viel von seinem fahrerischen Können, aber ein paar Punkte hat er für sein Team ja schon geholt.


In diesem Sinne....
Stud

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