Kampfsport

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Raiden/Yuji
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Sa 5. Jun 2004, 20:11 - Beitrag #1

Kampfsport

Macht ihr sebst Kampfsport? Wenn ja, welchen? Habe selbst ziemlich viel schon ausprobiert und muss sagen, das ich wohl auf dem Gebiet ein kleiner Freak bin. Beschäftigt ihr euch mit diesem Sport? Und was fazsiniert euch daran? Viele Fragen, ich weiß, aber vielleicht findet sich ja die eine o andere Antwort.
lg
Yuji

Trin
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So 6. Jun 2004, 12:09 - Beitrag #2

Ich trainiere seit 4 Monaten Karate in einem Verein und habe gestern meine erste Prüfung (9. Kyu) bestanden.
Mit diesem Kampfsport habe ich aus zwei Gründen angefangen:
1. Ich habe im November meine Mitgliedschaft im Handballverein gekündigt (Gründe gebe ich hier mal nicht an. Das wird sonst zuviel). Da ich aber sehr gern Sport treibe, wollte ich unbedingt einen "Ersatz" finden.
2. Ich war von den Kampfsportarten schon eine ganze Weile fasziniert und hatte mich in der Theorie auch schon mit Karate beschäftigt. Außerdem gefiel mir die Vorstellung bei einem eventuellem Angriff nicht mehr so wehrlos zu sein.

Heute denke ich, dass meine Wahl auf jeden Fall richtig war. Im Verein habe ich neue Freunde gefunden und ich merke schon jetzt, dass ich physisch sehr viel belastbarer bin, als noch vor 4 Monaten. Auch gefällt mir die sehr höfliche, respektvolle Art der Trainer und Mitglieder miteinander umzugehen. Das hatte ich im Handball gerade am Ende sehr vermisst.

Traitor
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So 6. Jun 2004, 14:41 - Beitrag #3

Kampfsport sehe ich sehr zwiespältig. Einerseits ist es für reife Personen ein Sport wie jeder andere, und sicher ein gutes Mittel, Körperbeherrschung zu trainieren.
Auf der anderen Seite denke ich, dass es für diese Sportarten eine Altersbeschränkung geben sollte. In meiner Grundschulklasse waren zwei Jungen, die, nachdem sie mit Judo angefangen hatten, im Alltag merklich aggressiver wurden und zu Prügeleien neigten. Deshalb denke ich, dass Kinder solchen Sport noch nicht ausüben sollten. Ab 12 oder 14 Jahren vielleicht, aber vorher ist das nicht angebracht.

Monostratos
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So 6. Jun 2004, 15:00 - Beitrag #4

Ich selbst habe 4 Jahre lang Karate betrieben (von 7. bis 10. Lebensjahr), einmal wöchentlich zwei Stunden lang. Habe auch immerhin schon den orangen Gürtel. :D
Hauptgrund für das Karatetraining war wohl, dass meine Eltern mich und meine Schwester für ein paar Stunden vom Hals haben wollten. :shy: Nebenbei hat es auch etwas Spass gemacht.
Aber Kampfsport an sich interessiert mich eher weniger, angepöbelt wurde ich nur ca. 3 mal in den letzten 6 Jahren (Obwohl ich in Köln wohne). Ich beschäftige mich auch nicht mehr mit ihm, weil ich ihm schlicht und ergreifend uninteressant finde.

Was ich jetzt noch vom Karate-Training weiss: Wie man jemandem mit ordentlich Kawumms eine schmettern kann. Ich hoffe nur, dass ich nie Gelegenheit dazu habe...

Trin
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So 6. Jun 2004, 15:10 - Beitrag #5

Original geschrieben von Traitor
Deshalb denke ich, dass Kinder solchen Sport noch nicht ausüben sollten. Ab 12 oder 14 Jahren vielleicht, aber vorher ist das nicht angebracht.


Ich bin die Einzige im "Anfängerkurs", die älter als 14 ist. Die Meisten sind 8 oder 9 Jahre alt. Zum Karate gehört (zumindest bei uns) nicht nur, dass man lernt sich wirksam zu verteidigen, sondern auch, dass man für seine Taten Verantwortung übernimmt. Uns wurde beigebracht uns nur im Notfall zu verteidigen und nie anzugreifen, wenn es keinen sehr guten Grund gibt (wenn zum Beispiel eine andere Person angegriffen wird). Ich habe schon den Eindruck, dass auch die Jüngeren das verstehen. Außerdem wissen sie, dass ihnen der Ausschluss ausdem Verein droht, wenn sie sich nicht an die Regeln halten.
Im Übrigen sollten die Eltern in der Lage sein einzuschätzen, ob ihr Kind reif genug ist diese Verantwortung zu übernehmen.

Traitor
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So 6. Jun 2004, 15:21 - Beitrag #6

Offensichtlich sind viele Kinder, Eltern und Trainer nicht in der Lage, es richtig einzuschätzen. Schon bei eigentlich nicht gewalt-zentrierten Sportarten wie Fußball werden die Kinder oft absichtlich oder unabsichtlich zur Aggressivität erzogen. Im Kampfsport dann steht ja bereits ein Kampf im Vordergrund - das heißt, die Anforderungen an die Trainer, den Kindern die richtige Einstellung dazu zu vermitteln, sind viel höher. Denn sie müssen nicht nur darauf verzichten, Aggressivität einzubringen, sondern die bereits vorhandene Aggressivität kontrollieren. Und wenn sich die Kampfsportarten so stark zur Breitensportart entwickeln, wie es derzeit den Anschein hat, wird es schwer, genug qualifizierte Trainer zu finden.

Und warum muss es überhaupt Kampf sein? Wenn das Hauptziel Körper- und Geistesbeherrschung sind, wie es so oft heißt, warum kann es dann nicht Yoga und ähnliches sein? Zur reinen Selbstverteidigung sind diese ausgefeilten Techniken sicher nicht nötig.

Trin
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So 6. Jun 2004, 15:35 - Beitrag #7

Original geschrieben von Traitor

Und warum muss es überhaupt Kampf sein? Wenn das Hauptziel Körper- und Geistesbeherrschung sind, wie es so oft heißt, warum kann es dann nicht Yoga und ähnliches sein? Zur reinen Selbstverteidigung sind diese ausgefeilten Techniken sicher nicht nötig.


Karate heißt nicht in erster Linie kämpfen lernen, sondern die Verteidigung lernen. Was Yoga betrifft: Versuch mal einen 7 jährigen dazu zu bringen Yoga zu machen ;)
Die Techniken dienen tatsächlich nicht der reinen Selbstverteidigung. Im Karate gilt: Wird man angegriffen wehrt man den Angriff zuerst ab und startet sofort danach (bzw. für sehr weit Fortgeschrittene gleichzeitig) einen Gegenangriff, der effektiv genug sein soll, um den Kampf sofort zu beenden.
Doch gerade die "ausgefeilten Techniken" sind oft die Abwehrtechniken bzw. eine zusammengesetzte Bewegung aus Abwehr und Angriff. Die Verteidigung ist im Karate wesentlich schwerer als der Angriff.
Zur Körper- und Geistesbeherrschung: Wie ich in meinem ersten Eintrag schon geschrieben habe, habe ich körperlich große Fortschritte gemacht. Ich habe eine bessere Balance, kann schwierige Stellungen länger halten und meine Bewegungen sind präziser usw.
Auch bin ich disziplinierter geworden und kann mich länger konzentrieren als noch vor 4 Monaten. Dazu muss man Karate natürlich ernst nehmen und üben.
Das hilft einem bei der Vorbereitung der Verteidigung. Auch muss man bei den verschiedenen Karatestellungen auf sehr viele Dinge achten: wo ist welche Hand, stehe ich gerade, ist die Beinhaltung korrekt, wie muss ich mich beim nächsten Schritt bewegen usw..
Dafür ist schon sehr viel Konzentration nötig. Vor allem, wenn man das zwei Stunden hintereinander durchhalten muss.

Skellington
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So 6. Jun 2004, 19:16 - Beitrag #8

Ich persönlich habe eine Weile geboxt, bis mir jemand in einem Sparring so eine reingehauen hat, daß er mich einem Holzhacker gleich wie einen Baum gefällt hat. Als ich mich davon erholt habe, hielt ich es für ratsamer, die Handschuhe an den Nagel zu hängen und meine zweifelhafte Karriere zu beenden.

Das Training selbst indes ist überaus fordernd, gerade was den athletischen Aspekt betrifft. Und darüber hinaus hatte der Trainer verdächtige Ähnlichkeit mit einem Sträfling, der - im Gegensatz zu Trins sportlichen Leitern - die pädagogische Schiene wohl als nicht allzu wichtig erachtete. ;)

Raiden/Yuji
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Mo 7. Jun 2004, 14:22 - Beitrag #9

An dem Hintergrund des Kampfsports hängts meistens, denn auch einige unsere Trainer vergessen oft, das da noch mehr ist als nur zu kämpfen. Andererseits ist es auch schwer Kindern die Ideologie beizubringen, da sie das nur als Hobby sehen und nicht wirklich ernst nehmen,wenn sie noch klein sind. Außerdem verstehen sie das auch nicht wirklich, was dahintersteckt.
Und sie haben noch nicht wirklichden Respekt vorm sensei und den anderen.
Ich versuch ihnen immer irgendwie zu zeigen, das es nicht nur Sport ist, was sietun, sondern das damit auch verantwortung verbunden ist. Beim Judo ist das noch nicht so schlimm, denn damit können kleinere nicht unbedingt anderen schaden.
Beim Hapkido allerdings liegt der fall anders,da das wirklich gefährlich werden kann.
Beim Judo gibt es Altersbegrenzung, die werden von uns auch eingehalten, was Hebel und Würgen betrifft und spezielle tage an denen ebennur Erwachsenen/Jugendtraining ist.

Ich selbst habe wie gesagt schon einiges probiert, wie Kickboxen, Aikido, Taekwondo... und bin imo Trainerin für Judo und Hapkido.
lg
Yuji

JaY
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Mo 7. Jun 2004, 16:12 - Beitrag #10

Auch ich bin in Sachen Kampfsport kein Unbeschriebenes Blatt, angefangen hat es mit Kickboxen welches mir aber nach etwa einem Jahr zu langweilig wurde, mir fehlte schlicht die Herausforderung weshalb ich dann ins Thaiboxen wechselte. Es war um einiges härter doch auch hier verließ mich nach etwas mehr als einem Jahr die Lust und der Spaß. So kam ich zur letzten Kampfsportart die ich ausprobiert habe und auch schon seit etwa 6Jahren nicht mehr ausübe, dem Kung-Fu in alter Traditon lernte ich wie ich mich selbst beherrschen konnte. Ich lernte viele Verteidugungstechniken und mindestens genauso viele effektive Angriffe. Ich muss sagen ich habe in dieser Zeit viel gelernt, gelernt über mich und über das leben. Ich lernte z.B. Leben, und leben lassen wass wohl eines der wichtigsten Dinge in einem Gemeinschaftlichen Leben ist. Mit beginn meiner Lehre hatte ich weniger Zeit zum Trainieren und da ich gelernt hatte ganz oder gar nicht entschied ich mich für das gar nicht auch wenn es mir sehr schwer fiel es waren immehin fast 3Jahre in denen ich viel Zeit dafür aufbrachte mich und meinen Gesit zu schulen. Ich muss sagen es was eine schöne lehrreiche Zeit, die ich auf keinen Fall missen möchte. Sie hat mich sehr verändert.

Chennyboy
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Sa 19. Jun 2004, 20:38 - Beitrag #11

Viele traditionelle Kampfsportarten ist nichts zum Kämpfen. Ein guter Beispiel: TaiChi. Und die anderen: Die sind nichts als Show. Alle mögen von Filmen begeistert sein, aber wenn man wirklich mal in China war, der weiß, wie es wirklich ist. Es ist eher ein Philosophie. Aber so modernen "Kampfsportarten" wie Kickboxen haben diese Definition völlige kaputt gemacht. Das einzige, was man daraus lernt, ist, wie man den anderen am besten zusammenschlägt, und dies ist zu billig im Gegensatz zu den echten Kampfsportarten. Ihr wollt ja nur größere Muskeln haben, das einfachste, was man dafür tun kann, sind viel Liegestützen und co. Aber wenn ihr fest davon überzeugt seid, zehn Jahre lang "richtig" Kampfsport zu machen, dann macht TaiChi. Wenn ihr da wirklich fit seid, können zehn Menschen euch nicht umschmeißen. (Kämpferischer Teil) Ihr lernt sehr viel über eine fremde Kultur und ihr lernt außerdem noch viele Denkweisen der Chinesen, wenn ihr mal Geschäfte mit China machen wollt. (Philosophisch-Gesellschaftl.Teil) Es dient zur Beruhigung und Entspannung (Gesundheitlicher Teil) Aber ein Rat, wenn ihr wirklich anfangen wollt: Wenn ihr das nur ein Monat lang oder so machen wollt, dann hilft euch Boxen mehr.

Raiden/Yuji
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So 20. Jun 2004, 14:31 - Beitrag #12

Ja Tai-Chi ist schon ne schöne Sache. Machstdu das selbst auch?
Was im fernsehn generell in Filmen gezeigt wird ist ansich sowieso größtenteils Schwachsinn.
Leute die Tai-Chi machen werden auch an sich viel lockerer und weicher in den Bewegungen. Ist ein krasser Gegensatz zu den Karateleuten oder eben auch Kickboxern z.B.
Das Problem ist heute wohl, das bei uns der philosophische Aspekt verloren geht, was sehr schade ist. Die meisten betreiben kampfsport um später damit anzugeben (nur ein beispiel. Bruchtest :shy: ) oder um andere effektiver umhauen zu können. Das ist aber nicht der Sinn der Übung und das vergessen die meisten.
Zumal (um mal auf die kids zurückzukommen) esjaeh soist, das manche vereinezu Kindergärtenverkommen, in denen die Eltern ihreKinder dann "Abladen" umsie mal für ne Weile loszuwerden. Und wirhaben dann die hyperaktiven Bälger am Hals.

Trin
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So 20. Jun 2004, 14:34 - Beitrag #13

Und die anderen: Die sind nichts als Show.


Das kannst du nur behaupten, wenn du alle Kampfsportarten längere Zeit trainiert hast, da du sie dann erst kennst. Da du das sicher nicht getan hast (dazu gibt es von der Sorte schon mal zu viele) kannst du das nicht behaupten.
(Sorry sollte ich was falsch verstanden haben. Aus dem ersten Satz bin ich nicht ganz schlau geworden.)

Chennyboy
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So 20. Jun 2004, 18:48 - Beitrag #14

Jo Juji, das mach ich auch, und ich will auch mal mit Tai-Chi Schwert anfangen, vielleicht in Sommerferien, wenn ich wieder in China bin. Von dem, was im Fernsehen gezeigt wird, wollen wir mal nicht reden... Natürlich kann man auch mit Tai-Chi jemanden umhauen, aber da kommen ja die ganzen philosophischen Sachen, dass du nie aus Selbstzweck schlagen sollst und so, was selbst die heutigen Chinesen über den Haufen werfen.

Trin: Da hast du auch Recht. Aber die chinesischen Kampfsportarten gehen alle im Prinzip nach derselben Philosophie. Und zu Taekwondo & Co. : Da braucht man nichts zu kennen, weil diese keine Philosophie nachgehen. Ich war auch mal kurz in einer Teakwondo-Schule, da hat es mir aber kein Spaß gemacht, weil alle das nur lernen, um gute Karten in Schlägerei zu haben. (Höchstens gibt es da paar Regeln, wieviel Sätze man prügeln muss, wann man gewonnen hat und so) Zu meinem 1.Satz: Ich wollte nur sagen, dass du z.B. TaiChi normalerweise für dich alleine schlägst, um dich zu beruhigen. Zwar heißt es hier in Deutschland: KAMPFsportart (also nur zum kämpfen), aber in China heißt es nur WU-SHU. SHU bedeutet: Kunst. Und WU bedeutet viel mehr als nur Kampf, Krieg, Gemetzel... Die ursprüngliche Idee der altmodischen WU-SHU's ist ja nur, Geist mit dem Körper in Einklang zu bringen. Nicht: um andere zusammenzuschlagen.

Trin
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So 20. Jun 2004, 19:00 - Beitrag #15

Danke für die Erklärung. :s11:
Auch in Deutschland wird übrigens nicht immer Kampfsport gesagt. Ich bin zum Beispiel in einen Kampfkunstforum (um mal ein blödes Beispiel zu geben) . Dort wird bei diversen Disskusionen auch klar, dass es vielen nicht nur um den Kampf an sich geht.

Chennyboy
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Mi 23. Jun 2004, 17:56 - Beitrag #16

Trin, ich finde deine Meinung mit dem "alle Kampfsportarten über längere Zeit" ganz interessant. Tatsächlich habe ich es irgendwann mal vor, soviele verschiedene wie möglich zu erlernen und dann sie zu einem Superkampfkunst zusammenzuführen. (Nur Theorie ist doch auch trocken. Boxen scheint ja so eine Alternative zu sein) Ist das nur eine unerreichbare Fantasie oder ist sie tatsächlich realisierbar? Was meint ihr?

Trin
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Do 24. Jun 2004, 12:29 - Beitrag #17

Alle Kampsportarten über einen Zeitraum zu betreiben, der dir erlaubt sie ausreichend kennenzulernen, wirst du kaum schaffen.
Ich kann ja nur für eine Kampfsport/ kunstart sprechen, aber auch die Member aus einigen Kampfkunstforen bestätigen mir und anderen immer wieder, dass man manche Kampfsportarten mehr als 5 Jahre trainieren muss, um über die Grundtechniken hinauszukommen (kommt natürlich auch auf die Einsatzbereitschaft des Schülers usw an).
Und wenn man dann bedenkt wieviele Kampfsportarten es gibt...


Es gibt viele Kampsportler, die (nachdem sie einen bestimmten Grad in ihrer Ausbildung erreicht haben) das Erlernte für sich umgeformt und "perfektioniert" haben und ihre Form des Kampfsportes dann weitergeben. Darüber, ob diese Variationen nun gut oder schlecht sind, kann man sich streiten. :shy:
Eine "Superkampfkunst" wird dabei jedenfalls nie rauskommen, da jede Kampfkunst nun mal bestimmte Bereiche eher schult und bestimmte Schwerpunkte hat (Tritte, Balance, Schläge, Ausdauer, Stärke, Schnelligkeit, Waffen(loser) Kampf usw.) und es auch auf die körperlichen/geistigen Stärken und Schwächen des Schülers ankommt.

Wenn dann würde ich dir raten ein paar wenige Kampfsportarten über einen sehr langen Zeitraum ( so 10 bis 20 Jahre oder noch besser "für immer") zu betreiben und die erlernten Techniken für dich zu perfektionieren und deinen Vorlieben, Stärken und Schwächen anzupassen.
Das mag dann für dich eine sehr gute Lösung sein, aber jemand anderes, der andere körperliche Voraussetzungen usw. hat, wird mit deiner Variation wenig anfangen können (deshalb kann es keine Superkampfkunst geben).

Raiden/Yuji
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Do 8. Jul 2004, 19:23 - Beitrag #18

Original geschrieben von Chennyboy
Zwar heißt es hier in Deutschland: KAMPFsportart (also nur zum kämpfen), aber in China heißt es nur WU-SHU. SHU bedeutet: Kunst. Und WU bedeutet viel mehr als nur Kampf, Krieg, Gemetzel... Die ursprüngliche Idee der altmodischen WU-SHU's ist ja nur, Geist mit dem Körper in Einklang zu bringen. Nicht: um andere zusammenzuschlagen.


Wie Trin eben geschrieben hat heißt es nicht immer Kampfsport, sondern bei dem, auf das du wie ich denke Wert legst (also Philosophie/Ideologie etc. Kampfkunst. Und das ist ein Unterschied. Thai-Boxen beispielsweise ist Kampfsport, weil da eben nicht mehr so viel dahintersteckt. Judo kann ebenfalls Kampfsport sein, es kommt sehr darauf an was man dabei wie vermittelt. Aber Hapkido z.B. ist eine Kampfkunst.

Superkampfkunst:
Sicher ist es realisierbar und es ist teilweise auch schon geschehen. Ich spreche hier zwar nur für Hapkido aus einem Bereich (Ist von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden) kann aber eindeutig sagen, das es eine der vielfältigsten Kampfkünste ist, die ich kenne. Da kommt viel zusammen, da sie im Laufe der jahre ständig erweitert wurde:
Würfe, Druckpunkttechniken, Tritte, Schläge, Stock, Kurzstock, Schwert, Messer, medizinische Sachen... dabei wird natürlich deine Ausdauer, Schnelligkeit usw. gefördert. Dagegen sehen andere Kampfkünste schon alt aus, aber ich denke egal wie vielfältig, jede hat etwas für sich.

Eine absolut perfekte Superkampfkunst mit allem wäre langweilig, da man dann die verschiedenen anderen Sachen nicht mehr ausprobieren müsste. Außerdem gibt es Perfektion, so sehr man danach streben mag in dem Sinne sowieso nicht und wird es auch nie geben.

Wie schnell man über grundtechniken hinaus kommt, ist stark abhängig von dem, was man an Kampfkunst/sport macht, wie oft man trainiert und wie man sich anstellt etc.

lg
Yuji

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Di 24. Aug 2004, 16:28 - Beitrag #19

Mache selber Jiu-Jitsu hab den 5. Kyu. Macht sehr viel spaß. Ich bereue es noch nicht. Ich hab bis jetzt noch keinen getroffen der weil er eine Kampfsportart gemacht hat aggressiver geworden ist. Obwohl manche behaupten dass das der Fall ist wenn man eine Kampfsport macht.

Raiden/Yuji
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Di 24. Aug 2004, 18:41 - Beitrag #20

Wenn man sie richtig praktiziert kann und sollte das auch nicht der Fall sein, denn eigentlich sind Kampfkünste dazu da, Geist und Körper besser beherrschen zu können. Leider wird dieser Gedanke sehr oft nicht von den trainern übermittelt.
lg
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