Videoclipdance & HipHop

Nervenkitzel, Faszination, atemberaubende Momente, das ist die Welt des Sports.
Koshiro
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Mo 17. Jan 2005, 20:29 - Beitrag #1

Videoclipdance & HipHop

Ich bin männlicher Natur und tanze mit rund 25 Mädels in einer Videoclipdancegruppe. Woran liegt es eurer Meinung nach, dass Jungen, die Tanzen, als Mädchen, Schwule oder als Frauenversteher bezeichnet werden?

Ich stehe über den Dingen, da die Leute einfach nicht nachdenken. Zu vielen Videos tanzen auch Männer im Backround, sowie in der Front - okay, mag sein, dass der eine oder andere Tänzer schwul ist, aber es ist doch einfach falsch zu sagen, Tanzen sei nur was für Frauen...

Die Meinung der Männer interesiert mich besonders, weil diese immer die dümmsten Sprüche zu diesem Thema ablassen!

Phönix
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Di 18. Jan 2005, 15:02 - Beitrag #2

Das kommt auch drauf an was man tanzt, bei einem Balletttänzer kommen so Sprüche doch bestimmt häufiger als bei z.B. HipHopern. (Was teilweise verständlich ist, wenn ich an Ballet denken dann an Menschen in rosa Tütüs oder wie das heißt).

Chennyboy
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Di 18. Jan 2005, 15:07 - Beitrag #3

Tanzen ist eben eine Tätigkeit die mehr den Frauen zugeordnet werden als den Männern.
Ich glaube, Tanzen ist weniger kritisiert als Turnen, aber das bleibt den Einzelnen überlassen, wie er es auffasst.

Wenn Frauen als männlich/stark bezeichnet werden dann hat es oft einen positiven Anklang.
Wenn Männer aber als weibisch/schwach bezeichnet werden dann hat es oft einen negativen Anklang.

janw
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Di 18. Jan 2005, 15:19 - Beitrag #4

Ei, wie fein, noch ein Mann der tanzt! :)

Ich tanze nämlich auch gerne, allerdings mehr frei...etwas schwer zu beschreiben.
Wobei, meine Standardkenntnisse mal wieder aufzufrischen mit einer netten Partnerin, wäre auch mal reizvoll :P

Die Erfahrung, etwas schräg angeguckt zu werden, vor allem von Männern, kenne ich auch. Meine Folgerung daraus ist, daß ich davon einfach nicht viel rede, außer gegenüber Menschen, die mich gut genug kennen, um mich nicht falsch einzuordnen.

Der Grund für die tanzfeindliche Haltung liegt denke ich in der militaristischen Tradition, die nicht nur in Deutschland seit den letzten 150 Jahren sehr stark rollengefühlbestimmend gewesen ist. Klare Verhältnisse waren hier gewünscht, und Männer, die Empfindungen zuließen, wurden als unzuverlässig erachtet. Paartänze waren dabei noch gesellschaftlich akzeptiert, und diese Disziplinen gehören ja auch zum bürgerlichen Kenntnisinventar, wie das Ritual Tanzschule zeigt.

Ein anderer Grund mag darin liegen, daß es in Deutschland keine überlieferten Männertänze gibt, die Überlieferung aus dem Mittelalter ist irgendwann abgebrochen.

Demgegenüber gibt es soetwas z.B. in Griechenland, eigenständige Tänze, die von Männern getanzt werden.

Koshiro
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Di 18. Jan 2005, 16:34 - Beitrag #5

Videoclipdance & HipHop

@ janw,

danke erst mal für die doch sehr nützlichen Informationen. So genau war ich über die Geschichte garnicht informiert.

Der Grund, warum die einen oder anderen kein gutes Wort an einem lassen liegt wahrscheinlich auch an der Auswahl der Songs bzw. Videos. Beispielsweise beherrsche ich die Choreografie zu Britney Spears & Madonna "Me against the music" oder aber auch von Ciara "Goodies" und die Leute, die dann solche unqualifizerten Sprüche ablassen, wissen nicht, dass zum Beispiel auf Liveauftritten oder sogar in den Videos zu 50% Männer auf der Bühne stehen. Allerdings tanze ich nicht nur zu "american woman Songs", sondern auch zu Usher "Yeah" und andere...

Du hast geschrieben, dass du Standardtänze beherrscht, gibt es sonst noch irgend eine Tanzrichtgung, bei der du die Beine nicht stillhalten kannst?:P

Danke und ciao, Koshiro...

janw
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Mi 19. Jan 2005, 02:31 - Beitrag #6

@Koshiro: Meine Standard-Kenntnisse müßten teilweise ganz kräftig abgebürstet werden...aber die Grundlagen sind noch da :)
Letztlich geht es mir so, daß eigentlich jede Musik Bewegungen auslösen kann, und wenn es nur die Fluchtbewegung bei manchem Techno ist :P
Und so reagiere ich eben auf einen Tango anders als auf einen Blues, aber nicht, weil ich weiß, dies ist ein Tango oder sonstwas, sondern weil der Rhythmus und die Stimmung einfach Gefühle hervorruft, die ich intuitiv in Bewegung umsetze. Dabei natürlich anders, wenn ich alleine tanze, als zu zweit oder so.

Wenn Du mal etwas ganz unkonventionelles ausprobieren möchtest, nimm mal brasilianische Batucada-Musik, das ist so meist trommeldominierte Percussionmusik. Da kann man mal alle Muster vergessen und wild drauflos tanzen!


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