Formel Langeweile?

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Di 14. Mai 2002, 17:57 - Beitrag #1

Formel Langeweile?

Warum ist Ferrari so schnell? Ene Frage, die sich derzeit das "Gefolge" stellt. Schliesslich ist ein solch riesiger Vorsprung kaum noch zu toppen. Fahnden wir nach Gründen. Zunächst ist der Bridgestone Reifen (wie bekannt) auf Ferrari zugeschnitten, da McLaren auf Michelin umgestiegen ist, und Bridgestone keine Kompromisse eingehen muss.

Zweitens hat Ferrari den Einsatz der Traktionskontrolle fast bis zur Perfektion gebracht. Die Traktionskontrolle ist so eingestellt, dass sie dass Auto in Kurven geschickt ausbalanciert. Die Fahrer sind deshalb sehr früh am Gas und brauchen sich keine Sorgen machen weil der Rest durch die Traktionskontrolle geregelt wird (heisst: bei Vollgas kein Unter- oder Übersteuern).

Ferraris dritte Trumpfkarte ist die schnelle Richtungsänderung. Das war in den Schikanen von Imola mit bloßem Auge zu erkennen. Das Zauberwort heisst Massenträgheitsmoment. Es ist den Technikern und Konstrukteuren gelungen, alle schweren Teile so um den Schwerpunkt herum zu konzentrieren und gleichzeitig Gewicht an anderen wichtigen Stellen (z.B. Nase und Getriebe) zu sparen, dass sich der F2002 fährt wie ein Kart.

Dadurch dass viel Gewicht bei Motor und Getriebe eingespart wurde, kann Ferrari mehr zusätzlichen Balast am Auto plazieren als die Konkurrenz. Das senkt den Schwerpunkt. Und in der heutigen Formel-1 ist das absenken des Schwerpunktes ein entscheidener Faktor. Ein absenken der Kurbelwelle um einen Zentimeter im Motorblock zum Beispiel ergibt nach einer Mercedes Studie einen Zeitgewinn von einem Zehntel pro Runde.

Der F2002 bietet auch gutes Anschauungsmaterial, was teilweise auf die Konkurrenz übertragen werden könnte. Ferrari hat, um die Anströmung des Heckflügels zu verbessern, das Heck abgesenkt. Die Endrohre der Auspuffanlage treten wie ein Schnorchel aus der Verkleidung und schliessen nicht mehr (wie beispielsweise bei BMW-Williams) plan aus der Abdeckung. Das ergibt einen aerodynamischen Vorteil, oder wie kann man sich sonst erklären, dass Ferrari die Drehzahl auf 17750/min im Renntrimm zurückgenommen hat? Am ehesten wird wohl Williams die Ferrari Erkenntnisse übernehmen. Wahrscheinlich werden die Früchte der Arbeit beim Grand-Prix von Kanada zu sehen sein. Wird auch Zeit das die Konkurrenz etwas bewegt weil sich der Formel-1 Fan sonst fragt warum er überhaupt noch zuschauen soll, wenn das Ergebnis schon festzustehen scheint.

Wir wollen hoffen, dass uns auch in den nächsten Wochen Spannendes geboten wird. Rechnen kann man derzeit damit leider nicht.



An Ferrari geht diese Saison nichts vorbei. Verwunderlich ist, dass die anderen Teams keine durchschlagenden Erfolge zeigen. Meiner Meinung nach hat der Erfolg auch viel mit Schumacher, einerseits als Fahrer, andererseits auch mit seiner technischen Erfahrung zu tun. Er ist und bleibt vorerst der Beste!


In diesem Sinne....
Stud

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