Doping im Radfahren

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Marc Effendi
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Do 23. Mai 2002, 17:57 - Beitrag #1

Doping im Radfahren

Die Stuttgarter zeitung hat heute folgenden Artikel drin:

Maddaloni - Am Tag des zweiten Etappensieges durch den Australier Robbie McEwen versinkt der 85. Giro d’Italia immer tiefer im Doping-Sumpf. Dem endgültigen Ausschluss des Siegers von 2000, Stefano Garzelli, folgte am Mittwoch der Vorwurf des Kokain-Missbrauchs gegen Titelverteidiger Gilberto Simoni.

Überschattet von dem neuerlichen Doping-Verdacht verteidigte Spitzenreiter Jens Heppner vom Team Telekom zum vierten Mal das Rosa Leader-Trikot. Den Tagessieg nach 151 km von Maddaloni nach Benevento holte sich McEwen im Schlussspurt vor den Italienern Fabrizio Guidi vom Essener Coast-Rennstall und Giovanni Lombardi.

Derweil drohen sich die Reihen beim Giro weiter zu lichten. Nur zwölf Stunden nach dem Ausschluss von Garzelli, dessen B-Probe nach seinem Etappensieg acht Tage zuvor in Lüttich wie schon die A-Probe Spuren von Probenecid aufwies, droht auch Vorjahressieger Simoni das vorzeitige Aus. Die A-Probe eines von der Welt-Antidoping-Agentur (WADA) durchgeführten Tests vor der ersten Etappe der Trentino-Rundfahrt am 24. April hatte bei dem 30-Jährigen Spuren von Kokain aufgewiesen.

Trotz des sich anbahnenden neuen Skandals wird es laut Giro-Direktor Carmine Castellano keine weitreichenden Konsequenzen für die 85. Italien-Rundfahrt geben: "Der Giro wird in jedem Fall zu Ende gefahren - und wenn zum Schluss in Mailand nur zehn Fahrer ankommen."

Tja, könnte gut so kommen, ne? Ich denke mal, das so gut wie kein Radfahrer ungedopt ist.

SoF
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Do 23. Mai 2002, 19:25 - Beitrag #2

Ich habe mich zwar noch nie allzu sehr für Radfahren interessiert, habe es mir aber früher trotzdem hin und wieder mal angeschaut. Seit dem aber die ganzen Doping-Vorfälle sind und diese auch nicht mehr aufhören interessiert mich der Radsport gleich null.

Marc Effendi
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Do 23. Mai 2002, 19:35 - Beitrag #3

Ich finds "interessant" was da so alles passiert mit Doping. Und wie eigentlich öffentlich die Fahrer da dafür eintreten und wieviel Kreativität die dabei entwickeln.

Interessant find ich z.B. auch, wie viele Fahrer mit Asthma da mitfahren.

leloo
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So 26. Mai 2002, 08:33 - Beitrag #4

Ist wirklich heftig was im Radsport gedopt wird und das es immer wieder probiert wird. Beim Giro war es ja schon letztes Jahr so schlimm und die Fahrer haben woll daraus nichts gelernt.

Marc Effendi
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Mo 27. Mai 2002, 12:06 - Beitrag #5

Das Ganze ist halt ein Teufelskreis: ohne Doping keine Spitzenleistung, ohne Spitzenleistung kein Engagement in einem Top-Team, ohne Top-Team keine Kohle, etc.

Und da ich denke, das fast alle gedopt sind, bleibt einem nur dieser Weg um nach Vorne zu kommen.

Henker
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Mo 27. Mai 2002, 15:50 - Beitrag #6

Also irgendwie ist das doch Traurig, was mit dem Radsport passiert. Die können doch nur noch durch Doping gewinnen. Die sollten den Radsport umbennen, zum Beispiel in Dopingsport. Das hat doch nichts mehr mit Sport zu tun.

Marc Effendi
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Mo 27. Mai 2002, 17:04 - Beitrag #7

Original geschrieben von Henker
Also irgendwie ist das doch Traurig, was mit dem Radsport passiert. Die können doch nur noch durch Doping gewinnen. Die sollten den Radsport umbennen, zum Beispiel in Dopingsport. Das hat doch nichts mehr mit Sport zu tun.


Damit hättesch aber ein Problem: was machsch mit den anderen Sprotarten wo auch soviel gedopt wird, etwa beim Gewichtheben?

Aldair
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Mo 27. Mai 2002, 18:50 - Beitrag #8

Moin!

Ich schaue mir Radfahren auch nicht mehr an. Bei den ganzen Dopingfällen - und ich bin fest davon überzeugt, dass fast alle gedopt sind - hat das für mich keinen sportlichen Wert mehr. Ich versteh auch nicht, wieso die nach all den Skandalen immer noch so viel Fernsehpräsenz bekommen. Das Fernsehen sollte lieber mehr Sportarten zeigen, in denen es noch um Sport geht.

Bis denne!

Marc Effendi
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Mo 27. Mai 2002, 20:34 - Beitrag #9

Radfahren ist halt trotz allem noch spektakulärer als etwa Tischtennis oder so.

Marc Effendi
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Mo 27. Mai 2002, 20:35 - Beitrag #10

Radfahren ist halt trotz allem noch spektakulärer als etwa Tischtennis oder so. Nichts gegen alle, die gerne Tischtennis spielen.

Aldair
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Mo 27. Mai 2002, 20:41 - Beitrag #11

Darüber läßt sich aber streiten. Radrennen gehen schleisslich meist über 5 Stunden oder ähnliches, wobei dann mal eben 2,3 Stunden fast nichts passiert. Ob das nun besonders spannend ist? Ich denke das das Radfahren nur von seinen berühmten Fahrern Ullrich und Zabel lebt. Nur das mitfiebern mit eben diesen ist doch das spannende. Und ich bin mir sicher, dass wenn mal mehr über z.B. unseren Tischtennisweltklassemann Timo Boll berichtet wird, sich auch mehr dafür interessieren.

Marc Effendi
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Mo 27. Mai 2002, 20:47 - Beitrag #12

Meinsch? Da wär ich mir jetzt noch net so sicher. Irgendwie isch Tischtennis doch ein bissel medienunwirksamer.

Aldair
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Di 28. Mai 2002, 11:48 - Beitrag #13

Insgesamt sind Sportarten sehr stark von ihren Spitzenathleten abhängig. Ein paar Beispiele:

Tennis: Früher mit Graf und Becker fast rund um die Uhr im Fernsehen. Heute interessiert es fast keinen mehr.

Badminton: Läuft hier wirklich NIE im Fernsehen. Dänemark hingegen hat viele Weltklassespieler, weshalb es da recht häufig gezeigt wird. (Und mal kurz so angemerkt: Ich finde Badminton vom Spiel her eher attraktiver als Tennis. Aber vielleicht bin ich da auch etwas parteiisch ;) )

Boxen: Mit Maske, Schulz und Roccigiani (verdammt! Wie wird der geschrieben?!) hatte das regelmäßig über 10 Mio Fans. Und jetzt?

Bis denne

Gilmor
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Di 28. Mai 2002, 12:17 - Beitrag #14

Um noch mal auf die Dopingfälle zu sprechen zu kommen:
ich finde es als Radsportinteressierter schon sehr erschreckend, in welcher Regelmäßigkeit die Sportler des Dopings überführt werden. Klar, es gibt immer schwarze Schafe, schließlich hört man auch bei Olympia von einigen Fällen. Aber das, was in den letzten Jahren beim Radsport abgeht, zeugt nicht nur von der Morallosigkeit der Sportler, sondern auch von der Unverantwortlichkeit der Verantwortlichen und der Hilflosigkeit der Verbände.
Bei der Leichtathletik muss jeder nach dem Wettbewerb einen Dopingtest über sich ergehen lassen, beim Fußball finden ebenfalls Tests nach spielen bei einigen der Beteiligten statt. Es kommt zu Trainingstests usw. Dabei kann man schon schnell die Sportler unter Druck setzen, damit sie sich den Gebrauch der Mittel überlegen.
Warum wird das nicht im Radsport gemacht? Gerade die Spitzensportler in dieser Branche müssten doch ein Interesse daran haben, dass ihre Siege und Erfolge in der Presse als "sauber" stehen und nicht mit dem Makel, dass es evtl. auf Doping zurückzuführen ist. Genau wie die Verantwortlichen in den Verbänden.
Anstatt regelmäßige Kontrollen im Training und nach den WEttbewerben durchzuführen, und Verstöße hart sühnen, lehnen sie sich anscheinend nur zurück und bestrafen mit lächerlichen Sperren.
Ein Armutszeugnis nicht nur für den Radsport, sondern für den ganzen Sport.

Marc Effendi
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Di 28. Mai 2002, 16:30 - Beitrag #15

Original geschrieben von Gilmor

Warum wird das nicht im Radsport gemacht? Gerade die Spitzensportler in dieser Branche müssten doch ein Interesse daran haben, dass ihre Siege und Erfolge in der Presse als "sauber" stehen und nicht mit dem Makel, dass es evtl. auf Doping zurückzuführen ist. Genau wie die Verantwortlichen in den Verbänden.
Anstatt regelmäßige Kontrollen im Training und nach den WEttbewerben durchzuführen, und Verstöße hart sühnen, lehnen sie sich anscheinend nur zurück und bestrafen mit lächerlichen Sperren.
Ein Armutszeugnis nicht nur für den Radsport, sondern für den ganzen Sport.


Da schleicht sich ein Verdacht ins Hirn: die Verbände stecken großflächig da mit drin. Sowas kann eigentlich keiner alleine machen.

leloo
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Di 28. Mai 2002, 17:09 - Beitrag #16

Original geschrieben von Marc Effendi
Radfahren ist halt trotz allem noch spektakulärer als etwa Tischtennis oder so. Nichts gegen alle, die gerne Tischtennis spielen.


Vielleicht interessanter als Tischtennis, aber was heißt das schon:D

Henker
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Di 28. Mai 2002, 17:24 - Beitrag #17

Das Radfahren interesanter oder so als Tischtennis ist , ist ansichts Sache, denn der eine schaut lieber Tischtennis als Radfahren und der nächtse sieht das andersrum. Aber mich interesieren beide Sportaten nicht richtig, früher habe ich mal Toue de France geschaut, aber nachdem die alle Dopen ist das auch uninteresant.

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Fr 31. Mai 2002, 07:36 - Beitrag #18

Nunja, dopen ist schei*** und deswegen haben auch alle "Sportler" bei mir verkackt, wenn sie einmal gedopt haben.

SoF
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So 2. Jun 2002, 21:01 - Beitrag #19

Was ich schlimm finde, sind die, die es dann nicht mal zugeben wollen, dass sie gedopt haben und bis zum Letzten noch widersprechen. Dopen hat nichts mehr mit Sport zu tun und wer dopt sollte für immer vom Sport ausgeschlossen werden.

Marc Effendi
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Mo 3. Jun 2002, 16:31 - Beitrag #20

Aber Du siehsch ja, wie da selbst noch die Verbände alles decken.


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