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Der GP von Deutschland - alles rund um die Strecke

BeitragVerfasst: So 28. Jul 2002, 13:43
von Student27NRW
Der GP von Deutschland - alles rund um die Strecke

Der zwölfte Grand Prix der Formel 1-Saison 2002 wird am Sonntag, den 28.07.2002, um 14 Uhr in Deutschland auf dem „Hockenheimring“ gestartet. Die Fahrer müssen auf dem 4,490 km langen Kurs insgesamt 68 Runden drehen, die Renndistanz beträgt 305,32 Kilometer.

Historischer Rückblick


Der Kurs in Hockenheim wurde 1932 gebaut, ursprünglich geplant als Teststrecke der Firma Mercedes. Das berühmte Motodrom kam allerdings erst Mitte der sechziger Jahre hinzu und bot mehr als 100 000 Zuschauern Platz. Das Formel 1-Debüt auf dem Hochgeschwindigkeitskurs fand 1970 statt, allerdings blieb es zunächst bei dem einmaligen Zwischenspiel. In den nachfolgenden Jahren hatte bei der Vergabe der Deutschland-GP’s immer der Nürburgring die Nase vorn. Sieben Jahre musste man sich gedulden, ehe der PS-Zirkus ein zweites Mal in Hockenheim seine Zelte aufschlug. Erst nach dem schlimmen Feuerunfall von Niki Lauda (1976) auf der Nordschleife zog die Formel 1-Karawane endgültig an den Hockenheimring. Seit 1977 wurde jedes Jahr (außer 1985) ein Grand Prix von Deutschland auf diesem Rennkurs gestartet.

Die Strecke in der Nähe von Heidelberg war ein Kurs der Gegensätze. Auf der einen Seite gab es das stadionähnliche Motodrom mit den engen, verwinkelten Kurven. Andererseits verliefen endlos erscheinende Geraden mitten durch den Wald, lediglich durch drei Schikanen unterbrochen. Dies wurde 2002 nun geändert: Auf dem stark verkürzten Hockenheimring gibt es statt der beiden Waldgeraden eine neue Arena mit einer langgezogenen Linkskurve und zwei neuen Überholmöglichkeiten. Gut für die Fans, auch wenn der Kurs nun keine Hochgeschwindigkeitstrecke mehr ist, aber sie sehen die Fahrer jetzt viel öfter.



Das Motodrom ist einzigartig in der Formel 1, auf keiner anderen Strecke gibt es einen vergleichbaren Streckenabschnitt. Viele Piloten mögen die einzigartige Atmosphäre, der sie Runde für Runde aufs Neue begegnen. Die Fans sorgen für eine tolle Stimmung – vergleichbar etwa mit einem Fußballstadion.

Im letzten Jahr erlebten die Formel 1-Fans ein kurioses Rennen in Hockenheim: Erst wurde Heinz-Harald Frentzen kurz vor seinem Heimauftritt bei Jordan der Stuhl vor die Tür gesetzt, dann gab es nach dem Start eine Schrecksekunde zu überstehen, als Prost-Fahrer Luciano Burti den schlecht weggekommenen Michael Schumacher abschoss und über ihn hinweg wilde Saltos schlug. Nachdem das Rennen neu gestartet wurde, fielen die Rennfavoriten gleich reihenweise aus. Häkkinen (14. Runde), Schumacher (23. Runde), Montoya (26. Runde) und Coulthard (27. Runde) verabschieden sich vorzeitig aus Hockenheim, der Weg war frei für den jüngeren Bruder des Weltmeisters. Ralf Schumacher sicherte sich vor Rubens Barrichello überlegen den Sieg beim Heimrennen.



Die Rennstrecke
Die Rennstrecke in Hockenheim

Die Schwierigkeit besteht auf diesem Rennkurs einmal mehr in der Optimierung des Setups. Einerseits verlangen die schnellen Geraden viel Motorleistung und wenig Abtrieb. Andererseits müssen die Rennautos so abgestimmt werden, dass vor allem im Motodrom genügend Grip aufgebaut wird. Es muss ein Kompromiß gefunden werden zwischen Top-Speed auf den Geraden und einer guten Balance in den engeren Streckenteilen.

Natürlich werden auf dieser Strecke die Motoren besonders stark belastet, weil der Vollgas-Anteil enorm hoch ist. Ebenso beansprucht werden aber auch die Bremsen. Mehrmals pro Runde müssen die Piloten von absoluten Höchstgeschwindigkeiten hart abbremsen, um die Schikanen zu durchfahren.