Schumi als Wasserträger

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So 28. Jul 2002, 13:46 - Beitrag #1

Schumi als Wasserträger

Ab sofort setzt Ferrari nicht auf den fünfmaligen Weltmeister Michael Schumacher, sondern auf dessen brasilianischen Teamkollegen Rubens Barrichello. Schon bei Schumachers Heim-Grand-Prix am Sonntag in Hockenheim soll der seit vier Tagen als neuer Weltmeister fetstehende Schumacher den Wasserträger spielen, um "Rubinho" in den verbleibenden sechs Saisonläufen zum zweiten Platz und damit zum Doppelsieg für Ferrari in der Fahrer-WM zu verhelfen.

Somit wird wahr, was Ralf Schumacher bereits im kicker-Interview am Montag vorhergesehen hat: "Ich halte die Vize-WM für unrealistisch, zumal dann, wenn Michael in den nächsten Rennen seine Siege bei Barrichello abgibt." Nach elf Rennen ist der jüngere Schumacher mit 32 Punkten gleichauf WM-Dritter mit Barrichello, während Ralfs BMW-Williams-Kollege Juan Pablo Montoya mit 34 Punkten Rang zwei belegt.

"Unsere Priorität ist jetzt", räumt Ferrari-Stratege Ross Brawn gegenüber dem englischen Magazin "autosport" ein, "dass Rubens ein fantastisches Saisonfinale bekommt, nachdem er bisher so viele Probleme zu bewältigen hatte." Erst am Sonntag beim Frankreich-GP in Magny-Cours war Barrichello am Start stehen geblieben. Alle Versuche, seinen Motor zum Laufen zu bringen, blieben vergebens. Bis gestern gab es hierzu seitens Ferrari keinerlei Erklärung.

Aus Sicht von Rekordjäger Michael Schumacher kommt die volle Konzentration auf den Teamkollegen zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Bei derzeit acht Saisontriumphen mindert sie seine Chance, die bisherige Bestmarke von neun Siegen (Mansell erreichte sie ein Mal, Schumacher zwei Mal) zu übertreffen. Auch Schumachers blasse Bilanz in Hockenheim könnte durchaus ein wenig Politur gebrauchen: Erst ein einizer Sieg gelang ihm im Badischen - in seinem zweiten WM-Jahr 1995.

Auf dem stark verkürzten neuen Hockenheimring - statt der beiden Waldgeraden eine neue Arena mit langgezogener Linkskurve und zwei neuen Überholmöglichkeiten - könnte Schumacher selbst im Falle eines Barrichello-Sieges einen weiteren Rekord in seinen Besitz bringen. Kommt er ins Ziel, wäre dies sein 17. Rennen in Serie ohne Ausfall. Der letzte datiert ausgerechnet von Hockenheim 2001. Niki Lauda brachte es zwischen Monte Carlo 1975 und Anderstorp 1976 ebenfalls auf 17 Siege ohne Panne.

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