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US-Open

BeitragVerfasst: Mi 28. Aug 2002, 13:20
von Student27NRW
Kiefer verliert das Match - gewinnt Symphatien


Kiefer konnte - von Krämpfen geschüttelt - nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen
München/New York - Dieses Match wird in die Geschichte der US Open eingehen.

Die Kurz-Zusammenfassung: Ein von Krämpfen am ganzen Körper geschüttelter Nicolas Kiefer verliert nach fünf Sätzen und 4 Stunden 28 Minuten einen Erstrunden-Thriller gegen den Russen Marat Safin.

Nach dem 3:6, 6:4, 6:4, 5:7, 6:7 (4:7) ist der 25-Jährige wie im Vorjahr in der ersten Runde in Flushing Meadow gescheitert.


"Kiwi" wie "Rocky"


Verloren hat der Profi aus Hannover zwar das Match, aber gewonnen hat er viel Sympathien. Das Drama war sein bestes Match in diesem Jahr. Aber auch ein schmerzhaftes...

Vor dem abschließenden Tiebreak nach über vier Stunden Spielzeit nahm Safin eine Verletzungspause, die auch Kiefer zur Behandlung nutzte. Der Schiedsrichter musste noch einen zweiten Physiotherapeuten auf den Platz rufen: Beide Kontrahenten mussten sich an den schmerzenden Oberschenkeln behandeln lassen.

Das Match glich mehr und mehr einem "Rocky"-Film: Wer steht als Letzter?


Schwacher Beginn von Kiefer


Der Reihe nach: Kiefer, der Safin im Mai beim World Team Cup in Düsseldorf noch besiegt hatte, bekam auf dem schnellen Belag des Arthur Ashe Stadiums zunächst seine Grenzen aufgezeigt.

Der Davis-Cup-Spieler verlor im ersten Satz seine Aufschlagspiele zum 1:2 und 3:6 und brachte den US Open-Sieger von 2000 in dieser Phase kaum in Verlegenheit.

Erst Mitte des zweiten Durchganges kam Kiefer besser ins Spiel, wurde dabei allerdings von einer unerklärlichen Schwächeperiode Safins begünstigt, der auf der Rückhand kaum noch einen Ball übers Netz brachte.


Safin zertrümmert zwei Schläger


Der 22-jährige Russe verlor zwischenzeitlich völlig den Faden, wurde zudem für zwei Wutausbrüche mit Verwarnungen belegt. Safin zertrümmerte zwei Schläger.

Kiefer ließ sich auch nicht von einer Prellung am linken Fuss und einer Blase am großen Zeh aus der Bahn werfen und brachte Safin, der in diesem Jahr immer noch auf den ersten Turniersieg wartet, an den Rand einer Niederlage.

Der Deutsche stand sogar am Ende des vierten Satzes kurz vor einem möglichen Matchball, doch wurde ein vom Linienrichter gut gegebener Ball Kiefers vom Schiedsrichter korrigiert. Als Folge verlor Kiefer das schon sicher geglaubte Aufschlagspiel und gab wenige Sekunden später den vierten Satz ab.


Am Ende der Kräfte


Da hatte jemand "die Schnauze voll" - Safin beim Match gegen den giftigen Kiefer
Das Drama fand seinen Höhepunkt beim Stand von 6:3 im Tiebreak des fünften Satzes: Kiefer fällt kraftlos zu Boden und kann - von Krämpfen am gesamten Körper geschüttelt - nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen. Der Physio rannte auf den Platz und auch Safin kam auf die andere Seite des Netzes, um sich um den Deutschen zu kümmern.

Schließlich musste der letzte Ball noch gespielt werden... Noch einmal wehrte Kiefer einen Matchball ab, dann war es vorbei. "Kiwi" hatte verloren. Safin verwandelt seinen vierten Matchball. Nach 4:28 atemberaubenden Stunden. Die Zuschauer im gut gefüllten Arthur-Ashe-Stadion feierten beide Akteure mit stehenden Ovationen.

Vor Kiefer hatten sich bereits Alexander Waske, Lars Burgsmüller, Barbara Rittner, Angelika Roesch und Greta Arn mit Erstrunden-Pleiten aus dem letzten Grand Slam-Turnier des Jahres verabschiedet.

Schüttler gibt auf

Rainer Schüttler gab sein Match gegen den französischen Qualifikanten Jean-Rene Lisnard beim Stand von 6:3, 7:6, 4:6 und 0:4 auf.

Als erste Deutsche zog Martina Müller in die zweite Runde ein. Die 19-Jährige aus Hannover besiegte die Qualifikantin Maret Ani aus Estland mit 6:2, 6:2 und trifft nun auf die Österreicherin Barbara Schett.

Deutsche zum Auftakt "total verkrampft"

BeitragVerfasst: Mi 28. Aug 2002, 13:21
von Student27NRW
New York - Der Auftakt der US Open in New York ist für die deutschen Tennis-Profis gründlich daneben gegangen.

Beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres schieden mit Barbara Rittner (Leverkusen), Lars Burgsmüller (Essen) und Greta Arn (Düsseldorf) die ersten drei von zwölf deutschen Spielern geschlossen aus.

Rittner legte mit einer 4:6, 7:6 (7:4), 2:6-Niederlage gegen die an Nummer 27 gesetzte Tamarine Tanasugarn aus Thailand vor. Burgsmüller zog mit dem 6:7 (7:9), 0:6, 4:6 gegen den 18-jährigen schwedischen Qualifikanten Robin Soderling nach. Arn ging gegen die an Nummer fünf gesetzte Jugoslawin Jelena Dokic sang- und klanglos 2:6, 2:6 unter.

"Habe einen Hals ohne Ende"

"Ich hätte das Spiel gewinnen können, aber ich war total verkrampft", schimpfte Barbara Rittner nach ihrem ersten Hartplatz-Spiel dieses Sommers über sich selbst. "Jetzt habe ich einen Hals ohne Ende."

Und das gleich im doppelten Sinne. Nachdem sie die Vorbereitungs-Turniere in Montreal und New Haven wegen einer Entzündung im linken Fuß abgesagt hatte, war sie schon vor einer Woche in New York angereist.

Rittner schleudert wutentbrannt den Schläger weg

"Durch die Klima-Anlagen überall habe ich mich erkältet. Ich fühle mich körperlich nicht gut und könnte 15 Stunden schlafen. Aber das soll keine Ausrede sein", ergänzte sie nach dem sechsten Erstrunden-Aus bei ihrem elften US-Open-Auftritt.

Die in der Weltrangliste 47 Plätze vor ihr notierte Tamarine Tanasugarn zog ihr mit platzierten Vorhandschlägen den Nerv. Ihren stärkeren Aufschlag spielte Barbara Rittner unter den Augen von Bundestrainer Markus Schur nicht konsequent aus. Als der erste Satz klar verloren war, feuerte sie wutentbrannt ihren Schläger Richtung Stuhl und vergrub das Gesicht in ihrem Handtuch. Das schien zumindest kurzzeitig zu helfen. Im zweiten Durchgang kämpfte sie sich in den Tiebreak und erzwang wenigstens noch den dritten Satz.

Erster Tag im Zeichen der Amerikaner

Ansonsten stand der erste Tag der US Open ganz im Zeichen der Amerikaner, die die frühere US-Open-Siegerin Lindsay Davenport (1998) mit ihrem 6:2, 6:1-Sieg gegen die Dänin Eva Dyrberg beglückte.

Die Weltranglistenerste Serena Williams hatte in der ersten "Night Session" im Arthur-Ashe-Stadion beim 6:2, 6:3-Sieg gegen ihre Landsfrau Corina Morariu keine Mühe. Andre Agassi schlug anschließend im US-Duell Robby Ginepri 6:3, 6:3, 6:3.

Flagge von Ground Sero gehisst

Dagegen schied Arantxa Sanchez-Vicario als erste von zehn früheren Gewinnern der US Open aus. Die Spanierin, die 1994 das Finale in Flushing Meadows gegen Steffi Graf für sich entschieden hatte, unterlag der Qualifikantin Marion Bartoli aus Frankreich mit 3:6, 1:6.

Kurz vor dem ersten Jahrestag der Flugzeug-Anschläge auf das World Trade Center wurden in Flushing Meadows auch die Opfer des Terroraktes geehrt. Im Beisein der US-Tennis-Legenden John McEnroe und Billie Jean King wurde bei der Eröffnungs-Zeremonie am Abend (Ortszeit) die aus den Trümmern der Twin Towers geborgene Ground-Zero-Flagge über dem Arthur-Ashe-Stadion gehisst.

Thommy Haas scheidet gegen Pete Sampras aus

BeitragVerfasst: Mi 4. Sep 2002, 10:35
von Student27NRW
Wie im Vorjahr ist Thomas Haas im Achtelfinale der US Open in New York ausgeschieden.

er 24-jährige Tennis-Profi aus Hamburg unterlag bei dem mit 16,1 Millionen Dollar dotierten Grand-Slam-Turnier Pete Sampras (USA) mit 5:7, 4:6, 7:6 (7:5), 5:7.

Mit Haas scheiterte als letzter der zwölf gestarteten deutschen Spieler.

Rekord-Grand-Slam-Sieger Sampras, der seit Wimbledon 2000 kein Turnier mehr gewonnen hat, trifft im Viertelfinale auf seinen Landsmann Andy Roddick.