FIA-Chef Mosley macht ernst: «Mehr Spektakel»

Suzuka (dpa) - Pokerspiele um die Reform statt Urlaubsstimmung: In der Formel 1 geht es auch nach dem letzten Saison-Rennen in Suzuka hoch her. «Wir müssen für mehr Spektakel sorgen und die Kosten senken», verteidigte FIA-Präsident Max Mosley den umstrittenen «Neun-Punkte-Plan» des Weltverbandes für die krisengeschüttelte Königsklasse des Motorsports.
Im fernen Japan zeigte sich der Brite nicht überrascht von der breiten Front der Ablehnung in Europa: «Vor jeder einschneidenden Veränderung gab es harte Kritik. Aber wir müssen etwas tun. Es ist schon fünf vor Zwölf.»
Von seiner «Lieblingsidee Fahrertausch» über Zusatzgewichte bis hin zu Fließbandteilen - die Vorschläge sorgten in der vergangenen Woche für großen Wirbel. Und damit hatte der smarte Brite sein erstes Geschäftsziel erreicht, denn die Formel 1 war trotz fehlender sportlicher Spannung wieder im Gespräch. Bis zum 28. Oktober, wenn 26 Motorsport-Vertreter in Paris über die geplante Revolution zu Gericht sitzen, wird das auch so bleiben.
Der «Formel-1-Kommission» gehören neben Mosley auch Boss Bernie Ecclestone, acht Grand-Prix-Veranstalter, je ein Reifen- und Motorenhersteller, zwei Sponsoren- und die Team-Vertreter an. Sollten Ende des Monats tatsächlich Regeländerungen - 18 Stimmen sind dazu nötig - beschlossen werden, muss die Reform aber noch vom 42-köpfigen Weltrat am 13. Dezember in Monaco abgesegnet werden. Große Veränderungen sind auch deshalb nicht zu erwarten, da schon am 9. März 2003 in Australien die neue Saison beginnt.
Trotzdem wirbt Mosley angesichts sinkender TV-Einschaltquoten und abwandernder Sponsoren für seine Visionen: «Es wäre faszinierend, wenn man sehen würde, was ein Spitzenfahrer in einem nicht so guten Auto und ein nicht so guter Fahrer in einem Spitzenauto leisten würden», sagte er über den Fahrertausch. «In den letzten Jahren haben wir doch immer darüber spekuliert, wer wirklich der beste Pilot ist.» Das wäre dann zwar klar, doch werden die Topteams die Gefolgschaft verweigern. Sie zahlen ihren Piloten die exorbitanten Gehälter nicht zum Spaß.
Schon eher könnte Schumacher im nächsten Jahr mit «Strafballast» (nach 20 Freipunkten ein Kilogramm pro WM-Punkt) über die Grand-Prix- Kurse fahren. «Auch mit Gewichten wird das beste Team gewinnen. Es dauert nur etwas länger», sagte Mosley dazu und findet: «Unfair ist das nicht. Es ist auch kompletter Unsinn, dass ich gegen Ferrari bin.»
Beste Chancen werden im PS-Zirkus der Ausweitung der Qualifikation von einem auf zwei Tage eingeräumt. Die wichtigen Startpositionen sollen künftig in vier halbstündigen Wettfahrten vergeben werden. Auch die Einschränkung der Testfahrten auf nur zwölf Tage pro Saison scheint nicht unmöglich. «All das sind nur Vorschläge», betonte Mosley, der weiß: Fordere Unmögliches und bekomme das Machbare.
Die maßgeschneiderten Reifen, die Eindämmung der aerodynamischen Entwicklung (nur noch zwei Verkleidungen pro Saison), die haltbareren Triebwerke (2003 ein Motor pro Rennwochenende, 2004 einer für vier, 2005 einer für acht), Getriebe die länger halten und Standardteile sollen Kosten senken und nebenbei auch für mehr Spannung sorgen. «Die Show war dieses Jahr nicht gut. Es muss etwas passieren, damit sie wieder besser wird», sagte BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger. «Vielleicht wäre es besser gewesen, erst einmal hinter verschlossenen Türen zu verhandeln», fand McLaren-Chef Ron Dennis.
Im fernen Japan zeigte sich der Brite nicht überrascht von der breiten Front der Ablehnung in Europa: «Vor jeder einschneidenden Veränderung gab es harte Kritik. Aber wir müssen etwas tun. Es ist schon fünf vor Zwölf.»
Von seiner «Lieblingsidee Fahrertausch» über Zusatzgewichte bis hin zu Fließbandteilen - die Vorschläge sorgten in der vergangenen Woche für großen Wirbel. Und damit hatte der smarte Brite sein erstes Geschäftsziel erreicht, denn die Formel 1 war trotz fehlender sportlicher Spannung wieder im Gespräch. Bis zum 28. Oktober, wenn 26 Motorsport-Vertreter in Paris über die geplante Revolution zu Gericht sitzen, wird das auch so bleiben.
Der «Formel-1-Kommission» gehören neben Mosley auch Boss Bernie Ecclestone, acht Grand-Prix-Veranstalter, je ein Reifen- und Motorenhersteller, zwei Sponsoren- und die Team-Vertreter an. Sollten Ende des Monats tatsächlich Regeländerungen - 18 Stimmen sind dazu nötig - beschlossen werden, muss die Reform aber noch vom 42-köpfigen Weltrat am 13. Dezember in Monaco abgesegnet werden. Große Veränderungen sind auch deshalb nicht zu erwarten, da schon am 9. März 2003 in Australien die neue Saison beginnt.
Trotzdem wirbt Mosley angesichts sinkender TV-Einschaltquoten und abwandernder Sponsoren für seine Visionen: «Es wäre faszinierend, wenn man sehen würde, was ein Spitzenfahrer in einem nicht so guten Auto und ein nicht so guter Fahrer in einem Spitzenauto leisten würden», sagte er über den Fahrertausch. «In den letzten Jahren haben wir doch immer darüber spekuliert, wer wirklich der beste Pilot ist.» Das wäre dann zwar klar, doch werden die Topteams die Gefolgschaft verweigern. Sie zahlen ihren Piloten die exorbitanten Gehälter nicht zum Spaß.
Schon eher könnte Schumacher im nächsten Jahr mit «Strafballast» (nach 20 Freipunkten ein Kilogramm pro WM-Punkt) über die Grand-Prix- Kurse fahren. «Auch mit Gewichten wird das beste Team gewinnen. Es dauert nur etwas länger», sagte Mosley dazu und findet: «Unfair ist das nicht. Es ist auch kompletter Unsinn, dass ich gegen Ferrari bin.»
Beste Chancen werden im PS-Zirkus der Ausweitung der Qualifikation von einem auf zwei Tage eingeräumt. Die wichtigen Startpositionen sollen künftig in vier halbstündigen Wettfahrten vergeben werden. Auch die Einschränkung der Testfahrten auf nur zwölf Tage pro Saison scheint nicht unmöglich. «All das sind nur Vorschläge», betonte Mosley, der weiß: Fordere Unmögliches und bekomme das Machbare.
Die maßgeschneiderten Reifen, die Eindämmung der aerodynamischen Entwicklung (nur noch zwei Verkleidungen pro Saison), die haltbareren Triebwerke (2003 ein Motor pro Rennwochenende, 2004 einer für vier, 2005 einer für acht), Getriebe die länger halten und Standardteile sollen Kosten senken und nebenbei auch für mehr Spannung sorgen. «Die Show war dieses Jahr nicht gut. Es muss etwas passieren, damit sie wieder besser wird», sagte BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger. «Vielleicht wäre es besser gewesen, erst einmal hinter verschlossenen Türen zu verhandeln», fand McLaren-Chef Ron Dennis.