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Klitschko braucht sich nicht vor Donalds zu fürchten

BeitragVerfasst: Do 14. Nov 2002, 14:11
von Student27NRW
Mountain View (dpa) - Witali Klitschko braucht keine Angst zu haben, dass Tommy Brooks seinem Herausforderer Larry Donalds auch nur ein Sterbenswörtchen über ihn preisgibt.

Das verbiete schon die Fairness, betonte der populäre amerikanische Boxtrainer, der erst im Juni vom Hamburger Universum Boxstall verpflichtet worden war, inzwischen aber wieder in seine Heimatstadt Mountain View im US- Bundesstaat New Jersey zurückgekehrt ist. «Ich mag die Klitschko- Brüder viel zu sehr. Auch deshalb kann ich schwören, dass keine Silbe über meine Lippen geht. Und ich werde auch nicht in der Ecke von Larry sitzen», versicherte Brooks in einem dpa-Gespräch.

Den 35-jährigen Donald, der am 23. November in Dortmund gegen den älteren der beiden Klitschko-Brüder in den Ring steigt, hat Brooks lange Zeit betreut. Sie seien nach wie vor gute Freunde. «Doch Larry weiß bis heute nicht, dass ich wieder in den Staaten bin. Außerdem würde es überhaupt nichts bringen, zwei Wochen vor dem Kampf in seine Vorbereitung mit einzusteigen. Und er würde mir auch nicht glauben, dass ich nichts mehr mit den Klitschkos zu tun habe», meinte Brooks, der gern länger als zwei Monate in der Hansestadt geblieben wäre.

Der einstige Coach der Ex-Weltmeister Mike Tyson, Evander Holyfield und Pernell Whitaker habe sich in Hamburg und im dortigen Boxstall sehr wohl gefühlt. Doch er unterlag einem «großen Missverständnis». Er war davon ausgegangen, dass er die Klitschko- Brüder, «die das Schwergewicht auf lange Zeit dominieren werden», trainieren würde. Statt um die beiden ukrainischen Schwergewichtler, die seit ihrem Wechsel ins Profi-Lager vor sechs Jahren von Fritz Sdunek betreut werden, sollte sich der 48-Jährige aber auch um die anderen Universum-Boxer kümmern. Zudem traten «einige Kommunikationsprobleme» auf, was ihn letztlich zur Rückkehr bewegte.

Auch wenn Brooks nicht mehr als Trainer in den Diensten des erfolgreichsten europäischen Box-Unternehmens steht, so hofft er dennoch, am 23. November in der Westfalenhalle am Ring zu sitzen. «Witali hat mir versprochen, dass er mich einladen wird», berichtete Brooks. Ohne zu wissen, wie gut Larry Donald (39 Siege/2 Niederlagen/ 2 Unentschieden) in Form ist, glaubt er, dass es ein brisanter Kampf wird. Denn für beide steht die Zukunft auf dem Spiel.

Der Verlierer kann im Grunde genommen seine Karriere beenden. Brooks rät Witali Klitschko (31/1) deshalb, sich «mit Haut und Haaren nur auf diesen Kampf zu konzentrieren und nicht etwa schon an Lewis zu denken. Wenn er das nicht tut, kann es für ihn ein schreckliches Erwachen geben». Der promovierte Sportwissenschaftler muss gewinnen, um den britischen WBC-Weltmeister Lennox Lewis herausfordern zu können. Das Duell ist für den 8. März in Las Vegas geplant.