Fun-Sport: Der Raketen-Mann

Nervenkitzel, Faszination, atemberaubende Momente, das ist die Welt des Sports.
Student27NRW
Moderator im Ruhestand
Moderator im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2846
Registriert: 29.04.2001
So 12. Jan 2003, 14:49 - Beitrag #1

Fun-Sport: Der Raketen-Mann

Hamburg (dpa) - Billy Copeland hat es eilig. Den Finger am Abzug holt er auf seinem Schlitten liegend Schwung. Einmal in Fahrt ist der 42-jährige Amerikaner nicht mehr zu bremsen. Denn dicht hinter seinem Kopf trägt er eine explosive Ladung. 24 Raketen machen Copeland zu Amerikas «Raketen-Mann».

Seine Geschichte ist nicht die Story eines ausgeflippten Extremsportlers, der sein Leben für den Sport lebt. Vielmehr ist es die eines Familienvaters aus Clarksville, Tennessee, den ein ungewöhnliches Hobby nicht mehr loslässt. Copeland will schneller sein. Schneller als alle anderen. 1992 baute er sich seinen ersten «Streetluge» - ein überdimensionales Skateboard, auf dem er liegend mit den Beinen voran abschüssige Straßen hinunterraste.

Doch es ging ihm immer noch nicht schnell genug. Denn so fix wie er waren andere auch. Um die anderen jedoch zu überholen, brauchte er zusätzliche Schubkraft. Also kaufte er Raketen und montierte sie am Kopfende seines Schlittens. Seine Frau Jill, die beim ersten Versuch dabei war, machte sich große Sorgen. Er selbst war auch nervös, denn niemand wusste, was passieren würde, wenn er den Auslöser drückte.

Als der Wagen nach der ersten Raketenfahrt zum Stehen kam, wusste Copeland, dass er seinem Ziel, schneller zu sein, ein großes Stück näher gekommen war. Alles war gut verlaufen. Sogar seine Frau war begeistert. Lachend versichert er: «Meine Frau unterstützt mich in allem, was ich tue und sie kümmert sich darum, dass meine Lebensversicherung auf dem neuesten Stand ist.»

Seither lässt ihn der Geschwindigkeitsrausch nicht mehr los. Sobald er die Raketen startet, verwandelt er sich vom Fahrer zu einem Passagier. Wenn etwas schief geht, bleibt keine Zeit, um zu reagieren. «Es ist eine unglaubliche Beschleunigung. Ein paar Zentimeter über dem Boden zu liegen bei dieser Geschwindigkeit ist wie wenn man mit den Füssen voran fliegt - ohne fremde Hilfe», beschreibt der gelernte Graveur die Fahrt mit seinem Rocketluge.

2001 katapultierten Copelands Raketen ihn in das Guinessbuch der Rekorde. Nachdem er auf einer abschüssigen Strecke in Utah 15 von insgesamt 24 Raketen abgefeuert hatte, erreichte er die Höchstgeschwindigkeit von 158,5 Stundenkilometer. Aber immer noch war Copeland nicht zufrieden. Er wollte schneller sein. Und installierte im Oktober 2001 noch mehr Raketen. Insgesamt 48 Stück.

Es sollte eine erste Testfahrt werden. Doch etwas ging schief. 41 Raketen hatte er bereits gestartet, da kam der Wagen von der Strecke ab und verschwand in einer riesigen Rauchwolke. Sein Schlitten war Schrott und Copeland brauchte einige Zeit, um sich von dem Unfall zu erholen. Doch von seiner Idee, schneller zu sein, hat ihn auch dieser Zwischenfall nicht abgebracht. «Und wenn ich alt und grau bin, werde ich immer noch meinen Raketenschlitten fahren», verspricht er.

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
So 12. Jan 2003, 14:52 - Beitrag #2

Krank. Wenn er so weitermacht, wird er allerdings warscheinlich kaum alt und grau...

gruss,
Thod

SoF
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 7742
Registriert: 04.09.2001
So 12. Jan 2003, 21:36 - Beitrag #3

Wirklich verrückt, auf welche Ideen so mache Leute kommen.


Zurück zu Sport

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste