Tour de France 2003

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So 6. Jul 2003, 18:54 - Beitrag #1

Tour de France 2003

Meaux (dpa) - Jan Ullrich hat nach einem Jahr Pause bei der Tour de France auf Anhieb wieder Fuß gefasst. Die 1. Etappe, die vom «Geburtsort» der Tour in Montgeron nach Meaux führte, beendete Ullrich nach 168 km an der Spitze des Hauptfeldes.

Einen Massensturz 400 Meter vor dem Ziel, in den auch der Träger des Gelben Trikots, Bradley McGee, verwickelt war, überstand der 29-jährige Olympiasieger schadlos. Den Tagessieg holte sich im Massensprint der italienische Giro-Dominator Alessandro Petacchi, der damit seinen ersten Etappenerfolg bei der Tour vor Robbie McEwen und Erik Zabel (Unna) feierte.

Das Gelbe Trikot verteidigte trotz des Sturzes der Australier McGee, der den Prolog am Eiffelturm zwei Sekunden vor Ullrich gewonnen hatte. Jan Ullrich startete mit einem vierten Platz beim 6,5 km-Prolog in Paris fünf Sekunden schneller als Topfavorit Lance Armstrong in die Jubiläums-Rundfahrt, die 100. Geburtstag feiert.

Der Schreck des schweren Sturzes im Hauptfeld saß tief. «Man sieht, dass man nirgendwo sicher ist...», meinte Ullrich. Auch Armstrong überstand den Zwischenfall ohne Blessuren im Gegensatz zu Gerolsteiner-Kapitän Davide Rebellin (Italien) und dem Franzosen Jimmi Casper, der ins Krankenhaus kam.

Zeitrückstände werden nicht gewertet, wenn sich ein Sturz in der 1000-Meter-Zone vor dem Ziel ereignet. «Alessandro ist der kommende große Mann im Sprint. Er hat bewiesen, dass seine sechs Siege beim Giro nicht von ungefähr kommen», sagte Zabel nach dem hektischen Finale.

«Jan ist wahrscheinlich seinen besten Tour-Prolog gefahren, obwohl er im Jahr seines Sieges Zweiter geworden war», freute sich sein Bianchi-Teamchef und Betreuer Rudy Pevenage. «Ich habe weiter einen großen Sprung nach vorne getan. Ich hätte niemals gedacht, dass ich im Prolog vor Armstrong lande. Das ist für den weiteren Verlauf der Tour kein Maßstab, aber es gibt Selbstvertrauen», sagte Ullrich, der trotz seines Blitzstarts am Wochenende nach seiner Zwangspause im Vorjahr mit Knie-Operationen, Doping-Sperre und Führerschein-Entzug, auf dem Teppich blieb. «Wenig Zeit verlieren und ohne Sturz durchkommen», lautete seine Vorgabe für die nächsten Flachetappen.

Armstrong, der bisher bei Tour-Prologen noch nie mit einem Platz hinter Ullrich zufrieden sein musste, suchte die Gründe für seine relativ bescheidene Leistung zum Auftakt mit Rang sieben bei sich selbst. «Entgegen sonstiger Gewohnheit hatte ich mir den Kurs vorher nicht angeschaut. Das Kopfsteinpflaster hat mir zugesetzt und ich war die Strecke zu verhalten angegangen. Um so zufriedener bin ich mit den Leistungen meines Teams. Am Mittwoch beim Mannschaftszeitfahren wird sich im Gesamtklassement einiges ändern», prophezeite der vierfache Toursieger, der den Miguel-Indurain-Rekord mit fünf Erfolgen in Reihenfolge knacken will. Vier Fahrer seines US-Postal-Teams kamen auf den ersten 6,5 von 3427 km unter die ersten 15.

Die ersten Akzente setzten die drei Franzosen Christophe Mengien, Walter Beneteau und Andy Flickinger. Nach dem Start vor dem Restaurant «Reveil Matin», wo die erste Tour de France am 1. Juli 1903 begann, riss das Trio bei Kilometer 19 aus und fuhr auf dem flachen Kurs einen bemerkenswerten Vorsprung von neun Minuten heraus. Aber die Ausreißer, die in Montgeron wie alle übrigen 195 Tour-Teilnehmer mit einem Konfetti-Regen auf die Reise geschickt worden waren, wurden wenige Kilometer vor dem Ziel gestellt. Flickinger hatte sich am längsten gewehrt.

Zabel, der am Montag seinen 33. Geburtstag feiert, musste zehn Kilometer vor dem Ziel noch einen Reifen-Defekt wegstecken. Zwei Team-Kollegen hatten ihn aber rechtzeitig wieder ans rasende Feld geführt. «Aber dann fehlte am Ende die Kraft. Selten war ich nach einer Auftakt-Etappe so fertig», erklärte der Weltranglisten-Zweite.

Nach dem Sturz im Finale musste der Gerolsteiner-Profi Olaf Pollack (Kolkwitz) sein Rad auf der Schulter über den Zielstrich tragen. «So ein verrücktes Rennen habe ich noch nie erlebt, hier geht es wohl um Leben und Tod», vermutete der geschockte Tour-Debütant Pollack. «Das Rad von Rebellin sieht aus wie vom Metzger, völlig zerstört und voller Blut», berichtete Gerolsteiner-Chef Hans-Michael Holczer. Trotz der sichtbaren Folgen erlitt Rebellin nur eine relativ kleine Schnittwunde an der Schulter.

Fritz
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So 6. Jul 2003, 19:47 - Beitrag #2

Ich hab mir heute die Etappe auch angesehen. Der Sturz war brutal. Ein Freund, mit dem ich Rennrad fahre, ist letztens bei einer Abfahrt ebenfalls aus der Pedale gerutscht wie heute der Auslöser vom Sturz (Ein Kelme-Fahrer). Wenn so was bei Tempo 50 auf einer freien Strecke passiert ist das schon erschreckend. Aber bei knapp 60 km/h im geschlossenen Feld ist das eine ganz andere Dimension.

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So 13. Jul 2003, 11:36 - Beitrag #3

Hohe Temperaturen bei der Tour fordern Tribut

Morzine-Avoriaz (dpa) - Das Team Gerolsteiner ist nach zwei Ausfällen nur noch mit sieben Fahrern bei der 90. Tour de France vertreten. Sprinter Olaf Pollack aus Kolkwitz und der deutsche Zeitfahrmeister Michael Rich aus Emmendingen gaben auf der 7. Etappe von Lyon nach Morzine-Avoriaz auf.

Der 29-jährige Pollack war auf der 1. und 2. Etappe jeweils gestürzt, einmal erreichte er als Siebter das Ziel. Rich hatte schon seit Tagen über Schmerzen im Knie geklagt. Auch der vierfache Etappensieger Alessandro Petacchi stieg auf dem 230,5 km langen Tagesabschnitt aus. Petacchi hatte sich am Freitag in Lyon das Grüne Trikot geholt. Neben dem 29 Jahre alten Italiener und Pollack beendet in Jan Kirsipuu aus Estland ein weiterer Sprinter vorzeitig das Rennen.

Die hohen Temperaturen bei der ersten Bergetappe forderten weiteren Tribut. Der 25 Jahre alte Spanier Jesus Manzano aus dem Kelme-Team wurde bei Temperaturen von mehr als 30 Grad mit Verdacht auf Hitzschlag in ein Krankenhaus eingeliefert. Tour-Arzt Gérard Porte erklärte, Manzano habe sein Bewusstsein nicht verloren. Derzeit gebe es keinen Anlass zu größerer Besorgnis.

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So 13. Jul 2003, 11:36 - Beitrag #4

Petacchi und Pollack geben auf

Morzine-Avoriaz/Frankreich (dpa) - Der deutsche Sprint-Spezialist Olaf Pollack (Kolkwitz) und der vierfache Etappensieger Alessandro Petacchi haben bei der Tour de France auf der 7. Etappe das Rennen aufgegeben. Der 29-jährige Pollack aus dem Team Gerolsteiner war auf der 1. und 2. Etappe jeweils ein Mal gestürzt.

Vor dem Sachsen war bereits Petacchi am ersten Berg bei Kilometer 52 vom Rad gestiegen und hatte die Tour beendet. Der 29 Jahre alte Italiener hatte die Sprint-Entscheidungen zum Beginn der Frankreich- Rundfahrt beherrscht und vier der sechs Etappen für sich entschieden. Petacchi lag auf Platz 81 der Gesamtwertung.

Die hohen Temperaturen bei der ersten Bergetappe forderten ihren Tribut. Der 25 Jahre alte Spanier Jesus Manzano aus dem Kelme-Team wurde mit Verdacht auf Hitzschlag in ein Krankenhaus eingeliefert.

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So 13. Jul 2003, 11:37 - Beitrag #5

Virenque siegt und übernimmt Gelb - Aldag Zweiter

Morzine-Avoriaz (dpa/WEB.DE) - Der Franzose Richard Virenque hat am Samstag die erste schwere Alpenetappe bei der Tour de France gewonnen und das Gelbe Trikot des Spitzenreiter erobert.

Der Radprofi vom Team Quick Step setzte sich auf der siebten Etappe von Lyon nach Morzine-Avoriaz über 230,5 km durch.

Telekom-Fahrer Rolf Aldag aus Ahlen kam mit 2:29 Minuten Rückstand als Zweiter ins Ziel und belegt nun hinter Lance Armstrong (US Postal) Rang drei in der Gesamtwertung.

Einen Tag vor der Königsetappe nach L'Alpe d'Huez ließen die Topfavoriten auf den Tour-Sieg, Armstrong und Jan Ullrich, anderen den Vortritt. Die beiden belauerten sich in der Verfolgergruppe, übernahmen aber nicht die Eigeninitiative. Beide rollten 4:06 Minuten hinter Virenque ins Ziel.

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So 13. Jul 2003, 11:39 - Beitrag #6

Aldag mit Bergtrikot in Vertretung für Virenque

Sallanches (dpa) - Um 21.11 Uhr platzte der Motorrad-Kurier der Tour-Organisation ins Mannschafts-Essen des Telekom-Teams. Der Mann in grün brachte das rot-weiß gepunktete Berg-Trikot für Rolf Aldag.

Der 1,93 Meter große Westfale, nicht das, was man eine «Bergziege» nennen würde, trägt die Auszeichnung als dritter deutscher Radprofi nach Jens Voigt und Marcel Wüst in Vertretung für Richard Virenque. Der Franzose hatte die erste Alpen-Etappe der diesjährigen Jubiläums-Tour nach Morzine vor Aldag gewonnen und das Gelbe Trikot von Victor Hugo Pena aus Kolumbien übernommen. Ausgerechnet auf der Königsetappe nach L'Alpe d'Huez kann sich das Telekom-Urgestein aus Beckum, der zu Hause auf seinem Bauernhof neuerdings Galloway-Rinder züchtet, als König der Berge fühlen.

«Ich fahre mit Regenjacke, auch bei 40 Grad. Ich im Bergtrikot - das ist ja peinlich. Das sollte lieber keiner sehen», kokettierte der eigentliche Flachland-Spezialist, der in diesem Jahr bei Paris-Roubaix lange um den Sieg mitfuhr, im Garten des Hotels «Beau Regard» in Morzine im Vorausblick auf L'Alpe d'Huez. Die Plastik-Tasche mit den zwei Exemplaren des Bergtrikots packte der deutsche Meister von 2000 wie ein Kind zu Weihnachten ganz vorsichtig unter dem Jubel der Team-Kollegen aus. Erik Zabel, der mit ähnlichen Tour-Geschenken als sechsfacher Gewinner des Grünen Trikots Erfahrung hatte, saß bei der «Bescherung» direkt neben seinem Freund Aldag.

Im Ziel der mit 230,5 Km längsten Tour-Etappe hatte der 34-Jährige nach einer fast 230 km langen Flucht - 800 Meter nach dem Start hatte er zusammen mit dem Weltranglisten- und Weltcup-Spitzenreiter Paolo Bettini (Italien) attackiert - «keine Kraft mehr, um die Arme hochzureißen». Außerdem wäre sich Aldag nicht sicher gewesen, ob eine solche Geste 2:29 Minuten hinter Etappensieger Virenque überhaupt zulässig gewesen wäre. «Der Zweite ist erster Verlierer», nannte Aldag, der im Vorjahr die Tour 14 Tage mit angebrochener Rippe zu Ende fuhr, eine unbarmherzige Regel des Profi-Radsports.

Aber als Verlierer fühlte sich Aldag zum Glück nicht. Immerhin hatte der als Helfer Beschäftigte die Kohlen für die Telekom-Truppe, für die der hoch bezahlte Neueinkauf Santiago Botero mit 10:21 Minuten Rückstand schwer enttäuschte, aus dem Feuer geholt. Lohn dafür waren Aufmerksamkeit und Interview-Wünsche, wie sie eigentlich sonst nur den Stars zuteil werden. «Ich erinnere mich nicht mehr daran, wann es war, als ich zwei Mal bei Tour-Etappen Dritter war», meinte Aldag, der 1994 in Tressilac hauchdünn am Gelben Trikot vorbeigeschrammt war.

Die Gefahr, dass er seinen großen Tag von Morzine vergisst («Natürlich hätte ich die Etappe gerne gewonnen»), ist relativ gering. Die Berg-Trikots kann Aldag, dessen 13-jährige Karriere mit Siegen nicht gerade gepflastert ist, nämlich behalten. Auch wenn sein Glück - wovon auszugehen ist - in L'Alpe d'Huez schon wieder enden wird, freute sich sein alter Teamleiter Rudy Pevenage, jetzt Chef bei der Bianchi-Konkurrenz und im vergangenen Dezember mit bösen Worten bei Telekom verabschiedet, mit ihm: «Ich hätte Rolf den Sieg gegönnt und freue mich, dass er dieses Trikot hat.»

Vor drei Tagen hatte sich der neue «Berg-König» Aldag scherzhaft mit folgenden Worten auf die Berge eingestimmt: «In den Alpen geht es für mich nur darum, von A nach B zu kommen, wie es der Streckenplan vorsieht - und dabei in der Karenzzeit zu bleiben.»

Fritz
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So 13. Jul 2003, 19:00 - Beitrag #7

Heute gabs dann wieder das Bemühen in der Karenzzeit zu bleiben..
Ich frage mich allerdings wo Ullrich die 84 Sekunden verloren hat.. Der wurde wohl direkt beim Anstieg abgehängt, da wars schade das die Franzosen so lange gebraucht haben bis der wieder im Bild war :(

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Mo 28. Jul 2003, 14:55 - Beitrag #8

Lance Armstrong zum 5. Mal Gewinner der Tour de France

Paris (dpa/WEB.DE) - Lance Armstrong hat zum fünften Mal nacheinander die Tour de France gewonnen.

Dem Amerikaner in Diensten von US Postal genügte in Paris ein Platz im Hauptfeld, um einen Vorsprung von 61 Sekunden vor Jan Ullrich vom Team Bianchi zu behaupten.

Die 20. und letzte Etappe der 90. Frankreich-Rundfahrt über 152 km von Ville d'Avray nach Paris gewann der Franzose Jean-Patrick Nazon im Spurt des geschlossenen Feldes.

Das Grüne Trikot sicherte sich der Australier Baden Cooke, der Etappenzweiter wurde und damit in der Sprintwertung an seinem Landsmann Robbie McEwen vorbeizog.

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Mo 28. Jul 2003, 21:31 - Beitrag #9

Ich ahbe mich für die diesjährige Tour de France gar net interessiert, wie auch für den Radsport allgemein in der letzten Zeit. Allerdings hatte ich gegenb Ende schon noch gehofft das es Jan Ulrich packt und wieder mal die Tour für sich entscheiden kann. Leider hat er es doch net gepackt. Stark fand ich das er mal nach einem Sturz von Armstrong auf diesen gewartet hat ... hätte er es net gemacht wäre er etz Toursieger denke ich aml ... aber das ist einfach nur fair ... RESPEKT :s1:


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