Transeuropa-Läufer nehmen Kurs auf Moskau

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So 6. Jul 2003, 19:01 - Beitrag #1

Transeuropa-Läufer nehmen Kurs auf Moskau

Moskau (dpa) - Die Strapazen haben ein Ende: Am 19. April waren die 22 Extremsportler zum Transeuropa-Lauf in Lissabon gestartet, nach 5000 gelaufenen Kilometern quer durch Europa steuern sie jetzt das Ziel in Moskau an.

«Wir haben unterwegs so viele schöne Momente erlebt, Stadtfeste in Deutschland, polnische Feiern und Begrüßungschöre in Weißrussland», sagte der sichtbar erschöpfte Organisator Ingo Schulze.

Hinter den Sportlerinnen und Sportlern liegen über 60 Etappen mit einem Tagespensum von bis zu knapp 100 Kilometern, spartanische Übernachtungen in Motels oder Turnhallen und die Einsamkeit der endlosen Landstraßen in Richtung Osten. Der beste Läufer schaffte im Schnitt einen Kilometer in fünf Minuten, pro Tag war er bis zu acht Stunden auf den Beinen. Dass die Hälfte der Mitte April in Portugal gestarteten 44 Läufer es tatsächlich bis nach Moskau geschafft hat, werten die Organisatoren als größten Erfolg: «Man hielt mich anfangs für einen Traumtänzer, als ich ankündigte, mindestens 15 Läufer werden es bis nach Moskau schaffen», sagte der 55-jährige Schulze.

Das Ziel liegt für die Sportler zum Greifen nah: Von Westen her werden sie an der Moskauer Ringautobahn die russische Hauptstadt erreichen. Die letzten Kilometer bis zum Park des Sieges am Kutusowski-Prospekt sollen für die Sportler zu einem persönlichen Triumphlauf werden. Mit jubelnden Zuschauern am Straßenrand ist jedoch nicht zu rechnen. In den russischen Medien fand der Transeuropa-Lauf bis zum Finale keine Beachtung.

«Es ist nur noch Freude, dass jeder Kilometer hier der letzte ist», betonte der in der Gesamtwertung uneinholbar führende Nürnberger Robert Wimmer. So kurz vor dem Ziel fühle er sich fantastisch. Man wache am Morgen gleich mit einem Lächeln auf, sagte Wimmer vor der vorletzten Etappe im Moskauer Vorort Gidrousel. Neben den deutschen Läufern sind die Japaner noch am stärksten vertreten.

Nach dem Zieleinlauf dürfen sich die Extremsportler wieder mit Motorkraft vom Fleck bewegen. Mit einem Bus werden die Läufer zum Roten Platz gebracht. Ein Zieleinlauf auf dem zentralen Ort des russischen Riesenreiches war nicht möglich. Zudem hätten die Abgase und der Gestank in der Innenstadt der Zehn-Millionen-Metropole den Läufern zugesetzt.

Der «Transeuropa-Lauf» gilt als das weltweit bislang längste Rennen dieser Art. Die Marathonläufer mussten ihre Tauglichkeit mit einem ärztlichen Attest nachweisen und 2970 Euro Startgebühr entrichten. Das große Geld ließ sich mit Sponsoren nicht verdienen. «Wir mussten unterwegs jeden Euro zwei Mal umdrehen. Nicht jeder Läufer war mit Unterkunft und Verpflegung zufrieden», sagte Organisator Ingo Schulze als Erklärung für manchen Missmut unterwegs auf den 5000 Kilometern Laufstrecke.

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Mo 7. Jul 2003, 15:31 - Beitrag #2

also die könenn stolz auf sich sein so eine Leistung gebracht zu haben. Da kann man nur den Hut vor den Läufern ziehen.


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