Die Stuttgarter Zeitung schreibt heute:
"Urteil:
Dosenpfand kann kommen
Karlsruhe - Wenige Tage vor Neujahr sind Brauereien und Einzelhändler mit ihrem erbitterten Widerstand gegen die Einführung des Dosenpfandes endgültig gescheitert.
Am Freitag wies das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Eilanträge von 25 Großbrauereien, Einzelhandelsketten und Dosenherstellern ab. Damit blieben alle Versuche vergebens, die Rücknahmepflicht für Getränkedosen ab 1. Januar in letzter Minute doch noch zu verhindern. Derweil äußerte das Bundeskartellamt Bedenken dagegen, dass das Entsorgungssystem Grüner Punkt die Dosen und Einwegbehälter einsammelt. Eine Sprecherin der Behörde sagte in Bonn, es habe bereits Gespräche mit Vertretern des Entsorgungskonzerns "Grüner Punkt - Duales System Deutschland" gegeben, in dem Bedenken vorgetragen worden seien. Auch in der Verpackungsverordnung sei nicht vorgesehen, dass das Duale System die Entsorgung im Handel vornehme.
"Es gibt genügend alternative Entsorger, die die Rücknahme und Entsorgung der Dosen übernehmen können", sagte die Sprecherin. Eine Sprecherin des Dualen Systems Deutschland hatte zuvor in der "Bild"- Zeitung von möglichen Umsatzverlusten in Höhe von 290 Millionen Euro jährlich gesprochen, sollte sich das Bundeskartellamt mit seinen Bedenken durchsetzen.
Das Bundesverfassungsgericht teilte zunächst noch keine Begründung für seine Entscheidung mit, den Antrag auf einstweilige Anordnung gegen das Dosenpfand abzulehnen. Die Großbrauereien, Einzelhandelsketten und Verpackungshersteller hatten Karlsruhe angerufen, nachdem sie vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 19. Dezember 2002 gescheitert waren.
Die selbe Kammer des Ersten Senats hatte bereits am Freitag vergangener Woche in einem anderen Verfahren Eilanträge gegen das Dosenpfand abgelehnt. In der damaligen Begründung hieß es, Eigentumsrechte würden durch die Einführung der Rücknahmepflicht nicht verletzt, allerdings werde die Berufsausübungsfreiheit berührt. Die Verwaltungsgerichte hätten aber in nicht zu beanstandender Weise entschieden, dass die Nachteile für die Allgemeinheit schwerwiegender seien, wenn das Dosenpfand jetzt ausgesetzt, in den Hauptsacheverfahren aber bestätigt würde. Umgekehrt drohten den Unternehmen keine Schließungen, wenn sie die Rücknahmepflicht zunächst einhalten müssten, ihre Klagen später aber als begründet beurteilt würden.
Über die ebenfalls anhängigen Eilanträge von Zahntechnikern und Apothekern gegen die Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen wird erst im Januar 2003 entschieden. Ein Sprecher des Gerichts sagte, der Erste Senat werde auf seiner ersten internen Sitzung im Januar über die Anträge beraten. Die Zahntechniker und Apotheker wollen erreichen, dass die Honorarkürzungen und Zwangsrabatte vorläufig ausgesetzt werden. Sie halten die kurz vor Weihnachten mit Kanzlermehrheit beschlossenen Gesetze für verfassungswidrig."
Ich persönlich finde, das es höchste Zeit für solch ein Pfand wird. Nur ist m.E. das Pfand an sich noch zu niedrig. Denn wen interessiert schon, ob er nun 15 Cent mehr oder weniger in der Tasche hat. Viele Leute kümmert das einfach nicht.
Mal davon abgesehen läuft in vielen Läden der Abverkauf von Dosen auf Hochtouren. Preisnachlässe von 50% sind nicht selten. Allerdings sollte man sich vor Betrügereien in Acht nehmen. Versprochen werden 50% aber eben nicht alle und nur maximal. Bei Coca Cola z.B. ist mir das aufgefallen. Die waren gar nicht reduziert, während Pepsi schon um 25% reduziert war und Billig-Cola schon um 50%....