Ich denke auch nicht, dass es in erster linie darum geht. Ganz einfach gesagt, sehe ich das so:
1. Partei A macht einen Fehler
2. Partei B macht einen Fehler
3. Partei B klagt den Fehler von Partei A an.
4. Partei B sagt, den gleichen Fehler habt ihr ja auch getan, kehrt erst mal vor eurer Tür.
Erst einmal kann man dazu sagen, dass beide Parteien Fehler gemacht haben.
Dann kann man sagen, dass eine Partei auf den Fehler der anderen hinweist
Im Gegenzug weist die angeklagte Partei auf den Fehler des Anklägers hin. Hierin sehe ich ein Problem, das dieses "Rückanklagen" weniger Auseinandersetzung mit dem offengelegten Fehler ist, sondern eine Art Totschlagargument, nach dem Motte: Haltet ihr ruhig den Mund, bei Euch siehts auch nicht besser aus. Sowas halte ich für untragbar.
Versteh mich nicht falsch: Der Fehler der Partei B sollte genauso untersucht werden, aber dieser Satz suggeriert entschuldigendes, was keine Grundlage hat. Spätestens an Punkt 4 sollte ein unpareiisches Gremium imho einschreiten, und beiden ihre Fehler aufdecken, und beide zu konsequenzen auffordern.
Der Satz "Jeder kehrt vor seiner Tür" wäre in diesem Zusammenhang fatal, und erreicht exakt das Gegenteil, seines sonstigen Kontextes, nämlich das Gefühl, nicht kehren zu brauchen, wenn es beim anderen auch was zu kehren gibt. Auf diese Sophistik reagiere ich halt mal immer etwas gereizt.
Ich denke auch, wir sollten das im richtigen Thread weiterführen, wenn überhaupt.
Gruss,
Thod
|