Scharon wirft Europa kollektiven Antisemitismus vor

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Shockk
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Mo 24. Nov 2003, 16:46 - Beitrag #1

Scharon wirft Europa kollektiven Antisemitismus vor

Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hat schwere Vorwürfe gegen Europa erhoben. Den Menschen dort wohne der Antisemitismus inne, und die Regierungschefs der EU machten sich einer "voreingenommenen Nahostpolitik" schuldig. Auch warnte Scharon vor einer wachsenden Zahl von Muslimen in der EU.

Jerusalem - Den Vorwurf des kollektiven Antisemitismus erhob Scharon in einem Interview mit dem online-Informationsdienst EUpolitix.com. Er reagierte damit auf eine Umfrage der Europäischen Union, die ergeben hatte, dass die Mehrzahl der Befragten Israel als die zur Zeit größte Gefahr für den Weltfrieden einstufen - noch vor Nordkorea oder dem Iran.

"Was wir in Europa vorfinden ist ein Antisemitismus, der schon immer existiert hat, und der kein wirklich neues Phänomen ist", sagte Scharon gegenüber dem Dienst. Scharon wendet sich in dem Artikel gegen die Unterscheidung von Antisemitismus und der Kritik an der israelischen Regierung. "Heute gibt es keine Trennung mehr. Wir reden über kollektiven Antisemitismus. Der Staat Israel ist ein jüdischer Staat und die Haltung gegenüber Israel ist entsprechend."


Wer den Rest lesen will: zum Artikel.

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Der Mann wird immer lächerlicher. Immer schön die Opferrolle propagieren. Wird Kritik laut, so soll die EU den armen Israelis unbedingt helfen und ja nichts sagen, und baut man Mist, dann sollen die anderen ruhig sein. Auch herrlich:

Allein unter der italienischen Präsidentschaft in der EU sei die Politik ausgewogen, lobte Scharon Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi.

Feuerkopf
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Mo 24. Nov 2003, 18:07 - Beitrag #2

Sharon ist einer von den alten Betonköpfen, die wirklich langsam in Rente gehen sollten.

Der Vorwurf des latenten, immer vorhandenen Anitsemitismus erhebt er nicht zu Unrecht.
Ralph Giordano hat letztens in einem TV-Interview bei Gabi Bauer das sehr anschaulich beschrieben, zumindest für West-Deutschland.
Die meisten Funktionsträger des Dritten Reichs waren nach dem Krieg ziemlich schnell wieder in Amt und Würden, egal ob in der Armee, der Wissenschaft, den Schulen oder in den Chefetagen. Man hat nur eine kleine Gruppe von offensichtlichen "Bösewichten" abgeurteilt. Die vielen, vielen überzeugten Mitmacher blieben ungestraft. West-Deutschland war viel zu wichtig als Bollwerk gegen den kommunistischen Osten, als dass man hätte richtig aufräumen können und wollen.
So konnten diese geistigen und tatsächlichen Täter fröhlich weitermachen, im Verborgenen.

Ähnliches gilt für die Kollaborateure und heimlichen Sympathisanten in den von Deutschland besetzten Ländern. Aus sie entkamen sehr häufig einer Strafverfolgung.

Deshalb stimmt der Vorwurf, auch wenn wir uns mal persönlich umhören und umschauen. Es gibt viele (un)heimliche Antisemiten.
Das ist zwar irgendwie irrational, weil die meisten Menschen in ihrem Leben keinen Juden kennengelernt haben, aber dennoch diese alten Hetzmärchen immer noch verinnerlicht haben.

Was ich allerdings nicht akzeptiere, ist die Gleichsetzung von Israel und Juden. Darauf besteht Sharon und macht dadurch Kritik an israelischer Politik zugleich antisemitisch.

Mauch
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Mo 24. Nov 2003, 20:22 - Beitrag #3

Es leben ja nicht nur Juden in Israel sondern auch irgenwo anderst in der Welt! Und wer in Israel rassistisch ist oder nicht will ich mal ausser frage lassen!!

Und dass mit dem Itlaiener is ja auch ne frechheit! Er beschimpft die rassisten in Europa und lobt im gleichen Text eine der Rassistischten Regierungen in Europa.....

molle
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Mo 24. Nov 2003, 20:30 - Beitrag #4

Scharon sagte auch im gleichen Zug, quasi als Mitbegründung des Antisemitismus vorwurf, dass zuviele Moslems und ihre Tolerierung eine Gefährdung der Juden in der EU sind...
Wie können wir von dem Vorwurf des Antisemitismus freigesprochen werden? Alle Moslems ausweisen ? Auch "administrative" Gefangene nehmen?

Pauschalisieren ist in Mode gekommen.

Früher hat man Leuten, die das Leid der Juden im 3. Reich relativieren wollten, indem Sie auf das heutige Vorgehen Israels gegenüber den Palästinensern verwiesen hatten, zu Recht korrigiert: -Hey, setz die Juden nicht mit Israel gleich -
Was ist jetzt?

Traitor
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Di 25. Nov 2003, 16:15 - Beitrag #5

Die Methode, die eigene Regierung unangreifbar zu machen, indem man Kritik an ihr als Antisemitismus bezeichnet, hat ja schon lange Methode. Aber so dreist und unverblümt wurde es glaube ich noch nie ausgesprochen. Scharon ist für so eine Position mit seinen Meinungen und Taten längst untragbar geworden.
Aber leider ist das Phänomen ja nicht auf ihn beschränkt, diese Haltung wird von weiten Teilen der israelischen Politik nach außen vertreten. Wenn sie vom Rest der Welt gerecht behandelt werden wollen, müssen sie auch endlich ihre eigenen Vorurteile und Vorrechte fallen lassen.

@Feuerkopf: Du stellst es ja geradezu so da, als ob auch heute noch ein Großteil der Bevölkerung, oder zumindest der Entscheidungsträger, konkreten Antisemitismus hegt. Diejenigen, die noch im Dritten Reich erzogen oder beeinflusst wurden, sind inzwischen fast ausnahmslos tot oder im Ruhestand. Und bei den späteren Generationen findet man solche Haltungen höchstens bei Minderheiten. Sie ist noch da, ja, aber ein vorherrschendes oder auch nur deutlich merkliches Merkmal der Gesellschaft sehe ich darin nicht.

Feuerkopf
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Di 25. Nov 2003, 19:50 - Beitrag #6

Traitor,
natürlich sind die Entscheidungsträger inzwischen zum großen Teil tot. Doch sie hatten eine Generation lang, nämlich gute 30 Jahre, noch die Gelegenheit, ihre unheilvolle Saat zu legen.
Du würdest Dich wundern, welche diffusen und vor allem falschen Ansichten über Juden in Deutschland kursieren.
Frag doch einfach mal jemanden, wieviele jüdische Mitbürger wir wohl haben...
Die vorsichtigsten Schätzungen liegen bei über 1 Mio.

Oder schau Dir mal die unsäglichen Sachen an, die im Umfeld der Wehrmacht-Ausstellung passiert sind oder passieren.
So lange in diesem Land die jüdischen Einrichtungen von der Polizei bewacht werden müssen und so lange die dämlichen und perfiden Äußerungen eines Herrn Hohmann nicht als solche auch erkannt werden, so lange haben die HERRschaften leider erreicht, was sie wollten.
Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern traurige Realität.

Die verbreitete Ablehnung des Judentums (und auch des Islam) ist natürlich auch begründet in unserer schreienden Unkenntnis.

Wer mehr wissen möchte, auch richtig detailliertes Wissen, der möge mal unter Halil nachschauen.

Für den Islam suche ich noch was Adäquates.

Traitor
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Sa 6. Dez 2003, 19:22 - Beitrag #7

Unwissenheit ist weit von Antisemitismus entfernt. Zwar kann letzterer aus ersterer entspringen, aber es ist ein weiter Weg. Im Vergleich zu zB dem Buddhismus wissen wir auch Unmengen über das Judentum.
Antisemitismus fängt erst dort an, wo man Menschen, nur weil sie Juden sind, ablehnt. Und davon nehme ich in unserer Gesellschaft weit weniger wahr als von Antitürkismus, Antiamerikanismus oder Antibayrismus. Ich würde sogar behaupten, dass das Judentum vom allergrößten Teil der Bevölkerung einfach ignoriert wird, eine konkrete Meinung, ob positiv oder negativ, haben nur wenige.
Ich will den existierenden Antisemitismus nicht verharmlosen, aber ich sehe kein breites gesellschaftliches Phänomen oder gar, wie Scharon es darstellt, eine Grundeigenschaft unseres ganzen Volkes, darin, sondern nur die Einstellung einer kleinen Randgruppe.

Zu der Seite: Wo sind da Informationen? Ich sehe nur kommerzielle Werbung für Versicherungen und sowas :confused:

Meuchelmoench
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Do 15. Jan 2004, 00:25 - Beitrag #8

Vielleicht war http://www.hagalil.com/ gemeint....

Ich sehe einerseits die Äusserungen Scharons auch recht kritisch. Vor allem auch, weil er indirekt vorgibt, Israel sei der Stellvertreter aller Juden auf der ganzen Welt, und diese Ansicht werden sicher nicht alle Juden teilen, eingeschlossen derjenigen orthodoxen Juden, die in Israel leben und dem Staat sehr kritisch gegenüber stehen.

Andererseits sind die Urteile vieler Menschen gegenüber Juden im Gegensatz zu anderen Gruppen, über die man eigentlich nichts weiss, doch erstaunlich negativ. Niemand würde z.B. behaupten, dass die Türken heimlich die Welt beherrschen, dass die Griechen "die Medien" unter Kontrolle haben oder dass das "internationale Finanzpolentum" die Welt unter sich aufgeteilt habe.
Vorurteile, wie das über den goldkettchentragenden Türken oder über den Italiener, der viele Kinder hat und nur Pizza is(s?)t, sind eine Sache und für sich schon schlimm genug. Aber diese Vorurteile sind doch meist recht simpel, sie sollen einfach erniedrigen und sich selbst auf eine höhere Stufe stellen. Auch sind sie relativ leicht zu entkräften, zumindest für den, der zuhört. Dahingegen ist die Verschwörungstheorie, dass die Juden heimlich und raffiniert die Welt, die Medien, die Wirtschaft oder was auch immer beherrschen ein Vorurteil ganz anderen Kalibers, das sich nicht unbedingt durch Unwissenheit erklären lässt, denn über keine andere Volksgruppe existieren solche Vorurteile (abgesehen von den USA, die dann ja auch häufig mit "dem Judentum" gleichgesetzt werden).

teut
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Do 15. Jan 2004, 16:51 - Beitrag #9

@Meuchelmönch
ich bin kein Antisemit aber es fällt auf :Chef des Weltreis instituts Dr.Georg Rothschild ein Jude;Chef des Diamanten Syndikats ein Jude;das weiße Kartell zuständig für den Weizen und den Handel mit Saatgut und Düngemittel Juden;Chef der FED ein Jude; etc....ist es da verwunderlich daß Verschwörungstheorien fruchtbaren Boden finden???
Die meisten Menschen kennen meist keine Juden persönlich die ich kennen lernte waren grundgescheite humanistische gebildete Menschen.Aber Friedman etc sind Brechmittel!!! So erklär ich mir den heutigen angeblichen Antisemitismus oder???

Traitor
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Do 15. Jan 2004, 16:59 - Beitrag #10

Wenn man bei der Weltverschwörung ist, fällt eine Vermischung der Ebenen auf, die man oft sieht, wenn es um das Judentum geht. Es geht um drei Ebenen: das Volk, die Religion und den Interessensverband. Eine grobe Analogie wären Italiener, Katholiken und Vatikan. Wie gesagt, eine grobe, denn die Verflechtung der Ebenen ist beim Judentum durchaus stärker als bei anderen Völkern und Religionen.
Aber sie sind eben nicht identisch. Wenn man von einer jüdischen Weltverschwörung redet, ist das etwas anderes, als wenn man sagt, alle Juden wären Weltverschwörer. Im Prinzip ist daran nichts verwerflicher als an der Behauptung, die Illuminaten würden die Welt beherrschen. Nur eben die unglückselige Wortarmut...

Meuchelmoench
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Do 15. Jan 2004, 19:42 - Beitrag #11

@teut:

Vor allem fällt einem doch auf, dass beinahe alle Führungspositionen der Welt von dicken, doofen, weissen Männern besetzt sind. Die Vorurteile gegenüber dieser Gruppe halten sich aber in bescheidenen Grenzen....

Und wie man von der schleimigen Art von Friedman auf eine Weltverschwörung schliessen kann, versteh ich auch nicht wirklich (verzeih, das hast du so nicht gesagt, aber es ist ja leider so, dass sich viele Menschen von einem Honk wie Friedman verfolgt fühlen - was ja sicher mehr über diese Menschen als über Friedman aussagt).

Und noch ein kleiner Tip: du kannst natürlich schreiben, was du willst, aber ich halte es für eine allgemeine und nicht speziell antisemitische Unsitte, einen Satz mit "Ich bin kein Antisemit, aber..." anzufangen. Wenn du kein Antisemit bist, wird man das an deinen restlichen Aussagen erkennen können, das muss nicht extra erwähnt werden - so jedenfalls meine Meinung.



@Traitor
Eben das ist das Problem: wenn man Spinner ihre Verschwörungstheorien spinnen lässt, die sich auf irgendwelche (un)heimlichen und mächtigen Schattenfiguren beziehen, dann kann einem das relativ egal sein, aber wenn die Verbindung zwischen dem "Weltbeherrscher" und dem Besitzer des "Koscher-Shops" in der Nebenstrasse gezogen wird und dieser arme Mensch die Folgen der eigenen Wahnvorstellungen erleiden muss, indem man ihn beschimpft oder sein Eigentum demoliert, dann ist das nicht nur menschenverachtend und stupide, sondern zudem auch noch sehr phantasielos.

Wenn wenigstens eine Verschwörungstheorie mal behaupten würde, dass die Deutschen die geborenen Massenmörder seien.... (dafür lassen sich, wie für jede Behauptung, einige Beweise finden - man muss nur die Gegenbeweise geflissentlich ignorieren, anders lässt sich eine solche Wahnvorstellung ja auch nicht aufrechterhalten).

fanvarion
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Do 15. Jan 2004, 20:34 - Beitrag #12

Also Antisemitismus über ein ganzes Volk oder einen ganzen Kontinent ist affig.
Aber es ist typisch Sharon und von Staatsmännern die langsam ihren Rückhalt im eigenen Staat verlieren.
Der Rückhalt Sharons bricht aber auch in den Staaten zusammen wo es mächtige Juden in den Regierungen und/oder großen Wirtschaftsverbänden gibt.

Viele Regierungen haben den Jüdischen Staat als Bollwerk gegen die Muslemischen Glaubensstaaten gesehen und deshalb bei vielen "sogenannten politischen Ausrutschern" ignoriert oder geschützt.

Der israelische Staat baut sich aber im Augenblick einen Grenzwall der an die Trennung zwischen Ost und West erinnert. Deshalb der angeblich ANTISEMITISTISCHE Ausbruch im alten Europa.
Die Israelis verstehen nicht warum auf einmal überall mit den Hufen gescharrt wird! Vorallem die Mächtigen des Landes Israels verstehen nicht warum das so ist!
Warum die militärische Vormachtstellung auf einmal kritisch gesehen wird.

Zurück zum Vorwurf des weltweiten "vorallem des Europäischen" Antisemitismus.
Es gibt kein Land auf dieser Welt der sich von diesem Vorwurf freisprechen kann. Selbst wenn es NUR gegen eine Volksgruppe im eigenen Land geschossen wird.
Selbst der Vatikan pflegt einen einfachen Antisemitismus z.B. gegen die Protestanten , die Moslems oder andere Glaubensrichtungen Auch wenn dies vom Vatikan nie zugegeben wird man nennt es dort Meinungsverschiedenheiten.

Meuchelmoench
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Do 15. Jan 2004, 20:59 - Beitrag #13

Naja, die Protestanten als die "Juden des Vatikans" zu bezeichnen halte ich für sehr weit hergeholt: denn zum einen begegnen sich Protestantismus und Katholentum auf gleicher Ebene und zum anderen ist der Antisemitismus ja gegen Juden gerichtet, und zwar einfach, wiel Juden Juden sind und NICHT, weil sie einen besonderen Glauben haben, wie das beim Konflikt zwischen Prot. und Kath. der Fall ist.

Und das Scharon an Rückhalt in seinem Land verliert, sehe ich auch nicht ganz so. Es ist ja eher so, dass ein Großteil der israelischen Bevölkerung sogar einen härteren Kurs verlangt, während diejenigen, die eine rasche und einseitige Beendigung des Konfliktes erstreben, eidneutig in der Minderheit sind.

fanvarion
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Do 15. Jan 2004, 21:34 - Beitrag #14

Und das Scharon an Rückhalt in seinem Land verliert, sehe ich auch nicht ganz so. Es ist ja eher so, dass ein Großteil der israelischen Bevölkerung sogar einen härteren Kurs verlangt, während diejenigen, die eine rasche und einseitige Beendigung des Konfliktes erstreben, eidneutig in der Minderheit sind.


Dies würde ich nicht so sehen.

Denn ein Blick in die Deutschen Landen; Wer fällt am meisten auf der der Am lautesten schreit.
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Bsp.
Für einen Sportverein (ca. 1000 Mitglieder) wird ein Zuschuss gestrichen - es wird während einer Bürgersitzung protestiert und bedroht. Erfolg Streichung zurückgenommen. stattdessen soll wo anders gespart werden (Kindergarten?, Renovierung des Sportheimes?)
Der BUND 15 Mann protestieren gegen die Fällung einer alten Kastanie, die im laufenden Jahr sowie so umgefallen wäre dann vielleicht Menschenleben gefährdet hätte.
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Daher mache laut Protest und die Zeitungen und Fernsehsender stürzen sich Freudestrahlend auf dieses Thema.

Das funktoniert im Ausland genauso

In Israel sind es auch nur die extremen Gruppen die Auffallen; für die Palästinenser gilt in diesem Gebiet das selbe!



@ Meuchelmoench

Bei den Protestanten und Katholiken gebe ich zu der Vergleich ist schwach; trifft in gewissen Bereichen aber trotzdem zu.

Meuchelmoench
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Do 15. Jan 2004, 22:02 - Beitrag #15

Nu ja, man sollte es sich aber nicht so einfach machen und die Teilnehmerzahl an einer Demo umgekehrt proportional zu deren Aussagewert zu sehen... Manchmal schreit auch der am lautesten, dem es am meisten wehtut.
Sicher ist wahr, dass viele Israelis und natürlich auch Palästinenser lieber heute als morgen einen Frieden begrüßen würden, bloss was eben als Friede angesehen wird, darüber gehen die Meinungen zu oft auseinander.

janw
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Fr 16. Jan 2004, 22:15 - Beitrag #16

Es scheint wohl eine menschliche Eigenschaft zu sein, zwischen UNS und DENEN DA einen dicken roten Strich zu ziehen und sich in seiner gegenseitigen Ablehnung durch Witze, Gerüchte und Unterstellungen zu bestärken.

Gleichwohl gilt es als Tugend, dies nicht zu tun, und zumindest in unserer Kultur, sich dafür zu entschuldigen, wenn man dies oder schlimmeres getan und damit Schaden angerichtet hat, und dem Anderen respektvoll zu begegnen.

Wie weit es gerade mit letzterem her ist in diesem Land, hat der Fall Hohmann gezeigt, und auch der Fall des Zentrums für die Vertriebenen.

Die Rede Hohmanns war kein rhetorischer handwerklicher Fehler, sondern bewußte Äußerung einer nicht akzeptablen Meinung, zumindest nicht akzeptabel für aus dem Munde eines Funktionsträgers einer demokratischen Partei.

Und die Vertriebenenverbände? Auch in 2003 sehen sie nur IHR Leid, sehen nicht, daß die Politik Hitlers Millionen Menschen anderer Völker vertrieben hat, ohne staatlichen Lastenausgleich, und daß ein Zentrum für Vertreibung sie alle würdigen müßte.

Tragisch nur, daß die Politik in diesem Land dies (noch?) nicht bemerkt.

Und Deutschland steht hier nicht allein, in fast jedem Land Europas findet sich ein Fall von Ausgrenzung und Verweigerung der Teilhabe und an historischem Vergessen.

Herr Sharon ist jedoch ein schlechter Anwalt in dieser Frage, wo sein Land systematisch auf Vertreibung eines anderen Volkes und auf Unterdrückung der Menschen eines anderen Volkes aufgebaut ist, er selbst ein Kriegsverbrecher ist und der jenige, der allen Friedensverhandlungen unüberwindbare Hürden aufbaut.

Besonders ist er aber ein schlechter Anwalt in dieser Frage, da in Europa das Bewußtsein für die eigenen Schwächen wächst und Konsequenzen gezogen werden.
Herr Sharon, Sie sehen Geister!


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