Rechtschreibreform

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Erdwolf
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So 29. Aug 2004, 02:02 - Beitrag #21

Eine Rechtschreibreform setzt voraus, dass es eine Instanz gibt, deren Beschlüsse so weitgehend respektiert werden, dass sich die Reform über kurz oder lang im betroffenen Sprachraum durchsetzt. Anders als in Frankreich (Académie française) gibt es in Deutschland keine aus Tradition zur Regelung berufene Instanz.


Die Rechtschreibreform beruht auf einer am 1. Juli 1996 von den Vertretern der mehrheitlich deutschsprachigen Staaten Deutschland, Österreich und Schweiz unterzeichneten, zwischenstaatlichen Absichtserklärung über die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Es handelt sich demzufolge nicht um einen staatsrechtlichen Vertrag. Unterzeichner für Deutschland waren der Präsident der Kultusministerkonferenz Karl-Heinz Reck und der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesinnenministeriums Eduard Lintner. Es gibt kein Rechtschreibgesetz. (Hervorhebung durch mich, Erdwolf)

Quelle: Wikipedia (1,2)


Andernfalls würde ich auch mich regelmäßig und mit voller Absicht strafbar machen. ;)

Fargo
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So 29. Aug 2004, 15:03 - Beitrag #22

Die Rechtschreibung ist kein Gesetz, aber eine gesellschaftliche Übereinkunft. Innerhalb bestimmter gesellschaftlicher Räume kann ihr strenge normative Kraft zukommen, der Verstoß gegen die Rechtschreibregeln kann dort Sanktionen nach sich ziehen.

Die Schule ist das offensichtlichste Beispiel für solch einen Raum. Wenn die Kultusministerkonferenz sich einmal auf eine bestimmte Rechtsschreibung geeinigt hat, dann wird deren Beherrschung von Schülern und Lehrern auch gefordert. Die Sanktion gegenüber den Schülern in Form schlechter Benotung ist offensichtlich, die Sankiton gegenüber Lehrern könnte theoretisch den gesamten Katalog dienstrechtlicher Maßnahmen durchlaufen, bis hin zur Entfernung aus dem Schuldienst. Man hat dann nicht gegen ein Gesetz verstoßen, sondern den vom Arbeitgeber erteilten Auftrag nicht erfüllt.

Deine Quelle, Erdwolf, die Wikipedia, bringt mich übrigens auf eine Idee. Haben wir denn schon eine Diskussion über die Verlässlichkeit, Tugenden und Gefahren dieses Open-Source-Projektes?

Noch nicht, sagte die Suchfunktion. Aber jetzt haben wir eine.

Fargo

Pachouli
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Di 21. Sep 2004, 15:27 - Beitrag #23

Ich schreibe wie ich möchte... das habe ich schon immer... ich halte mich an die Regeln die mir logisch erscheinen und setze Kommata wo ich sie als richtig erachte. Ob das meinem Deutschlehrer passt oder nicht sei so dahingestellt...
Ich kann keine einzige Komma-regel auswendig und werde das auch nie... ich schreibe Nomen groß, Verben und Adjektive klein (außer vllt im I-net wo man ja ab und an mal die Schift-taste verfehlt^^) und ich bin bis jetzt noch nicht groß damit in Schwierigkeiten gekommen^^

Pach

Maglor
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Mi 22. Sep 2004, 15:21 - Beitrag #24

Um zurück zum Thema zu kommen.
Der Rückzug einzelner Zeitschriften in antiquierte Schreibweisen scheint vor allem eins zu sein, bös gemeint.
Leser können genauso gut die neue Rechtschreibung lesen und viele bemerken nicht einmal den Unterschied, außer natürlich wenn sie nach ihr suchen.
In Tagen Computer gestützer Rechtschreibkorrektur kann es ja wohl nicht zu viel verlangt sein, wenn sich Zeitungen an die aktuellen Rechtschreibregeln halten.
Tuen sie es nicht stiften sie nur Verwirrung und führen dazu, dass kleine hilflose Schüler der Autorität des Spiegels oder der Bild erliegen, wenn sie nicht mehr weiter wissen...
Parallelschreibweisen erhöhen mit Sicherheit die Fehlerquoten.
MfG Maglor

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