Prognose NRW-Wahlen

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Ipsissimus
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Mo 23. Mai 2005, 10:25 - Beitrag #41

Ladyslave, dem kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen, Daumen mal pi :-)

Daß die SPD derart zum Neoliberalismus degeneriert ist, macht mich als jemand, dessen Herz - nicht der Intellekt! - nach wie vor auf wirklich kommunistische Gerechtigkeit hofft -, traurig; tragisch ist tatsächlich, daß es keine Alternative zu ihnen gibt. Das Problem scheint immer wieder zu sein, daß die, die gewählt werden, glauben, sie würden deswegen gewählt, weil bürger ihre Politik will. Die Einsicht, daß bürger zunehmend flächendeckend nur noch Schadensminimierung durch die Wahl des so oder so gesehenen geringeren Übels betreibt, ist Politikern offensichtlich völlig fremd. Formal absolut legitimiert, solange auch nur sie selbst zur Wahl gehen, haben sie inhaltlich schon lange keine Legitimation mehr - beide Seiten.

Und wenn Schröder Hartz IV als "Reform" lobt, zu der er "steht", dann ignoriert er einen ganz einfachen Umstand: daß es überflüssig ist, intellektuell zu reflektieren, um zu spüren, daß einem der Hals zugedreht wird. Und falls das Halszudrehen überlebt wird, werden die Überlebenden sicher nicht darüber reflektieren, wie notwendig langfristig doch dieses Halsumdrehen gewesen ist, sondern bestenfalls, wie sie diejenigen loswerden, die den Hals umdrehen. Diejenigen und deren Schergen.

Traitor
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Mo 23. Mai 2005, 12:31 - Beitrag #42

Über Sinn und Unsinn von Hartz bitte an anderer Stelle diskutieren, das hat nichts mit den NRW-Wahlen zu tun. Oder sollte es zumindest nicht, leider ist das Volk so dumm, zu glauben, dass dem doch so wäre.

@LadySlave: Von welcher "demokratischen Wahlalternative" redest du übrigens? Doch nicht von der WASG, diesem unprofessionellen Häuflein pseudo-altsozialdemokratischer Wirrköpfe? Deren einziger Verdienst es ist, in einigen Wahlkreisen der CDU zum Sieg verholfen zu haben, indem sie der SPD Stimmen abnahmen?

@hawkeye: Wie Malte und AJ schon sagten, informier dich erstmal, um welche Art von Studiengebühren es geht. Und welche so wunderbaren, aufwärtsweisenden Konzepte der CDU für NRW kennst du denn? Irgendwo musst du eine geheime Quelle haben, aus der du mehr weißt als Rüttgers selbst.

fanvarion
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Mi 25. Mai 2005, 18:29 - Beitrag #43

Zitat von Traitor:@fanvarion: Zu den Grünen: Die Schizophrenie zwischen großangelegtem Umweltschutz durch neue Technologien und kleinangelegtem Umweltschutz durch "nicht vor unserer Haustür!" ist wirklich eines ihrer Probleme, und sie haben auch noch viele andere. Dennoch gefallen sie mir im Vergleich zu den anderen Parteien, die ja nun auch nicht gerade arm an Problemen sind, noch recht gut.
Zur Kohle: Hier gehe ich mal nicht allzu viel darauf ein, evtl. wär's mal wieder einen eigenen Thread wert. Aber soviel: Wie LadySlave sagt, sind die Subventionen viel höher, als für die Arbeitsstellen nötig, oder zumindest für die Löhne. Man würde Geld sparen, wenn man die Beschäftigten alle bei voller Lohnfortzahlung in Frührente schickt.
Die Sekundärindustrien sind sicher ein Argument, aber auch diese müssen nunmal mit Strukturwandel leben und wenn sie so modern und marktführend sind, dann sollten sie auch in der Lage sein, sich komplett auf Export einzustellen.

@AJ: Langsamer Abbau wäre ja an sich noch einigermaßen ok, aber wenn dann sogar noch ausgebildet wird...


Zitat von Ladyslave:er komplette Abbau der Kohlesubvention wäre auch nicht, was die Menschen wollen. Doch wer sagt denn, dass man für die Erhaltung von ca 10.000 Arbeitsplätze 2.600.000.000 Euro bezahlen muss? aus dieser Kohlesubvention hat sich vor etlichen Jahren zum Beispiel die RWE den größten Baukonzern Deutschlands gekauft: Hochtief. Was nicht stimmt, sind die Dimensionen mit denen gefördert wird und die Leute, die gefördert werden.


so da Telefonprobleme vorhanden waren:
Jetzt erst meine Reaktionen

@Ladyslave
Zeige mir mal bitte wo du die Zahl 10000 Arbeitsplätze her hast???
Mein Wissenstand ist die Zahl von ca. 40 - 60tausend Steinköhlern.

Zum zweiten der RWE Konzern besitzt gar keine Montanindustrie die staatliche Förderung bekommt.
Der Braunkohlebereich ist nämlich "Subventiontsfrei", das heißt es wird kein Cent der Kohlesubventionen in die Braunkohleindustrie gesteckt. Dadurch durfte ich nämlich meinen Arbeitsplatz behalten und es wird in neue Kraftwerks- (z.B. KW Niederaussen Boa 1 und KW Neurath BOA 2+3 wahrscheinlich mit einem Wirkungsgrad von 50%) und Bergbautechnik (z.B. Umbau des BSP2 im Tgb. Garzweiler, Bau einer neuen Betriebsüberwachung im Bereich Tgb. Inden) investiert. Würde diese Sparte nicht "SCHWARZE ZAHLEN" schreiben würden wir auf kurz oder lang dicht machen.

@traitor
Ich finde es ja nett das Du allen Bergleuten den Vorruhestand schicken möchtest, würdest Du den Großkonzern einen großen Wunsch erfüllen. Dann können sie nämlich auf dem niedrigsten Lohnniveau weiterarbeiten.
Ausserdem :-) fühle ich mich noch ein bisschen Jung um Frührenter zu werden.

Zur Industrie: Sie aus einem Grund Weltmarktführer, sie erüllen die hohen Anforderungen der deutschen Montanindustrie. Sobald die Bergwerke nicht mehr existieren geht auch der Standortvorteil verloren. Dann können zwei Dinge passieren:
1) der Konzern verläßt Deutschland um in der Nähe der Montanindustrie weiterzuleben.
oder
2) Die Industrie macht alle Werke dicht und das Wissen der Ingenieure geht zu Teilen für immer verloren.

Zum Ausbilden im Bereich der Steinkohle: Die Deutsche Steinkohle ist teilweise der größte Anbieter von Ausbildungsplätzen in der Region. Was ist dagegen einzuwenden das junge Menschen ausgebildet werden. Handwerker werden doch immer gebraucht, oder?

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