Alle Welt will helfen, aber:
Eine Unzahl von Augenzeugenberichten offenbaren den wahren Charakter der staatlich organisierten Evakuierungsmaßnahmen: es sind Deportationen. Die Menschen werden zusammengetrieben, tagelang müssen sie in der Hitze in der eigenen Scheisse dahinvegetieren, Hilfsgüter werden gar abgewiesen und zurückgeschickt. Die meisten Flüchtlinge werden in andere Bundesstaaten verschubt, obwohl es in der Region noch Kapazitäten für Zehntausende gibt. So wie die Ärmsten schon nicht aus der Stadt herauskamen, werden sie auch dort festgenagelt sein und prompt mault die Mutter von George Bush darüber, daß jetzt die Neger ihr sauberes Texas überschwemmen werden. Die Nationalgarde hat ein weiträumiges Gebiet abgesperrt, Hunderte von hilfswilligen Privatpersonen und Vereine, die teils mit Lastwagenladungen voller Hilfsgüter anrücken, werden abgeblockt, sogar das Rote Kreuz muß aus dieser Zone draussen bleiben. Andere schmuggeln sich an den Soldaten vorbei und helfen "illegal". 1600 Ärzte aus Kuba werden gar nicht erst ins Land gelassen, Hilfe verbündeter West-Staaten wird nur nörgelnd angenommen. Angeblich sollen sie das Chaos nicht noch weiter vergrößern, sagt die Armee. Doch der Bürgermeister von New Orleans wehrt sich dagegen, die Polizei hat die Lage zwar leidlich aber doch immerhin weitgehend im Griff - schließlich war sie vor dem Hurrican auch nicht gerade kuschelig. Besser jedenfalls, als die Amateure der Army, die nun zu Tausenden in der Stadt herumpatroullieren, nach der Ankunft erstmal Brotzeit machen und Karten spielen und dann teilweise vermummt Bürgerkrieg spielen. "Diese Gegend kommt einem ein bißchen wie Klein-Somalia vor...Wir werden hinausgehen und die Stadt wieder einnehmen." drückt Brigadegeneral Gary Jones von der Louisiana National Guard den Geist der Truppe aus. Während die Medien einen planlosen, versagenden Staat vorführen, ein Armageddon aus randalierenden Schwarzen, das in Deutschland per copy and paste von Bild und Spiegel übernommen wurde, entsteht aus den Berichten der Menschen vor Ort ein ganz anderes Bild.


