Eine Frau als Kanzlerin und ein Homosexueller als Außenminister?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Maurice
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Mo 12. Sep 2005, 23:31 - Beitrag #41

@auswendig lernen: Ja den Eindruck habe ich z.T. auch. Aber den habe ich z.T. auch bei Herrn Schröder. Und ich bin überzeugt, dass jeder Politiker ein paar Sachen auswendig lernt, vor einem wichtigen Fernsehauftritt. Er wäre imo auch dumm, wenn er es nicht täte.

Es ist unverständlich, warum die Merkel nicht den Herrn Merz zurück holt. Das ist doch einer der wenigen komptetenten Persönlichkeiten bei der CDU.

Inoffizell ist er ja wieder im Gespräch. Bevor du ihn aber noch zu sehr lobst, sei daran erinnert, dass er der "Erfinder der Bierdeckel-Steuererklärung" ist. Iirc hat Merz das Steuerkonzept auf den Weg gebracht, für was die CDU momentan wirbt (Herrn Kirchhoff jetzt mal beiseite gelassen). Wem die Steuerideen von CDU und FDP nicht gefallen, der wird sich wohl kaum einen Herrn Merz als Minister wünschen.

janw
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Mo 12. Sep 2005, 23:44 - Beitrag #42

alea, besser hätte ich es auch nicht sagen können!
Aber dennoch, mit ihrem, ja, Schmusekurs gegenüber Bush hat sie sich selbst geschadet, hat sie das Bißchen Souveränität, das man ihr als Frau zubilligen wollte, das sie sie sich auch hart erkämpft hatte, kurzerhand verspielt.

Gestern hat Herr Gerhard im Streitgespräch mit Herrn Fischer gemeint, er hätte im Falle eines anderen Wahlausganges der letzten Bundestagswahl als dann Außenminister eine deutsche Beteiligung am Irakkrieg verhindert. Glaube das wer will, es war aber Merkel, die diese Beteiligung an einem damals schon erkennbar illegalen Krieg in den Bereich des Möglichen gerückt hat. An dem einen Punkt, wo sie selbständig für eine grundlegende Weichenstellung deutscher Politik verantwortlich gewesen wäre, hat sie also versagt, hat gesamtstaatliche Interessen verraten, und schlimmer noch, das Völkerrecht.

Ihre menschliche Kompetenz schätze ich auch eher gering ein, allerdings auch vor dem Hintergrund ihres recht abgeschotteten Privatlebens, und auch davor, daß ihr Gegenpart auch nicht gerade ein Philanthrop zu nennen ist.

aleanjre
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Mo 12. Sep 2005, 23:47 - Beitrag #43

Für mich ist jeder Politiker eine Katastrophe, und ich muss zwischen dem kleineren Übel wählen.
In welcher Welt lebt wohl ein Herr Schröder? Ein Herr Lafontaine, Herr Westerwelle? Jeder wohl in seiner eigenen, denn jeder Mensch lebt auf seiner eigenen Insel, die er nicht verlassen und mit niemanden teilen kann. Man kann nur bestimmen, wie nahe man die anderen Inseln an sich heranlässt.

Frau Merkel kommt aus einem Theologen - Haushalt. Ihre Prägung dürfte sehr also sehr christlich sein, zumal sie ja auch der christlichen Partei beigetreten ist. Ihre politische Karriere begann zur Zeit der größten Unruhen der DDR, und ich denke mal, dass sie ganz bewußt ihren wissenschaftlichen Lebensweg verlassen hat, um für Ideale zu kämpfen. Genau so verstehe ich sie: als einen Menschen, der Ideale besitzt und vertreten will. Ich vermute (denn wissen kann ich es nicht) - dass es ein solches Idealdenken war, dass sie nach Amerika trieb. Profilierungssucht unterstelle ich Herrn Merz. Das ist der Meuchelmörder erster Güte. Wahnsinnig intelligent, beweglich, emotional und gleichzeitig beherrscht, mit sehr guten Ideen, dieser Mann. Aber ohne jeden Teamgeist. Niemand, der gerne 2. Geige im Orchester bleibt. Sie musste ihn von sich schaffen, um zu überleben, und nun regt die Hydra sich wieder.
Frau Merkel ist begrenzt in der Auswahl ihrer Leute. Sie muss aus dem schöpfen, dass sich ihr bietet, und dabei eben mehr als nur Kompromisse eingehen.

Ich habe einige ihrer Interviews gesehen. Entspannt wirkt sie nie, dass ist wahr. Darf sie auch nicht. Sie hat nun mal nicht das lässige Gehabe eines Schröders, der jede Kritik mit einem Grinsen aussitzen kann und dafür noch bewundert wird. Sie ist auch nicht zu dem Imponiergehabe einer Alice Schwarzer fähig. Merkel kämpft als Frau auf einem Posten, den quasi jeder (ausgenommen feministische Quotenzähler) mit einem Mann besetzt sehen will. Jeder Fehler wird ihr doppelt vorgerechnet. Von Männern wie von Frauen. Die Kanzlergattin entblödete sich nicht, Merkel die Fähigkeit abzusprechen, diesem Land zu dienen, eben weil sie kinderlos ist und deshalb das Volk nicht verstehen kann. Ehrlich, würde irgendjemand einem kinderlosen Mann sagen, er könne das Volk nicht verstehen?
Wäre Amerikas Außenminister auch nur zu einem Bruchteil so interessant, wenn dieser Posten nicht von einer Frau besetzt wäre? Einer schwarzen Frau, und verdammt noch mal eine schöne und intelligente Frau?
Würdest du den oppositionellen Kanzlerkandidat ebenfalls als herzlose Maschine empfinden, wenn es ein leicht angespannter Mann wäre?
Frau Merkel muss ihre Emotionen unterdrücken. Stell dir den Skandal vor, wenn sie in einem Interview eine Zornesträne fortwischen, vor Verlegenheit stottern oder heftig erröten würde! Frauen reagieren naturgegeben emotionaler, deshalb müssen sie auch härter kämpfen, wenn sie diese Emotionen unterdrücken und rein sachlich bleiben wollen. Bist du wirklich sicher, dass sie nichts fühlen kann, nur weil sie ihre Gefühle nicht zeigt?

AJ
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Di 13. Sep 2005, 11:49 - Beitrag #44

Inoffizell ist er ja wieder im Gespräch. Bevor du ihn aber noch zu sehr lobst, sei daran erinnert, dass er der "Erfinder der Bierdeckel-Steuererklärung" ist. Iirc hat Merz das Steuerkonzept auf den Weg gebracht, für was die CDU momentan wirbt (Herrn Kirchhoff jetzt mal beiseite gelassen). Wem die Steuerideen von CDU und FDP nicht gefallen, der wird sich wohl kaum einen Herrn Merz als Minister wünschen.


Ich bin natürlich gegen sein Konzept, genau wie gegen das Konzept der CDU und der FDP. Aber der Merz wirkt immer sehr kompetent und verfügt über ein hohes Maß an Wissen. Ich erinnere mich z.B. an das TV-Duell gegen den Lafontaine, wo er sich wirklich sehr gut präsentiert hat. Das mir seine Vorstellungen nicht gefalllen, dass ist doch klar, aber dieser Mann ist nicht so unfähig wie viele andere Politiker der Opposition. Merkel, Stoiber, Westerwelle stehen im klaren Kontrast zu Merz oder Wulff.

Frau Merkel muss ihre Emotionen unterdrücken. Stell dir den Skandal vor, wenn sie in einem Interview eine Zornesträne fortwischen, vor Verlegenheit stottern oder heftig erröten würde! Frauen reagieren naturgegeben emotionaler, deshalb müssen sie auch härter kämpfen, wenn sie diese Emotionen unterdrücken und rein sachlich bleiben wollen.


Tut mir leid, aber das ist für mich keine Entschuldigung. Wer Gleichberechtigung verlangt, der sollte dann nicht Rücksicht erwarten, nur weil man eine Frau ist.

Sie wirkt für mich einfach wie eine Maschine. Ihr aufgesetztes Lächeln ist sehr provozierend. Dann sollte sie lieber gar nicht lachen. Jeder Idiot merkt doch, dass dieser Gesichtsausdruck gespielt ist. Es wirkt so, als hätte sie keinen Funken von Menschlichkeit in sich. Wenn Verrat zu ihren Idealen gehört, dann ist es trotzdem keine Entschuldigung. Es gab auch andere Politiker in Deutschland die mit ihren Idealen großen Schaden angerichtet haben. Soll ich einen Irankrieg aktzeptieren nur weil es die Ideale von Frau Merkel sind? Nein, wer die falschen Ideale hat, der gehört einfach nicht in die Politik.

Deutschland und Frankreich sind von Terroisten bislang verschont wurden. Obwohl wir von der geographischen Lage auch ein gutes Ziel wären. Diese Situation haben wir doch nur unserer Aussenpolitik zu verdanken. Eine Aussenpolitik von Schwarz-Gelb wird auch die innere Sicherheit meiner Meinung nach gefährden.

Wäre Amerikas Außenminister auch nur zu einem Bruchteil so interessant, wenn dieser Posten nicht von einer Frau besetzt wäre? Einer schwarzen Frau, und verdammt noch mal eine schöne und intelligente Frau?


Von der Rice halte ich nicht viel. Aber sie hat es nicht nötig irgend Jemanden die Füße zu küssen.



Ich kann auch die Kanzlergattin verstehen. Das mit der Kinderlosigkeit war vielleicht der falsche Ansatzpunkt, aber Merkel steht halt für keine gute Familienpolitik. Wie schon gesagt, sie lebt nicht in einer emotionalen Welt. Und eines der wichtigsten Ziele des Bundeskanzlers sollte das soziale Wohlbefinden seines Volkes sein. Und in diesem Gebiet hat sie überhaupt keine Kompetenz, vielleicht hat sie davon mal in Büchern gelesen aber die Realität ist anders.

aleanjre
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Di 13. Sep 2005, 12:15 - Beitrag #45

An dem Tag, an dem Merz Kanzlerkandidat wird, wandere ich aus. Dieser Mann wäre kompetent genug, jede Wahl zu gewinnen, er ist stark genug, völlig unabhängig zu agieren, und skrupellos genug, um Deutschland in jedes Desaster zu führen.

Hab ich irgendwo geschrieben, dass ich Rücksicht fordere, dass Merkel als Frau emotionaler reagiert? Nein, es war lediglich die Nennung einer Tatsache. Es gibt Frauen, die es wesentlich besser im Griff haben oder aus der Unterdrückung ihrer Emotionalität sogar noch Kraft ziehen können. Merkel ist keine Schauspielerin, man spürt, dass sie ihre Gefühle stark unterdrücken muss. Sie ist alles andere als eine Maschine. Merkwürdig, dass du es so empfindest, denn ich finde sie gerade auf Grund ihrer schlechten Schauspielerleistung wesentlich glaubwürdiger als viele andere Politiker. Das Protokoll zwingt sie zum lächeln, sie fühlt sich aber nicht danach, tut es - und man spürt ihre Lüge. Genauso spürt man es deutlich, wenn ihr Lachen echt ist.
Interessante Sache. Ein Politiker, dessen Fassade unvollkommen ist, ist inkompetent. Wollen wir also den besseren Lügner?

Ich sage nicht, dass Merkel weise gehandelt hat, als sie - vielleicht auf Grund eines Ideals - ihrer Regierung ins Kreuz sprang. Ich akzeptiere das ebenfalls nicht, und der Irakkrieg ist ein abscheuliches Verbrechen, für das Unschuldige auf allen Seiten nun teuer bezahlen. Ich habe dir nur widersprochen, dass sie das aus Profilierungssucht getan hat. Vielleicht war es doch so, aber ich halte es für unwahrscheinlich.

Bist du sicher, dass Ms Rice niemandem die Füße küsst? Und warum genau wäre das ein wichtiger Punkt? Ich wollte lediglich anmerken, dass Frauen in hohen politischen Ämtern immer Exoten sind. ;)

Soziale Kompetenz:
Warum nur? Warum hat eine Frau, die keine Kinder hat, keine soziale Kompetenz? Warum fragt bei einem kinderlosen Mann niemand, ob ihm diese vielleicht abgeht? Frau Merkel ist niemals Mutter geworden. Aber sie lebt in Ehe, zum 2. Mal. Sie hat in Teams gearbeitet, und ich bin überzeugt, dass sie auch Freunde und Kontakt zu ihrer Familie hat.
Herr Schröder hat keine eigenen Kinder, er ist niemals aus eigener Kraft Vater geworden. Ist er sozial kompetenter, weil er ein Kind adoptiert hat?
Verstehe mich richtig, ich sage nicht, dass Frau Merkel für eine kluge Familienpolitik steht (sonst würde ich sie wählen). Ich verstehe nur einfach nicht, warum du denkst, dass sie emotionslos wäre. Sie zeigt ihre Emotionalität so deutlich, gerade durch ihren harten Kampf, sie unterdrücken zu müssen. Sie ist noch lange nicht an dem Punkt, dass sie keinen Zugang mehr zu ihren eigenen Gefühlen hat, nur weil sie diese zu lange verleugnete.
Da habe ich eher Angst vor einem Herrn Merz, bei dem ich den Eindruck vermittelt bekomme, seine einzigen Emotionen sind Ehrgeiz und Zorn.

Maurice
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Di 13. Sep 2005, 12:47 - Beitrag #46

Genetische Fehlschlüsse

Angemerkt sei, dass es sich bei dem Schluss, dass Frau Merkel keine gute Familienpolitik vertreten könnte, weil sie selbst keine Kinder hat, um einen sogenannten genetischen Fehlschluss handelt.
Aussagen wie z.B. "Als Mann können Sie das gar nicht beurteilen. Nur wir Frauen machen damit Erfahrung." richten sich nicht direkt auf die Aussagen oder Argumente einer Person, sondern verweisen auf Merkmale, die bei der Entstehung der Aussagen eine Rolle spielen könnten. In dem Bespiel ist es das Geschlecht der Person. Andere Merkmale können auch soziale Herkunft, Sexualität, Religion usw. sein. Ein genetischer Fehlschluss liegt genau dann vor, wenn wir von solchen Merkmalen auf die Qualität - insbesondere auf Wahrheit und Falschheit - der Aussage schließen. Der Ausdruck "genetisch" bedeutet soviel wie die Herkunft betreffend. Folgendes Beispiel soll nochmal verdeutlichen, weshalb es keinen gültigen Schluss von der Entstehungsbedingung einer Aussage auf deren Qualität gibt:
Stellen wir uns vor, dass in einem Zimmer zwei Leute sitzen, von den einer ein teures Lexikon verkaufen möchte. Der Verkäufer bemerkt, dass sein Gegenüber nach seiner Jacke sieht und anscheinend gehen will. Der Mann mit dem Lexikon täuscht darauf hin vor, durch eine nSpalt im Vorhang nach draussen zu sehen und behauptet darauf, dass es draussen regne. Er versucht damit den potentiellen Käufer zum Bleiben zu bewegen. Doch dieser Versuch bleibt erfolglos, der andere Mann nimmt seine Jacke, geht nach draussen - und es regnet tatsächlich. Der Lexikonverkäufer hat ohne es zu wollen unwissentlich die Wahrheit gesagt.
Dieses Beispiel zeigt, dass Aussagen über ihre Entstehungsbedingungen hinausreichen. Wir sollten sie daher unabhängig von den Umständen ihrer Entstehung betrachten.

Das Argument von Frau Schröder-Köpf ist daher alles andere als gelungen, weil sie einen genetischen Fehlschluss begeht.

janw
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Di 13. Sep 2005, 15:43 - Beitrag #47

Überhaupt, warum sollte Mrs Rice jemandem die Füße küssen? Sie ist doch eine Frau ;)

Ein für mich krasses Beispiel für das Versagen des Umkehrschlusses "viele Kinder = sozial kompetent" ist Ursula von der Leyen, Sozial- und Familienministerin Niedersachsen. Diese Mutter von 7 Kindern hat kurzerhand als Sparmaßnahme den Blinden das Blindengeld gestrichen. Jenes Geld, das Blinde qua Blindheit bekamen für ihre erheblichen zusätzlichen Aufwendungen.
Jetzt müssen diese armen Menschen ihre Texte in Brailleschrift, Vorlesegeräte für Computer und dergl. von ihrer Sozialhilfe bezahlen oder einzeln gesondert beantragen. :(

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Di 13. Sep 2005, 23:26 - Beitrag #48

Ich empfinde Schröder oder Fischer nicht als Lügner.
Merz möchte ich auch nicht als Kanzler haben, aber er ist einfach einer der wenigen kompetenten Politiker der Opposition. Er wirkt auf jeden Fall kompetenter als Merkel. Wobei er bestimmt auch nicht für eine gute Familienpolitik oder für soziale Gerechtigkeit steht.

Egal was die Merkel da geritten hat, es war ein sehr großer Fehler. Sie hat in dieser Situation Deutschland verraten. Was für Gründe soll sie denn sonst gehabt haben? Entweder man denkt an das Wohl des Landes oder hat eigene Interessen. Nach dieser Sauerei dürfte sie politisch eigentlich keine Rolle mehr spielen und die CDU hätte mit einem Kanzlerkandidaten Wulff auch bessere Chancen gehabt.

Bist du sicher, dass Ms Rice niemandem die Füße küsst? Und warum genau wäre das ein wichtiger Punkt? Ich wollte lediglich anmerken, dass Frauen in hohen politischen Ämtern immer Exoten sind.


Ich will damit sagen, dass sie vielleicht die Mächtigste Frau der Welt ist. Sie müsste höchstens die Füße von Bush küssen, aber aussenpolitisch müssen sich die Anderen nach ihr richtigen. Die Problematik die ich bei der Merkel angesprochen hat, kann man auch hier in Ansätzen übertragen, aber die Aussenministerin der USA hat einen ganz anderen Stellenwert. Rice würde sich aussenpolitisch von Niemanden kontrollieren lassen.

Die Merkel würde sich von Bush kontrollieren lassen und damit würden wir die politischen Führung dieses Landes in die Händen eines Amerikaners legen.


Ich habe doch schon gesagt, dass der Ansatz mit der Kinderlosigkeit falsch war. Und die Familienpolitik von Merkel findest du ja auch nicht gut.

Ich verstehe nur einfach nicht, warum du denkst, dass sie emotionslos wäre. Sie zeigt ihre Emotionalität so deutlich, gerade durch ihren harten Kampf, sie unterdrücken zu müssen


Ich finde es nicht gut, wenn ein Mensch so extrem seine Gefühle unterdrückt, dabei verliert man jede Glaubwürdigkeit. Ich kann mir Angela privat gar nicht vorstellen. Ich habe nur dieses verhasste Bild einer inkompetenten Person, die keine Gefühle zeigt, die über keine politischen Kompetenz verfügt und im Endeffekt so einen kleinen Giftzwerg darstellt. Witzig ist einfach, dass die Merkel bei Answesenheit vom Stoiber sogar etwas hilflos wirkt. Ich glaube dir, dass sie wirklich eine schwere Situation in der Partei hat. Stoiber stellt sich über alles. Und neben einem Merz macht sie auch keine gute Figur. Aber das liegt doch wohl wirklich an Angela Merkel als Persönlichkeit und nicht an ihrem Geschlecht.

LadysSlave
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Mi 14. Sep 2005, 04:35 - Beitrag #49

Und neben einem Merz macht sie auch keine gute Figur. Aber das liegt doch wohl wirklich an Angela Merkel als Persönlichkeit und nicht an ihrem Geschlecht.

Hat sie denn eines;)
Dann hat sie es aber sehr wirkungsvoll versteckt.
Bei Angela Merkel fällt mir vieles ein - aber Frau ganz sicher zuletzt.
Sie kommt als Neutrum rüber.
Aber als sehr Machtbesessenes Neutrum. halt ein FDJ Wendehals wie er im buche steht:boah:

Bowu
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Mi 14. Sep 2005, 09:17 - Beitrag #50

Ich glaube nicht, dass die Kritik gegenüber Frau Merkels Sozialkompetenz rein genetisch war, auch wenn es auf die Art, wie Maurice es zitierte, rein genetisch klingen mag. Das Argument der Frau Doris bezog sich nämlich nicht rein auf die Kinderlosigkeit, sondern ebenfalls auf ihre Leistungen nach außen unter Kohl. Es hieß also nicht, dass das zu kritisieren ist, dass sie nicht Kinder und Beruf vereint hat, sondern dass sie ihren Leistungen nach so einzuschätzen sei, dass sie es nicht verstehe wie es ist beides unter einen Hut zu bringen.

Hier war meiner Meinung also nicht nur die Genese der Frau Merkel der Kritikpunkt, sondern der Verständnis-Horizont der selbigen. Ob dieser von Autokanzlers Frau korrekt beurteilt werden kann, ist natürlich eine andere Frage.

Die christliche Herkunft der Frau Merkel erweist sich auch nicht gerade als tragfähigstes Argument. Vor allem nicht wenn über die Rolle und Rechte der Frau diskutiert wird. Sicher mag man sich streiten, was denn überhaupt der "christliche" Standpunkt in dieser Frage sei, wo es doch der Fraktionen zwei (und mehr) gibt, welche sich um die Deutungshoheit des Wortes "christlich" mühen.

Davon abgesehen halte ich es für durchaus begründet, seinen Hals zu wenden wenn ein Staat auf seine Bürger schiessen lässt. Schade ist nur, wenn dann alles (auch das positive) der DDR aus dem Blickwinkel schwindet.

Den Frauenbonus hat Frau Merkel bei mir übrigens trotz ihrer Männlichkeit, welche jeder selbst als scherzhaft oder offensichtlich deuten darf. Sie könnte damit auch andern Frauen den Weg bereiten.

Naja im Moment siehts ja nicht schlecht aus, mit dem Wunsch nach einer großen Koalition. Wenn diese dann unter Frau Merkel statt Mr. Autokanzler stünde - würde mich weniger stören.

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