Zitat von Lykurg:Ein Jammer nur, daß mangels eigener Strecken (und wie lange schon könnte man die haben!) die hiesige Forschung stehengeblieben ist
Lykurg, das Problem ist, wir könnten eine ganze Menge haben, aber brauchen wir es auch?
Der Transrapid hat das tragische Schicksal, in einem Land entwickelt worden zu sein, das einen der schlechtesten Anwendungsstandorte nach Polynesien darstellt: Wir haben ein exzellentes dichtes Straßennnetz, ein gutes bis sehr gutes Eisenbahnnetz und eine relativ dichte Siedlungsstruktur.
Der Transrapid ist ein System zur Überbrückung langer Distanzen, ungeeignet, wenn am Weg Menschen leben, die auch transportiert werden wollen. Und er ist bauartbedingt nicht mit den anderen Verkehrsträgern kombinierbar. Wir hätten also auf ewig eine ellenlange häßliche Stelzentrasse durchs Land, auf der zu Demozwecken halbleere Kabinen hin und her rasen und das Land mit Überschallknallen überziehen.
Das ganze finanziert aus öffentlichen Kassen, zwar nur aus Wirtschaftsförderungstöpfen vorfinanziert, aber an die Rückzahlung, die nur dann möglicherweise fällig wird, wenn der Transrapid sich gut verkauft (äußerst hypothetisch also) mag glauben, wer will. (Von den Zinsverlusten zu schweigen).
Das Geld wäre IMHO deutlich besser angelegt in einer dringend nötigen Ertüchtigung und Ausbau bestimmter hoch belasteter Bahnstrecken.
Ich fahre mit dem Zug fast länger nach Bremen als mit dem Auto, trotz Direktverbindung. Das sollte schon 1989 geändert werden
Was die Kugelhaufenreaktoren betrifft...Kernkraftwerke eben, mit all den damit verbundenen Problemen. Der Schnelle Brüter sollte auch mal ein Prestige-Forschungsprojekt sein, und wurde ein Milliardengrab.
Ich will mit alledem nicht als Technikfeind oder dergl. erscheinen, aber ein gewisses Mißtrauen gegen Versprechen im Stile von 1969 "es wird alles schöner, besser, eine glänzende strahlende Zukunft steht uns bevor..." halte ich nicht für ungesund.