ver.di-Streiks

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Sadness
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Di 21. Feb 2006, 22:46 - Beitrag #1

ver.di-Streiks

Hallöchen,

ich möchte gerne mal eure Meinung zu den aktuellen Streiks von ver.di hören. Die Leute streiken also wegen der Erhöhung der Arbeitswochenstunden von 38,5 auf 40 bei gleichbleibendem Gehalt. Ich, in den neuen Bundesländern aufgewachsen, muss sagen, dass ich hier bisher in so ziemlich allen Berufsfeldern die 40-Stunden-Woche kenne. Ich weiß, in den alten BL ist das zum Teil genauso, aber wie ich in Zeitungsstatistiken erfahren hab, nicht so umfangreich. Das hängt von der Berufsfeldern ab, natürlich. Zum Teil ist die Stundenzahl in Ost und West identisch, meist liegt sie in Ost über der in West und niemals liegt die Wochenstundenzahl in Westdeutschland über der in Ostdeutschland.
Die Menschen meinen also, streiken zu müssen gegen etwas, was in den neuen BL schon seit Jahren an der Tagesordnung steht. Das versteh ich nicht. Und dann wird sich auch noch darüber aufgeregt, dass der Lohn nicht dementsprechend angehoben wird.
Also in irgendeiner paradoxen Weise finde ich das nur gerecht. Jetzt arbeiten die Westdeutschen (oder sagen wir mal, diejenigen, die es betrifft) nun endlich auch soviel wie die anderen und bekommen trotzdem am Ende mehr Lohn. (und das ist je nun hinreichend belegt, dass das Ost-Gehalt zum Teil bei Weitem nicht an das West-Gehalt herankommt)
Keine Ahnung, vielleicht fehlt mir auch umfangreicheres Hintergrundwissen, aber so seh ich das. Wenn da eine Wissenslücke klafft, bitte ich, mich darüber aufzuklären.

Und der letzte Satz dazu: es geht um 1,5h in der Woche, das sind 15 Minuten am Tag, das ist nicht wirklich viel.

Liebe Grüße
sadness

Baloth
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Mi 22. Feb 2006, 12:07 - Beitrag #2

Diese Streiks sind Blödsinn! Genau wie die Lufthansa-Piloten mehr Gehalt gefordert haben... Die Verdienen mehr als genug!

Wegen 1,5 Stunden diese Streiks ist überzogen, dass die das nict einfach hinnehmen, versteh ich nicht!

Das mit den Niedrigeren Ost-gehältern ist in meinen Augen verständlich, ich hab 5 Jahre im Osten gewohnt! Ich hab für eine 3 Zimmer Wohnung 199,00 € Warm bezahlt!
Versuch mal für den Preis wo anders eine 2 Zimmer Wohnung zu finden, das ist nahezu unmöglich! Daraus schließe ich: Geringere Überlebenskosten erfordern weniger Lohn!
Das soll jetzt keinen aus den neuen Bundesländern beleidigen, es ist nur eine Feststellung von mir! Würden die Menschen in den Neuen BL genausoviel verdienen, wie die in den alten, wäre es ungerecht, denen gegenüber, weil die aus den neuen dann einen höhern Lebensstandart haben!

Zurück zum Thema:
1,5 Std mehr Arbeit, gleicher Lohn ist nichts schlimmes. Wer damit nicht einverstanden ist, soll sich einen neuen Beruf suchen!

Maglor
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Mi 22. Feb 2006, 12:09 - Beitrag #3

Naja, wir das mit der deutschen Einheit angefangen haben, hieß es ja der Osten würde an das Niveau des Westens angepasst und nicht der Westen nach unten korrigiert.
Bei den Streiks geht es vor allem ums Prinzip. Im Öffentlichen Dienst werden immer mehr Stellen abgebaut und auch solch Bonbons wie Zusatzversogungskasse.
Vielleicht sollte man darüber nachdenken, was unfair ist. Vielleicht schielt man zu den VW-Haustarifen mit ihr 28,5 Stunden Woche. Sag mir jetzt mal einer, warum man am Fließband in 28,5 Stunde ungefähr genauso viel verdient wie eine Krankenschwester in 38 Stunden.
Am Fließband werden Autos gebaut, im Krankenhaus hingegen entsteht kein Kapital.
MfG Maglor

Ipsissimus
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Do 23. Feb 2006, 12:57 - Beitrag #4

aber eine schöne Variante, von der nur zu hoffen ist, daß sie nicht allzulaut ausgesprochen wird, ein Politiker könnte sie hören - weil im Osten schon immer alles ungerecht war, passen wir einfach die Verhältnisse im Westen an den Osten an, und schon ist wieder alles gerecht. Klasse.

was verdi macht, ist sicher nicht allerbeste Strategie, aber es geht in die richtige Richtung. Die Unverschämtheit unserer öffentlich bestallten wie unserer Wirtschaftsfunktionäre kennt keine Grenzen; der Widerstand dagegen ist imo noch viel zu schwach ausgeprägt

Lykurg
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Fr 24. Feb 2006, 12:40 - Beitrag #5

Anpassung aller an das unterste Niveau ist ein Prinzip, das doch auch in der Schulpolitik hervorragend funktioniert! Gibt es etwas Gerechteres? Es ist auch unheimlich praktisch, wenn die Menschen von klein auf daran gewöhnt werden, daß sie eben auch später im Arbeitsleben die größten Vorteile davon haben, wenn sie nicht mehr leisten als ihr leistungsschwächster Mitmensch - damit erreichen wir zwangsläufig alle eine Gesellschaft des emotionalen Wohlstands - solange die Kemenate warm ist.

Ich finde es eindeutig ungerecht, wenn die Angestellten mit neuen Dienstverträgen für längere Arbeitszeiten gleich bezahlt werden sollen wie diejenigen, die ihren Vertrag vor einem bestimmten Datum abschlossen - der ach so schützenswerte Ist-Zustand. Soviel Solidarität, hier eine Anpassung zuzulassen, wäre mE gerade noch wünschenswert.

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Di 7. Mär 2006, 07:27 - Beitrag #6

Bei der ganzen Diskussion sollte man nicht vergessen, das der öffentliche Dienst zum größten Teil Schichtdienst beinhaltet.
Arbeitet man im öffentlichen Dienst, hat man dadurch eine erheblich eingeschränkte Lebensqualität, aufstehen, während andere schlafen (Früh), arbeiten, während andere Feierabend haben (Spät), arbeiten, während andere feiern (Nacht).

Milena
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Di 7. Mär 2006, 17:22 - Beitrag #7

...bei dem Ganzen stellt sich auch die Frage, ob und überhaupt in welchem Beruf schon mit Gerechtigkeit zu rechnen wäre....
die gesamten medizinischen Dienstleistungsberufen, die über und über vollgestopft sind mit einer Überzahl an Überstunden und Freiwilligkeit, wobei einem schon bei der Ausbildung verklickert wird, dass man mit so einem Beruf niemals reich werden könne,
da im Vordergrund nicht das Geld steht, sondern der Mensch,
und damit der ehrenvolle Kodex,
dass man aus dem Herzen heraus am Menschen arbeitet und
nicht des Geldes wegen, und dann frage ich mich
halt mal wieder ganz im Stillen, wer bezahlt für mich die Miete diesen Monat,
weil alles mal wieder hinten und vorne nicht ausreicht....
aber Hauptsache man hat einen Job, egal wie hart man schuftet, am
besten noch über die 12 Stundengrenze hinaus und auch des Nachts
und bloss nicht jammern...denn alles ist allemal besser als
in das sch...Hartz 4 hier in Deutschland zu rutschen......nicht wahr...?!

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So 12. Mär 2006, 20:33 - Beitrag #8

Da die Göttin der Gerechtigkeit blind ist, hat sie "übersehen", das die Zahl der Milliardäre um 102 auf 793 gestiegen ist, mit einem Gesamtvermögen von 2,6 Billionen US $ (Quelle: AP).
Woher nehmen die ihr Geld?

Lykurg
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So 12. Mär 2006, 21:01 - Beitrag #9

Naja, diese aktuellere Entwicklung scheint nur bedingt hier zu gelten...
Zitat von Zeit.de:In Deutschland gibt es 55 Milliardäre. Das sind mehr als in jedem anderen Land außer den USA. Aus den Spitzenrängen musste Deutschland sich allerdings in diesem Jahr verabschieden: Aldi-Chef Karl Albrecht, der reichste Deutsche, rutschte vom 8. auf den 13. Platz ab. Vor zwei Jahren galt er noch als der drittreichste Mensch der Welt.
Und: "Woher nehmen die ihr Geld?" Aus der stark positiven Börsenentwicklung des letzten Jahres, die jedenfalls einen Teil der Verluste seit dem 11. September 2001 wieder einholen konnte. Und daß schon ein gewisses Vermögen dazugehört, um diese Entwicklungen in solchem Ausmaß nutzen zu können, ist keine ganz neue Erfahrung.

Mein Lesetip dazu: Heinrich Mann "Im Schlaraffenland" (1900).^^

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So 12. Mär 2006, 21:21 - Beitrag #10

Gewinne aus Aktien haben immer etwas sehr absurdes an sich:
1. Ein Unternehmen macht Gewinn, aber die Kurse fallen, da in den meisten Fällen die Großaktionäre mit ihrem Wissen, das die abgegebene Prognose stimmt (-> Kursteigerung) ihre Anteile schon vor Veröffentlichung der Bilanz mit Gewinnmitnahme abstoßen. In manchen Fallen wird dadurch dem Kleinäktionär nicht mal die Dividende eines gewinnmachenden Unternehmens gegönnt, da der Kurs ja fällt.
2. Ein Unternehmen entlässt Arbeitskräfte -> Kursteigerung, da weniger Produktionsnebenkosten menschliche Arbeitskraft.

Aber um zum eigentlichen Thema zurückzukommen. Der öffentliche Dienst in Deutschland leistet doch zumindest relativ gute Dienste, die U Bahnen fahren regelmäßig, der Abfall wird zuverlässlich entsorgt, alles in Rahmen der in diesen Fällen erforderlichen Peronalstärke und auch der Belastbarkeit des Personals.
Schränkt man das Personal ein und belastet die übrigen mehr, was dann ...?!

Lykurg
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So 12. Mär 2006, 21:43 - Beitrag #11

Dann wird vermutlich alles ein bißchen billiger und ein bißchen schlechter. So ist das eben.

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So 12. Mär 2006, 23:57 - Beitrag #12

Übermüdete Strassenbahnfahrer, die in einer Großstadtkreuzung bei Rot mit ihrer Strassenbahn über die Ampel fahren. So ist das eben.

DexLirium
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Mo 13. Mär 2006, 13:17 - Beitrag #13

Zitat von Milena:da im Vordergrund nicht das Geld steht, sondern der Mensch,
und damit der ehrenvolle Kodex,
dass man aus dem Herzen heraus am Menschen arbeitet und
nicht des Geldes wegen

Also ich sehe mich nicht als Diener, sondern als Dienstleister. Würde ich meinen Beruf (Krankenpfleger) aus reiner Nächstenliebe ausüben, würde ich ihn ehrenamtlich machen.
Ähnlich pragmatisch wurde uns das auch in der Pflegeschule vermittelt: Dass wir (als Pflegekräfte) z.B. im Gleichnis vom barmherzigen Samariter nicht derselbige sind, sondern der Wirt - welcher das Geld vom Samariter bekommt und dafür den geschundenen Mann pflegt.

Aber zum Thema:
Ich höre immer "es sind doch nur 1,5 Stunden mehr die Woche". Aber sehen wir uns mal die finanzielle Seite an: Gehen wir der Einfachheit mal von einem umgerechneten "Stundenlohn" von 10€ aus. Das sind in der Woche 15€, 60€ im Monat und demnach 720€ im Jahr (mal ganz grob gerechnet) die dem Angestellten fehlen. Das kommt einer Arbeitszeiterhöhung bei gleichzeitiger Gehaltskürzung gleich und das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.

Ganz zu schweigen von den Arbeitsplätzen die dabei flöten gehen. Aber die paar Tausend Plätze machen den Kohl bei unserer Arbeitslosenquote ja auch nicht mehr fett.

Ich finde den Streik richtig und wichtig. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Milena
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Mo 13. Mär 2006, 13:26 - Beitrag #14

...DexLirium, ich meinte damit auch nicht umsonst arbeiten zu wollen/müssen...
aber schön, dass du mit deinem Gehalt zufrieden bist...^^
oder etwa doch nicht...? und deshalb auch für den Streik plädierst...?

Lykurg
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Mo 13. Mär 2006, 13:37 - Beitrag #15

Äähm, Milena, genau das tut DexLirium doch...

@DexLirium: Anders als Baloth bin ich nicht der Meinung, daß diese 1,5 Stunden wenig wären. Natürlich bedeutet das für die entsprechenden Berufsgruppen eine Erschwerung. Und daß damit Jobs eingespart werden können, nehme ich auch an. Dadurch würden allerdings auch Gelder frei, die zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führen könnten.
Die gleichzeitige Gehaltskürzung sehe ich dabei allerdings nicht, wenn ausdrücklich von einer Arbeitszeitverlängerung bei gleichbleibendem Lohn gesprochen wird. Habe ich da etwas verpaßt?

@Läufer: Sicher kann/wird das verstärkt passieren. Stellt sich nur die Frage, ob die Gesellschaft überhaupt eine ernstzunehmende Wahl hat. Daher mein - zugegebenermaßen bitterer - Nachsatz.

Ipsissimus
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Mo 13. Mär 2006, 13:38 - Beitrag #16

die Gehalts-/ und Arbeitszeitdiskussion wäre für mich nur Mittel zum Zweck. In Wirklichkeit geht es um Unverschämtheit. Nicht seitens der Streikenden oder verdis, sondern seitens gutverdienender Funktionäre, Manager und Politker, die immer mehr Finanzkraft privilegisieren, dies aber umgekehrt dem "gemeinen Volk" als Last in Form immer neuer Forderungen nach Einschränkungen auferlegen (nicht ohne, "lustige" Pointe, sich an anderer Stelle darüber aufzuregen, daß die Leute nicht mehr genügend Kaufkraft aufbringen, um die Konjunktur anzukurbeln).

Dieser systemweiten Unverschämtheit muss dringend Einhalt geboten werden, und in Bezug darauf ist der verdi-Streik leider nichts als ein Tropfen auf den heißen Stein, egal ob er Erfolg hat oder nicht.

Maglor
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Di 14. Mär 2006, 13:37 - Beitrag #17

Vielleicht tut es an dieser Stelle Not, sich über den Zusammenhang von Arbeit und Gehalt de Kopf zu verbrechen.
Ich kann Leute nach ihrer Arbeit oder noch ihrem Bedürfnis entlohnen.
Sprich entweder bekommt der am besten, der das meiste schafft oder eben der, der die meisten Mäuler zu stopfe hat.
Tatsächlich funktioniert es in Deutschland anders. In der Marktwirtschaft verdient der am besten, dem der Chef das meiste bezahlen will. Sprich das ganze wird durch Angebot und Nachfrage geregelt. Der Spitzenverdiener ist der mit dem größten Marktwert. Unabhängig wie lang und wie Krumm er seinen Buckel biegen muss.
Die Angestellten des Öffentlichen Dienstes haben folgendes Problem: Ihre Auftraggeber ist pleite. Krankenhäuser machen keinen Gewinn.
Während in Fabriken Autos gebaut werden, die anschließend idealerweise verkauft werden, werden in Krankenhäusern Dahinsiechende gepflegt. Diese sind zahlungsschwach. Tja, so ist das eben im Kapitalismus.
MfG Maglor

DexLirium
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Di 14. Mär 2006, 14:04 - Beitrag #18

@Milena
Nein, ich bin mit meinem Gehalt recht zufrieden, tatsächlich bin ich (im Verhältnis gesehen) einer der Spitzenverdiener unter meinen Kollegen.

@Lykurg
Das mit der Gehaltskürzung hab ich eher versinnbildlichend gemeint. Man kann es sehen wie man will - Arbeitszeit hoch oder Gehalt runter, letztlich läuft es auf das gleiche hinaus.
Außer bei Teilzeitbeschäftigten (zu denen ich auch gehöre). Da bei denen die Arbeitszeit gleich bleibt, wird im Zuge der Arbeitszeiterhöhung einfach das Gehalt gesenkt.
Das ist MIT ein Grund warum ich für den Streit bin. Wie Maglor schon sagte, es geht ums Prinzip (im Prinzip) - darum sagte ich auch "Wenn nicht jetzt, wann dann?".

Ferner hast du Recht, dass die eingesparten Gelder zur Schaffung neuer Arbeitsplätze genutzt werden könnten. Aber dazu brauch ich weiter nichts zu sagen, oder? Habe das "könnten" bewusst hervorgehoben.

Lykurg
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Di 14. Mär 2006, 21:09 - Beitrag #19

Habe das "könnten" bewusst hervorgehoben.
Das habe ich durchaus gesehen^^ - da ich es auch selbst so formuliert hatte (und mir normalerweise über meine Formulierungen auch Gedanken mache), ist mir die Zweischneidigkeit durchaus bewußt - die Hervorhebung ist ein wenig holzhammermäßig. Sie zwingt auch mich zu einer Verschärfung des Tonfalls:

Ich bin mir absolut sicher, daß mit diesem Geld auch neue Arbeitsplätze entstehen. Nur vermutlich nicht in Deutschland, und das kann ich aus verschiedenen Gründen niemandem übelnehmen. Es ist bedauerlich, daß es immer die Schwächsten trifft: Ipsissimus hat mE nicht unrecht damit, daß an diesen Entwicklungen eine fragwürdige "Elite" mit sehr eigennützigen Interessen nicht unbeteiligt ist. Diese besteht aber zum Teil auch aus Gewerkschaftsfunktionären, die ihre Klientel fester an sich binden und damit ihre Pfründe absichern wollen. Und ja, ich schreibe betont "zum Teil auch", das braucht jetzt nicht eigens hervorgehoben zu werden. ;)

Läufer
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Mi 15. Mär 2006, 22:33 - Beitrag #20

Zitat von Lykurg:
@Läufer: Sicher kann/wird das verstärkt passieren. Stellt sich nur die Frage, ob die Gesellschaft überhaupt eine ernstzunehmende Wahl hat. Daher mein - zugegebenermaßen bitterer - Nachsatz.



Danke zunächst für die Zustimmung, ich denke mal bezogen auf das Strassenbahnfahrerbeispiel.
Sagt dies aber auch nicht aus, das der Mensch als Mensch nichts mehr wert ist? Sind nur noch, aus welch für Gründen auch immer (Sohn/Tochter...), Besserverdienende schützenswert?
Und jetzt regt sich der Abfallbeseitiger, das er 1,5 Stunden mehr Zeit hat, den Müll dieser Leute wegzuschaffen....


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