Ana, man kann zumindest hierzulande immer noch selbst entscheiden, ob man und wenn welche Zahlungen mit Kreditkarte tätigt, sich an Umfragen beteiligt oder an Gewinnspielen teilnimmt.
Das Problem an der Datenschnüffelei betrifft aber alle, nicht nur die, die wirklich Dreck am Stecken haben. Letztlich könnte es reichen, daß irgendjemand irgendeinen Stress mit mir hat und daß ich lange Haare habe, daß irgendein gelangweilter Wachtmeister veranlasst werden kann, zu veranlassen, daß mal in meinen Daten etwas genauer nachgesehen wird. Daß sie dort nichts finden werden, was irgendwie für sie verwertbar wäre, ist unerheblich dagegen, daß sie dann Dinge gesehen und gelesen habe, die ich nunmal auf meinem Rechner habe, weil ich daran arbeite oder sie einfach schnell in Griffweite haben will und die schlicht keinen anderen etwas angehen. Und wenn es nur eigene mißratene Dichtversuche sind oder ein vermurkster Krimianfang. Auch meine Liebesbriefe und Korrespondenz mit engen Freunden, geschweige wer diese Freunde sind, gehen keinen etwas an, und für den Schgutz dieser Daten leiste ich mir deshalb entsprechende Schutzvorkehrungen. Die nun so gestaltet werden sollen, daß Guck und Horch dran vorbei lugen können.
Und das, ohne daß ich davon etwas erfahre.
Das ist der himmelschreiende Unterschied zum bisherigen System:
Bisher mussten die Herren bei jemandem anklingeln, von dem sie etwas wissen wollten, und der konnte dabei sein, wenn die Schubladen durchsucht wurden - und seinen Anwalt hinzuziehen.