Kinderarmut in Deutschland

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Ipsissimus
Dämmerung
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Fr 19. Okt 2007, 15:52 - Beitrag #1

Kinderarmut in Deutschland

http://www.stern.de/politik/panorama/:Kinderarmut-Manchmal-Angst/600509.html

2,6 Millionen Kinder leben in Deutschland auf Sozialhilfeniveau und damit in Armut. Das heißt, von insgesamt 15 Millionen Minderjährigen ist jedes sechste arm und muss von weniger als 208 Euro im Monat leben. Das geht aus der jüngsten Statistik des Deutschen Kinderschutzbundes hervor. In Mecklenburg-Vorpommern sind 36 Prozent der Sozialschwachen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. In Rostock lebt fast jedes zweite Kind unter 15 Jahren in Armut.

teut
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Fr 19. Okt 2007, 19:21 - Beitrag #2

Auch wenn es nicht p.c. erscheint ich glaube in der Vergangenheit war das Mutter zu sein mehr geschätzt als heute.Der Selbstverwirklichungswahn und der Egoismus der heutigen Fruchtbaren in Verbindung mit dem Zeitgeist ist schuld daran das Mitteleuropa,ja auch Italien ist davon betroffen,des Nachwuchses verlustig geht.Jeder dagegen auftritt wird den Verdacht ausgesetzt für das Mutterkreuz seeligen Angedenkens zu sein.Wenn jede dumme Schachtel ,die einen schlecht bezahlten Beruf nachgeht,mehr wert ist als eine sg Nur-Hausfrau die sich um Aufzucht der Kinder kümmert wird sich auch nichts ändern.Die leeren Gebiete werden dann von Maghrebiniern aufgefüllt auch schön oder???

abv
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Fr 19. Okt 2007, 20:01 - Beitrag #3

mh, ohne jmd zu beleidigen^^, aber es ist doch so das die "intelligenteren" frauen mehr auf karierre setzten und immer weniger kinder wollen/bekommen und sich prozentual gesehen immer mehr "weniger intelligente" frauen fortpflanzen welche eben wegen ihrer geringeren intelligenz auch weniger oder gar keingeld verdienen... logisch^^

Bin aber auch der meinung das mütter oder eher die kinder, vorallem für bildung, mehr staatliche unterstützung bekommen sollten...

...hab hunger, bin essen^^

Lykurg
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Fr 19. Okt 2007, 22:23 - Beitrag #4

teut, nicht die Art von Kinderarmut. In Ipsissimus' Beitrag wird das eigentlich schon ziemlich deutlich. :rolleyes:

Sehr unangenehm, Artikel wie dieser; beeindruckend und wichtig, daß auch so geschrieben wird. Er zeigt deutlich, daß die Bekämpfung von Kinderarmut offensichtlich keine Lobby hat. Die Gesellschaft hat andere Prioritäten - Arbeitslose nahe dem Rentenalter zum Beispiel sind (im Gegensatz zu Kindern) eine relevante Wählergruppe; außerdem kann man Steuergelder ja auch für Imagekampagnen ausgeben, statt was für die Menschen zu tun, im Zweifel macht dann Berlin eine "arm, aber sexy"-Kampagne draus und alle sind glücklich. :|

Immerhin zeigt auch dieser Artikel Positives. So schlimm die beschriebenen Zustände auch sind - vor noch nicht einmal zwei Generationen dürften Lebensbedingungen wie diese hierzulande eher dem Durchschnitt entsprochen haben, und zwar in intakten Elternhäusern. Es gibt Hilfen, wie knapp sie auch sind; es muß niemand hungern oder frieren, sie bekommen eine Ausbildung, und es wird versucht, ihnen dabei normalstmögliche Bedingungen zu schaffen (Klassenreisen etc.). So bitter es sein mag, und so wichtig es wäre, die Situation maßgeblich zu verbessern - wollte man das etwa durch neue Schulden oder den Arbeitsmarkt schädigende Steuererhöhungen finanzieren, täte man auch diesen Kindern damit keinen Gefallen. Der beste Weg scheint mir in Kindererziehung als bezahltem Beruf zu liegen - aber woher die Gelder dafür nehmen? Vielleicht aus den Subventionstöpfen für Landwirtschaft, Kohle, alternative Energien etc.?

janw
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Sa 20. Okt 2007, 01:59 - Beitrag #5

Zitat von Lykurg:Er zeigt deutlich, daß die Bekämpfung von Kinderarmut offensichtlich keine Lobby hat.[...]So schlimm die beschriebenen Zustände auch sind - vor noch nicht einmal zwei Generationen dürften Lebensbedingungen wie diese hierzulande eher dem Durchschnitt entsprochen haben, und zwar in intakten Elternhäusern. Es gibt Hilfen, wie knapp sie auch sind]
Das Problem ist, daß die Kinder nicht nur keine Lobby haben, sie sind vielmehr die Hauptleidtragenden von Folterinstrumenten wie Hartz IV.
Die in dem Bericht geschilderte Förderung für Klassenfahrten ist beileibe nicht die Regel, vielmehr führt Armut regelmäßig zu sozialer Ausgrenzung - und für den Menschen als soziales Tier ist das wie Hunger und Durst! - und zu verringerten Bildungschancen. Nach wie vor hängt der Besuch des Gymnasiums davon ab, ob Schüler den Schulbus bezahlen kann, die Bücher, die Leistungskursexkursionen,...
Ehrlich gesagt, so bekannt wie das Problem mittlerweile ist und so wenig dagegen getan wird, habe ich den dringenden Verdacht, daß es so gewollt ist.
Höhere Bildung SOLL für manche im Lande offenbar nur noch der bekommen, der selbst einer höher gebildeten Schicht entstammt und dessen Eltern sich diese Bildung seiner Kinder selbst leisten können.
"Normalstmögliche Bedingungen" würde für mich bedeuten, arbeitslosen und einkommenschwachen Familien mit Kindern automatisch wieder 2 Jahre ALG I und danach für jedes Kind den Hartz IV-Betrag der Eltern zu geben bzw. im anderen Falle einen Zuschuss für die Kinder, der diesen zusammen mit dem Leistungsvermögen der Eltern ein "Einkommen" in dieser Höhe gibt.

So bitter es sein mag, und so wichtig es wäre, die Situation zu verbessern - wollte man das etwa durch neue Schulden oder den Arbeitsmarkt schädigende Steuererhöhungen finanzieren, täte man auch diesen Kindern damit keinen Gefallen. Der beste Weg scheint mir in Kindererziehung als bezahltem Beruf zu liegen - aber woher die Gelder dafür nehmen? Vielleicht aus den Subventionstöpfen für Landwirtschaft, Kohle, alternative Energien etc.?

Das Schuldenargument geht hier IMHO fehl - die verringerten Bildungschancen samt der daraus resultierenden höheren Leistungsbedarfswahrscheinlichkeit, wenn die Kinder groß sind, sind auch ein "Schuldenposten", in jungen Menschen verweigerten Chancen und in nur auf später verschobenen staatlichen Aufwendungen.
Kindererziehung als bezahlter Beruf, eine gute Idee, aber eher im Zusammenhang mit der allgemeinen Entwicklung Jugendlicher, der anderen Armut.

Übrigens...wir sind ein reiches Land...


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